Kapitel 23
Aufwachen." Eine tiefe aber dennoch sanfte Stimme drang in Harrys Ohren. Langsam öffnete er seine verschlafenen Augen, sein Nacken schmerzte nachdem er die letzten Stunden in dieser unbequemen Position verbracht hatte. "Wir sind da." Harry schaute aus dem Fenster und erkannte ein Mehrfamilienhaus. "Mein Freund kommt gleich und bezahlt ihnen das Geld." Wie aufs Stichwort kam Liam aus dem Gebäude gelaufen, geradewegs auf das Taxi zu. Harry stieg aus und sofort zog Liam ihn in eine Umarmung. Harry hätte auf der Stelle wieder anfangen können zu weinen. Er war erleichtert bei Liam angekommen zu sein, doch die Geschehnisse mit Louis nagten noch stark an dem Lockenkopf. "Schön, dass du da bist", hauchte Liam Harry ins Ohr, löste sich wieder von ihm und wandte sich an den Taxifahrer.
"Harry." Der Gerufene wandte seinen Blick von Liam ab und schaute zu Niall, der mit einem sanften Lächeln auf ihn zu kam. Auch die beiden umarmten sich, wenn auch kürzer und weniger intensiv als bei Liam. "Komm erstmal rein", bat Niall und zog Harry mit in das Wohngebäude. Drei Etagen mussten sie nach oben laufen bis sie bei Liam in der Wohnung ankamen.
Es roch angenehm, etwas nach Flieder, und ein Hauch von Liams Eigengeruch. Harry stand unschlüssig im Flur, während Niall sich seine Schuhe von den Füßen zog. "Komm, ich nehme dir deine Jacke ab." Harry nickte, zog sich seine Jacke von den Schultern und reichte sie Niall, der sie an die Garderobe hing. "Komm mit ins Wohnzimmer." Harry hatte bis jetzt noch nicht ein Wort gesagt, zu sehr fühlte er sich in diesem Moment noch unwohl in der neuen Umgebung. Still folgte er dem blonden Iren, der sich auf die Couch im Wohnzimmer fallen ließ. Harry ließ sein Blick über die Einrichtung schweifen. Es sah sehr gemütlich aus. Alles war in einem dunklen Braun gehalten, was einen guten Kontrast zu den schlicht weißen Wänden ergab. Auf der großen schwarzen Ledercouch hätten sicher sieben oder acht Leute Platz, wenn dort nicht unzählige Kissen liegen würden. Auf dem kleinen Couchtisch standen ein paar Blumen und das Holz im Kamin knisterte angenehm und ließ Harry sofort ruhiger werden.
"Na, gefällt es dir?" Harry zuckte zusammen, als Liam plötzlich hinter ihm auftauchte. "J-ja, es ist schön.", Harrys Stimme war leicht kratzig, weswegen er sich räusperte. "Hast du Durst oder Hunger? Wir haben noch etwas vom Abendessen übrig." Harry schüttelte den Kopf, auch wenn er seit dem Vormittag nichts mehr gegessen hatte, hatte er keinen Hunger. Der war ihm nach Louis Aktion eindeutig vergangen.
"Ich habe nur ein wenig Durst." Liam nickte. "Okay, setzt dich, ich mache dir einen Tee." "Danke." Harry ließ sich neben Niall nieder und Liam verschwand in die Küche.
Nach fünf Minuten kam Liam zurück, reichte Harry die Tasse mit dem dampfenden, gut riechenden Tee und setzte sich neben Harry.
Harrys Blick lag auf der Tasse in seiner Hand. Er spürte natürlich, dass Liam und Niall ihn anschauten und auf eine Erklärung warteten, jedoch fühlte er sich im Moment noch nicht wirklich bereit dazu über das Geschehene zu sprechen.
"Ich habe vorhin mit Louis gesprochen", sagte Liam weswegen Harry jetzt doch seinen Blick hob. "Er hat mir erzählt, was passiert ist, aber ich würde es gern auch von dir hören." Harry seufzte, aber gab schließlich nach und fing an zu erzählen.
*
"Und daraufhin hat er mich aus dem Restaurant gezogen, hat mir weh getan und gesagt ich soll ruhig sein. Er...er hat mich einfach in unser Hotel gezogen, ohne dass ich mich darauf vorbereiten konnte. D-das hat er vorher noch nie gemacht. Ich hatte Angst Liam, und dann bin ich weg gerannt und habe dich angerufen." Harry beendete seine Erzählung und einige Tränen liefen an seinen Wangen hinunter. Er verstand Louis einfach nicht. Liam seufzte und zog Harry näher zu sich, da er während dessen Erzählungen bereits seinen Arm um ihn gelegt hatte. Liam konnte nicht verstehen, warum Louis so rücksichtslos gehandelt hatte. Zumal er doch immer der war, der Harry bei all seinen Zwängen unterstützt hatte. Dieses Verhalten hatte absolut nichts mehr von dem Louis, der sich auf der Highschool so liebevoll um Harry gesorgt hatte. "Ich weiß wirklich nicht, was mit ihm passiert ist, dass er sich so verhält. Es ist wirklich merkwürdig, oder Niall?" Liam richtete den Blick auf seinen Freund der seinen Kopf gesenkt hatte, auf den Boden starrte und sich nervös auf die Unterlippe biss. Liam kannte dieses Verhalten bei Niall. Er tat das immer, wenn er ein schlechtes Gewissen hatte. "Niall?", wiederholte Liam, da Niall nicht reagierte. "Hm, was?" Niall hob seinen Kopf, wich jedoch Liams prüfendem Blick aus.
"Du verheimlichst mir was, oder?", fragte Liam und sein Ton klang vorwurfsvoll. Niall wand sich unter den Blicken, die Liam ihm zuwarf. Harry runzelte die Stirn, denn er verstand nicht, was gerade vor sich ging.
"Ich hab versprochen nichts zu sagen", kam es kleinlaut von dem Iren. "Niall, jetzt sag schon", forderte Liam erneut auf. Niall atmete einmal tief durch. Er musste es sagen, auch wenn er sein Versprechen brechen musste.
"Louis, hat ein Drogenproblem. Und ich befürchte, es ist schlimmer geworden."
Es war ruhig, viel zu ruhig. Keiner sagte etwas und Niall hatte Angst seinen Blick von seinem Schoß zu heben. Er konnte sich Liams entsetzten Blick nur zu gut vorstellen.
"Bitte, was?", fragte Liam, obwohl er genau verstanden hatte, was Niall gesagt hatte. "Er nimmt Drogen? Und du hältst es nicht für nötig jemanden etwas davon zu sagen?" Liam war wütend, stand auf und raufte sich verzweifelt die Haare. "Er hat versprochen aufzuhören", versuchte Niall sich zu verteidigen. Liam drehte sich zu seinem Freund um und schnaufte abfällig. "Und du bist so naiv, das zu glauben? Niall, er ist süchtig und wer weiß, was für Drogen er einnimmt. Bei seinem Verhalten ist es längst über Gras hinaus. Weißt du was er nimmt?" Niall nickte. "Ich habe ihn erwischt, als er eine Line gezogen hat." Liam zog scharf die Luft ein. "Koks? Du weißt, dass er dabei drauf gehen kann, oder? Du wusstest es und hast nichts gesagt, verdammt." Niall fühlte sich immer kleiner. Liam war noch nie so wütend gewesen. Und Niall sah ein, dass er Mist gebaut hatte, indem er niemanden etwas sagte. Aber Louis war sein Freund und er wollte ihn nicht hintergehen. "Es tut mir leid", entschuldigte sich Niall und Liam seufzte. Er lief auf Niall zu und zog diesen in eine Umarmung. "Schon okay. Ich werde mit ihm sprechen, wenn ich Harry am Sonntag zum College fahre."
Harry verstand nicht genau, was gerade in diesem Moment los war. Er wusste zwar, dass Drogen etwas Schlechtes waren, seine Mutter hat ihm immer gesagt, er sollte die Finger davon lassen. Aber warum Louis wegen Drogen so seltsam zu Harry war, verstand er nicht. Er hatte keine Ahnung welche starken Auswirkungen Drogen auf die Persönlichkeit eines Menschen haben konnten oder wie sie ihr Handeln beeinflussten, aber wenn Liam deswegen so wütend war, musste es wirklich schlimm sein, dass Louis Drogen nahm.
***
Lückenfüller >.< Aber war nötig für den weiteren Verlauf.
Wütender Liam = Hot Hot Hot ;)
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Bis zum nächsten Kapitel
All the Love ❤
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