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Alles war eine Katastrophe. Alles...
Ich versuchte das positive zu sehen.
Hongjoong pov.
Das Positive...
Nach dem stressigen Tag voll mit Vorlesungen schleppte ich mich mühsam nach Hause. Es war schon 19:40 Uhr als ich hier angekommen war, flott meine Schuhe auszog, die Tür schloss und ins Bad ging nachdem ich meine Tasche und Jacke im Flur gelassen hatte.
Ich wollte keine Zeit verlieren. Duschte mich schnell ab, suchte dann fast eine Stunde lang ein Outfit raus, föhnte und stylte meine Haare und schminkte mich noch ein wenig. Es war nicht viel das wollte ich auch nicht.
Zuletzt betrachtete ich mich in meinem Spiegel.
Ich war unglaublich unsicher, doch es sah eigentlich nicht mal so schlimm aus. Mir gefiel das schwarz weiß gemusterte Hemd an mir sehr, welches ich in meine Jeans gesteckt hatte. Danach kam der Gürtel... Mühsam zog ich ihn so klein wie möglich so sehr bis es nicht mehr klappte. Es dauerte eine Weile und ich benötige viel Kraft dazu ein neues Loch rein zu machen, aber es funktionierte schlussendlich. Atemlos sah ich zur Uhr.
21:15 Uhr
Ich setzte einen Schritt nach vorne. Es fühlte such so an als würden all meine Organe zerquetschen, doch ich ging weiter in den Flur um meine Schuhe anziehen. Danach zog ich meine Jacke an, nahm meine Schultertasche und machte mich auf den Weg zum Restaurant.
Zum Glück kam ich nicht so spät wie ich erst befürchtet hatte. Nur fünf Minuten war ich zu spät da und sah den Älteren mit dem Kopf nicht unten geneigt da stehen. Irgendwie süß...
~
Seonghwa pov.
Nachdem ich bei meinem Dad war und danach nach Hause geflüchtet bin hatte ich Yeosang gerufen. Zum Glück kam er schnell und verarztete meine Wunde. Nachdem ich ihm alles erzählt habe wollte er bei mir bleiben doch ich erzählte ich von dem Date mit Hongjoong, weshalb er mir half ein Outfit rauszusuchen. Nicht nur ich war unglaublich aufgeregt sondern er war auch. Naja schließlich war es eine Premiere.
Nachdem ich mich bestimmt zwei Stunden lang durch meinen Kleiderschrank geforstet hatte und wegen Yeosang die verschiedensten Outfits in meinem Besitz anprobiert hatte, hatten wir uns endlich für eins entschieden.
Es war eigentlich nichts besonderes, aber ich mochte die Kombi wirklich. Da ich so viel Kleidung hatte trug ich meine Sachen nicht so oft, doch das würde ich in meinem nächsten Video vielleicht anziehen. Ich bin ehrlich vieles lag auch unangezogen in meinem Kleiderschrank rum.
Mein Endoutfit bestand aus einer braunen Anzughose, einem weißen Shirt und darüber einer beige Strickweste mit Zopfmuster an. Es passte zu meinen Haaren die nicht mehr so silbrig sondern in einem wärmeren Blondton waren. Die Kombination gefiel uns am meisten. Hätte ich mehr Zeit gehabt wären wir extra shoppen gegangen aber naja das mussten wir irgendwann Mal wiederholen.
Nachdem ich fertig war stylten wir meine Haare und schminkten mich. Wir waren wirklich so aufgeregt wie zwei kleine Mädchen, dessen Crush sie angezwinkert hatte.
Es war nicht so, dass ich mich nicht oft getroffen hatte in der Middle und High School war ich schon immer sehr beliebt. Mit sechzehn war ich auch ein wirklicher Playboy bevor dem Ereignis mit meinen Eltern. Nachdem habe ich auch gedated aber nicht mehr so viel. Ohne tiefere Bindung bin ich auch nie mehr mit jemanden ins Bett gestiegen. Ich konnte es nicht denn ich bin Demi.
Als ich dann im Wohnzimmer wartete sah ich jede zehn Sekunden auf meine Uhr. Ich war unheimlich aufgeregt. Am liebsten wäre ich schon eine Stunde vorher raus gegangen jedoch ließ mein bester Freund es nicht zu.
Er versuchte mich zu beruhigen und blieb die ganze Zeit an meiner Seite bis es eine gescheite Uhrzeit zum gehen war.
Hätte ich ihn nicht davon abgehalten wäre er auch mitbekommen, aber ich wollte alleine mit Joongie sein.
Obwohl ich so zwiegespalten war und am liebsten den ganzen Tag in meinem Bett verbringen wollte, da ich in letzter Zeit unglaublich vielen Sozialkontakt hatte, was mich wirklich beunruhigte und sehr belastete, hatte ich wirklich Lust auf dieses Treffen. Ich wollte ihn sehen ich wollte sein schönes Lächeln erblicken. Bei ihm fühlte ich mich nicht wohl nein das tat ich leider nicht so sehr wie bei Yeosang, aber ich fühlte mich verstanden und geschätzt.
"Hwa hör auf auf die verdammte Uhr zu sehen du hast vor drei Sekunden drauf geguckt.", seufzte Yeosang und umarmte mich von hinten.
"Das kannst du leicht sagen...", murmelte ich und hatte gerade unglaubliche Panik.
"Ich komme zu spät..."
"Tust du nicht!"
"Nein ich komme wirklich zu spät!"
"Urgh dann geh ich leg mich hier hin.", meinte der Brünette und grinste mich an.
"Viel Spaß!!", zwinkerte er und schlug lächelnd gegen meine Schulter.
"Danke werde ich hoffentlich haben.", meinte ich und stand auf währenddessen er sich auf dem Sofa breit machte.
Typisch Yeosang...
Flott schnappte ich mir mein Handy und meine Brieftasche bevor ich meine Jacke in meine Hand nahm und meine Schuhe anzog.
Ein paar Minuten wartete ich vor der Tür.
Sollte ich wirklich gehen oder alles absagen?
Joong wartete immerhin auf mich...
...Aber er würde es verstehen.
Trotzdem er wartet auf mich und erwartet dass ich komme.
Ich kann ihn nicht einfach enttäuschen.
Was ist wenn er mich nicht mehr mag, wenn er mich kennen lernt?
Schließlich kennt er mich aus meinen Videos und Streams persönlich bin ich verklemmter.
Was wenn ich ihm nicht genug bin?
Seinen Erwartungen nicht stand halten kann?
Er hält anscheinend viel von mir.
Ich stand kurz vor den Tränen und war unglaublich gestresst. Das alles fiel mir so schwer. Leicht krallte ich mich an die Tür... Wieso konnte ich nicht einfach normal rausgehen?
Yeosang bemerkte bald anscheinend, dass ich noch nicht gegangen war und kam zu mir. Von hinten schubste er mich leicht so dass ich einen Schritt nach draußen machte. Verzweifelt drehte ich mich um. Unsere Blicke trafen sich und ich wurde daraufhin schon sofort in seine Arme geschlossen.
"Och nein Hwa alles wird schon gut laufen. Ich will keinen Druck auf dich legen egal was ist ich bin immer für dich da. Keine Sorge Hongjoong ist nett und wird schon auf dich aufpassen. Aber wenn er dir irgendetwas tut du weißt was ich tue... Ich zerstöre sein fucking Leben.", meinte mein bester Freund und beruhigte mich etwas, weshalb ich nicht anders konnte als ihn dankbar anzusehen.
Sanft erwiderte ich die Umarmung.
"Danke Sangie...", murmelte ich und kuschelte mit ihm.
"Okay das reicht. Es wird mir langsam zu Gay.", seufzte er und schob mich von sich weg.
Lachend erwiderte ich, "Du bist es aber".
"Ich weiß aber für Mingi. Nicht für dich Bestie.", schmunzelte.
"Ich weiß Bestie ich auch nicht für dich. Meine Augen sind auf Hongjoong gerichtet außerdem bist du mir zu dramatisch.", meinte ich lässig.
"Ulala und aua. Das Bestie Ding ist wirklich weird. Wir tun das nie wieder okay?", erwiderte der Brünette.
"Okay."
"Dann...verschwinde. Oh bevor ich es vergesse kann mein Boyfriend rüber?"
"Klar solange ihr es nicht treibt."
"Aishhh halt's Maul..."
Der Jüngere errötete extrems und schlug hastig die Tür vor meiner Nase zu.
"VIEL SPASS", rief ich durch die Tür.
"DU AUCH GET YOUR MAN", schrie er zurück.
Amüsiert ging ich nachdem ich mich verabschiedet hatte los zum Restaurant. Leider kam ich viel zu früh an und stand erstmal akward dort rum.
Es war aber irgendwie auch klar der Ort war nur zwei Straßen weiter und etwas belebter als ich gedacht hatte. Viele liefen hier entlang und ich stand hier nur still an der Wand angelehnt da. Immer wieder sah ich wie ein Verrückter auf die Uhr und spürte jeden einzelnen Blick auf mir. Verständlich. Schließlich stand ich hier wie bestellt und nicht abgeholt.
Ich hasste es.
Es war mir unglaublich unangenehm, aber Hongjoong konnte ja nichts dafür. Ich war viel zu früh. Gestresst senkte ich meinen Kopf und entschloss mich dazu etwas Musik zu hören. Mein Blick war nach unten gerichtet und mein Herz schlug schneller gegen meine Brust.
Es war beängstigend.
Ich mochte es nicht, mochte nicht wie ich mich schon wieder fühlte.
Hass beschreibt es besser.
Ich hasste es.
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