36 : Out Of Control
Thomas war niemals schwach gewesen. Schon als Kind war er stärker als die meisten anderen in unserem Alter und das hatte sich auch nie geändert, auch nicht als wir älter wurden. Wie stark er allerdings wirklich werden konnte, wenn er wütend war musste ich mit ansehen als er ausholte und Snape mit voller Wucht ins Gesicht schlug. Dieser verlor promt das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Er hatte offenbar niemals damit gerechnet das ihn Thomas ins Gesicht schlagen würde.
Ich sog scharf die Luft ein, als ich auf ihn zu stürmte. Sein Gesicht war voller Blut, welches aus seiner Nase und teilweise sogar aus seinem linken Auge floss. Er hatte ihn wirklich ungünstig getroffen. Er setzte sich auf und bedeckte seine Nase mit seiner Hand. Seine Augen funkelten in einem fast Diabolischen Zorn als Snape an mir vorbei Thomas ansah, welcher triumphierend lächelte und nun laut auflachte. Noch ehe Snape oder ich reagieren konnten war er ,gehässig lachend ,aus dem Krankenflügel verschwunden.
In mir kochte die blanke Wut bis zum Anschlag. Wie konnte er es wagen einen Lehrer zu schlagen und ihn dann auch noch auszulachen?! Von dem ganzen Trubel war Madam Pomfrey alarmiert worden und kam nun aus ihrem Büro. "Bei Merlins Bart, Severus was ist denn passiert?", sie eilte herbei und kniete sich neben mich. Mit zwei Schlenkern ihres Zauberstabes entfernte sie erst das bereits ausgetretene Blut von seinem Gesicht und brachte direkt im Anschluss sein Gesicht wieder in Ordnung. Snape stand auf. In seinem Gesicht war ein Zorn, den ich nicht beschreiben könnte, selbst wenn ich es wöllte, denn keine Worte der Welt könnten diesen Hass beschreiben. "Rutherford...", fauchte er hinter zusammengekniffenen Zähnen. "Geht es ihnen gut?",fragte ich ehrlich besorgt. Er sah mich an, sein Ausdruck wurde auf der Stelle etwas weicher. "Ja.", er wandte sich Madam Pomfrey zu," Ich danke dir Poppy, wenn mich nun entschuldigst...", er machte auf dem Absatz kehrt und verließ wehenden Umhanges den Krankenflügel.
Madam Pomfrey stemmte die Hände in die Hüfte. "Was war das denn?",fragte sie, doch konnte sie die Neugier in ihrer Stimme nicht gänzlich verstecken. "Thomas hat Professor Snape ins Gesicht geschlagen.", sagte ich abwesend und starrte auf die Tür. Madam Pomfrey sah mich schockiert an. "Er hat was?!" "Ihn geschlagen"
Wenig später erfuhr ich von Minerva das Snape Thomas zu Dumbledore gebracht und ihm die Situation vorgetragen habe. Sie meinte Snape noch nie so außer sich und seitens eines Schülers, noch nie ein solches Fehlverhalten gesehen zu haben. Sie fragte mich ob es stimmte das Snape gelegentlich meine Hand hielt um mich zu stützen, weil ich mich etwas unwohl mit dem Laufen gefühlt hatte. Ich bestätigte ihr dies, auch wenn ich wusste das sie auf lange Sicht gesehen eh herausfinden würde wie ich für meinen Lehrer empfand. Sie war schlau und konnte eins und eins zusammen zählen.
"Was wird jetzt mit ihm geschehen?",fragte ich Minerva als sie fertig war mir zu berichten was sich in Dumbledores Büro abgespielt hatte. Sie sah mich an. "Das Schlagen einer Autoritätsperson ist zwar alles andere als Vornehm, doch ist es kein Grund jemanden der Schule zu verweißen.", sagte sie Zähne knirschend und mit deutlichem Missfallen. "Dumbledore hat Slytherin sofort alles an Punkte abgezogen was sie noch hatten und Snape zog Slytherin noch einmal 200 Punkte ab... Noch nie hatte ein Haus so hohe rote Zahlen. Was Mr Rutherford selbst angeht ,nun ich denke ,der ist mit Nachsitzen für den Rest des Schuljahres und einigen Strafarbeiten gut bedient. Die Slytherins werden ihn hassen."
Sie sollte recht behalten. Als ich schließlich am kommenden Mittwoch den Krankenflügel verlassen durfte und zum Mittagessen in die Große Halle kam war das Stundenglas der Slytherins mit einer großen roten Zahl beschriftet, welche eine immer noch beachtliche Menge von -176 Punkten anzeigte. Am Tisch der Slytherin war es still und laut Emily war Amelie über die Tat von Thomas so stinksauer gewesen das sie diesem gleich am Abend als er die Halle betreten hatte eine Ohrfeige verpasst hatte und McGonagall, welche das Ganze gesehen hatte und das normalerweise mit Punktabzug gestraft hätte, lief an ihnen vorbei als habe sie davon nie etwas bemerkt.
Zu den Mahlzeiten sei Thomas auch noch nicht wieder aufgetaucht.
Ich fragte mich irgendwann ob er überhaupt noch im Schloss war, da ich ihn überhaupt nicht mehr sah und wie von Amelie erfuhr hatte sie ihn auch bei den Slytherins nicht mehr gesehen. Ich beschloss mich auf die erste Prüfung zu konzentrieren, welche bald anstand. Ich befand mich viel in meinem Zimmer und übte die verschiedensten Dinge und so drang eine Nachricht erst an mein Ohr als mich Minerva nach dem Unterricht zurück hielt.
Sie wartete in ihrer gebieterischen Haltung bis alle gegangen waren und seufzte dann deutlich hörbar. Sie schloss die Augen und stützte sich an ihren Schreibtisch hinter ihr ab. Noch immer ohne mich anzusehen levitierte sie einen Stuhl neben ihren eigenen und bad mich darauf platz zu nehmen.
Unsicher stellte ich meine Tasche bei Seite und setzte mich ihren Stuhl gegenüber. Die Professorin selbst nahm jedoch vorerst nicht platz, sondern blieb an der Seite ihres Stuhles stehen und legte eine Hand auf die reich verzierte Lehne. Mit der anderen Hand rieb sie sich die Stirn.
Ich wartete geduldig bis sie die Worte fand die sie suchte. Langsam setzte sie sich und begann zu sprechen: "Thomas wurde von seiner Strafe befreit und Slytherin seine Punkte zurückgegeben.", sie lehnte sich zurück und wirkte erschöpft und ausgelaugt. Ich sah sie mit aufgerissenen, entsetzten Augen an. "Bitte?", fragte ich. "Thomas Strafe wurde fallen gelassen..."
"Wie kam es dazu? Hat sein Vater für ihn gebürgt?", fragte ich tonlos und riss meinen Blick von ihr los. "Nicht sein Vater.", sagte sie und stand auf. Sie lief zum Fenster und drehte mir den Rücken zu. "Es war deiner." Wie von allen guten Geistern verlassen sprang ich auf. "Mein Vater war hier?!",sagte ich entsetzt. Sie nickte. "Heute morgen."
Genauer wurde sie nicht. Auch nicht auf weiteres Drängen von mir. Also verließ ich ihr Klassenzimmer wenig später wieder. Ich lief ein paar Schritte bevor ich ins Wanken geriet und mich an einer Mauer abstützte um nicht zu fallen.
Er war hier gewesen. Hier in diesem Schloss und hatte Thomas verteidigt. Erfolgreich. Wieso stand mein Vater, mein einzig wirklich noch lebender Verwandter, nur für ihn ein und nicht für seine eigenen Tochter?! Wieso ließen er und seine Frau mir keinen Brief zu kommen?
Sie war dort gewesen. Lilia hatte gesehen was passiert war. Sie hatte alles gesehen und hielt es nicht für nötig sich zu erkundigen wie es mir ging. Wahrscheinlich war sie sogar traurig das ich nicht gestorben war!
Sie weiß wer ich bin genau so wie es mein Vater weiß. Doch sie sagten es mir nicht, hätten es mir nie erzählt, wenn es Lord Rutherford nicht getan hätte! Ich hätte ewig geglaubt Irene Sullivan zu sein! Höchstwahrscheinlich ist Irene nicht einmal mein richtiger Name! Und um all das perfekt zu machen bin ich schwanger mit einem Kind, welches entstand als Thomas mich und meinen Körper in einer seiner lüsternen Attacken schand und ausnutzte.
In mir brodelte es. Hass, Wut und Zorn loderten in meinem Körper. Ich sah mich selbst an einem Punkt an dem es mir unmöglich war diese Gefühle zu bändigen. Ich ballte meine linke Hand zur Faust und drückte sie so fest zusammen das sich meine Nägel in meine Handfläche bohrten und das Fleisch zum bluten brachte. Meine rechte Hand bohrte sich mit aller Kraft in den Stein der Wand, wobei meine Finger nach gaben und blutige Wunden in mein Fleisch gerissen wurden. Meinen Kopf hielt ich gesenkt und starrte mit aufgerissenen und tränenden Augen auf den kalten Marmor. Jede Faser, jeder Muskel in meinen Armen und Beinen war bis zum zerreißen angespannt. Durch meine Mund stieß ich zitternd und hektisch Luft aus.
Ich kochte, konnte es nicht mehr in mir halten. Ich schloss meine Augen und versuchte das Adrenalin in meinen Adern zu bändigen, vergebens. Noch ehe ich verstand was ich tat rannte ich die Gänge entlang zum Ausgang. Auf Schüler, welche mir verdattert nachsagen oder Lehrer die mich anhalten wollten achtete ich nicht. Von meiner Wut getrieben rannte ich aus der Schule. Eine unglaubliche Kälte erwartete mich. Es tobte ein Schneesturm.
Als ich weiter rennen wollte wurde ich an der Hand zurück gehalten. Emily hielt mich fest. Ihre Schwester stand hinter ihr. "Wo willst du hin? Du trägst ja nicht mal deinen Umhang, es ist eiskalt draußen!", sagte sie doch ich hörte nicht auf sie. Langsam drehte ich mich ihr zu sofort erstarrte sie und ließ meine Hand los. Auch andere Schüler in der Halle erschreckten sich und wichen zurück. "I-Irene deine A-Augen.... Sie...", ich achtete nicht auf sie und rannte hinaus in Kälte, welche ich nicht spürte. Meine Haare wehten unruhig und zerzaust um meinen Körper als ich die verschneiten Hügel hinab rannte. Dort saß Celeritas. Die Wirkung des Zaubers hatte nachgelassen und nun saß er dort, als ausgewachsener Drache und sah mich mit seinen roten Augen, die mir vorkamen wie heiße Glut, an. Er spürte meinen Hass.
Majestätisch senkte er seinen Flügel und ermöglichte mir aufzusteigen. Ich nahm an der üblichen Stelle am Ende seines Halses platz. Meine blutigen Hände umfasten zwei Stacheln auf seinem Hals. "Flieg.", sagte ich so ruhig wie es mir noch möglich war, doch damit schien ich das letzte bisschen Selbstbeherrschung verloren zu haben.
Celeritas erhob sich in die Lüfte und brüllte zornig auf. Ich lenkte ihn über den Schwarzen See und über den Verbotenen Wald.
Mein Körper schien trotz der Kälte zu brennen. Er brannte vor Hass und Zorn. Als wir eine Weile in der Luft waren und in eine unbestimmte Richtung flogen verzog sich mein Gesicht zu meinem erbosten, zornigen und Hass erfüllten Ausdruck. Ehe ich mich versah schickte ich Celeritas fast im Sturzflug nach unten.
Meine Wut entlud sich in tausend unbändige, verzweifelte und Hass erfüllte Schreie. Immer wieder schrie ich auf und als ich Celeritas über einen Wald fliegen ließ, verlieh ich meiner Wut zusätzlich Ausdruck als ich Celeritas den Wald in Flammen hüllen ließ.
Während er vernichtendes Feuer über die Bäume schickte schrie ich unentwegt und wurde dabei immer lauter.
Ich wusste nicht wie lange ich geschrien oder wie viele Wälder ich in Brand gesetzt hatte. Es war mir gänzlich egal. Irgendwann verschwanden meine Stimme und meine Rage so schnell und plötzlich wie sie aufgetaucht waren. Schwer atmend gab ich den Befehl zum Rückflug.
Völlig erschöpft und ausgelaugt erreichte ich tief in der Nacht die Ländereien von Hogwarts. Ich kletterte vom Rücken meines Drachen und lief durch den wadenhohen Schnee bis zum Tor hinauf. Nun schien mich die Kälte auch endlich zu erreichen. Ich drehte mich noch einmal um, als ich ein Schnauben hinter mir hörte. Ich lächelte schwach und mit einer Bewegung meines Zauberstabes war Celeritas wieder klein und kuschelte sich in meine Arme.
Kaum das ich in der Eingangshalle stand kam mir Filch entgegen. Er wollte mich anschnauzen doch kaum das er nahe genug an mir dran war wich er erschrocken zurück und ließ mich ohne ein weiteres Wort die Treppen hinauf steigen. Ein letztes noch gab es zu tun bevor ich mich in mein Zimmer zurück ziehen würde. Mein Umhang und meine Taschen befanden sich noch immer in Minervas Klassenzimmer.
Mit Celeritas auf der Schulter lief ich die dunklen Korridore entlang. Bis ich vor ihrer Tür stand und eintrat. Wie zu erwarten war alles leer. Meine Tasche stand neben ihrem Schreibtisch und mein Umhang lag fein säuberlich gefaltet auf dem Rand ihres Tisches. Ich lief vor und schnappte mir meine Sachen. Kurz glaubte ich ein Geräusch gehört zu haben, dachte dann aber doch das es sich um eine Einbindung handeln müsse und verließ schnell den Raum.
Auf dem Weg in meinen Turm stieß ich fast mit einer großen Person zusammen, weil ich mich so beeilte. "Passen sie doch a-", setzte die Person blaffend an, doch unterbrach als sie mich an sah. Auch ich hob nun meinen Blick mit einem: "Verzeihung Profes-", und auch ich brach ab.
"Miss Sullivan..."
"Professor Snape..."
Ich war überrascht ihn hier vor mir zu sehen. Wenn ich ehrlich war hätte ich nicht damit gerechnet überhaupt jemandem zu dieser Zeit, weit nach Mitternacht, auf den Korridoren zu sehen. Ein kalter Wind piff durch den Gang und ich begann zu frieren. Der Schnee auf mir war zwar längst geschmolzen, doch eben diese kalte Nässe in Kombination mit dem Wind machte es sehr kalt für mich. Ich schlang meine Arme um meinen Oberkörper und hoffte das er dies nicht als ein Zeichen der Abweisung wertete.
Meine Sorge war unbegründet. Nach Minuten der Stille in denen wir uns unschlüssig ansahen und warteten das der jeweils andere den ersten Schritt zu einer Unterhaltung oder ähnliches tat. Snape streckte seine Hand aus und legte sie an meinen zitternden Oberarm. "Sind sie jetzt erst zurückgekehrt, Miss Sullivan?", fragte er mich leicht überrascht. Meine Abwesenheit hatte sich anscheinend herumgesprochen. Ich nickte einfach. Celeritas bestätigte noch einmal mit einem leisen Brummen. Ich mied es in Snapes Augen oder ihn direkt anzublicken." Kommen sie mit mir.",sagte er ruhig, wirkte allerdings sehr angespannt und verklemmt. Ich verstand ihn. Ich wusste auch nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte.
Er führte mich zu seinem Büro und hielt mir die Tür auf. Ich ging an ihm vorbei in den kalten Raum. Kaum das ich den Raum betreten hatte erhob sich Celeritas von meiner Schulter und entzündete den Kamin im Raum. Snape nahm es mit einem kurzen Zucken der Augenbrauen zur Kenntnis und deutete nun auf die Couch vor dem Kamin, auf welcher ich schon öfters gesessen hatte.
Langsam bewegte ich mich auf die Couch zu und setzte mich. Bis jetzt hatte ich es vermieden ihm direkt ins Gesicht zu sehen. Ich stellte meine Sachen ab und blickte in die Flammen. Eine Kurze Zeit später kam Snape zu mir und stellte auf dem Tisch vor mir zwei Tassen mit duftenden Tee ab, bevor er selbst neben mir platz nahm.
"Ist heute Nachmittag etwas vorgefallen?", fragte er mit dunkler Stimme. Ich griff nach meiner Tasse und trank einen Schluck. "Sie meinen außer der Tatsache das mein Vater sich gegen mich wandte?", stellte ich eine Frage zur Antwort. Er seufzte tief und lehnte sich nach vorn, die Unterarme auf seine Knie stützend und die Hände nachdenklich gefaltet. "Minerva hat es ihnen also bereits erzählt.", sagte er leiser. Ich trank erneut einen Schluck bevor ich ruhig mit einem simplen "Ja.", antwortete.
Ich fröstelte. Trotz des warmen Feuers und des Tees war mir immer noch sehr kalt, was mir vor Augen führte wie lange ich mich in dem tobenden Sturm aufhalten hatte. "Der Trank scheint bei ihnen weniger Wirkung zu zeigen als üblich.", stellte Snape fest und legte mir eine Decke über.
Zum ersten Mal diesen Abend hob ich meinen Blick und getraute mich ihm in die Augen zu blicken. "Danke für ihre Hilfe Professor.", sagte ich und lächelte ihn sanft an. Er runzelte kurz die Stirn bevor er sich wieder neben mich sinken ließ und, unerwarteter Weise, mein Gesicht mit beiden Händen umschloss und mir direkt in die Augen sah. Mir stieg die Röte ins Gesicht. " S-Sir?". Er sah mich weiterhin konzentriert an. "Wie ist sowas möglich..?",fragte er mehr sich selbst als mich und ließ seine Hände sinken. "Ich verstehe nicht..." Er nahm mich bei der Hand und zog mich mit sich nach oben.
Snape führte mich zu der Tür, hinter der er schon ab und zu mal verschwunden war. Sie führte in seine Privaträume. Er führte mich in einen Raum der sein Schlafzimmer war. Ein großes Bett stand darin, welches mit einem schwarzen Bettbezug bezogen war. Der Boden war von dunklem Holz, die Wand hinter seinem Bett war schwarz gestrichen und Decke, sowie die übrigen Wände waren weiß. Neben einem Kleiderschrank hing ein Spiegel. Snape bat mich mit einer Handbewegung in Richtung des Spiegels ,mich darin anzusehen.
Langsam trat ich vor den Spiegel. Die Veränderungen waren sofort ersichtlich. Meine Haare hatten jegliche Farbpickmente verloren. Nichts mehr an ihnen erinnerte daran das sie einmal blond gewesen waren. Sie bildeten einen gewöhnungsbedürftig starken Kontrast zu der dunklen Uniform. Eine Veränderung an mir jedoch war noch auffälliger. Meine Augen, die bis vor ein paar Stunden noch von einem intensiven grün waren, waren nun blau. Eisblau.
Ich wandte mich von dem Spiegel ab. "Wie ist das möglich, Professor?", fragte ich leicht überrascht. Er schüttelte langsam, unwissend den Kopf und umfasste erneut gedankenverloren meine Wange. "Ich weiß es nicht. Mit Sicherheit ist es möglich das sich die Augenfarbe im Leben eines Menschen ändert, aber dann auch nur minimal und vor allem nicht so sprunghaft.", antwortete er mir leise und ungewöhnlich sanft. Ich sah erneut zum Spiegel. Der Anblick war plötzlich so ungewohnt.
" Kommen sie, gehen wir zurück. Sie müssen sich wärmen." Wir gingen zurück in sein Büro, wo wir wieder auf der Couch platz nahmen. Es wurde still. Jeder war in seinen eigenen Gedanken versunken. Sonst wartete immer bis er die Stille brach, da ich nicht musste was ich sagen sollte, doch heute war es anders.
Als ich dort saß meinen Tee trank und in die Flammen starrte, wo mein kleiner Drache seelig schlief, fiel mir etwas ein. Ich wusste nicht wie ich meine Frage stellen sollte, doch da hatte ich bereits angefangen zu sprechen:, " Professor, gibt... gibt es einen Trank oder etwas ähnliches gegen... Nun gegen...", ich tat mir schwer es auszusprechen. Bis jetzt hatte ich seine Existenz leugnen können, indem ich einfach nicht an ihn dachte doch ich merkte das er mich veränderte, das ich emotionaler war, das ich leichter angreifbar wurde. Snape sah mich abwartend an. Er drängte mich nicht, wofür ich ihm mehr als dankbar war. Ich atmete tief ein und aus und beschloss es einfach zu sagen, in der Hoffnung das er mir keine Fragen stellen würde. Ich wusste nicht einmal wo mein enormes Vertrauen zu ihm her kam. "Gegen Schwangerschaft..."
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