Kapitel 40

Harry und Louis gingen gerade gemeinsam durch die Londoner Innenstadt. Es waren nur noch genau 8 Tage bis Weihnachten und Zeit für die letzten Geschenkekäufe. Die Temperaturen sanken in die Minusbereiche und auch der Schnee bedeckte langsam die Wiesen und die Dächer der Häuser mit einer weißen Schneeschicht. Die beiden Jungs hatten sich dazu entschieden den heutigen Tag zu nutzen um einige Geschenke für ihre Familien zu kaufen.

Seit Louis seinen ersten Deal hinter sich gebracht hatte, waren bereits einige Tage vergangen und seit diesem Tag hatte er noch drei weitere Deals, die zu Louis Erleichterung ohne Komplikationen über die Bühne gegangen waren. Es war hin und wieder schwer die ganze Sache vor Harry geheim zu halten, da dieser seine Freizeit natürlich mit Louis verbingen wollte, doch er hatte es geschafft plausible Erklärungen zu finden.

Auch mit seiner Mum hatte Louis telefoniert. Er hatte ihr klar gemacht, dass er keine Drogen mehr nahm und Jay hatte ihm diese Lüge nach kurzem Zweifeln abgenommen. Louis achtete immer darauf, dass er nicht unter Drogen stand, wenn er bei Harry war. Es war nicht immer einfach, aber er schaffte es. Louis sah dies wieder als Zeichen, dass er alles unter Kontrolle hatte.

"Ich brauche noch ein Geschenk für Gemma", sagte Harry und deutete auf einen kleinen Juwelier auf der anderen Straßenseite. Harry hatte bereits das Geschenk für seine Mutter, einen dicken Schal aus weicher Wolle mit der passenden Mütze dazu und eine silberne Kette mit einem kleinen Herzanhänger. Ebenso hatte er bereits ein Geschenk für Louis.
Er hatte ihm ein Trikot seiner Lieblings Fußballmanschaft 'Manchester United' gekauft und seine Mum, mit der er vor ein paar Tagen telefoniert hatte, hatte dafür gesorgt, dass das Trikot die Nummer 28 trug. Louis sah diese Zahl als seine persönliche Glückszahl, da auch Harry und Louis an einem 28. ein Paar geworden waren. Harry war froh, dass seine Mutter ihm bei Louis Geschenken geholfen hatte, da Harry selbst bald in Panik ausbrach. Er war einfach überfordert damit. Das Trikot würde er Louis zum Geburtstag schenken und dann am Weihnachtsmorgen hätte er noch ein weiteres Geschenk. Da Louis Fußball ja so liebte, besorgte Anne noch zwei Fussballkarten für ein Spiel, welches im Januar stattfinden sollte. Und auch wenn Harry Fußball nicht so sehr mochte, wollte er Louis gern begleiten.

"Okay, dann komm." Louis nahm Harrys Hand in seine und zog den Lockenkopf zu dem kleinen Laden.

"Babe, geh du schon mal rein. Ich muss noch ein Geschenk zwei Straßen weiter abholen, danach komme ich wieder hier her, okay?" Louis wartete keine Antwort ab, küsste Harry kurz und lief dann mit schnellen Schritten davon.

Harry sah seinem Freund verwirrt hinterher, bevor er mit den Schultern zuckte und den Laden betrat.

Es war leer, nur die junge Verkäuferin lächelte Harry freundlich an. "Guten Tag', begrüßte sie Harry, welcher ihr zu nickte. Er ließ seinen Blick durch die verschiedenen Vitrinen gleiten um etwas passendes für seine Schwester zu finden. "Suchen Sie etwas bestimmtes?" Harry nickte und schüttelte kurz darauf doch den Kopf. So genau wusste er das nicht. Er sah auf die Vitrinen hinter der Verkäuferin, als er mit ihr sprach. "Ähm, also ich suche ein Geschenk für meine Schwester." Die Verkäuferin nickte, wunderte sich jedoch warum Harry sie nicht ansah.

"Wie wäre es mit ein paar Ohrringen? Oder einer Kette?" Harry schüttelte den Kopf. "Das ist langweilig. Haben sie noch was anderes?" Erneutes Nicken von der jungen Frau. "Ringe, Armbänder oder Broschen" Sie zeigte auf eine Vitrine ein paar Meter neben ihm. Harry lief darauf zu und betrachtete die verschiedenen Stücke.

Sein Blick blieb an einem silbernen Armband hängen, an welchem ein kleiner Herzanhänger mit der Gravur "Sweet Sister" hing. Harry gefiel es sehr. Die Verkäuferin schien Harrys Blick zu deuten und öffnete die Vitrine um das kleine Armband heraus zu holen. "Das ist ein Bettelarmband. Man kann es um viele kleine Anhänger erweitern. Manche Menschen sammeln ihr ganzen Leben diese kleinen Anhänger. Meistens haben sie eine Bedeutung. Zum Beispiel ein kleiner Eifelturm, der auf einen Urlaub in Paris hindeutet. Kleine Schuhe, die auf Nachwuchs hindeuten und vieles mehr. Ein ungeschriebenes Gesetz sagt, sobald jemand dieses Armband berührt, muss er dem Besitzer einen neuen Anhänger schenken", erklärte die Frau Harry, welcher verstehend nickte. "Ich denke, ich nehme das. Gemma wird es sicher gefallen."

"Sehr schön, ich packe es Ihnen gleich ein." Die Frau verschwand im hinteren Teil des Geschäftes und deutete Harry zu warten.

Gerade als Harry sich weiter umschaute, ging die Tür auf und Louis kam rein. "Was gefunden?", fragte er Harry, welcher lächelnd nickte. "Ein Bettelarmband", verkündete er und küsste seinen Freund kurz. "Ich hab davon gehört. Es wird Gemma ganz sicher gefallen."

Nachdem die beiden Jungs mit Gemmas Geschenk den Laden verließen, entschieden sie sich dazu noch zu Starbucks zu gehen um sich dort ein wenig aufzuwärmen. Beide entschieden sich für einen Chai Latte und einen Schokomuffin.

Als sie danach gerade wieder zum Campus zurück wollten, viel Louis Blick auf das Tattoostudio. "Ich möchte ein neues Tattoo", warf Louis ein und zog Harry zum Studio. "Jetzt?", fragte Harry unsicher. "Ja, jetzt. Willst du auch eins?" Harry wusste nicht so recht. Er wollte gern noch ein weiteres Tattoo, aber so spontan war eigentlich nichts für ihn. "Ich weiß nicht, Lou." Louis blieb kurz stehen, zog Harry an den Hüften enger an sich und strich ihm ein paar Locken aus der Stirn. "Du musst nicht, Baby. Lass uns erst einmal reingehen und dann schauen wir weiter, okay?" Harry nickte und küsste seinen Freund liebevoll. Es war ein süßer und unschuldiger Kuss, der dennoch die Herzen der beiden für einen kurzen Moment höher schlagen ließ.

Nachdem sich beide wieder gelöst hatten, verschränkten sie ihre Finger miteinander und betraten das Tattoostudio welches Harry bereits kannte.

"Hallo, Louise", grüßte Harry die weißblonde Frau, welche lächelte als sie Harry erkannte. Harry hatte Sam hin und wieder begleitet, als dieser sich neue Tattoos stechen ließ, weswegen Louise Harry bereits gut kannte. "Hallo, Harry, schön dich wieder zusehen. Wen hast du denn da mitgebracht.?" Sie deutete auf Louis, welcher noch immer Harrys Hand hielt. "Das ist Louis, mein Freund",stellte Harry ihn vor. Louis reichte zur Begrüßung seine Hand, welche Louise annahm. "Freut mich. Was kann ich für euch beide tun?"

"Louis möchte ein Tattoo, und ich vielleicht auch." Louise nickte. "Sehr schön. Heute ist nicht viel los, deswegen könnten wir es gleich heute erledigen wenn ihr wollt. Habt ihr schon Vorstellungen?" Beide Jungs verneinten, weswegen Louise eine Mappe mit den verschiedensten Motiven unter dem Tresen hervor holte." Wenn ihr euch entschieden habt, dann sagt Bescheid.

Louis und Harry nahmen die Mappe und setzten sich auf die braune Ledercouch, die im Laden stand.

Es vergingen sicher zehn Minuten in denen beide in der Mappe blätterten. Louis Blick blieb an einem Kompass hängen. "Der ist schön." Louis zeigte Harry das Motiv welcher es genau betrachtete. "Ein Kompass?" Louis nickte. "Kennst du den Film 'Fluch der Karibik? Dort gibt es im ersten Teil einen Kompass, der immer dort hin zeigt, wo sich das befindet, was dein Herz am meisten sucht." Harry nickte, er kannte den Film. Jedoch wusste er nicht genau, was Louis ihm damit sagen wollte. "Siehst du die Schrift in dem Kompass? Dort steht Home, und der Pfeil zeigt darauf. Ich verbinde dieses Home mit dir, Harry. Wenn ich bei dir bin, fühle ich mich wie zu Hause. Du bist mein Zuhause. Und nach dir sehnt sich mein Herz am meisten, wenn du nicht da bist. Und dieser Kompass erinnert mich daran, was mir am meisten bedeutet. Okay, das klang jetzt sehr kitschig." Louis lachte, auch wenn das, was er sagte die Wahrheit war. Auch wenn er in den letzten Wochen und Monaten oft an der Beziehung gezweifelt hatte, Harry ungerecht behandelt hatte, Dinge gesagt und gedacht hatte, die er bereute und er das Gefühl hatte mit Harry überfordert zu sein, war er sich dennoch bewusst, dass Harry alles war, was er jemals wollte und noch wollen würde.

"Das hast du schön gesagt, Louis." Harry lächelte, er war glücklich, dass Louis so von ihm dachte. Sein Blick ging zurück auf die Mappe und er sah das Schiff, welches neben dem Kompass abgebildet war. "Das ist schön. Es gehört zu deinem Kompass dazu." Louis nickte. "Das stimmt. Ein Schiff ohne Kompass ist ein verlorenes Schiff, ebenso wie ein Kompass ohne ein Schiff. Der Kompass gibt dem Schiff die Richtung an. Wie wir beide. Wir sind ohne den anderen auch verloren." Als Louis das sagte, versank er in Gedanken. Er erinnerte sich an die Zeit ohne Harry. Auch wenn es nur ein paar Tage waren, kamen sie ihm vor wie Jahre. Er fühlte sich nicht komplett. Harry war sein Schiff und er war Harrys Kompass. Beide brauchten sich gegenseitig.

"Habt ihr schon etwas gefunden?" Louise holte Louis aus seinen Gedanken. Er nickte und deutete auf den Kompass. "Ich möchte dieses Schiff", sagte Harry und zeigte auf das Motiv. "Sehr schön, dann könnt ihr schon mal nach hinten gehen, es wird gleich jemand kommen, der sich um euch kümmert.

*

Zwei Stunden und viele Nadelstiche später, waren die Jungs fertig. Harrys linker Oberarm zierte nun ein prachtvolles Schiff und Louis rechter Unterarm ein Kompass. Beide waren glücklich mit ihrer Auswahl und liefen Hand in Hand zum Campus zurück. "Ich muss noch schnell in mein Zimmer und dann hole ich dich ab und wir gehen gemeinsam etwas essen, okay?" Harry nickte, küsste Louis zum Abschied und lief dann zurück in sein Zimmer.

Als er dieses betrat, sah er Sam, der auf dem Bett lag und sich schnell eine Träne von der Wange wischte, als er bemerkte, dass Harry ins Zimmer kam.
"Hey, Harry", grüßte er mit zittriger Stimme. "Hey, hast du geweint?", wollte Harry wissen. "Schon möglich", antwortete Sam und versuchte leicht zu lächeln. "Natalie hat Schluss gemacht.", fuhr er fort, weswegen Harry seine Augenbrauen nach oben zog. "Warum?"

Sam räusperte sich, wischte sich noch einmal über das Gesicht und setze sich dann auf. "Sie denkt, ich habe Gefühle für eine andere. Sie sagt ich hätte mich zu sehr verändert, wir hätten uns auseinander gelebt. Wir haben uns in letzter Zeit nicht viel gesehen. Ich kann sie verstehen. Es war wirklich nicht mehr so wie früher. Aber wir waren beide mit dem Studium beschäftigt und zusätzlich hat sie ja noch gearbeitet. Ich hatte schon seit längerer Zeit das Gefühl, dass die Beziehung nicht mehr lange halten würde. Aber das es jetzt vorbei ist, ist dennoch nicht so leicht für mich." Harry hatte sich während den Erzählungen neben Sam aufs Bett gesetzt. "Stimmt es, dass du Gefühle für jemand anderen hast?" Sam musterte Harry für einen Moment. Hatte Natalie recht? Er wusste es nicht. Im Moment wusste er gar nichts. "Ich weiß es nicht. Gefühle können manchmal ziemlich verwirrend sein." Harry kicherte. "Ich weiß, ich verstehe nur selten meine Gefühle."
"Wie auch immer, ich denke es war das Beste sich zu trennen. Jetzt habe ich Zeit meine Gefühle zu ordnen."

"Möchtest du mit Louis und mir etwas essen gehen? Er holt mich gleich ab." Sam lachte kurz sarkastisch auf. "Natürlich tut er das. Geht ihr nur allein, ich wollte noch meine Eltern anrufen." Harry runzelte kurz die Stirn, versucht zu verstehen warum Sam sich so seltsam verhielt, jedoch gelang es ihm nicht. Sicher war er einfach noch schlecht drauf wegen Natalie. Bevor er noch etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür, welche er öffnete und nach einer kurzen Verabschiedung an Sam verließ er das Zimmer mit Louis.

***

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen :)

Am Donnerstag kommt bereits das nächste.
Ein Weihnachtsgeschenk von mir an euch.
Das Kapitel ist bereits fertig, und mindestens 3 mal so lang wie die üblichen.

Ich hoffe ich kann euch damit Weihnachten versüßen :D

Bis Donnerstag ♡

All the Love ❤

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