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Seonghwa pov.

Es fühlte sich wie ein Tritt in meinen Magen an. Ich sah in das engelsgleiche Gesicht meines Freundes und schüttelte meinen Kopf.

"Das hast du nicht.", lachte ich ungläubig.

Gerade konnte ich es einfach nicht fassen. Es war so surreal. Er würde mich nicht betrügen, darüber war ich mit vollkommen sicher. Besonders nach heute, wo ich ihm so viel Vertrauen gezeigt habe. Doch Hongjoong sah mich verzweifelt an und nickte.

"Doch...", schluckte der Kleinere schwer und sah mich entschuldigend an.

"Hör auf...", sagte ich und akzeptierte den Fakt einfach nicht.

Das einzige, was ich wollte war, dass er aufhörte darüber zu sprechen. Er verletzte mich nur noch mehr. Mein Inneres stand in Flammen, meine Seele brannte. Ich konnte und wollte es nicht akzeptieren. Ein mulmiges Gefühl herrschte in meinem Bauch und ich fühlte mich ausgenutzt. Wie ein Gift verbreitete sich das Gefühl in meinen Adern.

"Seonghwa es tut mir leid....", weinte er und versuchte nach meinen Händen zu greifen.

Wütend schlug ich seine Hände weg und rückte zurück, doch er ließ es nicht sein. Seine Lippen bebten und er versuchte mich zu berühren, mich zu umarmen und es wieder gut zu machen. Ich sah seine Reue, diese änderte jedoch nichts an unserer Situation.

"Es tut mir leid... Ich weiß nicht wieso ich das getan habe.", heulte der Producer vor sich hin.

"HÖR AUF!", schrie ich ihn laut an und sorgte dafür, dass er stark zusammen zuckte.

Über den Grund wollte ich nicht mal nachdenken. Es triggerte mich nur.

"HÖR AUF!", weinte ich und schubste ihn fest von mir.

"WIE KONNTEST DU NUR?"

Seine Lippen blieben geschlossen während er still und jämmerlich weinte. Mein Herz schmerzte so ungemein. Der Schaden war groß, doch eine Frage stellte sich mir.

"Mit wem...?"

Er schüttelte seinen Kopf.

Fest schlug ich auf den Tisch und  sorgte dafür, dass eine Vase umfiel, auf den Boden fiel und schließlich zerbrach. Genauso wie mein Herz zersplitterte sie in tausende Teile. Ich wollte es unbedingt wissen. Es war mein Recht, nicht?

"Ich habe Yunho und Mingi geküsst...", kam aus seinen Lippen.

Hongjoong war nicht ganz bei sich jedoch realisierte der Kim genau was passierte. Genau das hasste ich besonders an betrunkenen Menschen. Sie taten immer so auf unschuldig und unbeholfen.

Auf einmal ging es mir unglaublich schlecht. Ich fühlte mich so als würde ich gleich umkippen, da der Stress mich erschlug. Schwer stützte ich mich an Tisch ab und versuchte mich zu beruhigen.

Nach einigen Sekunden trat ich einen Schritt näher und sah wie sehr er eigentlich zitterte. Mit jedem Schritt den ich näher kam entfernte er sich einen. Hatte er etwa Angst? Schuldgefühle machten sich in mir breit. Etwas hektischer bewegte ich mich vorwärts um ihn zu testen und sah wie er stark zusammen zuckte.

"Hongjoong beruhige dich.", meinte ich ruhig.

Obwohl ich unglaublich sauer war konnte ich ihn nicht leiden sehen. Meine Gefühle ließen es einfach nicht zu. Ich liebte diesen Jungen schließlich.

Der Jüngere blieb still und sah nicht einmal zu mir.

"Schatz?"

Ich bekam keine Antwort.

(Tw//vomiting)

Schnell griff ich seinen Arm und spürte wie er jegliche Kraft verlor. Auf seinen Knien stürzte er zu Boden und ließ ein schmerzvolles Würgen aus seiner Kehle entspringen. Sofort rannte ich los und holte einen Eimer in diesen er mit kreidebleichem Gesicht brach.

Seine Hände lagen an seinem Bauch und er hatte wahrscheinlich ziemlich Schmerzen. Mit jedem Würgen verkrampften sich deine Finger und krallte sich in seinen Bauch. Unterstützend legte ich meine Hände von Hinten an seinen Bauch und strich sanft über diesen. Widerliche Geräusche verließen seine Lippen, auch der Eimer etwas füllte sich etwas. Ein paar Minuten später war der Horror schließlich zu Ende, jedoch hörte mein Herz nicht auf zu Schmerzen.

Bitterlich weinte und weinte mein Geliebter.

"Hongjoong bitte hör auf...", flehte ich, da ich es nicht länger aushielt.

Er litt und ließ mich leiden.
Wieso musste er auch so viel trinken?

"Bitte verlass mich nicht...", schluchzte der Blauhaarige und rieb seine brennenden Augen.

Diese Worte verletzten mich so sehr, denn sie waren so egoistisch.

"Du bist der, der fremd gegangen ist. Wäre es nicht nur ein Kuss gewesen hätte ich dir nie im Leben verziehen, doch Joongie ich kann dich einfach nicht so sehen."

Schniefend wischte er sich den Mund ab und lehnte sich nach hinten gegen meine stärke Brust.

"Es tut mir so leid... Du... hast mich aber nicht betrogen oder?"

Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen soll. War es sein Ernst? Hätte ich es würde ich nicht so reagieren wie ich eben reagierte.

"Nein! Natürlich nicht!", sagte ich sauer.

Meine Stimme bebte etwas, da ich etwas panisch war. Ich hatte das Recht so zu fühlen. Immer wieder musste ich es mir klar machen.

"Oh...", kam von leise ihm.

Nervosität erschlug mich bei seinem 'Oh...', jedoch hatte ich eigentlich nichts falsches gesagt.

"Wieso dachtest du das denn?", fragte ich ihn gleichzeitig versuchte ich ihm weniger Wärme zu zeigen.

"Ich hab dich betrogen, da ich dachte, dass du mich betrügst. Eigentlich wollte ich nur trinken doch dann habe ich mich daran erinnert wie du geflüchtet bist. Wahrscheinlich war nicht mal mein Mund gut genug für dich und du bist zu irgendjemand anderen gegangen." - "Wer tut sowas denn bitte? Rede dich nicht billig rau-"

Er fiel mir ins Wort, "Mein Ex."

"Du vergleichst mich ernsthaft mit deinem Ex?", fragte ich perplex.

Hatte ich es richtig gehört?!

"Es ist nicht unbedingt Vergleichen-"

"Hör einfach auf...", knurrte ich und ließ ihn los.

"Höre einfach auf. Vielleicht sollten wir das hier beenden wenn du mich mit anderen vergleichst. Ich habe nicht falsches gemacht. Ich... Ich kann dir nicht vertrauen...", sagte ich.

"War ich dir zu ängstlich? Zurückhaltend? Hat dich meine Anxiety zu sehr gestört?"
Ich stotterte vor mich hin und wollte mir einfach nur noch vergraben.

Meine Gedanken blieben nicht still genauso wie mein Mund, "Ich dachte ich wäre nicht gut genug für dich, doch da du mich betrogen hast weiß ich jetzt wem von uns beiden etwas fehlt."

"Ich halte es einfach nicht aus. Du hast mein Herz gebrochen! Ist dir das klar?! Hat es sich zumindest gut angefühlt? Mit diesen beiden unglaublich extrovertierten Menschen, die in so vielen Hinsichten so viel besser sind als ich rumzumachen! Sie sind bestimmt nicht zwischendrin errötet oder haben gestottert, sich zurück gezogen oder sind vor dir geflüchtet. Sie arbeiten und sind nicht so ein Nichtsnutz wie ich es bin. Sie trinken auch im Gegensatz zu mir. Macht Spaß oder? Sich Volltrinken bis man elendig auf dem Boden herum krabbelt."

Mein Ausdruck war ziemlich abfällig.

"Es hat mir gefallen begehrt zu werden. Es waren sanfte Gesten natürlich hat es mir gefallen. Aber es war das hier überhaupt nicht Wert.", erwiderte mir.

"Du Sch*mpe!", rutschte mit raus.

Natürlich war mein Gegenüber von meinem Ausdruck schockiert. Schließlich war er es gewohnt, dass ich ihn lobte. Er hatte es jedoch verdient. Seine Aussage versetzte mit einen tieferen Stich in mein Herz. Schwer atmete ich und massierte meinen Nasenrücken. Meine Augen waren kurz geschlossen als ich seine Arme um mich spürte.

"Ich liebe dich und nur dich. Ich habe auch nur von dir gefaselt... Ich kann nicht ohne dich. Ich habe es auch sofort bereut... Und mehr getrunken... Und noch mehr damit die Schuldgefühle Weg gehen...", murmelte er in meine Halsbeuge.

"Hongjoong...", seufzte ich.

Mein Inneres sträubte sich gegen ihn, jedoch sehnte sich mein Geist nach ihm

"Es tut mit leid...", flüsterte der Jüngere.

"Es wird nie wieder passieren..."

Ich hoffte es mindestens.

"Wir können hier und jetzt Schluss machen...", erwähnte ich.
"Wenn du nicht bereit für eine Beziehung bist können wir es beenden bevor du mir noch mehr weh tust. Ich werde trotzdem an deiner Seite bleiben, da ich dich liebe. Du kannst auch weiterhin bei mir wohnen."

Still umrahmte er mein Gesicht und presste seine Lippen auf meine. Der Geschmack des Alkohols kam durch, doch ich ließ mich davon nicht irritieren und legte meine Hand an seinen Rücken. Ein Gefühl der Erleichterung regnete auf mich nieder, als unsere Lippen sich in einem langsamen Rhythmus aneinander schmiegten. 

"Ich liebe dich...", hauchte er gegen meine Lippen sobald ich mich geöst hatte, um Luft zu holen.

Ein betrübtes Lächeln schlich auf meine Lippen.

"Meine Gefühle haben sich nie verändert.", meinte der Kürzere und legte sich in meine Arme.

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