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Seonghwa pov.

Nachdem Hongjoong weg gelaufen war waren alle anderen außer mir verwirrt. Sie konnten sich nicht zusammen reimen was los war und wieso der Blauhaarige so sensibel reagiert hatte. Normalerweise hatten sie ja nichts verletztendes gesagt.

Doch mir war es klar, dass Joong eine Essstörung hatte. Alles was passiert war nachdem diese eine Tante sein Gewicht angesprochen hatte. Der Kaffee den er nicht trinken wollte, da er zu süß war und wie er dann später das Tortenstück in sich rein geschaufelt hat sagten viel aus genauso wie er sich in seiner Jacke versteckt hatte. Sein Blick nachdem er es realisiert hat war auch so reuevoll.

Ich war mich ziemlich sicher, dass meine Theorie richtig war, weshalb ich nicht anders konnte als ihn versuchen zu helfen. Keine 10 Minuten nachdem er geflüchtet war hatte ich ihn schon angeschrieben.

Zwar wusste ich nicht, wie ich handeln sollte ich wusste nur was eine Essstörung war weil ich mich früher oft damit beschäftigt hatte, da ich den Verdacht hatte, dass ich es hatte, was aber doch nicht stimmte. Es war nur eine Eigenschaft von meiner Anxiety, dass ich nicht vor anderen essen konnte.

Nun ich ahnte was er hatte doch wie sollte ich helfen?

Ich wusste es nicht und war sehr beschäftigt, weshalb ich mich auch nicht viel darüber informieren konnte.

Schließlich ging ich jeden Tag zu meiner Mutter und musste ihr bei einer neuen Spendenorganisation für ihre Stiftung behilflich sein, traf mich mir Yeosang der mich dazu zwang auch was mit Mingi zusammen zu machen so weit es ging und dann drehte ich noch mitten in der Nacht weitere Asmr Videos. Ich war glücklich, dass ich meinen Skandal klären könnte und mein breakdown Stream nicht so viel Aufmerksamkeit bekam. Zwar hatte ich ihn nachdem ich ihn beendet hatte auch sofort runter genommen und auf der Plattform auf der ich streamte konnte man keine Screenshots machen, aber es wurde viel herum erzählt...

Wüssten sie wie ich mich fühlte dann wäre es nicht so ein Drama.

Trotz dem Skandal bereute ich es nicht  Mit Fans zu interagieren war wirklich schön und alles von meinem Herzen reden zu können war unglaublich erleichternd, doch ich war auch wirklich glücklich dass meine Mutter und ihre High Society Leute nichts davon mitbekamen. Das war das wovor ich am meisten Angst hatte. Sie hatte so viel für mich getan doch ich konnte nicht einmal ein normaler Sohn für sie sein.

Am Donnerstag den Tag an dem ich mich später mit Joong treffen würde ging ich ausnahmsweise nach dem Frühstück zu meinem Vater.

Mit einem Taxi fuhr ich zu deinem Haus. Niemand wusste, dass ich dahin gehen würde. Tief atmete ich durch bevor ich an dem Tor des großen Anwesens klingelte.

"Hallo?", fragte die tiefe Stimme meines Vaters.

"Ich bin's Dad.", erwiderte ich aber wollte am liebsten sofort wieder zurück.

"Komm rein.", meinte er kalt und machte öffnete das Tor.

Nervös setzte ich meinen Weg hinfort. Mit langsamen Schritten ging ich rein und trat durch die große Tür in den Flur. Alles war sauber und in einem wunderschönen dunkelen grünen Ton gehalten. Die Fenster waren groß die Möbel waren modern aber auch altmodisch. Mein Vater hatte einen unglaublichen Geschmack natürlich würde er so etwas interessantes aussuchen.

"Da bist du ja mein Sohn.", lachte er als ich rein kam.

Die Flasche Whiskey war in seiner Hand er machte sich nicht einmal die Mühe mehr es in ein Glas zu schütten.

"Werter Herr könnte ich ihre Jacke haben?", fragte eine Angestellte schon.

(Tw// Alkohol & Rape wird angesprochen)

Still ließ ich sie meine Jacke ausziehen und gab ihr meine Tasche auch. Dankbar nickte sie mir zu und erledigte ihren Job. Ich könnte mir nicht vorstellen wie gruselig es war als Frau bei meinem Vater zu sein.

Apropos Vater da saß er auf der teuren Couch. Sein Gesicht sah so alt aus in den letzten fünf Jahren alterte er immer mehr. Der Alkohol verließ seine Hand kaum mehr, doch seinen Job den hatte er noch nicht verloren.

"Was macht deine Schlampe von Mutter?", fragte er ein Lächeln schlich auf seine Lippen.

Der verzweifelte Blick von ihm verletzte mich nun noch mehr.

"Nenne sie bitte nicht so, Vater.", zischte ich angepisst.

Seine dunklen Augen musterte mich.
"Wieso nicht!? Sie hat mich betrogen das ist dir klar."

"Hat sie nie... Du hast sie umsonst ... Ich will es nicht Mal aussprechen was du ihr angetan hast.", murmelte ich und biss mir auf meine Lippen.

Ich wollte mich gar nicht erinnern. Ein Kloß bildete sich in meinen Hals.

"Sie war immer noch eine Frau." - "Du hast ihre Weiblichkeit beschmutzt..."

"Übertreibe nicht-"

"DOCH! ES IST EBEN DER SCHMERZ EINER FRAU...", rief ich.

Gänsehaut legte sich über meinen Körper und ich versuchte nicht vor Wut zu Zittern. Ich hatte Angst etwas zu sagen doch ich konnte nicht mehr still bleiben. Ich ertrug es nicht. Es ging nicht mehr.

"Der Schmerz einer Frau... Ja Männern geschieht es auch aber weniger und die meisten Vergewaltiger sind eben Männer! Es ist widerlich... Du bist wiederlich!... Ist dir klar WAS DU IHR ANGETAN HAST? Ich war 16 ich habe ALLES mitgehört."

Übelkeit kam in mir auf.

Ja das war die Geschichte meiner Familie. Alles was hinter den Kulissen statt fand. Ich selber wusste nicht wieso ich ihn besuchte. Er war mein Vater aber ich sah ihn seit langem nicht mehr als einen. Bevor er an seinem Alkoholkonsum verreckte wollte ich ihn noch ein zwei Mal sehen. Die Erinnerung verarbeiten. Ihn schlecht fühlen lassen für das was er meiner Mutter angetan hatte.

"Du hast auch die Polizei gerufen du Miststück und hast all das Drama angezettelt.."

"Was hätte ich sonst machen sollen?!"

Ich wurde lauter und schrie ihm ins Gesicht. Meine Augen waren vor Wut getränkt. In meinem Körper herrschte kein anderes Gefühl.

Plötzlich spürte ich zwei Arme um mich. Sie waren fest um mich geschlungen.

"Ich vermisse sie so es tut mir so leid... Ich bereue es jeden Tag... Seonghwa hasse mich nicht.", murmelte er.

Der widerliche Geruch des Alkohols flatterte in meine Nase. Schwer hielt ich meine Tränen zurück und schubste ihn weg von mir.

"Leise... Sei leise! Du hättest mit dem Thema nicht anfangen sollen! Du hast Glück das meine Mom die Scheidung und die Anzeige privat gehalten hat und ich nicht alles veröffentlicht hat. Es wäre ihr gutes Recht gewesen. Nicht nur dein Ruf wäre untergegangen sondern auch der deiner Firma. Ich wünschte sie hatte es getan. Es war sowieso lächerlich, dass du dich raus kaufen konntest und jetzt nur noch auf Bewährung bist. Aber war erwartet man von den Gesetzen..."

Genervt stand ich auf und wollte gehen.

"DANN GEH DOCH UND KOMM NICHT WIEDER."

Die Flasche prallte gegen meine Schulter und schnitt mich während sie laut versplitterte. Erschrocken hielt ich meinen Arm und sah das Blut an meinen Händen.

"VERDAMMT ICH HABE HEUTE EIN DATE!", rief ich und sah die Angestellte zu mir Eilen.

Erschrocken versorgte sie mich kurzerhand, jedoch nicht schnell genug. Ich musste mir sein Gelaber noch anhören.

"Bestimmt mit 'nem Jungen... Eine Enttäuschung das bist du! Ich verstehe immer noch nicht wieso deine Mutter dich so akzeptiert... Wiederlich bist du."

"Sagt mir ein Vergewaltiger..."

Länger wollte ich mir das nicht geben ich nahm meine Jacke und lief raus. Das Taxi hatte auf mich gewartet weshalb ich sofort meine Tasche rein schmiss und mich rein setzte. Während ich mich anschasllte spürte ich plötzlich die Anxiety, die gerade eben noch vor Wut verblasst. Sie durchfuhr mich wie ein Blitz und ich bekam ein flaues Gefühl im Magen.

"Fahren Sie mich bitte nach Hause...", sagte ich unklar jedoch verstand er mich zum Glück und redete nicht mit mir.

Wieso erwiderte er nichts zurück?

Ab dem Zeitpunkt gab ich keinen Mucks mehr von mir und betete dass ich schnell nach Hause kam.

Ich hatte noch 6 Stunden und 18 Minuten bis zum Treffen Zeit...


Ist das zu dramatisch?

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