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Die Urne, trotz des Verrats, an seine Brust gedrückt lief Yoongi schnell den Gang mit dem weißen Sand, den Eiszapfen, an der Decke, und den Eisblumen, an der Wand, entlang. Außer das leise klappern seiner aufeinanderschlagenden Zähne herrschte Stille in den Katakomben. Es war viel zu früh am Tag als, dass sich hier unten jemand herumtreiben würde.
Kurz darauf, an dem Loch im Boden ankommend, kniete der König sich an den Rand des Abgrunds, wo anschließend der Eissee kam, in welchem er seine Spielfiguren erstellte. Durch den Schein von Fackeln konnte man, bei genauem hinsehen, einige erstarrte Menschen am Grund erkennen, welche alle unterschiedliche Haltungen hatten beim verlorenen Kampf ums überleben.
Es schmerzte den Schwarzhaarigen in der Seele. Es tat ihm auf keinen Fall leid, was er den Menschen angetan hatte. Viel mehr schmerzte ihn die Vorstellung, wie es Jimin ergangen war. Egal was der Jüngere ihm indirekt angetan hatte, irgendwo liebte der König ihn immer noch. Und selbst, wenn er ihn nur ausgenutzt hat, er hatte mit ihm dennoch die schönste Zeit seines Lebens.
Die Urne neben sich ablegend ging der Ältere noch näher an den Rand, sodass er sich leicht zum Wasser hinunter beugte, um anschließend ein Seil zu greifen. Es hatte mindestens die gleiche Kälte wie das Wasser, doch interessierte es Yoongi nicht im geringsten. Seine Hände waren sicher genauso Kalt, wenn nicht sogar kälter. Eigentlich war er ja schon überrascht, dass sie ihm bis jetzt nicht einfach abgebrochen waren.
An dem etwas dickeren Seil ziehend kam nach etlichen Metern, welche der König nun das Seil herausgezogen hatte, ein kleiner Käfig zum Vorschein. Er war schwarz und aus einem metallischen Material gefertigt. Er diente dem Schwarzhaarigen für Sachen, welche er behalten wollte aber nicht in unmittelbarer Nähe haben wollte. Er wollte Jimin auf jeden Fall behalten, nur nicht da, wo er so leicht hingelangte. In dem Käfig befanden sich schon einige Gegenstände, welche durch und durch glänzten. Sie waren weder von Rost befallen, noch von irgendwelchen Pflanzen, da diese, aufgrund der niedrigen Wassertemperatur, sowieso nicht wachsen könnten.
Jimin einen letzten Kuss aufdrückend legte er die Urne in den Käfig, bevor er schwach werden und es sich in letzter Sekunde noch anders überlegen würde. Den Käfig verschließend schmiss er ihn wieder in den See, in der Hoffnung, dass es ihm gut tun würde zwischen sich und Jimin Distanz gebracht zu haben.
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