Kapitel 28
Es war bereits vier Uhr morgens, als es an Harry's Zimmertür klopfte. Harry richtete sich in seinem Bett auf und schaute verwirrt auf die Tür. Unter der Tür schien das Licht des Flures durch und Harry konnte dunkle Schatten erkennen, die ihm zeigten, dass jemand vor der Tür stand.
Harry war allein im Zimmer, da Sam bei seiner Freundin Natalie drei Wohnblocks weiter schlief. Sie wollte sich um Sam kümmern, da dieser noch ziemlich stark unter seinen Verletzungen litt.
Ein erneutes lautes Klopfen ließ Harry zusammen zucken. Er wünschte sich Liam wäre jetzt hier. Er hatte ihm angeboten eine Nacht bei ihm zu bleiben, doch Harry wollte nicht, dass Liam seine Kurse verpasste.
"Harry, mach auf", lallte eine Stimme und Harry erkannte sofort, dass es Louis war.
Louis schien ungeduldig zu werden, da er mit beiden Fäusten gegen die Zimmertür schlug.
"Mach auf, verdammt", rief Louis und seine Stimme klang sauer.
Langsam erhob sich Harry aus seinem Bett und lief auf die Tür zu.
Mit zitternden Händen öffnete er sie und sah einen völlig betrunkenen Louis vor sich stehen.
"Hey Babe", sagte Louis, stieß sich vom Türrahmen ab an dem er zuvor gelehnt hatte und betrat schwankend das Zimmer. Leise schloß Harry die Tür wieder und sah mit gerunzelter Stirn zu Louis. "Warum bist du hier?", fragte Harry mit ruhiger Stimme. Louis drehte sich um und sah Harry an, der noch immer unsicher an der Tür stand in nichts als einem Shirt und einer schwarzen Shorts.
"Weißt du, wir hatten nicht wirklich die Chance zu sprechen seitdem du einfach aus Brighton abgehauen bist." Louis Stimme klang irgendwie kalt und jeder hätte in diesem Moment Angst vor Louis gehabt, jedoch erkannte Harry diese Kälte nicht.
"I-Ich möchte nicht mit dir reden, Louis." Louis zog eine Augenbraue nach oben und ging einen Schritt auf Harry zu. "Und warum geht es immer nur darum was du willst? Erkennst du eigentlich einmal das, was ich will? Meine Bedürfnisse?" Harry verwirrte Louis Frage. "Du weißt, dass ich das nicht kann." Louis lachte spöttisch auf. "Richtig, das kannst du nicht. Wie konnte ich das nur vergessen. Doch weißt du, was du sehr gut kannst?" Harry schüttelte den Kopf, er verstand nicht was Louis ihm damit sagen wollte. "Dich manipulieren lassen. Das kannst du perfekt. Sam, der dir einredet dich von mir fernzuhalten, der dir sagt wie schlecht ich zu dir bin. Liam, der dich ebenso manipuliert. Und was tust du? Du glaubst ihnen jedes Wort. Doch sie sind alle Lügner, Harry. Jeder einzelne von ihnen. Sam spielt dir den perfekten Freund vor, gibt dir vor dir helfen zu wollen, dabei ist er es, der uns auseinander bringen will, weil er auf dich steht. Er will dich für sich haben und du merkst es nicht einmal. Nichts merkst du. Der kleine Harry, nichtsahnend, so verdammt unschuldig. Doch ich werde das nicht länger zu lassen."
~Flashback im Club~
"Weißt du Louis, du solltest Harry endlich klar machen zu wem er gehört. Dieser Sam schafft es noch ihn dir auszuspannen. Zeig ihm wo er hingehört, markiere dein Revier." Louis runzelte die Stirn über Lucas Worte. "Was meinst du?" Lucas seufzte, nachdem er einen kräftigen Schluck aus seinem Bierglas nahm.
"Mach ihm klar, dass er deins ist. Sag ihm endlich mal deine Meinung und vorallem mach ihm klar was dieser Sam für ein Spiel spielt. Lass dich nicht noch länger von Sam, Harry und wie war der Name deines anderen Freundes?" Bei dem Wort Freundes malte Lucas Anführungszeichen in die Luft. "L-Liam." Lucas nickte und fuhr fort. "Richtig, also lass dich nicht länger von Sam, Harry und diesem Liam herum schubsen. Sam spielt dich gegen Harry aus, Harry interessieren deine Interessen null und Liam stellt dich als einen Junkie dar. Er hat dich behandelt wir ein kleines Kind. Also wenn ich du wäre, hätte das ziemlich an meinem Ego gekratzt. Ich hätte mir das nicht gefallen lassen."
~Flashback Ende~
"Du gehörst mir, Harry. Ich habe im letzten Jahr alles für dich aufgegeben. Meine Hobbys, Partys und meine Freunde. Ich habe das alles getan um dir gerecht zu werden, um dir zu zeigen, dass die Welt außerhalb von Holmes Chapel nicht so angsteinflösend ist wie du dachtest. Und jetzt, wenn ich mal etwas tue was ich möchte, etwas tue was für mich etwas bedeutet, sagst du mir, dass du mich hasst? Ich hab verdammt nochmal mein altes Leben für dich aufgegeben, ist das nichts wert für dich?" Bei dem letzten Satz wurde Louis mit jedem Wort lauter. Harry zuckte erneut zusammen, so sauer hatte er Louis noch nie gesehen. "I-Ich habe nie g-gesagt, dass d-du das alles tun sollst, d-du wolltest es", stotterte Harry. Louis machte ihm in diesem Moment Angst. "Und warum um alles in der Welt habe ich das getan?", schrie Louis weiter. Sein ganzer Körper stand unter Spannung. "I-Ich weiß nicht", gab Harry von sich und Louis musste sich beherrschen nicht komplett die Kontrolle zu verlieren. Er war betrunken und noch immer zugedrönt. "Liebe, Harry. Aus Liebe habe ich das alles getan. Aber woher sollst du das wissen, richtig? Du hast keine Ahnung wie sich bedingungslose Liebe anfühlt. Und du wirst es auch niemals wissen.
Doch eins sage ich dir, Harry. Ich werde nicht zulassen, dass du alles was ich für dich getan habe, mit Füßen trittst. Du gehörst zu mir." Louis ging weiter auf Harry zu, welcher immer weiter zurück wich bis die Wand hinter ihm, ihn aufhielt.
Louis stand jetzt komplett vor ihm, ihre Körper trennten nur Millimeter. Harry spürte wie seine Atmung sich verschnellerte und sein Herz ungesund stark gegen seinen Brustkorb schlug. "L-Louis, was tust du?", fragte Harry mit zittriger Stimme. Er konnte Louis Atem bereits auf seinen Lippen fühlen. "Dir zeigen, dass du zu mir gehörst", hauchte Louis gegen Harrys Lippen, bevor er sie mit seinen verschloss.
Harry wollte das alles nicht, er wollte Louis nicht mehr so nah sein. Grob presste Louis ihn an die Wand. Harry wollte sich aus Louis Griff befreien, doch sein Körper war von Angst fast komplett gelähmt, so dass seine Versuche scheiterten. "Hör auf, Louis", flehte Harry, doch Louis ignorierte ihn, presste ihn noch fester gegen die Wand und küsste seinen Hals. Harrys Haut überzog eine Gänsehaut. Nicht weil es ihm gefiel, sondern aus Angst vor dem was Louis vorhatte. "Lass mich los", flehte Harry erneut.
"Ich werde nicht zulassen, dass man dich mir wegnimmt. Wir gehören zusammen, Harry." Harry erschauderte, als er diese Worte nah an seinem Ohr hörte.
Er konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Louis Worte, seine Taten, einfach die ganze Situation überforderte ihn. Als Harry erneut versuchte sich mit seiner übrig geblieben Kraft von Louis zu lösen,schaffte er es diesen leicht nach hinten zu stoßen.
Louis schaute ihn mit hochgezogen Augenbrauen an. Sein komplett benebeltes Bewusstsein realisierte nicht, dass er mit seiner Aktion alles nur noch schlimmer machte. Er war bessessen, besessen von dem Gedanken, Harry klar zu machen wo er hingehörte. Wenn auch auf einem unsanfteren Weg.
"Was soll das? Warum stößt du mich weg?", fragte er wütend. "Ich will das nicht, Louis." Harry's Stimme hatte ebenfalls wie sein kompletter Körper an Kraft verloren. "Und wieder einmal geht es nur darum was du willst. Nicht mehr Harry, nicht mehr. Jetzt geht es einmal darum was ich möchte. Und das, was ich will, ist es jetzt mit dir zu schlafen." Harrys Augen wurden größer bei jedem Wort was Louis sagte. Mit gezielten Schritten stand Louis erneut vor Harry. Doch anders als zuvor, presste er ihn diesmal nicht gegen die Wand. Er packte sein Handgelenk und zog ihn grob zum Bett. Harry wimmerte, da ihn ein Schmerz an seinem Handgelenk durchfuhr.
"Hör auf, bitte Louis." Harry schluchzte laut, als Louis ihn aufs Bett stieß. Louis setzte sich auf Harrys Oberschenkel, hielt dessen Hände auf die Matratze gedrückt, sodass der weinende Lockenkopf Louis praktisch ausgeliefert war. "Bitte, Louis. Du tust mir weh. Bitte lass mich los." Louis näherte sich erneut Harrys Hals, setzte Küsse darauf. "Ssssch Baby, hab keine Angst." Harry wusste nicht, was er tun sollte, noch nie hatte er in so einer Situation gesteckt.
Seine Haut schmerzte mit jeder Berührung, die Louis ihm gab. Er wollte das hier alles ganz und gar nicht. Als Louis Harrys Hände mit einer von seinen festhielt, während er mit der anderen immer weiter nach unten wanderte, spannte sich jeder Muskel in Harry's Körper an. Er spürte Louis Hand, wie sie in seine Shorts gleitete.
Dies war der Punkt, als bei Harry ein Schalter umkippte. Mit aller Kraft die er besaß, kämpfte er gegen Louis an. "STOP, HÖR AUF. FASS MICH NICHT AN", schrie er, schmiss Louis, der von Harrys plötzlichem Kraftaufwand überrumpelt wurde, von sich, sodass dieser auf den Boden fiel.
Sofort setzte sich Harry auf, rutschte ans Ende seines Bettes und zog die Beine an seinen Körper.
Louis, der sich mittlerweile wieder aufrappelte, kochte vor Wut. "Was soll das?", schrie er und ließ Harry erneut zusammen schrecken. "Darf ich nicht mal mehr mit meinem Freund schlafen?" Harry konnte nichts sagen. Die Angst lähmte ihn erneut.
Louis packte Harry an den Füßen, zog ihn zu sich und ließ Harry kurz aufschreien. Er zog den verängstigten Jungen nach oben, seine Finger grub er fest in Harrys Oberarme.
"Sag mir, Harry, hat Sam dich bereits ficken dürfen? Willst du deswegen nicht, dass ich dich anfasse? Willst du lieber, dass er dich anfässt? Seine dreckigen Finger an deinem unwiderstehlichen Körper?" Harry schüttelte mit dem Kopf. Warum redete Louis so? Harrys Hirn arbeitete auf Hochtouren. Er wollte verstehen, was das alles zu bedeuten hatte.
"Lüg mich nicht an, Harry", schrie Louis erneut. Harry, der sich in Louis Griff wand, musste erneut schluchzen. "Weißt du Babe, ich kann Sam ja verstehen. Du bist so unschuldig und hilflos wie ein Hundewelpe. Verständlich, dass so jemand wie Sam da nicht widerstehen kann. Auch mir hast du mit deiner Unschuld das Herz gestohlen. Also kann ich ihm nicht mal sauer sein." Louis legte seine Hand auf Harrys Wange, welcher versuchte dieser Berührung auszuweichen.
"Hast du Angst?", wollte Louis wissen, musterte Harry's Gesicht und strich mit seinem Daumen über Harrys Wange. Harry nickte, senkte seinen Blick ließ seine unzähligen Tränen auf den Boden tropfen. "Warum? Denkst du ich werde dir weh tun?" Erneutes Nicken von Harry. Louis runzelte die Stirn. "Ich hatte nie vor dich zu verletzen. Ich liebe dich und du bist doch mein Freund."
Harry verstand Louis noch immer nicht. In einem Moment schrie er, tobte vor Wut, tat ihm weh und im nächsten sprach er liebevoll. Das waren für Harry viel zu viele Emotionen in kürzester Zeit um sie verarbeiten zu können. Doch eins wusste Harry, er wollte das alles nicht mehr.
"Nein", sagte Harry und fragend sah Louis ihn an. "Was, nein?" Harry räusperte sich, senkte seinen Blick erneut auf den Boden. "Nein, du bist nicht mehr mein Freund." Louis Griff um Harrys Oberarme wurde erneut fester, ließ Harry aufwimmern. "Was soll das heißen?" Louis Stimme klang fest, frei von Emotion, eiskalt. "I-Ich will n-nicht mehr dein F-Freund sein." Louis Augen formten sich zu Schlitzen. "Du willst also nicht mehr mein Freund sein?" Harry schüttelte den Kopf. "Du hast schlechte Dinge getan." Louis lachte sarkastisch auf. "Und du denkst, ich lasse dich so einfach gehen, nach allem was ich für dich aufgegeben habe? Ich habe dir doch gerade schon gesagt, dass du zu mir gehörst." Louis packte Harry am Nacken, um ihn zu sich zu ziehen. Sofort wuchs erneut die Panik. Harry erinnerte sich daran, was Sam einmal zu ihm sagte als sie beim Boxen gewesen waren. "Lass dir nicht alles gefallen, Harry. Wehre dich, wenn jemand versucht dir weh zutun. Zeig dieser Person wo deine Grenzen sind. Zeig ihnen, dass du stark bist und sie mit dir nicht machen können was sie wollen. Du entscheidest ganz allein, was jemand mit dir machen darf und was nicht." Sams Worte hallten immer wieder in Harrys Kopf. Er nahm allen Mut zusammen, ballte seine Hand zu einer Faust und auch wenn er Gewalt verabscheute, wusste er nicht, wie er sich in diesem Moment anders hätte helfen können. Er holte aus und schlug Louis mit der Faust ins Gesicht, sodass dieser einige Schritte zurück taumelte.
Geschockt hielt Louis sich die schmerzende Wange. Sein Blick lag ungläubig auf Harry. Die Fassungslosigkeit war jedoch schnell vorbei und Louis spürte eine Wut in sich, die er noch nie zuvor gespürt hatte. Mit großen Schritten ging er auf Harry zu, bereit ebenfalls zuzuschlagen. Doch noch bevor er Harry überhaupt packen konnte, drehte sich dieser um und rannte aus dem Zimmer.
Harry's Füße trugen ihn durch die Flure, raus aus dem Gebäude, über das Campusgelände, dicht gefolgt von Louis. Seine Lunge schmerzte, doch er lief einfach weiter. Sein Ziel klar im Kopf. Sam!
***
Die Drogen haben aus meinem Lou ein Psychopath gemacht O.o
Ich gehe mir mal mein eigenes Grab schaufeln.
Storyempfehlungen kommen im nächsten oder übernächsten Kapitel wieder. Muss erstmal in viele Storys reinlesen die ich neu im meine Bibliothek hinzugefügt habe.
Bis zum nächsten Kapitel
All the Love ❤
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top