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Yeosang pov.
Mit meinem Morgenkaffee in der Hand und im Seidenpyjama gekleidet saß ich auf meinem Sofa. Mein Bein hatte ich überschlagen und sah nach Draußen. Die Skyline war unglaublich, ich bewunderte den grau-blauen Himmel schwer bei all den Hochhäusern während ich mich innerlich Tod fühlte.
Hast du der Therapeutin geschrieben? , schrieb ich an Seonghwa, da er letztens nach der Nummer meiner Therapeutin gefragt hatte.
Eigentlich hatte ich letzte Woche erst einen Termin, jedoch konnte ich nicht zu diesem gehen nachdem ich das mit Mingi durch Seonghwa um fünf Uhr morgens heraus gefunden hatte.
...Mit diesem Hongjoong musste ich unbedingt noch reden, doch ich fand einfach nicht die Kraft dazu. Anstatt meinen betrügerischen Freund zu verlassen ließ ich ihn und mich auch leiden.
Genau wenn man vom Teufel sprach oder eher gesagt dachte, kam er schon ins Wohnzimmer zu mir.
"Guten Morgen, Schatz.", lächelte Mingi mir zu und setzte sich zu mir.
Ich drehte mich etwas von ihm weg, doch der neuerdings wieder Rothaarige sah es als Signal mich von hinten zu umarmen. Mein Rücken war an seine Brust gepresst und ich lehnte mich wie ein Vollidiot an ihn.
"Morgen.", kam aus meinen Lippen, währendessen seine meinen Nacken und Hals sanft küssten.
"Was ist falsch?", flüsterte mein Partner mit seiner tiefen Stimme, die mir Gänsehaut fast schon Schmetterlinge gab.
Es machte mich verrückt, dass selbst seine Stimme mir so etwas unabhängig von seinen Worten antat.
"Alles ist gut, mein Liebster.", log ich angespannt und traf einen Schluck von meinem Kaffee, den ich ihn hin hielt.
"Wie war es gestern mit Yunho?"
Wie sehr ich diesen Yunho nur hasste... Wie sehr ich die beiden nur hasste oder eher gesagt die drei...
Wie konnten sie nur?
Mingi traf sich immernoch mit dem Jungen mit dem er mich anscheinend schon seit langem betrog.
Obwohl ich ihn nicht ausstehen konnte war nicht Yunhos Schuld. Schon von Anfang an wusste ich, dass er auf meinen Freund stand, doch das dieser mich mit ihm betrügen würde hätte ich anfangs nie gedacht. Anfangs da wäre es mir auch egal gewesen, doch er kannte nun alle meine Wunden. So jemand aufmerksamen wie ihn würde ich wahrscheinlich nie wieder finden und ja ich fühlte etwas für ihn, obwohl ich es weder zugeben noch ihn in mein kaltes Herz lassen wollte.
Ich war Kang Yeosang.
Von Anfang an hatte ich keine Erwartungen, doch nun ähnelte ich wieder dem Yeo in der Mittelschule. Dem, der sein Herz zu einfach öffnete. Doch der war ich nicht mehr...
"Gestern war wirklich toll. Wir waren auf dem Konzert von Bloom!", erzählte mein Riese aufgeregt und legte seine Hände an meinen Bauch.
Schwer schluckte ich und nickte. "Schön...", hustete ich.
Dunkel kicherte der andere gegen meinen Hals, "Gefällt dir das etwa?"
"Leider...", entkam meine Lippen.
"Wieso leider?", fragte der Jüngere etwas irritiert.
"Es ist egal...", wank ich ab und rutschte näher an ihn.
Seine Berührungen machten mich süchtig.
"Hm...", summte ich und legte meinen Kopf etwas nach hinten.
Liebevoll küsste er meinen Haaransatz und ließ mich hell Kichern, doch dieses verblasste schnell als ich es wieder an unsere Situation dachte.
"Wusstest du, dass Hongjoong Seonghwa betrogen hat? Irgendwie verfolgt mich dieses Betrügen überall weißt du? Die Anschuldigungen an meinen Vater und Sans an Wooyoung. Dann die Situation", fing ich an und drehte mich zu ihm.
Er sollte sich schlecht fühlen. Nervös werden.
Aufmerksam legte der Song seinen Arm um mich weshalb ich mich an diesen kuschelte.
"Er hat meinen besten Freund mit Yunho an dem Abend betrogen an dem ihr euch eigentlich treffen wolltet. Vor allem hat er es betrunken gebeichtet. Widerlich, nicht?", fuhr ich vor und bekam ein hastiges Nicken.
"Weißt du vielleicht mehr davon?"
Von was? Dass du mich betrogen hast? Hast du Sorge? Angst.
Ich verkniff mir ein verzweifeltes Lachen und schüttelte meinen Kopf.
"Du weißt Hwa ist auch ein naher Freund von mir ich-... Ich konnte es dir nicht erzählen beziehungsweise ihm. Er ist sicherlich wirklich belastet. Yunho und Joong haben nämlich ziemlich rumgemacht.", redete der Rothaarige sich raus und stellte sich als unschuldig da.
Es war erschreckend was für ein guter Lügner er war und wie locker er die Sachen verleugnete.
"Ja...", kommentierte ich. "Ist verständlich..."
"Was ist eigentlich mit Wooyoung und San? Gibt es dort neues?", lenkte mein Freund ab.
Nicht nur meiner, schoss durch meine Gedanken.
Bedrückt sah ich zu dem Rothaarigen hoch. Die Sache...
"Also Wooyoung und San... San ist einfach ein eifersüchtiges Stück Sche*ße um wirklich ehrlich zu sein. Anscheinend hat irgendjemand mit Woo geflirtet - ich meine verständlich er sieht nicht schlecht aus - zudem gefällt es ihm eben. Also er hört sich das gerne bis zum Schluss an ohne etwas zu erwidern, doch anscheinend hat San zu viel rein interpretiert. Jetzt ist er ein Trainee und hat seine Karriere Wooyoung zu verdanken, aber hat ihn nun verlassen.", erzählte ich wütend.
Wooyoung ging es nämlich nicht gut. Wirklich nicht!
Genervt biss ich meine Zähne aufeinander und kürze seine Hand an meinem Kinn. Behutsam zog der Größere mein Gesicht in seine Richtung.
"Du siehst heute wirklich gut aus. Willst du mich ärgern?", schmunzelte er und tätschelte meinen Kopf.
Nach seinen Worten entspannte ich mich etwas und sah zu ihm.
"Wirklich?"
"Ja... Darf ich?", fragte Mingi und schluckte schwer.
Zögerlich nickte ich und erntete einen Kuss von ihm auf meine Wange. Ein sanftes Lächeln schlich auf meine Lippen. Wieso fand ich ihn nur so toll?
Sanft lehnte ich mir vor und legte meine Hand an die Wange meines Gegenübers um ihn zu lenken. Kurz bevor unsere Lippen aufeinander trafen und ich ihm endlich diesen Kuss geben wollte, den er seit dem gestrigen Tag erwartete klingelte mein Handy.
Mein Blick spickte zur Seite und als ich den Namen las war ich sichtlich verwundert. Mein Kopf war bei Seonghwa, doch Wooyoung rief an. Sofort sprang ich auf obwohl der Song es ignorieren wollte.
"Hallo?", fragte ich als ich annahm und hörte ein Klingeln an der Tür.
Sofort ließ ich zu ihr und erkannte einen weinenden Woo als ich sie aufriss. Als er mich sah wischte er sich seine Tränen weg und wollte umdrehen.
"Es war eine schlechte Idee.", murmelte er, doch ich packte seine Hand.
"Komm schnell rein!", forderte ich ihn auf und zog ihn rein in meine Arme.
Die Tür fiel hinter ihm zu und er landete in meiner Umarmung.
"Ich komme einfach nicht darauf klar ihn verloren zu haben... Und das ohne Grund!", flennte der Jung und weinte in seine Hände.
Unser sonst so selbstbewusster Woo war gebrochen. Es war irgendwie lustig... Wir alle hatten einander gebrochen. Nur den Singles ging es zurzeit gut.
"Was ist passiert?", fragte ich sofort.
Ich wusste irgendetwas war vorgefallen. Irgendwas anderes als einfaches vermissen.
"Er hat mir alles zurück gegeben... Eine Kiste mit all meinen Geschenken an ihn. Mit all unseren Fotos und meiner Kleidung, die noch bei ihm lag. Du kennst mich doch! Ich bin kein Betrüger!", erzählte er und hielt etwas in seiner Kängurutasche fest.
"Was ist das?", kam aus meinen Lippen.
Zögerlich holte der Brünette es raus.
"Ein Plüschtier...", schluchzte er.
"E- ein... Tintenfisch..", verließ seine Lippen. "Ich hasse es.."
Sanft zog ich ihn in meine Arme und strich beruhigend über seinen Rücken.
"Es ist okay, woo..."
"Es ist okay..."
"Ich bin hier... Er wird es schon bald bereuen... Du wirst schon dafür sorgen, dass er es bereut."
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