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"Eure Hoheit, es ist alles erledigt. Wir können los, wann immer ihr wollt." - eine der Wachen verbeugte sich tief und wartete auf weitere Anweisungen. Statt der Wache eine Antwort zu geben lief Yoongi an dieser vorbei, zielstrebig auf die Kutsche zu, wo ein Diener bereits die Tür offen hielt. Für seinen Geschmack hatten alle viel zu lange gebraucht, selbst wenn er es wirklich kurzfristig angekündigt hatte erwartete er Schnelle.
Seine Wachen sollte es allgemein deutlich schneller hinbekommen, die Bewohner aus den Häusern zu holen und vor diese, auf die Straße, zu stellen. In einem solchen Tempo, wie heute, hätte der Schwarzhaarige es auch selbst erledigen können.
Sich auf seinen Platz, in der Kutsche, setzend wartete er kurz bis Namjoon dies ebenfalls getan hatte und er dem Knaben, vor dem Fenster, zunickte, sodass sie sich kurz darauf in Bewegung setzten.
"Die Rosen." - der König streckte seinem Diener abwartend die Hand hin, welcher sofort die 19 Rosen übergab. Sie waren, wie jedes Mal, in einer bestimmten Weise gesteckt. Ähnlich wie eine Krone.
Yoongi nahm die Blumenkrone an und roch für einen kurzen Augenblick an ihr. Es erinnerte alles an Ihn. Er hatte dem Älteren jeden Tag eine solche Krone gesteckt. Jedes mal, als sie sich sahen, hatte Jimin ihm die Krone aufgesetzt und gemeint, dass der Schwarzhaarige immer sein König sein würde, selbst wenn er noch keine Krone hatte.
Von diesen 19 Rosen waren 18 schwarz und eine weiß. 18 schwarze Rosen, jede für ein erreichtes Lebensjahr von seinem Engel und heute war jede, für je eine Person, welche er mitnehmen würde. Die weiße, 19. Rose, war für die Person, welche gegen ihn spielen würde. Der König sah in ihr die Hoffnung und sobald jemand ihn in seinem Schach besiegen konnte, kann er vielleicht weitergehen und Ihn endlich vergessen.
So in Gedanken vertieft merkte Yoongi nichtmal, wie das langsame, stetige Ruckeln der Kutsche erstarb und ihnen die Tür geöffnet wurde.
Der Silberhaarige blieb sitzen. Es war ihm erstens nicht erlaubt, vor dem König irgendetwas zu machen und zweitens wollte er die Chance nutzen seinen besten Freund zu mustern.
Die dunklen Augenringe stachen sofort hervor, doch viel Namjoon es schwer einzuschätzen, ob sie frisch waren oder schon länger her. Die Augenringe des Jüngeren blieben aus unerklärlichen Gründen ohne das dieser an Schlafmangel leidet.
Des Weiteren wirkte er blasser als sonst, obwohl, eine solche Überraschung war es nicht. Schließlich sah sein bester Freund kaum die Sonne.
"Warum hast du mir nicht gesagt, dass wir angekommen sind?" - kühl sah der König ihn an, sodass der Ältere kurz zusammenzuckte.
"Mein König, ich dachte ich las-..." - "Nicht denken, einfach wie immer." - jeder Normale hätte in dieser Situation leicht gereizt geklungen, was auch der Schwarzhaarige, vor seiner Krönung, öfters gewesen war. Doch seit dem sah man praktisch nichts als Kälte in seinen Augen und der kompletten Ausstrahlung. Er verzog niemals die Miene. Nicht bei Fehlern, Befehlen, Hinrichtungen oder ähnlichem. Das einzige, wo man eine Regung sah war, wenn er mit dem Prinzen unterwegs war. Der Jüngere war in der Lage etwas in seinem Bruder aufzutauen, was kein anderer schaffte. Reichen tat es jedoch nicht, um all die Kälte verschwinden zu lassen.
Mit einer inneren Zufriedenheit, welche keiner der Außenstehenden sehen konnte, schritt der König die Reihen der zitternden und ängstlichen Bürgern ab. Er genoss es und spielte leicht mit der Rosenkrone in seinen Händen. Angst, dass die Dornen ihn stechen könnten, hatte er nicht. Um etwas schönes zu haben musste man auch die schlechte Seite in kauf nehmen. Rosen waren schön, doch um sie berühren zu können muss man damit rechnen, bei Unvorsichtigkeit, Blut zu vergießen. Er hatte bei Jimin seine Dornen akzeptiert, sowie dieser bei ihm.
Wortlos löste der Schwarzhaarige eine Rose und hielt sie einem älteren Mann entgegen. Er wusste nicht, was ihn genau dazu bewegte, doch sein Innerstes sagte ihm, dass er es so verdient hatte. Vor Angst, am ganzen Körper zitternd, wich der Mann zurück, woraufhin der König die Rose fallen ließ. Ihm war es egal, ob die Bürger sie annahmen oder nicht. Sie waren nur für Yoongi wichtig und dass die Wachen diese Person mitnehmen würden.
Still setzte er seinen Weg fort. Die Hilfeschreie ignorierend wählte der König weiter Menschen aus. Ein relativ sportlicher Teenager, als Springer. Als einen Turm, ein etwas breiter gebauter Mann. Ein Bauer wurde ein kleiner, schwacher Junge, welcher in den nächsten Tagen eh gestorben wäre. Das Mädchen daneben nahm er gleich mit. Einige schrieen, andere wehrten sich und wieder andere kamen einfach mit. Egal was es war, sie würden eh mitgenommen werden. Was der König sagte, war Gesetz.
Nachdem auch die letzte schwarze Rose seine Hand verlassen hatte drehte Yoongi die verbliebende weiße langsam in den Händen. Er wollte dabei sehr genau sein gegen wen er spielen würde. Schließlich sollte es auch spaß machen.
Im Augenwinkel viel ihm eine pinke Haarfarbe in den Sichtbereich. Leicht zuckte der König auf. Die Farbe hatte Ähnlichkeiten mit der seines Bruders.
Zielstrebig lief der Schwarzhaarige auf diese Person zu. Unter seinen Schritten hörte man den angetauten Boden, welcher sich langsam in Matsch wandelte, leicht schmatzen und auch seine Schleppe blieb nicht unverschont.
Vor dem etwas größeren Jungen blieb der König stehen und streckte ihm leicht die weiße Rose hin. - "Du wirst der nächste Spieler."
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Irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Begriff 'Liebe' an Bedeutung verliert. Ich habe ein Gespräch mitbekommen, wo es um Beziehungen geht und diese Personen waren mit anderen in einer Beziehung ohne, dass sie sie liebten? Also es kann auch sein, dass ich komplett veraltet bin. Ich habe bis jetzt immer geglaubt man verliebt sich und kommt dann erst mit der Person zusammen (wie so in FF und wie ich es mir wünsche/vorstelle) aber das hat sich ja wohl geändert. Heute ist es offensichtlich so 'Ich bin mit der Zusammen und mal gucken ob ich sie/ihn auch lieben kann. Wenn nicht mache ich Schluss.'
Aber dann soll mich keiner mehr fragen, warum ich Vertrauensprobleme habe.
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