Kapitel 9...Eddie...
Kaum hatte Joel die Tür hinter sich zu gemacht, da krachte die Tür hinter ihrem Rücken wieder auf.
Jusman und Eddie betraten das Restaurant.
Erstaunt fragte Joel sie, ob sie geflogen sei.
Doch Jusman dementierte.
"Er war auf dem Weg hierher. Ich war noch nicht mal vom Parkplatz gefahren...."
Dann richtete Jusman ihre Augen auf Eddie.
"....Und du mein Freund!... Halte du dein Versprechen und mach dich an die Burger!"
Während sie das zu ihm sagte, klopfte sie ihm mit ihrem rechten Zeigefinger auf seinen Oberkörper ein.
"Ist ja gut! Ist ja gut!", und Eddie lenkte seine Schritte zum Grill.
"Rutsch mal Dylan!"
Dylan stand vor ihm mit verschränkten Armen und meinte:
"Eins möchte ich liebend gern von dir wissen...Wie hat sie dich herum gekriegt, Alter?", und setzte sich in Bewegung.
"Ich verstehe das nicht! Was findet sie nur an dir? Sie könnte jeden Kerl kriegen, den sie will. Wieso ausgerechnet du? Was hast du, was die anderen nicht haben?"
"Ich liebe es nun mal, wenn sie mich herum kommandiert.", antwortete Eddie ihm trotzig.
Mit einer sturen Miene stand Eddie am Grill und drehte die Burger herum, die Dylan bereits drauf gelegt hatte.
"Ehrlich man!...Sie sollte dich feuern, Alter!", sagte Dylan zu ihm und ließ ihn stehen.
"Zum wievielten Male hat sie dir es angedroht? Sag schon!", fragte Ana Eddie bedrängend.
"Keine Ahnung!...Seit ich hier angefangen hab?"
"Wieso tut sie das?", fragte Ellis ihn.
"Er ist heiß auf sie!", entgegnete Joel grinsend von der Kaffeemaschine herüber und schmunzelte Eddie an.
Er wurde wütend und drohte ihr mit der Schwenkkelle.
"Sie sollte dich dafür feuern, dass du überhaupt so etwas denkst, Armstrong!", verteidigte Eddie sich.
"Betroffene Hunde bellen, hört, hört...Wau, wau! Wieso denkst du, dass wir nichts davon mitbekommen? Du gibst dir alle Mühe es nicht zu verbergen. Du bist nur am Sabbern, wenn du Jusman siehst. Am liebsten würdest du ihr in die Hosentasche springen, damit sie dich den ganzen Tag herum schleppt!...Das ist ja nicht mehr auszuhalten, man!", kam es von Dylan aus der Küche.
"Fall du mir noch in den Rücken, man! Und schlag dich nicht auf die Seite der Mädchen!", meckerte Eddie zu Dylan in die Küche herüber.
"Jo Alter! Ich schlage mich auf die Seite von niemanden. Bade du mal deinen Mist schön alleine aus. Ich glaube, wir haben alle genug mit uns selber zu tun. Da bleibt keine Zeit, den Machtkampf auszutragen.", gab Dylan Eddie zu verstehen.
Eddie beobachtete jeden seiner Kollegen und Kolleginnen. Er wußte, sie meinten es nur gut mit ihm. Er wußte auch, dass sie manchmal auf ihn sauer waren, weil er sich stets und ständig vor dem Grill drückte. Eddie lächelte darauf in sich hinein. Das Beste aus dem Restaurant besaß er...allein...nur für sich.
Jusman Brix!...
Sie war die beste Freundin von Joel Armstrong. Jusman, er nannte sie liebevoll Jus, war eine großartige Frau. Sie war mit ihm streng. Sie geigte ihm ihre Meinung, wenn er wieder Mist gebaut hatte. Er liebte es an ihr, wenn sie ihm immer drohte, ihn zu feuern. Doch sie tat es nicht...ihn feuern. Sie liebte ihn genauso wie er sie.
Seine Kollegen und Kolleginnen hatten ja recht: Er war heiß auf sie!
Aber mußte das während der Arbeitszeit diskutiert werden und das auch noch vor der Kundschaft? Vielleicht hörten die ja gar nicht zu oder sie taten so, als würden sie nicht zuhören.
Er schaute durch das Bürofenster und beobachtete seine Jusman. Sie telefonierte gerade und drehte sich in ihrem Bürostuhl hin und her. Dann nahm sie einen Stift zur Hand und notierte etwas. Danach legte sie auf.
Joel füllte die Kaffeemaschine mit frischem Wasser und verschloß sie wieder, tauschte die Filtertüte aus und zählte die Kaffeesatzmenge in Teelöffel ab und stellte die Maschine wieder an. Sie bekam aus dem Augenwinkel mit, wie Eddie ihre Freundin anschmachtete und lächelte vor sich hin.
Doch ihre Gedanken schweiften zu der alten Frau, mit der sie vorhin an ihrem Tisch gesessen hatte.
Wie konnte sie nur so schnell spurlos verschwinden? War sie ein Geist oder vielleicht sogar ein Engel? Ein Schutzengel?...Oh nein! Nicht dieser Gedanke! Joel glaubte nicht an Geister oder Engel!...Aber irgend etwas war von der alten Frau auf sie übergegangen. Diese starke Energie, die durch ihren Körper geflutet war und ihr ihre Angst und Sorgen nahm und sie erwärmte. "Ach Quatsch Joel! Das ist Unsinn!", sagte sie zu sich selbst.
Aber sie fand das schon etwas mysteriös.
Joel klopfte an die Bürotür bei Jusman an. Sie wollte sie fragen, ob sie auch die alte Frau gesehen hatte oder ob es wirklich ein Geist war.
Sie trat ein und Jusman redete gleich auf sie ein.
"War das deine Großmutter vorhin, mit der du geredet hast? Ich dachte, ich kenne schon alle aus deiner Familie?"
Joel fiel ein Stein vom Herzen. Sie war also doch nicht verrückt geworden.
Die alte Frau existierte wirklich...Sie war real. Und sie dachte schon, dass ihr ein Geist oder sogar ein Engel ihr gegenüber gesessen und sie mit ihr geredet hatte.
"Ein Radfahrer ist heut morgen direkt auf sie drauf zu gefahren und hätte sie beinahe mitgezogen.
Sie war sehr erschrocken und wütend darüber.
Ich hab sie mit ins Restaurant genommen und ihr Kaffee, Tee und heiße Schokolade angeboten, damit sie sich von dem Schrecken erholen konnte...Und dann ist sie gegangen und ist spurlos abgetaucht. Setz es bei mir auf die Rechnung!"
Jusman schmunzelte.
"Das war eine gute Idee von dir, Joel.
Die Radfahrer nehmen sich hier im Viertel Rechte heraus und denken, der Bürgersteig gehört ihnen, als ob es ihnen zustünde, alle umzukacheln, die ihnen im Weg sind...Also Joel, gut gemacht. Du hast sie vor dem Radfahrer gerettet...Das Frühstück geht auf's Haus...Hast du gleich Feierabend?"
"Hab ich! Okay, ich mache Kassenübergabe an Dylan!...Wir sehen uns morgen...Schönen Feierabend, Brix!"
Jusman sah vom Computer auf.
"Dir auch, Armstrong! Und halte dich schön vom Bürgersteig fern!...Bis morgen!"
Joel grinste und schloss die Tür hinter sich.
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