Kapitel 11
Als Louis am nächsten morgen am Frühstückstisch saß, würdigte ihn seine Mutter keines Blickes. Das schlechte Gewissen nagte an ihm und er bereute es so mit seiner Mutter gesprochen zu haben.
Noch nie hatte er solche Worte gegen sie benutzt und er wusste nicht, wie er das wieder gut machen konnte.
"Mum", versuchte er ein Gespräch zu starten, doch Jay unterbrach ihn. Sie stand mit dem Rücken zu Louis und wusch gerade Geschirr ab. Als sie Louis Stimme hörte, ließ sie den Teller, den sie zuvor in der Hand hielt, wieder in die Spüle fallen. Das laute Geräusch ließ Louis zusammen zucken. "Nein, ich will nichts hören“, sprach sie, versuchte ruhig zu wirken, aber man hörte den Zorn in ihrer Stimme. "Mum, es...", weiter kam er nicht. Jay drehte sich zu ihm und sah ihn direkt an. Sie war verletzt, das konnte Louis in ihren Augen sehen.
"Weißt du, noch nie hat eines meiner Kinder so mit mir gesprochen. Niemals! Ich habe dich die letzten 19 Jahre groß gezogen, habe dir alles gegeben was ich hatte und das ist der Dank dafür?" Schuldbewusst sah Louis auf seine auf dem Tisch verschrenkten Hände. "Es tut mir leid" Was sollte er auch sagen? Dass die Drogen, die er genommen hatte, ihn nicht klar denken ließen? Seine Mutter wäre geschockt und noch wütender, als sie es jetzt schon war.
Also war es so wie jetzt, das kleinere Übel für ihn.
"Was ist los mit dir?", fragte Jay und lief auf den Tisch zu. "Nichts, es ist alles im Ordnung." Er sah nicht auf, Jay würde sofort wissen, dass er log.
"Ich muss jetzt los Mum, Harry wartet. Es tut mir wirklich leid." Mit diesen Worten stand er auf und machte sich auf den Weg zu Harry.
"Guten Morgen, Louis", grüßte Anne ihn freundlich und öffnete die Tür ein Stück mehr um ihn eintreten zu lassen. "Guten Morgen, Anne", grüßte er freundlich zurück und lächelte leicht. "Harry ist oben." Louis nickte ihr zu und machte sich dann auf den Weg nach oben.
"Louis." Harry strahlte, als sein Freund das Zimmer betrat. "Hey, Babe." Harry stand auf und gab Louis einen Kuss zur Begrüßung. "Freust du dich schon darauf Liam und Niall zu sehen?", fragte er und Harry nickte. "Aber auf Liam ein wenig mehr als auf Niall." Louis kicherte. "Ich denke, das ist okay. Wollen wir los?" Harry schnappte sich noch schnell sein Handy, richtete die Decke und das Kissen seines Bettes wieder akkurat und verließ dann mit Louis das Haus.
"Wir treffen uns in dem kleinen Café in der Stadt mit den beiden, da wo Liam gearbeitet hat", verkündete Louis und Harry nickte als Antwort.
*
Das Café war ziemlich leer, als die beiden Jungs es betraten. Nur ein paar einzelne Gäste saßen an den Tischen, sowie auch ihre beiden Freunde, die sich gerade an einem der hinteren Tische unterhielten. Sie bemerkten Louis und Harry nicht, weswegen die beiden aufschreckten, als Louis sie mit einem lauten "Hey, ihr Turteltauben" begrüßte.
Sofort standen die beiden auf und zogen ihre Freunde in eine feste Umarmung. "Wir haben euch so vermisst", sagte Niall, als er sich wieder aus der Umarmung löste. "Wir euch auch." Und Es stimmte wirklich, Louis hatte Niall und auch Liam sehr vermisst.
"Wie läuft es bei euch?", wollte Liam wissen, als sie sich alle setzten und ihre Bestellung aufgaben. Auch wenn es draußen ziemlich kalt war, bestand Harry darauf einen Erdbeereisbecher zu essen und da Louis Hunger auf ein Eis nicht ausreichte für ein eigenens, entschieden die beiden, dass sie sich einen Becher teilen würden.
"Gut läuft es, Sam und ich arbeiten fast täglich an unserem Projekt in Kunstgeschichte", sprach Harry und Liam sah ihn grinsend an. "Sam?" Harry nickte. "Ja, er ist ein Freund und mein Mitbewohner", erklärte Harry und Liam zog belustigt die Augenbrauen nach oben. "Hast du mich etwa ersetzt?", wollte er wissen und beugte sich mehr zu Harry. "Nein...Nein du bist mein bester Freund Liam, keiner kann dich ersetzten", sprach Harry leicht panisch. Liam lachte und zwinkerte Harry kurz zu. "Das freut mich zu hören."
"Was macht der denn hier?", warf Niall in die Runde und die anderen stoppten ihre Unterhaltung. Sie folgten Nialls Blick und Harrys Herzschlag verdoppelte sich sofort, als er Zayn dort stehen sah. Seine Haare waren um einiges länger geworden, doch die Lederjacke war noch immer die selbe. Er hatte den Arm um ein braunhaariges Mädchen gelegt und lächelte sie an. Er bemerkte die vier Jungs, die ihn mit angespannten Körpern ansahen, nicht.
Er küsste die Wange des Mädchens und leitete sie zu einem Tisch. Harrys Hände begannen zu schwitzen, er wollte aus dieser Situation raus. "Ich bin auf Toilette", sagte er und stand auf. Schnell lief er an dem Tisch an dem Zayn saß vorbei und betrat die Gästetoiletten. Zayn sah ihn zum Glück nicht, er saß mit dem Rücken zum Gang, sodass Harry hinter ihm lang lief.
Nach circa fünf Minuten, in denen Harry tief durchatmete, wusch er sich seine Hände und wollte gerade die Toiletten verlassen, als, wie soll es auch anders sein, Zayn hinein trat.
Er stockte, als er den verängstigen Harry dort stehen sah. Seine Augen waren weit aufgerissen. "Harry", hauchte er und trat einen Schritt auf den zitternden Jungen zu. "Bitte, tu mir nichts", bat Harry und lief einen Schritt zurück. "Hab keine Angst Harry, ich werde dir nichts tun, versprochen. Ich bin nicht mehr so. Ich habe mich geändert. Ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht und das tut mir alles so schrecklich leid." Harry schüttelte den Kopf und lief noch einen Schritt zurück. Er traute Zayn nicht. "Ich glaube dir nicht, woher weiß ich, dass du nicht lügst." Zayns Augen strahlten Reue aus, doch das konnte Harry nicht deuten. "Ich..." Zayn wurde unterbrochen, als die Tür aufging und Louis ihn an die Wand presste. "Lass deine Finger von ihm", schrie er Zayns ins Gesicht und stieß ihn noch einmal gegen die Wand, sodass dieser mit dem Kopf dagegen stieß. "Louis", setzte er an, doch dieser ließ angewidert von ihm ab, schnappte sich Harrys Hand und zog diesen zurück ins Café. "Hat er dich angefasst oder dir weh getan? Ich bin sofort zu dir, als ich gesehen habe, dass Zayn nicht mehr auf seinem Platz saß", sagte Louis und ließ seinen Blick prüfend über Harrys Körper schweifen. "Nein. Er...Er hat sich entschuldigt." Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Louis ihn an. "Glaub ihm kein Wort, okay? Du weißt, dass er lügt." Harry biss sich nervös auf die Unterlippe. "Er hat gesagt, dass er sich geändert hat." Louis lachte höhnisch auf. "Dieser Idiot hat sich nicht geändert. Er ist noch das gleiche skrupellose Arschloch wie damals. Er lügt, Harry." Harry senkte seinen Blick bei den folgenden Worten. "Ja, vielleicht lügt er, genau wie du", sagte er, ließ einen sprachlosen Louis zurück und ging wieder zu Niall und Liam.
***
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