29 : Der Drachensaal

Kühles Wasser umspülte mein Gesicht. Der Stoff meines Kleides klebte nass an meinem Körper. Meine Augen waren schwer, doch ich öffnete sie. Ich blickte an die Decke. Über mir das Wappen der Rutherfords. Ruhig trieb ich auf der Oberfläche des eisigen Wassers. Mein Kopf gefüllt mit den Bildern eines einzigen Alptraumes versuchte ich zu verstehen was so eben passiert war. Wer waren diese Männer gewesen? Was hatten sie getan? Und warum, bei Merlin, hatten sie das Zeichen der Roten Königin an die Wand gemalt.

Ich fühlte mich leer. Als habe ein Sturm alle Gedanken, alle Emotionen und Erinnerungen vernichtet. Ich hob einen Arm und ließ mich komplett in das Wasser sinken. Die Augen noch immer geöffnet starrte ich an die glänzende Oberfläche des Wassers. Ich hob meine Hand und betrachte den silbernen Ring. Lag es an ihm? Hatte er mir das gezeigt?

Der Druck auf meine Brust wurde größer und ich erhob mich aus dem kalten Nass. Nachdenklich Schritt ich aus dem Becken, welches vor wenigen Momenten noch mit Blut gefüllt gewesen war. Wo Menschen standen, gehüllt in schwarzen Roben, die Gesichter verdeckt, wo das das Baby schreiend auf dem Podest gelegen hatte, wo eine Frau schrie und flehte sie sollten aufhören. Ich glaubte die Stimme gekannt zu haben und auch das Baby kam mir seltsam bekannt vor.

Ich zog meinen Zauberstab und trocknete mich. Als ich zur Tür sah erschreckte ich mich. Die Rote Königin stand vor ihr. Sie trug ein weißes Kleid, A-Linie, dessen Spitzen mit einer roten Flüssigkeit getränkt waren. Sie trug keine Schuhe oder Krone, doch erkannte ich ihr tief schwarzes, hochgestecktes Haar und die rot glühenden Augen. Mein Herz begann zu rasen. Ihr Auftreten war für mich noch nie etwas Gutes gewesen. "Was willst du?", fragte ich und trat einen Schritt zurück. "Ich möchte mit dir reden, Irene.", sagte sie mit ihrer sanften Stimme und lief langsam an mir vorbei zum Rand des Wasserbeckens, ihr Kleid hinterließ eine rote Spur aus Blut. Als sie platz nahm zeigte sie auf den freien Rand neben ihr. "Setze dich.", ich wusste wirklich nicht ob ich mich neben einen Dämon setzen sollte, vor allem wenn dieser mich schon ein paar mal töten wollte. Alles in mir schlug Alarm, doch ich setzte mich tatsächlich neben sie. Hätte sie mich töten wollen hätte sie es schon getan.

Geraume Zeit lang saßen wir nur nebeneinander, keiner von uns beiden sagte etwas. "Warum kann ich dich sehen und andere nicht?",fragte ich in die Stille zwischen uns. "Du weißt es immer noch nicht? Dabei hast du es gerade gesehen.", sie drehte ihren Kopf in meine Richtung, "Das was du sahst war eine Erinnerung ,welche in diesem Ring gefangen war. Sie zeigte etwas was ich dir erst erklären kann ,wenn du bereit bist .",sie sprach ohne jegliche Emotion und gehüllt in Rätsel. "Ich verstehe nicht..." "Ich kann dir deine Frage nicht beantworten,Kind." "Ich bin kein...-",begann ich doch sie unterbrach mich. "Doch,noch bist du ein Kind! Ich beobachte dich nun seit fast 17 Jahren und merke wie du dich veränderst.", sie griff nach einer weißen Strähne meines Haares und betrachtete sie, "Du wirst wie sie und es wird deutlicher je älter du wirst.", ich sah sie verwundert an. "Wovon sprichst du?" "Deiner Herkunft.", sie erhob sich und ging zur Tür. Ich sprang auf und folgte ihr in den Gang hinaus. Sie lief zielstrebig einige Treppen hinauf bis man von oben bis ganz nach unten in die Eingangshalle blicken konnte. Die Rote Königin sah in die Halle hinab und sagte mit leicht belegter Stimme:, "Was siehst du?", ich trat an das Geländer und sah hinab.

Mein Herz setzte einen Moment lang aus. Von unten war es unmöglich zu sehen,doch von hier oben sah man das die Gravuren ,welche im Boden der Eingangshalle zu sehen waren, ein Wappen ergaben. Die Flügel weit ausgebreitet, das Maul geöffnet, die Augen aus blauen Saphiren erkannte ich das Wappen der Morgalis. Das Wappen meiner Mutter. "Das Schloss des Winters gehörte nicht immer den Rutherfords, obgleich ihr Wappen überall zu sehen ist.", erklärte sie mir und ich erkannte wie sie eine Hand zur Faust ballte. "Irene, der Hass und die Rachegedanken in dir...Lass sie nicht die Oberhand gewinnen. Deine Familie ist nicht rein von Schuld an ihrer Ausrottung. Verstehe mich nicht falsch. Nicht alle deines Names waren so wie der verrückte König, doch gab es auch keinen unter ihnen der kein Blut an den Händen kleben hatte. Es wird Zauberer geben die dich bewundern, andere werden Angst vor deiner Herkunft bekommen. Versuche den Hass zu Kontrollieren, ihn einzudämmen, verstehst du? Es wird durchaus auch Zauberer und Hexen geben die dich töten wollen. ", geschockt sah ich sie an. Das durfte nicht ihr Ernst sein. "Niemals! Ich werde nicht leugnen wo ich herkomme!",platzte es aus mir heraus," Wenn mich jemand töten will muss er an meinen Drachen vorbei und selbst wenn er das schaffen sollte muss er mich erst einmal besiegen!". Ich blickte ihr direkt in die roten Augen und spürte wie in mir der Hass wuchs. Sie terrorisierte mich seit Jahren und wagte es einfach vor mir aufzutauchen und mir Befehle zu erteilen?! "Willst du den gleichen Weg einschlagen wie der Rest deiner Familie? Willst du den Leuten einen Grund geben dich auch noch zu töten?!", sagte sie mit angehobener Stimme aber ruhig. Ich ballte die Hände zu Fäusten. " Die Familie meiner Mutter hat nichts unrechtes getan!",rief ich voller Wut. "Ist das so?",fragte die Königin und deutete ohne von mir weg zu sehen hinunter in die Eingangshalle. Ich sah hinunter.

Mehr als 20 blutüberströmte Leichen lagen in der Halle,alle hielten sie einen Zauberstab in der Hand. Eine Frau in weiß stand am Geländer des Erdgeschosses.Neben ihr saß ein Drache auf dem Geländer aus Stein. Er war noch klein. Die Frau,welche ich als meine Mutter erkannte, blickte Emotionslos auf sie herab. Das Wappen war nicht mehr zu erkennen,es war völlig von Blut bedeckt. "Bist du sicher das deine Mutter so unschuldig wahr wie du denkst? Raenyra und alle die vor ihr den Namen Morgalis trugen ließen alle die ihnen widersprachen hinrichten. Es wurde schlimmer je älter ihre Drachen wurden, so dass man nach dem Sturz der Familie all ihre Drachen töten ließ. Der Drache Ilezetath starb als letztes,doch riss er über 100 Zauberer vor sich in die kalten Fänge des Todes."

"Lügen!",rief ich und nahm Abstand zu ihr, "Das dort sind nichts als Trugbilder!", ich wandte mich ab und lief zu Treppe. "Irene.", rief die Rote Königin und ich blieb stehen, würdigte sie aber keinen Blickes. "Der kommende Winter wird ein langer sein."

Nachdenklich stand ich vor dem Spiegel und ließ meine Dienerinnen mein Kleid zurecht machen. Von dem Gespräch mir der Roten Königin hatte ich keinem erzählt und würde es auch nicht tun. Ich dachte über ihre Worte nach. Über das was sie über meine Mutter und deren Vorfahren sagte. Das der Hass nicht die Oberhand gewinnen sollte. Ich wusste nicht wieso in mir ein so gewaltiger Hass zu brodeln begann als sie dieses Thema ansprach und noch weniger wusste ich etwas über die Familie meiner Mutter. "Könnt ihr mir etwas erzählen?",fragte ich Denise und Mariette. "Alles was ihr wollt." "Was könnt ihr mir über die Familie Morgalis erzählen?",beide stoppten in ihrer Bewegung. "Nicht viel,Mylady, nur das diese Familie ausgelöscht wurde. Es ist als ob sie nie existiert hätten.",begann Mariette. "Ich weiß das sie sehr grausam waren. Nicht zu allen,nur zu denen welche ihnen Unrecht taten. Nur hatten viele Angst vor ihren Drachen. Soweit ich weiß bekam jedes Kind im alter von 3 Jahren ein Drachenei geschenkt. Eine Zeit lang trug diese Familie die Krone und zu dieser Zeit lag im Juni noch Schnee und das passierte jedesmal für ein Jahr, wenn einer der ihren die Volljährigkeit erlangte. Der Winter schien einfach keine Ende nehmen zu wollen, als läge ein Fluch auf ihrer Familie. Es heißt: Der kommende Winter wird ein langer sein. Das sagte man so ,wenn ein Morgalis den 17. Geburtstag feierte. Feuer und Eis, dass sind die Morgalis. Es heißt die letzte..." "Das reicht!",sagte die raue Stimme meines Vaters und Denise stoppte augenblicklich mit sprechen. "Lasst uns allein.",sagte er und hielt beiden die Tür auf. Er schloss sie hinter ihnen und war mit mir allein.

"Vater.", sagte ich und machte einen Knix. Er kam auf mich zu, nahm meine Hand und richtete mich auf. "Du siehst wunderschön aus mein Kind.",sagte er. Seine große Gestalt ragte weit über mir auf, doch wirkte er bei weitem nicht so bedrohlich wie bei unserem letzten Aufeinandertreffen. "Vielen Dank, Vater.", bedankte ich mich und wich seinem Blick aus. "Sag mir, Irene, wer hat dir von dieser Familie erzählt?", fragte er und setzte sich auf dem Rand meines Bettes. Mein Herz schlug mit bis zum Hals. "L-Lord Rutherford hat sie erwähnt. A-Als wir vorhin spazieren gingen.", stotterte ich leicht unsicher vor mich hin. "Ist das so?", fragte mein Vater skeptisch und nahm meine kleinen, zarten Hände in seine wobei sein Blick auf den silbernen Ring fiel. "War dieser Ring ebenfalls ein Geschenk deines Paten?", fragte er und strich mit seinem Daumen über den Ring an meiner Hand. "Ja." log ich schnell. Argon blickte mir streng in die Augen, doch beruhigte er sich schnell wieder und lächelte mir sanft entgegen. "Irene, alles was du über die Morgalis' wissen musst ist das sie durch einen der ihren in Verruf gerieten. Keiner wusste was in seinem Kopf vor ging, doch war er überall als der verrückte König bekannt. Sein voller Name war Jordan Morgalis. Er ließ alles und jeden verbrennen der ihm zu Nahe kam. Es heißt seit seinem enormen Blutdurst liege ein Fluch auf der Familie. Alle die nach ihm kamen verloren sich in Hass und dem Durst nach Rache für alles was ihnen widerfuhr. Das ist es weshalb die Familie nicht so gerne genannt wird obgleich... Es auch gute unter ihnen gab... ", er stoppte und strich mir eine lose Strähne hinter mein Ohr. Seine große, raue Hand verweilte kurz auf meiner Wange,als er mein Gesicht betrachtete. Ich ließ es einfach zu, auch wenn seine Berührungen für mich schon lange unangenehm geworden waren. Ich hatte das Gefühl das er über meine Mutter gesprochen hatte. Vielleicht war sie ihm doch nicht gänzlich egal gewesen. Sah er sie vielleicht in mir?

"Wurden sie nur wegen ihm später alle getötet?", fragte ich ruhig und er ließ von mir ab,hielt meine Hände allerdings noch immer fest in seinen. "Nein, wie ich sagte waren viele nach ihm sehr grausam. Nicht alle, aber viele. Aber zerbreche dir nicht dein schönes Köpfchen darüber, schließlich wirst du bald einen Lord heiraten. Du wirst unsere Familie stolz machen und unsere Position in der magischen Welt stärken und... ", er machte eine Pause und erhob sich,"Und du wirst mir hoffentlich Enkelkinder schenken.",ein lange vergessenes Lächeln entstand auf seinen Lippen. Ein ehrliches, fröhliches Lächeln ohne Hass und Verachtung darin. Mir hingegen wurde schlecht bei dem Gedanken mit Thomas heiraten zu müssen, geschweige denn ihm Kinder zu gebären.

"Du wirst mich sicher nicht enttäuschen, oder?", fragte er nun wieder mit strenger und herrschender Stimme. "Nein, Vater, ich werde dich nicht enttäuschen.", sagte ich und erhielt den Augenkontakt aufrecht, "Ich werde Thomas heiraten, ihm Kinder und besonders einen Erben schenken.", sagte ich verloren in meiner selbst. Es hatten keinen Zweck sich hier und jetzt aufzulehen. Er würde mich eh nur schlagen und damit zur Vernunft bringen.

"Ich bin so stolz auf dich mein Kind.", mein Erzeuger schloss mich in eine Umarmung. Ich konnte nicht fassen das er gerade gesagt hatte er sei stolz auf mich. Wie oft hatte ich gehört ich sei eine Enttäuschung und jetzt... Um ehrlich zu sein war das alles was ich von meinem Vater je hören wollte. Ich schloss meine dünnen Arme um ihn und genoss die Herzlichkeit, welche ich sonst nie bekam. Sanft drückte er mich von sich. "Jetzt komm, wir wollen deinen zukünftigen Ehemann doch nicht warten lassen. Es sind schon alle Gäste da.". Er griff nach meiner Hand und wollte mich zur Tür führen als er klopfte und Severus Snape eingetreten kam. Der Blick meines Vater und der meines Lehrers trafen sich. In den Augen meines Vaters tobte ein Sturm, während in denen des Professors nichts als Dunkelheit zu erkennen war. "Verzeihen sie mir bitte die Störung, doch könnte ich einen Augenblick mit Miss Sullivan allein sein? Es dauert nicht lang.", erklärte Snape sein Auftauchen kalt.

Mein Vater ließ meine Hand los und lief zur Tür. Vor Snape blieb er kurz stehen, gab ihm einen vernichtenden Blick und verschwand. Snape wartete bis die Tür geschlossen war und trat dann auf mich zu. "Miss Sullivan, ich hielt es für angebracht ihnen mitzuteilen das ich jetzt abreisen werde.",sagte er in dieser dunklen Stimme, welche ich so liebte. Ich würde traurig und besorgt ei diesen Worten. Ich seufzte traurig. Snape drehte sich auf dem Absatz um und ging wieder in Richtung Tür.

Das war es? Mehr hätte er mir nicht zu sagen? Dann hätte er sich diesen Auftritt auch sparen können.

An der Tür hielt er inne. "Seien Sie heute um Mitternacht auf dem Balkon des Drachensaales.", noch bevor ich hätte fragen können weshalb war er auch schon durch die Tür und an meinem Vater vorbei verschwunden. Dieser sah ihm mit einem verächtlichen Blick hinterher bevor er sich mir zu wandte. "Komm, Irene. Man wartet bereits auf dich." Ich ergriff seine Hand und ließ mich von ihm die Gänge entlang in Richtung Eingangshalle führen. Von dort drangen laute Stimmen zu uns empor als ich an der Treppe stand und hinab auf die zahlreichen Gäste blickte. Für meinen Geschmack waren es zu viele. Einen Großteil kannte ich nicht.

Die Gespräche stoppten sofort als ich erblickt wurde. Mein Griff um die Hand meines Vaters wurde ein wenig fester, die Aufregung stieg in mir an. Mache jetzt keine Fehler,sagte ich innerlich zu mir selbst. Mit leicht angehobenen Kinn,einem schmeichlerischen Lächeln auf den Lippen und selbstsicheren Schrittes stieg ich die Marmortreppen hinab in die hell erleuchtete Eingangshalle. Die Flammen der Kerzen in den Kronleuchtern schienen für den Bruchteil einer Sekunde heller und größer zu werden als ich unter ihnen entlang lief.

Am unteren Ende der Treppe standen in der ersten Reihe meine "Mutter" mit einem stolzen Lächeln und in einem tief schwarzen Abendkleid. Daneben stand Lord Rutherford in einer königlichen Robe,doch sah er trotz des Lächelns auf seinen Lippen krank und schwächlich aus. Seine Haut wirkte trotz des gelblichen Lichtes gräulich und schlaff. Thomas stand vor ihnen. Breit grinsend sah er zu mir empor.

Unter den wachsamen Augen aller übergab mein Vater meine Hand an Thomas. Für ihn hatte ich nur einen kalten Blick übrig. "Irene.", sagte er scheinbar anerkennend und nickte mir zu. "Thomas.",sagte ich mit einem kühlen Unterton. Thomas wandte sich den Gästen zu. "Wenn ich sie nun bitten dürfte mir und meiner reizenden Begleitung in den Drachensaal zu folgen?", er schien die Aufmerksamkeit mehr als zu genießen. Er legte einen Arm um mich und führte mich zu einer weiteren Treppe in der Halle. Unter den Gästen wurde getuschelt,als wir an ihnen vorbei liefen. Es machte mich nervös.

Ich versuchte meine Aufregung zu verstecken und sah sie einfach nur kalt an,sollten sie mich seltsam ansehen. "Was ist der Drachensaal?",fragte ich Thomas leise als wir als erste das obere Ende der verschiedensten Treppen erreichten. Thomas ,welcher stolz zu mir blickte antwortete: "Der Drachensaal ist der größte und prächtigste Saal in diesem Schloss. Er beherbergt ganz besondere Möbelstücke und Zierten,aber das wirst du gleich sehen, meine Blume.

Vor einem schneeweißem Portal blieben wir stehen. In die riesigen Portale, welche unmöglich aus Holz sein konnten, waren Abbildungen von den verschiedensten Drachen geschnitzt worden. In der Mitte, zwischen den beiden Portalen, war ein Kreis gezogen worden und in dessen Mitten war die mit Abstand wertvollste Schnitzerei. Der Drache mit den weit geöffneten Flügeln und dem offenen Maul. Die Augen waren abermals aus Drachenglas.

"Aus was ist diese Tür gefertigt?", fragte ich schon fast flüsternd. "Aus Knochen. Aber frag mich nicht aus wessen.". Aus Knochen? Wollte er mich auf den Arm nehmen? Thomas nickte zwei Wachen links und rechts der Tore zu und sie öffneten sie.

Der Anblick der sich mir bot war außergewöhnlich und noch viel schöner als der Rest des Schlosses. Es war als würde ich einen Tempel betreten. Säulen ragten in dem runden Raum empor. Diese waren mit hellem Material verkleidet und verziert mit den aufwendigsten und schönsten Schnitzereien die ich je gesehen hatte. Der Boden war aus schwarzem Marmor,die Decke aus eben jenem Material mit welchem ,die Säulen verkleidet waren. Sie war eben so hell wie der Boden dunkel war. Hohe Fenster ,welche bis zur Decke ragten, waren mit weißen Vorhängen geziert. Dem Eingang direkt gegenüber befand sich ein Podium auf welchem zwei thronartige Stühle standen ,jeweils neben ihnen standen noch einmal zwei,doch waren diese bei weitem weniger verziert. Hinter den beiden in der Mitte stand jeweils eine Säule und um diese schlängelten sich riesige Staturen ,welche aussahen wie lebendige Drachen. Ihre Augen geziert mit reinem Obsidian. Und alles glänzte in diesem wundersam weißem Material,was dem der Tür sehr ähnelte. Aber alle das konnte doch unmöglich aus Knochen bestehen, oder?

Thomas schritt mit mir an seiner Seite in die Halle. Ehrfürchtig schritt ich auf die Mitte des Saales zu und erkannte nun erst das das größte Abbild eines Drachen direkt in der Mitte der Halle von der decke herab sah,der Schund weit ausgerissen, die Flügel weit ausgebreitet. Er wirkte so real,als könnte er jede Sekunde zum Leben erwachen. "Beeindruckend,ich weiß.",hauchte mir Thomas ins Ohr und blieb stehen. Augenblicklich wurde ich in die Realität zurück gerissen und daran erinnert weshalb ich hier war. Kaum waren wir stehengeblieben entzündeten sich überall in dem Saal Feuerschalen und tauchten alles in ein goldenes, warmes Licht.

Es versammelten sich alle um uns,jedoch mit etwa 2m Abstand. Das Lächeln auf meinen Lippen begann zu zittern, Tränen der Verzweiflung fanden ihren Weg in meine Augen. Es war soweit und ich war hilflos. Ich konnte nichts mehr dagegen tun was kommen würde. Sicherlich, ich könnte nein sagen,dich um welchen Preis? Wie viele Züchtigungen müsste ich für diese Entscheidung, für eine solche Bloßstellung der Familie ertragen? Es würde Thomas nur noch einen Grund geben mich zu berühren und meinem Vater einen Grund um mich zu schlagen.

Ein letztes Mal sah ich Hilfe suchend in die Augen meines Vaters, doch glühte in diesen kalten Augen zur der Triumph noch stärker als der Hass den er für mich verspürte. Ein letzter Blick noch zu dem Lord bevor Thomas auf die Knie ging...

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