32 : Dreckige Halbblüterin
Der Tag verging. Ich verbrachte ihn mit malen und denken. Das Dumbledore der Lehrer meiner Mutter war, hätte ich nicht geglaubt, wenn er es mir nicht selbst erzählt hätte. Ebenso verbrachte ich die Zeit damit über seine Bemerkung nachzudenken, die Freundin meiner Mutter habe Hogwarts nie wirklich verlassen. Am nächsten Morgen war ich früh wach geworden und hatte erneut zu malen begonnen.
Ich warf meinen Pinsel an die Wand und vergrub meine mit Farbe beschmutzten Finger in meinen Haaren. Wieso musste dieser Mann nur immer zu in Rätseln sprechen? Ich schaute auf das Bild vor mir. Etwas störte mich. Doch ich wusste nicht was und diese Tatsache machte mich unruhig. Plötzlich wie aus dem Nichts sprang ich auf und warf die Leinwand um. Die noch flüssige Farbe verlief. Ich atmete schwer und versuchte mich zu beruhigen. Vergebens.
Abwesend beobachtete ich wie sich die flüssigen Farben vermengen, auf der Leinwand verteilten und auf den hellen Holzboden liefen. Dieser Anblick machte mich wütend, doch ich wusste einfach nicht weshalb.
Gerade als die Wut ihren Höhepunkt zu erreichen schien hörte ich ein Kratzen von dem Fenster. Ich sah ruckartig auf. Celeritas saß vor dem Fenster. In seinem Maul hielt er den Tagespropheten. Verwundert öffnete ich das Fenster und trat dabei in die nasse Farbe. Ich ignorierte es und nahm ihm die Zeitung ab. Wo hatte er die denn her?
Ich faltete sie auseinander und las was auf der Titelseite stand. Ich riss die Augen auf. Heirat unter Adeligen, hieß es da, Thomas Rutherford wird schon bald die einzige Tochter und Erbin des Hauses Sullivan, Irene Sullivan,heiraten. Ihre Verlobung erfolgte vergangenes Wochenende... und so weiter.
Ich ließ mich auf meinen Stuhl sinken. Jetzt wussten also alle darüber Bescheid. Für den Tagespropheten war unsere Verlobung ,wie das Turnier gefundenes Fressen. Ich seufzte schwer und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Wer hat dir das gegeben?", fragte ich Celeritas. Er antwortete mit einem sanften Schnauben. Ich schaute daraufhin auf das Ende des Artikels, dort stand in grüner Tinte : Komm in mein Büro. Allein wegen der Schrift erkannte ich von wem diese Zeitung war. Leicht verwundert das sie mich 6 Uhr morgens in ihr Büro bestellte verließ ich mein Zimmer. Vorher hatte ich noch meine Schuluniform angezogen.
Wenige Minuten später stand ich vor dem Büro meiner Verwandlungslehrerin, doch gerade als ich klopfen wollte hörte ich ein leises Miauen neben mir. Die silbern gestreifte Katze, welche ich nur zu gut kannte, saß im Gang und lief weiter als ich sie erblickt hatte. Ich folgte ihr hinaus in einen Innenhof. Es war sehr kalt. Das Wasser im Springbrunnen war gefroren und plätscherte nicht mehr so wie gestern Abend noch. An dem Springbrunnen blieb die Katz stehen und nur ein Augenzwinkern später stand McGonagall vor mir. Sie beäugte mich streng bevor sie mich zu sich winkte. Eine Zeit lang war es still zwischen uns. Minerva trug einen dicken schwarzen Winterumhang und einen spitzen schwarzen Hut. Sie wirkte noch blasser als sonst. "Wie geht es dir?", fragte sie schließlich. Mein Blick wanderte zu meiner Hand an welcher der Verlobungsring glänzte. Traurig starrte ich ihn an. McGonagall nahm meine Hand und betrachtete nachdenklich den Ring bevor sie den Kopf schüttelte. "Unerhört, ein so junges Mädchen lebenslang binden zu wollen.", sagte leise und kaum verständlich. Sie schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, welches ich nur zu gerne erwidert hätte, doch ich schaffte es nicht. "Ich...", begann ich ohne nachzudenken, "Ich will ihn nicht heiraten... Nicht ihn...",ich senkte meinen Blick und sah auf den kalten, gefrorenen Boden.
McGonagall seufzte und ließ meine Hand sinken. Mit einer Hand strich sie mir durch die Haare während sie mit sanfter Stimme antwortete :, " Sollte er dir etwas tun, sagst du mir bitte auf der Stelle bescheid.", ich hob meinen Kopf an. Sie wusste nicht was er mit mir anstellte, das er mit mir umsprang als wäre ich sein Spielzeug, das er mich zum Sex zwang und das er mich schlug. Sie wusste einfach nicht das es seine Schuld war das ich damals blutig in ihrem Unterricht erschienen war und ich konnte es ihr nicht sagen ohne das sie in Schwierigkeiten kam. Thomas hatte, auch wenn man es nicht sofort vermuten würde, sehr viel Einfluss und durch seinen Vater, den Lord, hatte er nützliche Kontakte knüpfen können. Außerdem hatte er meinen Vater auf seiner Seite und der wurde nicht ohne Grund der grausame Fürst genannt.
Ich nickte stumm. "Ich habe nochmal versucht mit Professor Dumbledore zu sprechen.", sagte sie schließlich, "Aber es hat nichts gebracht, das Duell findet wie geplant statt.", sagte sie mit leichtem Missfallen in der Stimme. Ich sagte immer noch nichts. "Ich bin mir sicher das Professor Snape gut auf dich acht geben wird. Wir mögen uns nicht besonders aber seine Fähigkeiten im Duellieren waren schon immer herausragend. Er wird sehen, wenn dieser Karkaroff etwas vor hat." "Danke sehr.", sagte ich und schätzte ihre Bemühungen dieses Duell zu verhindern wirklich sehr. Sie lächelte matt und lief an dem Springbrunnen vorbei zu den Torbögen, welche auf die weitläufige Ländereien von Hogwarts führten. Ich folgte ihr leise.
Sie wandte sie um und lächelte sanft bevor sie sagte: "Alles Gute zum Geburtstag, Irene." Leicht überrascht sah ich zu ihr auf. In all der Aufregung hatte ich ganz vergessen das ich heute 17 geworden war. Ich war Volljährig. "Danke.", sagte ich freundlich und umarmte sie. Minerva erwiderte augenblicklich. Ihre Glückwünsche zu meinem Geburtstag bedeuteten mir mehr als es die meiner Eltern je getan hatten. Langsam lösten wir uns uns sahen auf die Ländereien.
Wachsam wanderten ihre perlblauen Augen über die gefrorenen Hügel zu der Hütte des Wildhüters Hagrid, in welcher ein helles Licht brannte, dann zu dem verbotenen Wald und schließlich zu dem Pfad, welcher nach Hogsmeade führte. Es wirkte als ob sie etwas suchen würde. "Wo ist Azrael?", merkte ich völlig beiläufig an, als mir auffiel das ich sie noch gar nicht gesehen hatte. McGonagall antwortete ohne mich anzusehen. Sie ließ ihren Blick einfach weiter über die Landschaft schweifen. "Sie wirkte Unglücklich den ganzen Tag in der Schule zu verbringen. Ich habe sie raus gelassen. Jeden Morgen und Abend kommt sie vorbei. Manchmal ist sie auch einfach zu aggressiv. " "Verstehe.", ich nickte. Mir war von Anfang an klar gewesen das Azrael für den Umgang mit Kindern bei weitem zu aggressiv war. Sie schreckte nicht davor zurück einen der Schüler zu töten, wenn sie Hunger hatte oder schlecht drauf war.
Der Nebel um uns herum verdichtete sich allmählich. Ein Zeichen dafür das sie auf dem Weg war. Langsam wurden der Wald, der Pfad, die Hügel und die Hütte einfach von dem dichten Nebel verschlungen,doch etwas stimmt nicht. Der Nebel war nicht so stark wie sonst.
Die Professorin trat zurück und nur wenig später öffneten sich vor uns die weißen Augen meines jüngsten Drachen. Durch ihre Nase stieß sie völlig unregelmäßig heiße Luft in den kalten Morgen und ihre Augen wirkten ungewöhnlich trüb. "Azrael?", fragte ich und trat auf sie zu. Nur in unmittelbarer Nähe um sie herum war der Nebel den sie erzeugte so dicht wie normalerweise üblich. "Was ist los?", fragte McGonagall mit leichter Besorgnis und versuchte die komplett aufgewühlte Azrael irgendwie zu beruhigen.
Immer wieder sah sie panisch auf und erkundet die Umgebung mit ihren wachsamen Blicken. Nach ungefähr 5 min hatte wir sie soweit beruhigt das sie den Nebel auflöste und sich hinlegte,den Kopf nicht weit von Minervas Schoß gebettet. McGonagall hatte sich auf einen Stein niedergelassen und streichelte beruhigend ihren Kopf, während ich sie umrundete. An ihren rechten Flügel wies sie Kartzspuren auf aber nichts was lebensbedrohlich wäre.
"Nichts, ihr geht es soweit ganz gut.", gab ich Entwarnung. Ich setzte mich nicht weit von meinen Drachen auf eine etwas niedrigere Mauer. "Was war denn los?", fragte ich die Drachendame, welche sofort den Kopf hob und verächtlich Brüllte. "Vulgrim also...",sagte ich leise als Azrael ihren Kopf zurück sinken ließ. "Vulgrim? Ihr Bruder?", fragte McGonagall und strich weiter über die warmen Schuppen des Drachen. "Ja beide haben sich noch nie wirklich verstanden. Wenn sie aufeinandertreffen fliegen die Fezen. Ich bin wirklich froh das ihr nichts weiter passiert ist.", erklärte ich ruhig und sah zu wie Azrael die Streicheleinheiten von McGonagall genoss.
"Wir sollten dann rein gehen.", merkte sie an und stand auf, "Es dürfte gleich Frühstück geben.", als McGonagall gehen wollte rappelte sich Azrael schnell auf und versperrte ihr den Weg zum Innenhof. Mit strenger Miene stemmte McGonagall beide Hände in die Hüften und sah Azrael drohend an. "Aus dem Weg Azrael.", sagte sie streng und bewegte auch keinen Muskel als sich Azrael herausfordernd aufrichtete. "Aus dem Weg.",befahl McGonagall in einem schon mehr drohendem Ton aber immer noch ruhiger Tonlage. Azrael rührte sich nicht.
Ich beobachtete sie Szene von meinem Platz auf der Mauer und war mir nicht sicher wer gefährlicher war, ein ausgewachsener, aggressiver und unheimlich tötlicher Nebeldrache oder Minerva McGonagall. Ich wäre schon fast geneigt mich zu einem Unentschieden hinreißen zu lassen. Es waren auf alle Fälle beide tötlich, wenn sie wütend waren.
"Azrael...", sagte Minerva langsam und betont drohend, "Aus. Dem. Weg.". Beide starrten einander in die Augen und keiner machte den Anschein wegsehen zu wollen. Ich kannte das eigentlich nur, wenn es darum ging wer sich wem unterzuordnen hatte. Es schien ewig zu dauern, doch egal wie drohend Azrael knurrte die Professorin vor ihr zuckte nicht im Ansatz mit der Wimper. Auch nicht als Azrael ihre Augen bedrohlich rot färbte.
Ich glaubte mich zu versehen als Azrael tatsächlich den Kopf demütig senkte und langsam an McGonagall, mit etwas Abstand, vorbei kroch und den Weg frei machte. Minerva währenddessen behielt Azrael mit ihren strengen Augen genau im Blick und verließ ihre gebieterische Haltung nicht eine Sekunde. Sie drehte ihren Kopf nur sehr langsam mit und behielt den Augenkontakt stets bei. Erst als Azrael sich so gut wie hinter ihr befand wurde ihre Miene weicher und sie löste den Blickkontakt. "Danke sehr.", sagte sie und löste ihre Hände aus ihrer Hüfte. Anmutig und Respekt bietend schritt sie durch den steinernen Torbogen in den Innenhof. Ich sprang von der Mauer und folgte ihr verblüfft.
"Deinem Drachen fehlt es an Erziehung.", sagte McGonagall in der unheimlichen Tonlage, welche man eigentlich nicht zu hören bekommen wollte. Zwar wusste ich das sie nicht mir galt doch war es alles andere als angenehm. "Aber sie wird schon noch lernen wen sie herausfordern sollte und wen nicht.", hängte sie mit einem kleinen aber selbstsicheren Lächeln an. "Ich glaube das hat sie schon.", murmelte ich und war mir dessen mehr als sicher.
Azrael drehte noch ein paar Runden ums Schloss und verschwand dann in Richtung des Waldes. Während des Frühstückes, welches für mich ziemlich mager ausfiel, fühlte ich das andauernde Grinsen von Anastasia auf mir, was mir gehörig des Appetit nahm. Im Unterricht konnte ich mich auch nicht recht konzentrieren und arbeitete nur halb so gut mit wie sonst. In Geschichte der Zauberei verstand ich den Zusammenhang zwischen den Ereignissen nicht und freute mich nicht gerade mehr auf Pflege magischer Geschöpfe. Das Thema Pagasus war tatsächlich recht interessant, nur nervte ein Schüler aus Beauxbatons gewaltig mit seinem Wissen über sie und nahm allen anderen den Spaß daran. Beim Mittagessen musste ich mit Erschrecken feststellen das sich die Nachricht das ein Duell stattfinden würde sich wie ein Lauffeuer verbreitet hatte. Überall, an jedem Tisch sprach man von kaum etwas anderem. Hinter vorgehaltener Hand wurde getuschelt und dabei mit der Hand auf mich und Anastasia gezeigt. Mir war das alles mehr als unangenehm, weshalb ich die Halle schleunigst wieder verließ. Anastasia jedoch schien die Aufmerksamkeit sehr zu genießen.
In alte Runen lief es gut. Ein kleiner Übersetzungsfehler unterlief mir aber da der Text bereits für Fortgeschrittene Schüler war lobte Professor Vektor mich trotzdem mit 5 Punkten.
Wahrsagen lief, nun ja, mittelmäßig bis schlecht. In der Kristallkugel vor mir wollte ich einfach kein Zeichen erkennen und das Professor Trelawney mir einmal mehr eine Zukunft voller Schrecken und Leid voraussagte machte es nicht unbedingt besser. "Du, Mädchen, du hast doch heute ein Duell, nicht wahr?", hatte sie gesagt und hatte sich neben mich gesetzt. "Ja, Professor.", antwortete ich und sah zu wie sie in meine Kugel starrte "Lass mich sehen welches Schicksal dich erwarten wird.". Während sie in meine Kugel sah und das Gesicht ab und zu verzog war es still in dem stickigen Turmzimmer geworden. "Oh Kind, das sieht überhaupt nicht gut aus, nein gar schrecklich. Ich sehe eine Niederlage gegen das Durmstrang Mädchen. Sie wird gewinnen und deine Niederlage wird von Anfang an besiegelt sein.", mitleidig hatte sie mir auf Schultern geklopft und sich dann den nächsten zugewandt.
"Mach dir keine Sorgen.", sagte Amelie und zog mich zu den Kerkern. "Wir wissen das du diese Anastasia fertig machst. Mittlerweile wissen wir doch wie stark du sein kannst.", ergänzte Emily breit grinsend. "Ich habe auch nie gesagt das ich sie gewinnen lassen will.",gab ich ruhig aber selbstsicher von mir.
Unten in den Kerkern war es mehr als kalt. Der Boden war gefroren und man hatte zu tun nicht auszurutschen auf dem Weg zu dem Klassenzimmer für Zaubertränke. " Wie haltet ihr das aus? ", fragte Emily zitternd, " Ihr lebt unter dem See. Hier unten." Man gewöhnt sich daran.",sagte Amelie teilnahmslos. "Was meinst du?", fragte ich. "Der Gemeinschaftsraum der Slytherins befindet sich hier unten." sagte Amelie und ließ Emily vortreten. "Wir haben noch Zeit, wenn du magst zeige ich ihn dir. Du darfst ja rein." Ich nickte stumm und ließ mich von ihr durch den dunklen Keller des Schlosses leiten. Auf den Weg zu dem Gemeinschaftsraum kamen uns einige Slytherins entgegen. Einige lächelten uns entgegen, andere schauten grimmig drein.
Vor einer der kalten Steinmauern blieben wir stehen. Ich sah kein Bild wie es oben bei den Gryffindors der Fall war, nur eine kalte, graue Steinwand. "Reinblut.", sagte Amelie und in der Wand vor uns tat sich ein Durchgang auf. Wir traten hindurch. Der Gemeinschaftsraum der Slytherins war wärmer als ich gedacht hatte. In dem großen Kamin brannte ein Feuer und durch die hohen Fenster drang grünliches Licht. "Hier ist es schön.", sagte ich und sah mich in den recht großen Raum um. "Ja, ich weiß. Emily kann sich nicht vorstellen das es hier unten auch warm sein kann." "Wie ist es so mit Snape als Hauslehrer.", fragte ich und setzte mich neben Amelie auf eine der ledernen Couchs. "Ganz angenehm. Viel bekommen wir ihn nicht zu Gesicht, aber wenn mal was los ist hilft er sofort. Er bevorzugt uns immer, das hast du sicherlich bemerkt.", erklärte sie.
Als die Pause sich dem Ende neigte verließen wir den Gemeinschaftsraum und liefen zu Zaubertränke. Wir saßen keine Minute auf unseren Plätzen als Snape sein Auftreten mit dem lauten Knallen der Tür ankündigte und alle Gespräche erstarben. "An der Tafel finden Sie alle Aufgaben, welche Sie zu erledigen haben. In 30 Minuten verlange ich eure Aufzeichnungen, mal sehen wie viele unter euch letzte Stunde aufgepasst haben.", sagte er gehessig und tippte mit seinem Zauberstab gegen die Tafel. Sofort erschienen dort Aufgaben.
1. Beschreiben Sie die Wirkung des Trankes des lebenden Todes.
2. Nennen Sie die Zutaten und deren Wirkung im Trank.
3. Beschreiben Sie wie der Trank des lebenden Todes gebraut wird und was zu beachten ist.
4.Erklären Sie an einem Beispiel einen fatalen Fehler bei der Herstellung und welche Folgen er hat.
Leichte Fragen, dachte ich und begann die Lösungen aufzuschreiben. So ausführlich wie möglich beschrieb ich Wirkung und Herstellung. Auch Fehler waren leicht zu beschreiben. Nach 30 Minuten war ich gerade fertig und konnte Snape mein Blatt mit gutem Gewissen geben.
"So, nun erwarte ich von Ihnen genannten Trank zu brauen. Um Sie auf die UTZ-Pfrüfungen weiter vorzubereiten werden Sie den Trank versuchen ohne weitere Hilfe zu brauen. Das dürfte nach dem Test natürlich kein Problem sein, also los.", sofort begannen alle den Trank zu brauen. Also sie versuchten es. Die meisten hatte keine Ahnung was sie tun sollten, unter ihnen Anastasia wie ich mit Vergnügen festgestellte.
Bei mir lief es gut. Als ich wartete versank ich in Gedanken an das heutige Duell. Noch immer wusste ich nicht in was wir gegeneinander antreten würden und auch nicht was sie und Karkaroff vor hatten. Es machte mir Sorgen. Anastasia hatte allen Grund wütend auf mich zu sein, doch wollte ich sie keinesfalls verletzen.
"Miss Sullivan, sie haben zu lang gewartet ihr Trank verliert seine Wirkung.", ich zuckte zusammen. Mist. Ich sah in meinen Kessel. "Beginnen sie von vorn.", sagte Snape und rauschte weiter. "Nein.", sagte ich knapp und drehte mich zu Snape um, der augenblicklich stehen geblieben war und sich wieder zu mir umdrehte. "Wie bitte?", fragte er knirschend und sah mich streng, die Augen zu Schlitzen verengt, an. "Ich werde den Trank nicht entsorgen, Professor. ",sagte ich ruhig und erwiderte seinen Blick herausfordernd.
Amelie und Emily jeweils neben mir schauten entsetzt auf ihre Zutaten und Taten so als ob sie weghören würden. Von den vorderen Reihen hatten sich einige umgedreht und Anastasia schien sehr interessant am Verlauf. Sie grinste bereits Schadenfroh.
Snape kam auf ich zu und sah bedrohlich finster zu mir herab. "Dieser Unfall...",er deutete auf meinen Kessel, "... ist nicht mehr zu retten.", meinte er finster. Ich hielt seinem Blick stand. "Ich behaupte das Gegenteil, Professor. Ich gehe sogar soweit zu behaupten diesen Unfall, wie sie es nennen, mit nur zwei weiteren Zutaten zu retten.". Selbstsicher baute ich mich vor ihm auf. "Wie können Sie es wagen meine Entscheidung zu hinterfragen.",brummte Snape dunkel. Amelie machte sich klein. Ich jedoch wich nicht zurück. "Sie testen mich Professor, Sie wissen genau das der Trank noch nicht verwirkt ist.", sagte ich ruhig und mit fester Stimme. Nun hatten sich alle umgewandt und starrten uns an. Als er meinen strengen Blick erwiderte schob ich ihn sanft zur Seite um aus dem Vorratsschrank eine Zutat zu hohlen.
Snape beobachtete jeden meiner Schritte. Unglücklicherweise stieß ich ein Glas im Schrank um, welches drohte auf dem Boden zu zerschellen, doch reagierte ich schnell genug um es noch rechtzeitig aufzufangen, mit dem Fuß. Nun, es war nicht die beste Lage in der ich mich befand. Das Glas war hinter meinem Rücken, so konnte ich mich nicht bücken um es aufzuheben. Ich wandte mich erst einmal der gebrauchten Zutat zu und balancierte währenddessen das Glas hinter meinem Rücken.
Die Zutat fand ich recht schnell und wendete mich gedanklich meinem kleinen Problem zu. Mit Schwung hob ich mein Bein an so das man meinen könnte ich würde Spagat im Stand machen. Das Glas flog in die Luft und in einer flüssigen Bewegung fing ich es auf und stellte es an seinen Platz zurück. Ich drehte mich um. Emily war die Kinnlade leicht nach unten geklappt und Amelie sah aus als wäre sie einem Herzinfarkt nahe. Anastasia jedoch war rot vor Wut angelaufen. Snape hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah kalt zu mir rüber.
An meinem Platz zerschnitt ich die Wurzel sorgfältig und warf sie in meinen Kessel der Trank reagierte sofort und nahm schon einmal die gewünschte Farbe an, doch natürlich war der Effekt noch nicht ganz der richtige. "Sie haben nur eine Zutat geholt.", sagte Snape und zeigte ein gehässiges Lächeln. "Sie wissen genau was die letzte Zutat ist.",sagte ich felsenfest, "Man sollte sie mit Bedacht einsetzten, nicht wahr?" Ich nahm mein Messer und reinigte es. Im Raum war es totenstill geworden. Snape sah mir prüfend in die Augen als ich das Messer an meinem Handgelenk ansetzte und es leicht aufschnitt. Das Blut tropfte in den Kessel. Eins, zwei, drei, vier Tropfen. Ich holte meinen Zauberstab hervor und verschloss die Wunde bevor ich umrührte, den Trank in eine Phiole füllte und ihn mit einem selbstbewussten Lächeln Snape gab.
Er sah sich den Trank genaustens an. "Das...", sagte er streng und sah mich aus düsteren Augen an, "Ist ein O und 30 Punkte für ihre Häuser. Sie dürfen gegen Miss Sullivan, für sie ist der Unterricht für heute beendet.", er drehte sich um und rauschte zu seinem Platz vor. Sofort begannen alle wieder in ihren eigenen Kessel zu schauen. Ich packte meine Sachen und verließ den Raum.
Draußen wartete Celeritas auf mich. Er kuschelte sich an meine Schulter und wir verließen die Kerker. Es war sehr, sehr kalt geworden. Sogar noch kälter als heute Morgen. Selbst auf den oberen Korridoren sah man seinen Atem als Nebelschwaden vor sich her ziehen. Der plötzliche Kälteeinbruch hatte sogar die Durmstrangs überrascht, welche nun in voller Mongtur durch das Schloss liefen. Die Mädchen aus Beauxbatons zitterten unentwegt.
Ich bog um die Ecke und lief schnell in die Große Halle, dem einzigen Ort im gesamten Schloss an dem man nicht das Gefühl hatte zu erfrieren. Die halbe Schule war anwesend und erledigte Hausaufgaben, lernte oder verbrachte einfach nur freie Zeit hier. Ich setzte mich an den Tisch der Gryffindors und ließ meinen Blick schweifen. Zu meinem Unbehagen sah ich Thomas am Tisch der Slytherins wie er mit einigen Mädchen sprach. Als er mich sah wandte ich den Blick schnell ab und sah zum Lehrertisch. Er war recht leer, doch erkannte ich Professor Dumbledore. Er sprach mit Professor Sprout.
"Na, meine Blume.",Thomas tauchte neben mit auf, "Müsstest du nicht eigentlich noch im Unterricht sein?", fragte er. "Professor Snape hat mich eher entlassen.", sagte ich trocken und wandte mich von ihm ab. Allein bei der Erwähnung des Tränkemeisters verzog sich Thomas' Gesicht zu einem angewiderten Ausdruck. "Er scheint dich ja sehr zu mögen.", sagte er steif. "Du hast doch eigentlich auch noch Unterricht.", sagte ich und sah ihn streng an. "Ach weißt du Liebes, ich hatte keine Lust auf das langweilige Gerede von McGonagall. Also habe ich ihren Unterricht geschwänzt. Ich lass mir doch von so einer widerlich dreckigen Halbblüterin nichts erzählen.",sagte er gehessig. Allein für diese Aussage hätte ich ihn gerne geohrfeigt, doch das war gar nicht nötig.
" Na wenn das so ist lassen Sie mich mal sehen.",sagte eine kalte, strenge Stimme, die genau so gut den Tod hätte ankündigen können, hinter uns," 50 Punkte Abzug dafür das sie meinen Unterricht geschwänzt haben und 100 Punkte Abzug für die Beleidigung. Macht zusammen : 150 Punkte Abzug für Slytherin und einen Monat Nachsitzen ab Samstag, Mr Rutherford. Und jetzt sehen sie zu das Sie schleunigst von meinem Haustisch verschwinden!",donnerte die mehr als nur verärgert klingende Professorin hinter uns. Ich drehte mich um und war mir in diesem Moment sicher nicht in Thomas' Haut stecken zu wollen. Wenn Blicke töten könnten hätte sie ihn mit Sicherheit schon mehr als einmal erledigt.
Mit einem zornigen Blick stand Thomas auf. Er sah aus als hätte er etwas ganz mieses auf der Zunge liegen und überlegte ob er es sagen sollte. Ich hielt die Luft an. Die Anspannung zwischen den Beiden war förmlich greifbar. Thomas war für sein Alter recht groß, doch schon wie bei Dumbledore störte McGonagall es kein bisschen das ihr Gegenüber größer war als sie selbst. "Wissen Sie mit wem sie sprechen, Professor? Sie sprechen mit dem zukünftigen König! Sie haben nicht das Recht so mit mir zu sprechen!", ich war kurz davor ebenfalls aufzuspringen. "Noch sind sie aber mein Schüler und ich werde unter keinen Umständen tolerieren das Sie so mit mir sprechen, Mr Rutherford und das wird sich auch nicht ändern selbst wenn sie einmal eine Krone tragen sollten.", knurrte McGonagall nun in einem gefährlich ruhigem Ton. Tomas wurde vor Zorn rot im Gesicht." Was soll das bitte heißen?! ", fragte er wütend." Das heißt das ich nicht glaube das sie den Thron jemals besteigen werden und selbst wenn, Könige haben bei weitem nicht mehr einen solch großen Einfluss wie einst und jetzt: Gehen Sie! ", drohte McGonagall mit fester Stimme. Thomas ballte seine Hand zur Faust. " Sie... ", ich wusste das ihm etwas ganz böses vorschwebte also sprang ich auf, stellte mich vor McGonagall und rief:,"Stopp Thomas! Das reicht!". Sein Gesicht wurde noch roter und der Hass stand ihm ins Gesicht geschrieben, doch noch bevor er seine Hand zum Schlag erheben konnte wurde diese von hinten gepackt. "Sie kommen nun mit mir, Mr. Rutherford.", die drohende Stimme von Snape schien Thomas dann doch einzuschüchtern. "Und allein für den Versuch ihre Mitschülerin zu schlagen und das Bedrohen eines Lehrers dürfen sie sich auf noch einen Monat Nachsitzen und weitere 40 Punkte Abzug freuen.", so hart hatte ich Snape bei seinem eigenen Haus noch nie durchgreifen sehen und war dem entsprechend verwirrt.
" Lassen Sie mich los!", rief Thomas und versuchte sich aus Snapes Griff zu befreien, vergebens. Snape schob ihn vor sich her aus der Halle. Ich atmete auf und merkte erst jetzt wie lange ich die Luft angehalten hatte. McGonagall schaute ihm noch immer wütend hinterher. "Wie kann man nur so eingebildet sein?", sagte sie und stemmte die Hände in die Hüfte. "So ist er nun einmal. Wie meine Eltern vertritt er die Ansicht das Reinblüter über allem stehen. Die Tatsache das er Erbe eines Thrones ist macht es nicht besser.", sagte ich traurig und ließ mich wieder auf die Bank fallen. Minerva seufzte aufgebracht und ich meinte etwas zu hören wie:" Er hat keinen Anspruch", doch war ich mir nicht sicher ob sie das gesagt hatte.
"Wann findet das Duell statt?", fragte ich sie beiläufig. "Nach dem Abendessen, hier in der Halle.", antwortete McGonagall, "Professor Dumbledore wird es ankündigen."...
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