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Seonghwa pov.

Mein Inneres brannte. Ich kam nach meinem Vater. Stark zitterten meine Hände und tief atmete ich ein und aus. Immer wollte ich nach meiner Mutter kommen. Ein Engel... Doch ich war so wie er...

Als ich an Yeosang vorbei ging war mein Blick starr auf den Boden gerichtet während meine größten Ängste wahr geworden waren.

1. Meinem Vater zu ähneln.
2. Meinen Geliebten zu verletzten.

Ab diesem Zeitpunkt war mein Leben kein Leben mehr sondern Hölle.

Yeo hielt mich an meinem Handgelenk fest, doch anders als leer in sein Gesicht zu sehen konnte ich nicht. Mein Gesicht war nach unten gerichtet, meine Augen klebten an den Händen, die ihn angewidert hatten.

"Was ist passiert?", fragte der Blonde mich aufgewühlt.

Beunruhigt sah er mich an.
Wusste er davon? Konnte er es an mir erkennen?

Ich war eine Schande für meine Mutter, eine Schande für meine ganze Familie. Wie peinlich und enttäuschend konnte die Existenz einer Person bitte sein?

"Hat er was gemacht?"
Natürlich ging der Jüngere davon aus, dass Hongjoong etwas getan hatte, doch wüsste er was passiert war.

Tränen kamen in mir auf. Joong hatte nichts falsch gemacht, ich hatte es. Diesmal war allein ich Schuld.

"Ich könnte ihn nicht Mal in meinen Gedanken sexualisieren. Ich liebe ihn einfach nur und sorge mich nur um ihn. W... Wie konnte ich ihn so fühlen lassen?", fragte ich während ich seinen verstörten Blick sah.

Mein bester Freund hasste mich nun auch. Ich sah es in seinen Augen, sah wie irgendein Feuer sich in seinen Augen entfachte, "Was hast du getan?"

"Ich bin wie mein Vater..."

Auf seine Frage zu antworten war zu schmerzhaft. Ich fing an zu Weinen. Ich hatte es nie so beabsichtigt! Ich wollte ihn nur pflegen. Immerhin war ich doch seins, ich sollte auch zu nutzen kommen, ihm nutzen bei all dem Trubel dem ich ihn machte. Ich hatte auch nicht gestarrt, nicht Mal versucht hinzugucken.

Ich fühlte mich so elendig. Ich hatte ihm solche Schmerzen beritten.

"Seonghwa schau mich an."
Meinem Gegenüber konnte ich nur mit einem Kopfschütteln erwidern. Dafür das zu tun schämte ich mich zu sehr.

"SEONGHWA!", rief der Kang, da sein Geduldsfaden gerissen war.

Fest schüttelte er mich und schrie weiter. "HÖRE ENDLICH AUF UND ERZÄHL WAS PASSIERT IST!!"

Sein Ausdruck war verzweifelt. Ich konnte es nicht beschreiben denn Wut, Sorge und Verwirrung waren in ihm kombiniert.

"Lass mich los..."
Schwer schluckte ich und spürte wie seine Hände sich von meinem Oberteil lösten.

"Joong ist im Zimmer ich gehe nach unten.", sagte ich und ging aus der Tür, die ich laut hinter mir zu schlug.

Ein Schauder lief meinen Rücken runter. Meine Aktion war viel zu übertrieben. Auch als Yeo mir hinterher wollte reagierte ich nicht gerade sehr positiv.

"Geh zu Mingi.", wies ich ihn ab und nahm meine Schlüssel.

Dann zog ich meine Schlappen an und ging die Treppen runter. Bis nach ganz unten. Dort war nämlich ein freies Zimmer, welches auch zu mir gehörte. Es war ein kleiner Raum, voll mit Büchern aber auch Stiften und Papier zum Abschalten. Hier verbrachte ich meine schlimmsten Tage. Diesen zählte ich dazu.

『♡ @/mars_  Das schlimmste ist eine geliebte Person zu verletzten und zu enttäuschen Du weißt es war nicht meine Absicht. Es tut mir leid, J. <3 』

Ich schloss mich in diesem Zimmer ein und legte mich auf das eingequetschte Bett. Der Raum war klein, Kuschelig und überfüllt. Zudem auch sehr privat. Sachen aus meiner Kindheit lagen hier und auch mein letztes Zeugnis. Ein Einserdurchschnitt aber wofür? Unfähig zu studieren und sich weiter zu bilden. Eine Ausbildung wollte ich nie aber ein Studium... Vor allem in die Richtung meines Vaters zu gehen war mein Traum, obwohl ich diesen kein wenig schätzte. Schließlich war er leider mein Erzeuger und ich wollte auch Anerkennung von ihm bekommen.

Ich seufzte als ich es ansah, durch meine Zeugnisse ging. Meine Außerschulischen Aktivitäten standen auch drauf. Ich seufzte. So viele Clubs, dazu war ich immer der Vorsitzende. Ein soziales Kind war zu dem geworden, was ich jetzt bin. Erst mit 19 ist dieses Gefühl richtig aufgetreten. Die Anxiety hatte ich vorher nicht. Der Auslöser war mir unbekannt oder ich... Wollte mich nicht an ihn erinnern.

Nie hatte ich Menschen verstanden, die später unzufrieden mit ihrem Leben waren. Man hatte doch immer eine Möglichkeit nicht? Naja nicht, wenn man krank ist und nicht, wenn alles einem zu gemütlich ist.

Ich war faul. Ich war dumm und trotzdem war ich egoistisch.

Stumm schaltete ich mein Handy und dazu noch das Internet aus und lag auf meinem Bett für einige Stunden rum. Meine Gedanken hörten nicht auf, die Blicke die ich von ihnen sah lösten in mir einen Brechreiz aus. Fest klammerte ich mich an mein Kissen. Ob es Stunden oder Minuten waren wusste ich nicht. Mein Zeitgefühl war verloren.

Ich setzte mich nach einiger Zeit an meinen Tisch. Grob fing ich an etwas zu skizzieren. Es war nichts aufwendiges. Ganz und gar nicht. Es waren einfach nur meine Instinkte. Ich versuchte meine Gefühle zu verdeutlichen. Der Stift straff das dünne Papier meine Sinne konzentriert, mein Kopf benebelt und meine Ohren taub, genauso wie mein Inneres. Taubheit, Gleichgültigkeit, Trauer.

Vielleicht übertrieb ich, doch alles überforderte mich zurzeit. Deshalb fühlte ich mich auch so als hätte ich das Recht dazu. Das Recht dazu wieder hier her zu kommen und in schlechte Gewohnheiten zu verfallen.

Ich vermisste jedoch meinen Joongie, doch gleichzeitig wollte ich ihn nie wieder sehen, da es die Chance ihn unglücklich zu machen und zu enttäuschen verringern würde.

Meine Liebe zu ihm war pur...

Schwer schluckte ich und schmiss meinen Stift durch den Raum. Erst jetzt wurde mir klar, dass Joong nichts davon wusste wo ich war.
Naja es war auch besser so.

Trotzdem schaltete ich mein Handy an denn ich war wirklich wirklich besorgt. Obwohl ich letzten Endes versucht hatte mich anzuregen fand ich meinen Weg zurück an mein Handy und all die Benachrichtigungen, die dieses sofort wieder überfluteten.

Was machte ich mit meinem Leben nur falsch?

Nachrichten von Yeosang, DM's von meinen Fans, doch keine einzige Nachricht von meinem Freund. Es tat weh. Besonders da ich nun seit sechs Stunden nicht da war.

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