Kapitel 31


Nach drei Stunden Fahrt kamen die Geschwister schließlich an ihrem Elternhaus an. Gemma parkte den Wagen in der Auffahrt und stellte den Motor ab. Es war mittlerweile 19 Uhr und draußen war es bereits dunkel. "Hast du Mum bescheid gesagt?", fragte Harry an Gemma gewandt, als sie aus dem Wagen austiegen. "Nein, ich dachte wir könnten sie überraschen." Harry war unwohl bei diesem Gedanken. Er mochte es noch immer nicht, wenn nicht alles genau geplant war. "Was ist, wenn sie nicht da ist?" Gemma lächelte ihren Bruder beruhigend an. "Sie wird schon da sein. Wo soll sie denn auch sein?" Harry atmete noch einmal tief durch und lief dann auf die Tür zu. Gemma holte ihren Schlüssel aus ihrer Tasche und öffnete die Tür.

Sofort umgab sie eine angenehme Wärme und der vertraute Duft ihres Zuhauses. Harry fühlte sich schlagartig besser und betrat nach seinem Ritual das Haus.

Sie schälten sich aus ihren Jacken, zogen die Schuhe aus und liefen dann langsam Richtung Küche aus der sie Geräusche hörten. Als sie dort ankamen, konnten sie sehen wie Anne gerade an der Küchentheke stand und einen Salatkopf schnitt. Sie hatte ihren Kindern den Rücken zugedreht und summte leise zur Musik, die aus dem kleinen Küchenradio kam.

Ein sanftes Lächeln umspielte Gemmas Lippen als sie ihre Mutter beobachete. Sie drehte sich zu Harry, legte ihren Zeigefinger auf ihre Lippen und lief dann langsam ohne einen Mucks zu machen auf ihre Mutter zu.

Anne hatte sie noch immer nicht bemerkt, als Gemma bereits direkt hinter ihr stand und leicht über ihre Schulter blickte.

"Was gibt's zu essen?" Anne zuckte erschrocken zusammen, ließ das Messer vor Schreck fallen und schmiss durch ihre ruckartige Bewegung die Schüssel mit dem bereits geschnittenen Salat auf den Boden. Ein lauter Knall folgte und die Glasschüssel zersprang in tausend Teile. Gemma musste sich ein Lachen verkneifen, als sie in die weit aufgerissenen Augen ihrer Mutter sah.

"Salat wird es wohl nicht geben", stellte Gemma mit einem Grinsen fest. Anne brauchte ein paar Sekunden bis sie realisierte, dass ihre Kinder vor ihr standen. Sie blickte abwechselnd zu Harry und Gemma bevor sie anfing zu strahlen. "Oh mein Gott!" Anne zog Gemma in ihre Arme und forderte Harry mit einer Handbewegung dazu auf zu ihr zu kommen. Harry lief mit einem breiten Lächeln auf seine Mutter zu und ließ sich ebenfalls in die Arme ziehen.

"Ich hab euch so vermisst", hauchte Anne und drückte ihren Kindern mehrere Küsse auf die Wangen. "Wir dich auch Mum", gab Gemma zurück und Harry nickte zustimmend. "Ihr habt mich fast zu Tode erschreckt. Tut das nie wieder", mahnte Anne, konnte aber ein Grinsen nicht unterdrücken.

"Ich wusste doch, dass wir Mum hätten Bescheid sagen sollen. Sie hätte einen Herzinfarkt bekommen können. Du hast sie zu doll erschreckt, Gemma." Harry schaute seine Schwester vorwurfsvoll an, doch diese begann nur erneut zu lachen.

"Beruhig dich kleiner Bruder. Mum geht's gut. Außerdem finde ich es noch immer lustig." Gemma schnappte sich, nachdem sie sich von Anne gelöst hatte und zurück in den Flur ging, ihre Tasche und ging mit einem, "Ich bring mein Gepäck in mein Zimmer", die Treppen nach oben. Anne schaute ihrer Tochter kopfschüttelnd hinterher. "Sie wird wohl nie erwachsen." Mit einem Lächeln schenkte Anne ihre Aufmerksamkeit wieder Harry. "Warum seid ihr eigentlich hier? Ist etwas passiert und wo ist Louis? Ihr seid doch sonst auch nie getrennt unterwegs. Ist er bei seiner Mutter?" Zu viele Fragen, zu viele Dinge die Harry erzählen musste. Er konnte spüren wie sich erneut dieser unangenehme Druck in seinem Hals bildete. Er senkte seinen Kopf und die ersten Tränen liefen über seine Wangen.

Anne schaute ihren Sohn besorgt an. "Schatz, was ist denn passiert?", wollte sie wissen, doch Harry schüttelte nur den Kopf. Er konnte gerade nicht sprechen. "Komm, setz dich, Schatz." Anne zeigte auf Harrys Stuhl, der noch immer der gleiche war wie die letzten Jahre. Mittlerweile war das alte Holz fast komplett abgesplittert, doch Harry hing noch immer an dem alten Stück.

Harry schüttelte den Kopf und deutete auf die Scherben am Boden. "Wir sollten das aufkehren." Anne winkte ab. "Ich mache das später." Harry jedoch ging auf den Küchenschrank zu, öffnete den großen Besenschrank und holte Kehrblech und Handfeger heraus. "Jemand könnte sich daran verletzen." Er kniete sich auf den Boden und kehrte alle Scherben zusammen. Anne beobachtete ihn lächelnd dabei und als Harry fertig war, alles wieder zurück an seinen Platz brachte, setzte er sich zu Anne an den Tisch.

"Magst du mir jetzt erzählen was passiert ist?", fragte Anne ruhig und legte ihre Hand auf die von Harry. Dieser nickte, räusperte sich und begann zu erzählen.

"Louis hat sich verändert, Mum. Ich weiß nicht, warum er sich so verhält. Er nimmt Drogen, ist immer unterwegs, ohne mich. Er passt nicht mehr auf mich auf, so wie er es versprochen hat. Er schreit mich immer wieder an und tut mir weh. Ich weiß nicht warum er das alles macht, Mum. Vielleicht liebt er mich nicht mehr, weil ich ihn nerve und zu anstrengend bin." Anne war erschrocken über das, was ihr Sohn erzählte, wollte sich jedoch nichts anmerken lassen um Harry nicht noch mehr zu beunruhigen. "Ich glaube nicht, dass du ihn nervst. Ich bin mir sicher, dass Louis eine schwere Zeit durchmacht. Das College ist anstrengend und nicht jeder hat die Kraft die Herausforderungen durchzustehen. Aber ich bin davon überzeugt, dass er dich liebt. Es ist doch unmöglich dich nicht zu lieben. Louis wird das ganz sicher wieder hinbekommen. Lass ihm etwas Zeit." Harry nickte, er vertraute seiner Mutter. Wenn sie sagte Louis wird das wieder hinbekommen, dann war das auch so. "Und was soll ich tun, Mum? Ich weiß nicht, was ich machen kann damit es ihm besser geht."

"Du kannst nicht viel tun, sag ihm, dass er mit den Drogen aufhören muss. Aber Louis muss selbst einsehen, dass er ein Problem hat. Wenn er das nicht tut, kann ihm auch keiner helfen." Harry nickte verständlich. Er nahm sich vor Louis zu sagen, dass er aufhören muss und er hoffte, dass Louis dann wieder der Alte werden würde.

Gemma kam zurück in die Küche und schaute zwischen ihrer Mutter und Harry hin und her. Sie wusste worüber die beiden sprachen und sie machte sich große Sorgen um ihren Bruder. Sie kannte Harry besser als jeden anderen und diese ganze Sache überforderte ihn. Er konnte mit so etwas nicht umgehen.

"Schätzchen, was hältst du davon, wenn du deine Tasche nach oben bringst und danach schauen wir uns einen Film an?" Sofort strahlte Harry, sprang von seinem Stuhl auf und rannte nach oben.

Gemma setzte sich zu Anne und legte ihren Kopf auf die Schulter ihrer Mutter. "Er hat es dir erzählt oder?", fragte sie nach und Anne nickte. "Ich werde morgen mit Jay reden. Sie sollte wissen, was mit ihrem Sohn los ist. Sie macht sich schon seit längerer Zeit ziemliche Sorgen", antwortete Anne und Gemma nickte zustimmend.

"Das glaube ich. Ich mache mir auch Sorgen um Harry. Er kann das alles nicht verstehen. Er weiß nicht, was da gerade mit Louis passiert und ist überfordert. Es ist genau wie bei Dad. Er hat auch..." Anne unterbrach ihre Tochter. "Wir reden nicht über ihn, das weißt du doch. Und außerdem könnte Harry uns hören." Gemma schloss für einen kurzen Moment die Augen. "Tut mir leid."

"Kommt ihr endlich?" Die beiden Frauen kicherten, als Harry ungeduldig aus dem Wohnzimmer rief. "Lass uns gehen", forderte Anne ihre Tochter auf und beide standen von ihren Plätzen auf und liefen ins Wohnzimmer.

"Na, hast du dir schon einen Film ausgesucht?", fragte Gemma und ließ sich neben Harry auf die Couch fallen. "Ja, wir schauen Iron Man", verkündete Harry und hielt die Hülle der DVD hoch, welche bereits im DVD Player war.

"Schon wieder?" Gemma war sichtlich genervt, da sie diesen Film schon gefühlte einhundert mal mit Harry gesehen hatte. "Ja", war Harrys knappe Antwort und sofort startete er die DVD. Mit einem Seufzen lehnte Gemma sich zurück. Anne, die auf dem Sessel Platz nahm und mit einem sanften Lächeln ihre Kinder beobachtet hatte, tat es gleich und lehnte sich zurück.

*

Es war bereits die Hälfte des Filmes vorbei, als Harrys Magen anfing zu knurren. Es war einige Stunden her seitdem er etwas gegessen hatte.

"Ich hab Hunger." Gemma setzte sich auf und stimmte Harry mit einem "Ich auch" zu. "Da wegen euch, mein Salat jetzt im Müll liegt, denke ich, dass wir uns einfach eine Pizza bestellen. Was haltet ihr davon?" Die beiden nickten glücklich und sofort sprang Gemma auf um den Flyer ihrer Lieblingspizzeria zu holen."Ich nehme eine Schinkenpizza, was wollt ihr?" Gemma setzte sich wieder zurück auf die Couch, das Telefon schon startklar in der Hand. "Salami", antwortet Harry und Anne entschied sich für eine mit Meeresfrüchten.

Etwa eine halbe Stunde später klingelte es und Harry sprang auf um die Tür zu öffnen.

Als er das tat und die Person, die drei Pizzakartons in der Hand hielt sah, hatte er das Gefühl sein Herz würde für einen Moment stehen bleiben.

"Guten Abend, das macht 24£ bitte." Der Junge Mann, den Harry nur all zu gut kannte, hatte noch nicht einmal aufgesehen. Er schaute auf den Kassenzettel um den Preis abzulesen. Er trug eine schwarze Hose, ein rotes Hemd mit dem Logo der Pizzeria auf der Brust und eine dazugehörige rote Mütze. Als er bemerkte, dass die Person vor ihm sich nicht rührte, sah er auf und seine Augen weiteten sich.

"Harry", sagte er erstaunt, als er den Lockenkopf vor sich sah.

"Zayn."

***

Hallooo meine Kätzchen

Es tut mir leid das es so lange gedauert hat. Ich kam in den letzten Tagen kaum zum schreiben. bin privat zurzeit ziemlich im Stress.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

Zayn ist wieder da. Was denkt ihr wird passieren?

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