22 : Verschwunden
Als ich erwachte lag ich wieder in dem schwarzen Wasser. Von dem Fall hatte ich nichts bemerkt. Ich stand auf. Schwarzes Wasser lief wie Tränen mein Gesicht entlang, sammelte sich an meinem Kinn und tropfte auf das durchtränkte Kleid,welches an meinem Körper klebte. Mein anderes Ich stand nicht weit von mir und starrte mich durch die leblosen Augen an. Ihr Blick war leer.
Emotionslos.
Mein Kopf war leer. Kein Gedanke fand Platz. Nach einiger Zeit kam sie auf mich zu und blieb nur wenige Zentimeter vor mir stehen. Ruckartig griff sie nach meinem Handgelenk und umklammerte es so fest das ich glaubte sie würde es brechen. Sie begann mich zu ziehen. Sie zog mich durch das unendliche Meer aus schwarzem Wasser ,welches immer tiefer wurde. Ein komisches Gefühl begann von meinen Füßen aus meine Beine hinauf zuströmen.
Wärme.
Das Wasser erwärmte sich je tiefer es wurde. Komischer Weise schien mit die aufkeimende Hitze weniger auszumachen als das Ich das mich noch immer durch das Knietiefe Wasser zog. Ihre Haut wurde brüchig, wie eine Beschichtung löste sich die porzellanweiße Schicht und legte eine dunklere frei. Wie Papier schwammen sie an mir vorbei. An ihren Beinen hatten sich zu einem großen teil breits von der weißen Schicht befreit.
Hüfttief war das Wasser nun und um uns herum begann es zu kochen, doch noch immer lief mich die Hitze kalt. Sie blieb stehen und drehte sich um. Ihre Hände,Arme und Beine hatten nun einen erdigen Ton,doch stellenweise erkannte ich noch die porzellanweiße Haut. Die Dämpfte des Wassers begannen die Haut in ihrem Gesicht abzupellen. Ihre Hand schnellte wieder nach oben und umklammerte mit einer ungeheuren Kraft meinen Hals. Ohne das ich etwas tun konnte drückte sie mich unter Wasser. Ich begann um mich zu schlagen, doch sie war zu stark.
Irgendwann wurde alles schwarz und ich wachte auf.
"Irene! Hey, Irene!", ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. Emily sah mich wütend an. "Wieso ignorierst du mich!?",sagte sie aufgebracht. "Naja auch egal. Sieh mal.". Sie deutete nach vorn zu Lehrertisch und ich folgte ihrem Finger mit meinem Blick.
Erst schien alles normal. Alle Lehrer aßen ,Snape blickte mit seinem kalten Blick durch die Reihen,doch dann entdeckte ich McGonagall und Dumbledore. Sie schienen heftig zu diskutieren,nein, sie stritten. McGonagalls Gesicht war rot angelaufen,während Dumbledore sie nicht eines Blickes würdigte. " Das sieht übel aus, nicht?",sagte Emily leise und wandte sich wieder ihrem Auflauf zu, " Heute früh wirke es noch so als ob sie sich komplett ignorieren würden.". Auch ich zwang mich weg zusehen,denn obwohl es mich beunruhigte ging es mich nichts an.
Nach dem Mittagessen lief ich in mein Zimmer. Ich zog mich um und setzte mich an eines der großen Fenster. Der Regen schlug noch immer unaufhörlich gegen meine Fenster und die dunklen Wolken hatten eine fast schwarze Farbe angenommen. Celeritas flog zwischen der dunklen Masse umher und schien sich prächtig in den großen Pfützen zu amüsieren,während meine Gedanken von meinem Traum zu meiner Verwandlungslehrerin schweiften. Ich machte mir Sorgen um sie. Irgendetwas stimmte mit ihr seit geraumer Zeit nicht und ich war nicht die Einzige der dies aufgefallen war. Ich wusste nicht was vorgefallen war aber ich wusste das es etwas mit Dumbledore zu tun hatte und das es an jenem Abend begann als Dumbledore mir sagte er würde dem Duell statt geben... Sie wirkte schwach und ausgelaugt, was vorher nie der Fall gewesen war. Immer wieder für winzige Augenblicke erkannte man wie sie die Beherrschung verlor und traurig und in Gedanken versunken aus dem Fenster sah.
Ich nahm einen dickeren Pinsel und grüne Farbe, welche ich mit Schwarz verdunkelte und verflüssigte die Farbe mit Wasser stark, sodass sich der grüne Schatten wie ein hauchdünner Stoff über die Malerei legte. Ich malte an meinem großem Bild, auf welches ich bis jetzt am stolzesten war. Es beanspruchte viel Zeit und Fingerspitzengefühl, doch ich wusste es würde sich lohnen.
Gegen dreiviertel sechs legte ich den Pinsel bei Seite und ging ins Bad um mich zu reinigen. Mit einer frischen Robe bekleidet lief ich die Gänge entlang. Celeritas saß auf meiner Schulter und blickte bedächtig umher. In der Großen Halle angekommen dauerte es keine drei Sekunden, da wurde ich von hinten gepackt und in Richtung der Slytherins gedrückt. Thomas zwang mich auf dem Platz neben ihm platz zu nehmen. "Na, wie geht es meiner Verlobten?", fragte er laut genug so dass es Chloé verstehen konnte und auch einige andere drehten sich in unsere Richtung. Mir versagte sofort die Stimme und daher nickte ich einfach. "Ach komm schon", flüsterte er dicht an meinem Ohr,"Ich möchte deine süße Stimme hören." Da ich gerade wirklich keine Lust auf Ärger hatte,zwang ich mich zu lächeln und sagte : "Mir geht es gut." Er nickte.
"Also ist es wahr.", begann Chloé, "Ihr beide werdet wirklich heiraten?", Thomas nickte und ließ keinen Spielraum für Widerreden. Chloé schlug begeistert die Hände ineinander "Oh, wie schön, ich freue mich so für euch!" Wieder erzwang ich mir ein freudiges Lächeln. "Am Wochenende werde ich ihr den offiziellen Antrag machen.", erklärte Thomas voller Freude und begann zu Essen, während ich nicht einen Bissen zu mir nehmen konnte, da sich meine Eingeweide schmerzhaft verkrampft hatten. Celeritas schlief ruhig auf meinem Schoss, zumindest schien es so. Ich wusste das er wach war.
"Du solltest mehr essen, Liebes.", sagte Thomas und tat sich ein zweites Mal auf, "Ich sehe dich kaum etwas essen und du bist schon so sehr dünn.". Ich ignorierte seine Aussage. Plötzlich wurde ich leicht in die Seite geboxt und ich fuhr herum. Amelie saß neben mir und deutete besorgt in Richtung Lehrertisch. Ich rechnete mit allem als ich mich den Lehrern zu wandte.
Sie stritten wieder. Nur diesmal schien es noch ernster zu sein. Madam Pomfrey, welche rechts von McGonagall saß starrte stumm auf ihren Teller und auch Professor Sprout, neben Dumbledore, schien entgeistert von dem Streit der Schulleitung. Professor Dumbledore, welcher sonst immer ruhig und gelassen schien, wirkte nun aufbrausend, ja, gar zornig. Ich wandte meinen Blick kurz ab, da ich die Blicke meines Tränklehrers wieder auf mir spürte. Er sah direkt zu mir und ich wechselte mit ihm einen fragenden, Sorgen erfüllten Blick. Er schloss kurz die Augen und schüttelte kaum merklich den Kopf, als wüsste er selbst nicht was er tun sollte oder was ein paar Plätze weiter vor sich ging.
Nach geraumer Zeit änderte sich jedoch alles. Dumbledore seufzte schwer und drehte sich wieder McGonagall zu. In ihrem Gesicht waren rote Flecken der Wut zu sehen. Er sagte ihr etwas und es musste sie direkt getroffen haben, denn sie verstummte fast augenblicklich und ihr Gesicht verlor innerhalb weniger Sekundenbruchteile seine komplette Farbe. Im gleichen Moment verschluckte sich Madam Pomfrey an ihrem Wein und riss die Augen weit auf. McGonagall selbst sah Dumbledore geschockt an. Für einen kurzen Moment hatte ich Angst sie würde zusammen brechen. Sie wirkte plötzlich nicht mehr wütend, sondern krank und als ob ihr schlecht wäre. Die Professorin war völlig erstarrt. Dumbledores Gesicht war eine Mischung aus Überraschung und Entsetzen, als ob er selbst nicht mit seinen eigenen Worten gerechnet hatte.
Eine kurze Zeit lang schauten sich beide einfach nur an und am Lehrertisch war es still geworden. Alle schienen zu glauben McGonagall würde gleich durchdrehen, doch das tat sie nicht. Nein, ihre Wut schien verflogen und einem Gefühl der Übelkeit gewichen zu sein.
Niemals hatte man gesehen das die Professorin Minerva McGonagall Schwäche zeigte, niemals hatte man sie so gesehen. Ohne ein weiteres Wort erhob sie sich elegant und verließ die Halle. Anmutig wie immer ,lief sie zwischen den Haustischen hindurch ohne sich noch einmal umzusehen und verschwand mit dem schließen der Eichentüren aus dem Blickfeld aller, welche ihr verwundert hinterher gesehen hatten.
"Was war das denn?", fragte Thomas neben mir kalt. Ich achtete nicht auf ihn. "Scheiße...", hauchte Amelie und hielt sich eine Hand vor den Mund. "Hast du ihr Gesicht gesehen? Sie sah aus als würde sie gleich kollabieren.",sagte sie leise und ich nickte. Ich schaute wieder nach vorne. Madam Pomfrey sprach mit Dumbledore. Ihr Blick war schon fast tadelnd, sie wirkte aufgebracht und unruhig . Ich schluckte und sah wieder zur Tür.
Was hatte er ihr nur gesagt? Was hatte sie dazu veranlasst einfach zu gehen?
Nach dem Essen ging ich nachdenklich in Richtung Ausgang als mich eine Hand sanft an der Schulter berührte. Ich drehte mich um und sah zu dem großen Tränkemeister empor. "Ja, Professor?", fragte ich höflich mit meinem Drachen auf dem Arm. "Kommen Sie mit.", sagte er leicht schroff und schob mich vor sich her. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln gingen wir in sein Büro.
"Professor?", fragte ich erneut. Er deutete auf die Ledercouch und ich setzte mich vorsichtig. Celeritas flog zum Kamin entfachte diesen und rollte sich in den Flammen ein. Das Licht was der Kamin spendete reichte gerade so das ich sehen konnte wie der Professor den Raum durch eine Tür verließ. Stumm blickte ich auf meine Hände und betrachtete dabei besonders meinen rechten Ringfinger den bald ein Verlobungsring zieren würde.
"Ich werde ihren Verband heute schon abnehmen. Ich denke das ihr Arm verheilt sein dürfte.", ich erschreckte leicht als sich Snape neben mir nieder ließ. Der Verband ließ sich leicht entfernen und es roch auch nicht mehr so stark. Mein Arm sah, bis auf ein paar rote Stellen, wieder aus wie vorher. Er schmierte meinen Arm nochmals mit einer Salbe ein und räumte dann alles weg. "Sie bedrückt etwas, Miss Sullivan.", sagte er schließlich und stellte sich vor das Feuer. Es war erstaunlich wie gut seine Menschenkenntnisse waren. Er erkannte selbst Kleinigkeiten sofort und schlussfolgerte daraus meist die richtigen Dinge.
"Sir... Ich... Mache mir Sorgen.", er drehte sich mir zu und nahm wieder neben mir platz. "Es geht um Professor McGonagall, richtig?", fragte er während er die Beine überschlug. Ich nickte zustimmend. "Ja, mir ist schon aufgefallen wie tief eure Beziehung ist. Es ist verwunderlich, ich habe Minerva noch nie so...", er stoppte als müsse er ein Wort suchen, "... mütterlich gesehen." "Mütterlich?", fragte ich und starrte in die dunklen Augen meines Gegenüber. "Auch sie sorgt sich sehr um Sie, Irene.", gab er zu und es wurde still. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. "Warum sorgen Sie sich um Minerva?",wollte er schließlich wissen. "Das vorhin... Sie wirkte krank , erschöpft, als sei sie einfach nur völlig am Ende.". Snape lehnte sich leise seufzend zurück und schloss kurz die Augen. "Stimmt, dass haben sie ja gesehen.", er sah mich direkt an und plötzlich schien es so als wäre er völlig in Gedanken. Er griff nach einer Strähne meines weißblonden Haares und betrachtete sie zwischen drei Fingern. Ich merkte wie ich rot wurde.
"Ich weiß auch nicht genau was vorgefallen ist, aber ich denke es ist besser, wenn sie es Ihnen persönlich sagt. Sollte sie bereit dazu sein.", sagte Snape leise, sodass seine Stimme abermals nur ein dunkles Brummen war, welches aber so klar und deutlich war das man jedes Wort verstand. Er suchte meinen Blick und schaute in die grünen Augen, welche ich so sehr hasste. Snape legte seine große Hand auf meine zarte weiße Wange, um mein Gesicht genauer betrachten zu können. Spätestens jetzt schoss mir die röte ins Gesicht und schon fast automatisch schmiegte ich mich an seiner Hand an, welche sich so angenehm warm anfühlte.
"Sie sollten jetzt gehen. Es ist besser, wenn Sie sie finden bevor es irgendjemand anderes tut.",sagte er sanft und löste seine Hand. Er unterbrach den Augenkontakt.
Ich stand auf. "Professor, wissen sie wo ich sie suchen sollte?", fragte ich und beobachtete wie seine Augen an die Decke wanderten. Ich versuchte, so gut es ging, das eben passierte zu ignorieren. "Nun, es ist kein Geheimnis das wir beide uns nicht wirklich mögen aber..., wenn ich Sie wäre würde ich an einem Ort suchen wo man sie nicht vermuten würde.",er blickte mich wieder an und verschränkte die Arme vor der Brust. "Danke Professor.", ich deutete eine Verbeugung an und verließ sein Büro.
Als ich die Kerker verlassen hatte ließ ich Celeritas aus einem Fenster fliegen, um in Ruhe nach McGonagall suchen zu können.
Zuerst lief ich Ziellos durch das Schloss bis mir Chloé entgegen kam und mich zur Seite nahm. "Hast du McGonagall gesehen?", fragte sie und schien verwirrt. "Nein. Warum fragst du?", antwortete ich. "Ich sollte gerade eigentlich Nachsitzen aber...",sie machte eine Pause und sah sich um, "Sie ist nicht da. Das ist noch nie vorgekommen. Ich dachte du wüsstest wo sie ist, weil du doch so oft bei ihr bist.", ich schüttelte den Kopf. "Ich denke ich werde Snape einmal fragen..." "Er weiß es nicht.", unterbrach ich sie und lief an ihr vorbei. "Woher weißt du das?", rief sie mir hinterher. "Ich hab ihn gefragt.", sagte ich ruhig und bog um die Ecke. Ich wusste nun wo ich anfangen würde, es war einfach ein Gefühl. Ich wusste ich würde sie dort nicht finden aber vielleicht fand ich ja einen Hinweis.
Knarrend öffnete ich die Tür zu ihrem Klassenzimmer. Es war dunkel und ich hörte wie der Regen an die Scheibe schlug. Heute wirkte der leere Raum mit den vielen Bänken leicht gespenstisch. Ich lief zwischen die Bänke hindurch vor zum Lehrertisch an dem sie normalerweise saß und wachsam überblickte was ihre Schüler taten.
Ich lief um den Tisch herum zu dem wunderschön verzierten Holzstuhl mit der hohen Lehne, legte eine Hand auf das dunkle Holz, welches an manchen Stellen bereits ganz glatt und abgegriffen war. Mein Blick schweifte durch den leeren Raum.
Nichts. Oder?
Nach einiger Zeit in der ich der Stille lauschte, fiel meine Sicht auf die Fensterbank eines großen Fensters. Dort lag ein Platt Pergament. War sie hier gewesen? Langsam lenkte ich meine Schritte zu besagtem Fenster. Dort lag ein Umschlag. In das rote Wachs war das Siegel des St. Mungo Hospitals gebrannt und als ich den, offensichtlich sehr alten Brief, umdrehte stand dort:
An : Minerva McGonagall
Diagnose der Untersuchung nach Fluch-Verletzung
Verwundert betrachtete ich die schwarzen Buchstaben, welche an manchen Stellen ausgelaufen und verwischt waren. Es sah aus als wären Tränen auf den Brief gefallen, wobei manche Stellen älter wirkten als andere, wohingegen es auch Flecken gab die auf mich neu schienen. Das raue vergilbte Pergament war an jenen Stellen leicht gewellt und manche Buchstaben dadurch völlig unleserlich.
Ich wollte ihn nicht öffnen, denn wie Snape bereits sagte: Wenn es etwas gibt das ich wissen soll, soll sie es mir selbst sagen. Eine Zeit lang betrachtete ich das Pergament bis ein heller Strahl in mein Gesicht schien. Die späte Abendsonne drängte sich durch das feste, dunkle, Wolkendach und schien durch das große Fenster.
Ich sah gerade aus auf den verbotenen Wald und wie aus dem Nichts schien ich zu wissen wo sie war, als hätte in diesem Ausblick die Antwort gelegen. Sie hatte nicht immer durch Zufall aus diesem Fenster gesehen, nein, sie hatte nach etwas bestimmten gesucht. Nur, das man es von hier aus nicht sehen kann.
Ich steckte den Brief des St. Mungo in meine Umhangtasche und verließ eilens das Klassenzimmer. Einen Hacken an der Sache gab es da allerdings.... Gerade als ich um die Ecke bog wäre ich fast in Filch gerannt, dessen widerliche Katze zu Fauchen begann. "Na wen haben wir denn da? Die Kleine Sullivan.", sagte er scharf. "Was tust du hier?!", blaffte er mich an. "Ich muss...", ich war so dumm. Begann zu reden ohne Ausrede. "Du musst was? Du hast hier nichts verloren. Ich bin mir sicher du heckst etwas aus!" "Nein tue ich nicht!", blaffte ich zurück. Und so verlor ich wertvolle Zeit, welche ich eigentlich nach der Suche von meiner Lehrerin gebraucht hätte. "Wolltest du etwas stehlen?!" "Nein!" "Du lügst!" "Nein tue ich nicht! Ich..."
Da spürte ich wie jemand dicht hinter mir stand und ich erstarrte. "Was...ist hier los?", fragte die kalte Stimme hinter mir, welche mich entspannen ließ. "Professor Snape dieses Mädchen hier..." "Ich wollte nichts stehlen!", fiel ich ihm ins Wort und drehte mich Snape zu. "Und was tuen sie dann hier?", fragte er langsam. "Ich suche nach einer Freundin. Sie ist schon länger weg aber ich glaube ich weiß wo sie ist.", sagte ich und ich wusste er würde verstehen. Er nickte. "Das hier ist geklärt Argus.", sagte er und schob mich unter starkem Protest Filchs den Gang entlang.
Einen Korridor weiter blieb er stehen und legte einen Finger auf den Mund. Ich sollte still sein. Nach kurzer Zeit entspannte er seine Haltung. "Sie wissen wo sie ist?", fragte er leise. "Ich vermute es.", sagte ich leicht außer Atmen von dem Schreien. "Wo?" "Im Wald.", er sah mich fragend an und hob eine Augenbraue. "Sie müssen es nicht verstehen.", sagte ich. Er musterte mich kurz. "Sie wollen da raus? Ohne Winterbekleidung?", sagte er und senkte die Augenbraue wieder. Erst jetzt fiel mir auf wie kalt es hier war, so nah am Ausgang. "Mist.", sagte ich und machte auf dem Absatz kehrt. "Warten Sie.", sagte Snape hinter mir und drehte mich an der Schulter wieder zu ihm. Ehe ich mich versah hatte er mir seinen Umhang angezogen, obgleich er mir viel zu groß war. "So verlieren Sie keine Zeit.", sagte er sanft, "Obwohl ich glaube das sie eh schnell wie ein Löwe sind.", er lächelte. Snape hatte diesen Vergleich nicht zufällig gebracht. "Woher...", fragte ich verwundert. Er grinste leicht und zwinkerte mir zu. "Es ist nicht gerade unauffällig, wenn ein schwarzer Löwe des Nachts durch das Schloss schleicht.", ich schluckte. "Woher wussten sie das ich es bin?", fragte ich erstaunt. Er deutete auf meine Augen, drehte sich um und verschwand lautlos.
Wie angewurzelt stand ich da. Mein Mund war leicht geöffnet. Ich hatte mit allem gerechnet aber nicht damit. Er wusste das ich ein Animagus war und es störte ihn nicht im Geringsten. Eigentlich dürfte ich das gar nicht, doch ihm schien das Egal zu sein. Als ich mich schließlich aus meiner Starre löste war es schon dunkel und es wurde immer kälter und somit Zeit McGonagall zu finden.
Vor den Toren des Schlosses verwandelte ich mich. Meine Augen leuchteten kurz auf und nur ein Augenzwinkern später saß auf dem Treppenabsatz eine Löwin mit schwarzem Fell. Er hatte Recht so war ich schneller.
Mein Blick wanderte zum Himmel, welcher nun dunkel und bedrohlich aussah. Der Wind frischte auf und brachte eisige Luft mit sich. Die Sonne war von den Wolken abermals verschluckt worden.
Ich atmete einmal tief ein und rannte los. Wo auch immer sie war und was sie dazu brachte das Schloss zu verlassen, ich musste sie finden und zwar schnell. Bevor der Sturm uns erreichen würde...
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