43 : In der Höhle des Feuersturms
Der Minister schob den weißen Stoff des Zeltes bei Seite und gab den Blick auf eine Arena Preis, welche mich ziemlich stark an das Colloseum in Rom erinnerte. In der Mitte war ein ebener Platz aus kaltem mit Schnee bedeckten, sandfarbenen Stein.
Langsam Schritten wir eine steinerne Treppe hinunter. Direkt uns gegenüber, in der Mitte des Colloseums, führte eine weitere Treppe eine kleine Anhöhe hinauf. Etwas weiter oben saßen sie. Der König, Alexander Rutherford, in der Mitte auf einem thronartigen Stuhl. Er trug schwarze Kleidung mit goldenen Verzierungen. Das Zeichen der Lilie zierte seine Schulterplatten. Schwarzer Stoff überdeckte seinen linken Arm auf elegante Art und Weise. Sein ergrautes Haar wurde von einer schwarzen Krone geziert, welche einen goldenen Rand hatte. Selbst die Steine, welche dieses Meisterwerk an Krone zierten, schienen schwarze Dunkelheit auszustrahlen.
Rechts von ihm saß Minerva McGonagall , ihm zugewandt. Sie trug ein schwarzes Kleid und darüber einen Umhang aus schwarzen Fell, welcher von einer goldenen Schnalle zusammengehalten wurde. In ihrem pechschwarzen Haar erkannte ich den Haarkamm, welchen ich ihr schenkte.
Zu des Königs Linken saß Severus Snape, ebenfalls dem König zugewandt. Gekleidet wie immer, doch fiel mir in seinem seidig wirkendem schwarzen Haar etwas auf. Eine goldene Verzierung, an seiner linken Schläfe. Schmuck? Es erinnerte mich an den Kronenersatz, welchen der Lord einmal getragen hatte.
Jeder der drei trug irgendwo etwas goldenes.
Ich Schritt erhobenen Hauptes die von Schnee bedeckten Stufen hinab. Ich hatte selten so viele Menschen an einem Ort gesehen. Alle jubelten sie uns zu, alle bewunderten sie uns, doch wer wusste schon ob wir alle drei das Ende des Turniers erleben würden.
Ich einer Reihe stellten wir uns vor den Treppen, welche zu der Erhöhung führten, auf. Der Minister stand vor uns. Er drehte sich zu uns um. "Schreitet voran Miss Smirnov."
Anastasia löste sich aus unserer Reihe. Mit einem selbstsicheren Lächeln und mit Karkaroff im Rücken, schritt sie die Stufen hinauf. Ihre Kleider wehten auf, ihre dunklen Augen fixierten den König. Als sie auf der Erhöhung zusammen mit Karkaroff angekommen war ertönte des Ministers Stimme in der gesamten Arena: "Anastasia Smirnov, Champion für Durmstrang!"
Mit einer flüssigen Handbewegung hielt sie einen hölzernen Stab, ihrer Körpergröße, in ihrer rechten Hand, welchen sie ein paar mal gekonnt in ihrer Hand und stieß dessen Ende dann auf den Boden, so dass der Knall in der ganzen Arena zu hören war. Im gleichen Atmenzug ging sie, gesenkten Hauptes, auf die Knie. Karkaroff tat es ihr gleich.
Der Lord ließ sie kurz so verharren und erlaubte ihr dann sich zu erheben. Anastasia wandte sich den Zuschauern zu. Ihre Locken wehten unruhig um ihr Gesicht. Das Publikum jubelte. Sie wirkte wie gemacht für das Rampenlicht. Wie eine Königin der Wildnis, auf eine majestätische Art und Weise. Die Bemalungen in ihrem Gesicht unterstrichen dieses Bild. Es wurde jubelt. Anastasia verharrte kurz und lief die Stufen, dann wieder herunter.
Nun war Collette an der Reihe. Sie lief langsamer die Treppe hinauf, wirkte leicht unsicher, doch fand sie ihr Selbstbewusstsein wieder, in jenem Moment als sie vor dem König stand, hinter ihr Madame Maxime.
"Der Champion von Beauxbatons, Collette Clement!"
Sie machte einen Knix, senkte ihren Kopf. In diesem Moment sah man wie sich die Spitzen ihrer Finger schwarz färbten und unter ihrem Kleid eine schwarze Flüssigkeit hervorlief. Diese verhärtete sich und bildete scharfe Spitzen, welche aus ihr hervorgeschossen kam.
"Das nenne ich eine Überraschung.", sagte Anastasia ruhig neben mir und blickte zu ihr auf, "Eine Korah. Sie wird ein schwer zu knackender Gegner." Ich stimmte ihr zu. Korah waren Zauberer, welche mit den Schatten umgehen konnten. Jene Schatten waren das Abbild der eigenen Seele und war der Zauberer zu schwach wurde er von ihr verschlungen. Bei ihr äußerte sich diese Fähigkeit in Form der schwarzen Flüssigkeit. Sie war also stärker als gedacht.
Der König erlöste sie. Er schien es recht gleichgültig hin zunehmen. Die schwarze Flüssigkeit verschwand. Collette wandte sich um. Man sah noch wie sich Teile der Dunkelheit von ihrem Gesicht in ihr Inneres zurück zogen. Soeben war mit bewusst geworden, dass sie viel selbstbewusster und stärker war als ich angenommen hatte. Auch ihr wurde durch Jubeln Unterstützung geboten.
Sie verließ das Podest, uns vielsagende Blicke zuwerfend. Hier endete Freundschaft und Vertrauen.
Nun löste ich mich, an meiner Seite Dumbledore, aus der Reihe. Auch ich ließ den Lord nicht aus den Augen während ich die Stufen empor stieg. Gerade in dem Moment als ich vor ihm stand lösten sich Flocken weißen Schnees aus den Wolken.
"Irene Sullivan, Champion von Hogwarts!"
Ich sah ihn sanft lächelnd an. Seine Mundwinkel zuckten kurz zu einem Lächeln. Beide Arme ausbreitend ging ich auf die Knie. Hinter mir hörte man lautes Brüllen, als Azrael und Celeritas rechts und links von dem Zelt der Champions platz nahmen. Sie breiteten beide ihre Flügel aus bevor sie sich abstießen, auf mich zu flogen, aufbrüllten, schrumpften und auf meinem Armen landeten.
Ich hob den Blick. Er nickte und elegant erhob ich mich. In einer flüssigen Bewegung drehte ich mich um und blickte in Menge an Menschen, welche mir zuriefen und klatschten. Ich sah sie gleichgültig erhobenen Hauptes an. Eines Tages würde ich es sein die auf dem Thron platz nahm.
Bevor ich wieder hinunter schritt, wandte ich mich um und streckte meinen Arm in Minerva's Richtung aus. Azrael und Celeritas flogen promt auf ihren Schoß. Sie nickte mir kaum merklich zu.
Als ich wieder unten stand erhob sich unser aller König.
"Hiermit erkläre ich das Trimagische Turnier offiziell für eröffnet!", rief er mit starker Stimme und die ganze Arena explodierte vor Applaus und Jubelrufen.
Während Anastasia in der Arena blieb, kehrten Collette und ich in das Zelt zurück. Unsere Zeit war noch nicht gekommen. Von unserem Zelt aus sahen wir zu wie sich die Arena veränderte, wie sich alles veränderte. Der Himmel wurde plötzlich von steinernen Wänden verdeckt, von welchen Wasser tropfte. Rutschige Felsen überzogen den Boden, die Arena wurde geteilt von einem reißenden Fluss, welcher umgeben war von scharfen Felsen. Wir waren in einer Höhle, welche von nichts weiter als Fackeln erhellt wurde, doch sah man Anastasia gut. Wir sahen wahrscheinlich mehr als sie.
"Wo sind wir?", fragte Collette und klang nicht halb so selbstbewusst wie sie vor wenigen Minuten noch gewirkt hatte. Sie nahm Abstand zum Ausgang des Zeltes. "Wir sind in einer Höhle, die Höhlen Englands sind der natürliche Lebensraum des Englischen Feuersturms.", teilte ich ihr mit und festigte meinen Griff um das Geländer vor mir, von welchem aus ich in die Arena blickte.
Man sah ihr keine Angst an. Selbstbewusst, den Stab neben ihr, stand sie gerade in der fast völlig dunklen Höhle, die Augen auf das andere Ende gerichtet, welches scheinbar niemals kam. Es wurde still. Nur das Wasser des unterirdischen Flusses machte noch Geräusche. Wo war der Drache?, fragte ich mich stumm und versuchte in der Dunkelheit der nassen Kälte etwas zu erkennen.
"Sie verändern die Arena also so , dass sie den natürlischen Lebensraum des Drachen nahe kommt.", schlussfolgerte Collette und sank kraftlos auf ihr Bett. Ohne meinen Kopf zu drehen wanderten meine Augen zu ihr. Die bleichen Hände hatte sie in ihrem Schoß gefaltete und sah ängstlich ins Nichts. ich wusste nicht ob ihre Angst gespielt war, aber ich würde nicht so dumm sein und sie unterschätzen. Als Korah hatte sie in der Dunkelheit einen entschiedenen Vorteil uns allen gegenüber, doch wusste ich auch wie groß ihr Risiko war, sollte sie die Kontrolle verlieren. Mein Blick fiel von ihr selbst auf ein ziemlich altes und dickes Buch, welches auf dem Kissen des Bettes lag. " Le livre des rois magiques", war der Titel. Das Buch der magischen Könige? Ich wurde neugierig, doch wurde meine Aufmerksamkeit schnell wieder von dem Buch in die Arena gelenkt als schwer fällige Geräusche zu hören waren. Anastasia rührte sich nicht.
" La danse commence...( Der Tanz beginnt...)", hauchte Collette heißer. Kurz darauf sah man zwei glühende Augen in der Dunkelheit der Höhle und kurz drauf war auch der ganze Drache unverfehlbar. Mit glühenden Klauen baute er sich in einiger Entfernung auf und Brüllte. Ein sehr auffälliger Schimmer des goldenen Amuletts ging von der eisernen Kette, welche um seinen Hals hing, aus.
Anastasia trat mutig in seine Richtung und wirkte auf eine seltsame Weise sehr entspannt. Sie schloss die Augen. Der Drache stürmte auf sie zu. Erst im letzten Moment wich sie zurück und verpasste dem gut 5 Meter hohen Drachen einen nicht gerade zimperlichen Schlag mit dem Stab. Ich erkannte ihre Taktig. Sie wollte ihn nicht töten, sondern nur an das Amulett kommen. Er schnappte nach ihr und Fauchte sie böse an. Sie sprang auf einen nahe gelegenen Stein und sprach einen Fluch auf den Drachen, welcher ihn für wenige Sekunden lähmte. Sie nutzte die Chance und zog einen Dolch aus ihrem Umhang. Mit einem gekonnten Wurf verletzte sie den Drachen am Hals. Kein so guter Zug, wie ich befand, denn nun floss der Speichel des Drachen auf den Boden der Höhle und entzündete diesen.
Erschrocken wichen die Zuschauer zurück. Auch Anastasia realisierte diesen Fehler und rannte tiefer in die Höhle hinein. Der Drache folgte ihr und spuckte mit seinem Feuer. Sie kletterte höher, wich dem Feuer aus. Plötzlich änderte sie ihre Richtung und rannte auf den Drachen zu. Erst jetzt viel mir scharfe Spitze an der Spitze ihres Stabes auf. Ich hielt den Atmen an, als sie absprang und dem Drachen ihren Speer in sein rechtes Auge rammte. Der Drache schüttelte heftigst seinen Kopf, doch Anastasia hielt sich fest und zog sich an dem Speer, wie an einer Reckstange nach oben. Es war mir ein Rätsel wie sie das geschafft hatte, doch zog sie auch schon einen weiteren Dolch, bevor ich weiter darüber nachdenken konnte.
Mit einem Sprung löste sie sich von dem Stab und schoss in die Luft. Der Drache drehte seinen Kopf und in jenem Moment schoss sie ihm den Dolch in sein anderes Auge. Er brüllte schmerzerfüllt auf und hüllte sich im selben Atemzug in eine Wolke aus Flammen, was Anastasia nicht davon abhielt auf seinem Rücken zu landen. Erschrocken schnappte ich nach Luft und beugte meinen Oberkörper über das Geländer und Collette schrie auf, wie viele andere in der Arena auch. Es wurde ruhig, nur das andauernde Brüllen des Drachen war zu hören, dann verlor dieser plötzlich das Gleichgewicht und stürzte in den Fluss. Das Feuer erlosch.
Natürlich! Seine Schwäche war Wasser! Doch wo war Anastasia? Ich hielt ausschau nach ihr, doch gab es keine Anzeichen auf ihr Auftauchen. Dampf hüllte die Höhle ein und machte es so gut wie unmöglich etwas zu sehen.
Unruhig lief ich auf und ab, während die Minuten verstrichen und auch alle andren unruhig wurden. Gerade als Leute entsannt werden sollten, hörte man jedoch das verräterische Geräusch des Wassers und das Aufatmen einer Person. Ein Windzug kam auf und er Dampf verschwand. In dem eisigen Wasser, welches nun leicht dampfte, lag der regungslose Körper des Drachen und Anastasia zog sich gerade aus dem Wasser an Land. Sie rappelte sich schwer atmend auf. Ihre Kleidung war an Armen und Rücken zerrissen und mit Blut beschmiert, doch ansonsten schien es ihr gut zu gehen.
Es wurde unerträglich still, dann hielt Anastasia triumphieren das goldenen Amulett in die Höhe. "Честь дракона моя! (Chest' drakona moya = Des Drachen Ehre gehört mir!)", rief sie.Sofort wurde gejubelt und geklatscht. Sie hatte es geschafft.
Die Arena nahm wieder ihre alte Gestallt an und eine Gruppe von Zauberern rannte auf den Drachen und Anastasia zu. Unter ihnen Madam Pomfrey, welche Anastasia sofort zu den Stufen geleitete, welche in unser Zelt führten.
Ich machte ihnen sofort Platz. Anastasia sah zwar erschöpft aber glücklich aus als sich auf ihr Bett fallen ließ. Madam Pomfrey sah wesentlich angespannter aus. Immer wieder sagte sie leise: "So ein Turnier zu veranstalten...meschenverachtend..."
Als sie Anastasia das Amulett aus der Hand nahm, welches sie durch das Adrenalin noch immer fest umklammerte, sah sie starke Brandwunden und Form der Kette. Das Amulett musste förmlich geglüht haben, als sie es von seinem Hals entfernte. Ich und Collette sahen zu wie sie Anastasias Rücken, Arme und Hand mit einer speziellen Salbe bestrich und mehrmals ihre Werte kontrollierte.
Dann ertönte laut die Stimme des Minister: " Und nun, Collette Clement gegen einen Russischen Engelstöter!"...
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Soooo. Die Erste von Drei hat es hinter sich.
Was sagt ihr zu Anastasias Kampf gegen den englischen Feuersturm? Und wie glaubt ihr wird es bei Collette laufen?
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