81

"Bauer, D4 auf D5" - Yoongi

"Bauer, G7 auf G6" - Jungkook

"Bauer, F2 auf F3" - fast schon agressiev massierte der Schwarzhaarige seine Schäfen. Das Spiel lief schon seit einiger Zeit und sie hatten diese lediglich damit verbracht ihre Bauer hin und her zu schieben und dabei nur einige zu Fall gebracht. Es war nicht vergleichbar mit all den anderen Spieln, welche der König gespiel hatte. Das Gewölbe und die Katakomben waren ungewöhnlich viel mit Wachen ausgestellt, er ließ Taehyung und Hoseok dabei sein und sein Freund saß ihm gegenüber. Doch konzentrieren konnte er sich ganz und gar nicht.

Erstrecht nicht nach dem vergangenen Gespräch mit dem lilahaarigen Diener. Er wusste, wozu seine Gegnerin in der Lage war, schließlich war es mit einer der vielen Gründe die Verlobung und darauffolgende Hochzeit platzen zu lassen.

Yoongis Plan, dass sie mit den abgezeichneten Plänen nichts anfangen könnte, würde schonmal nicht aufgehen. Die Königin verfügte, wie viele Psychopathen, über eine enorme Intelligenz, kombiniert mit Skrupellosigkeit. Und genau diese Kombination machte sie so gefährlich. Wenn sie nur eines der beiden besitzen würde, wäre sie harmlos und berechenbar. 

Der einzige Vorteil, welchen der König momentan hatte, war der, dass sie definitiv ihren Überraschungsmoment verloren hatte und, dass die Gänge Abkürzungen waren. Es gab viele Abschnitte, welche von den Eingängen weit entfernt lagen und sie somit als Schutz dienten. 

Doch die größte Sorge blieb immer noch der Prinz mit Taehyung. Inständig hoffte der Ältere, dass sich der Diener einmal an seinen Befehl halten würde und Hoseok im Notfall davon abhalten würde in die Gänge zu laufen. 

"Eure Hoheit?" - die junge Dienerin mit orange-rotem Haar verbeugte sich höflich und riss dem König aus seinen Gedanken. - "Sie sind dran. Der junge Herr hat seine Zeit verstreichen lassen." 

Aus dem Augenwinkel sah Yoongi, wie seine eigene Zeit, in der Sanduhr, ablief, doch war es ihm egal. Für ihn zählte nur die verkrampfte Gestallt gegenüber, welcher ihn ebenso intensiv musterte. Der Rothaarige hatte seine Hände in die Armlehnen seines Stuhls gekrallt und starrte ihm in die Seele. Selbst von dieser Entfernung konnte der Schwarzhaarige die panische Angst seines Freundes Spüren und sah, wie hektisch er umher blickte. Er wusste nicht, wie viel Jungkook von all dem wusste, doch ging es definitiv nicht spurlos an ihm vorbei. Die Angst des Jüngeren schien sogar stark genug, dass der Diener, welcher neben dem Jungen stand, diese spürte und sie langsam auf ihn abfärbte. 

Die einzigen, welche der König eingeweiht hatte, waren die Wachen, Taehyung und er hatte Namjoon, mit Hilfe einer Schriftrolle, eingeweiht, denn persönlich hatte er seinen Diener schon lange nicht mehr getroffen. Allgemein hatte der Silberhaarige seine Pflichten deutlich vernachlässigt und war, seit er mal auf den Prinzen acht geben sollte, verschwunden. Unsichtbar, wie ein Geist. 

"Bauer, A6 auf B7." - versuchend, sich möglichst nichts anmerken zu lassen, huschte sein Blick immer mal wieder zu der nur angelehnten Tür. Dieses Gewölbe, in den Katakomben, war mit einer der wenigen Räume, welche nur durch die normale Tür und zwei schmale Seiteneingänge betreten und wieder verlassen werden konnte.

Im Hintergrund hörte er wieder das bekannte, leise quietschen und schaben, wenn eine der Skulpturen verschoben wurde und das anschließende zersplitternde Geräusch von Jungkooks Bauer. Wenn er sich richtig erinnerte war der nun zerschlagene Mensch ein Vergewaltiger. Oder war er doch nur ein Taschendieb? Seinen Kopf schüttelnd, da es ihm eigentlich vollkommen egal war warum die Menschen hier gelandet waren, wartete er auf den Zug des Jüngeren, welcher jedoch ausblieb. 

Der Rothaarige schenkte weder dem Spiel, noch dem ablaufenden Sand in der filigranen Sanduhr, neben ihm, Beachtung. Stattdessen galt seine Aufmerksamkeit einer der unscheinbaren Seiteneingänge, welcher hinter Yoongi, im toten Winkel, lag.

Ein dumpfer Schlag, begleitet von einem erstickten Keuchen, lenkte die Aufmerksamkeit des Königs und der Wachen auf den dunklen Gang, wo soeben die Schienbeine und Füße der dort aufgestellten Wache drin verschwanden und eine schleifenden Blutspur hinterließen. 

------

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top