Kapitel 52...Das Nesthäkchen

Es war also nun soweit? Monate lang dieser merkwürdige Appetit und diese Launen und diese ewige Warterei auf das Nesthäkchen, das hatte wohl ab heute endlich ein Ende.

Während Joel sich abmühte,  hatte Dylan Alvarez benachrichtigt.
Der kurz darauf auch im Krankenhaus erschien.
Er kam mit seiner Frau aufgeregt zu den anderen und fragte: "Ist es schon da?"

"NEIN!", kam es aus einem Mund der anderen ungeduldigen Wartenden.
"Ist ja gut! Ist ja gut! Ihr müsst mich nicht gleich so anschreien. Ich bin ja nicht schwerhörig, man!", protestierte Alvarez, der sich mit seiner Frau auf die Couch setzte und mit den Fingern ungeduldig auf dem Leder herum trommelte.

Das Nesthäkchen war endlich geboren. Eine Schwester kam aus dem Kreissaal, um Taylors und Joels Freunde zu informieren.
"Taylor durfte dabei sein?", fragte Alvarez verwirrt.
Dylan bejahte seine Frage.
Alvarez schaute seiner Frau ins Gesicht und sagte aufgebracht zu ihr:
"Das kommt überhaupt nicht in Frage, Liebling! Lass dir ja nicht einfallen, mich da mit hinein zu schleppen!", und die Anderen sahen auf Alvarez.
"Worum geht's?", mischte Ellis sich ein.

"Ehm...Ehm...naja...", stotterte Di' Angelo herum.
"Bei uns ...", er fuhr sich nervös durch seine schwarzen schulterlangen Haare.
"Ah! Verstehe!...Nachwuchs im Anmarsch!", fragte Jusman ihn.

Und Alvarez war jetzt erleichtert, weil er sich damit so schwer getan hatte.

"Hey!", kam es von den Herumstehenden und sie fielen Alvarez und seiner Frau um den Hals und gratulierten ihnen.

                                 ***
Joel hatte den Kleinen auf ihrem Bauch und streichelte ihn und wischte ihm mit dem weissen Tuch die Käseschmiere aus dem Gesicht.
"Hallo Schatz! Willkommen in unserer Familie, kleiner Mann!...Jetzt sehen wir uns das erste Mal! Du hattest es ganz schön eilig rauszukommen. Du weißt sehr wohl, dass du noch etwas Zeit hattest."

Joel nahm ihn in ihre Arme und gab ihm Taylor. Er wusste gar nicht, wo er zuerst anfassen sollte. Er war so klein und zierlich und zerbrechlich.
Er hob seine Arme hoch in die Luft und sträubte sich.
"Bitte nicht! Ich fasse das nicht an!...Auf keinen Fall!...Ich lasse ihn bestimmt fallen!" sagte er aufgeregt.

Joel schmunzelte über Taylors kleinen Angstausbruch.
"Na komm schon, Daddy!", flüsterte sie und reichte ihn ihm. Taylor betrachtete das kleine Bündel und es war ihm unbegreiflich, was für ein kleines Geschöpf sein Sohn doch war. Es war ihm immer noch unklar, wie er herauskommen konnte.
"Wie fasse ich denn den Kleinen an? Er ist so ...", beklagte sich Taylor bei Joel.
Eine Schwester kam ihm zu Hilfe und zeigte ihm wie er das kleine Bündel halten sollte.

Er strahlte vor lauter Vaterglück und betrachtete ihn und war völlig hinüber.
"Er ist sexy, findest du nicht?", zog er Joel auf.
"Was?...Er ist nicht sexy!", lenkte Joel ein.
"Natürlich ist er das! Sieh ihn dir genau an, Liebling!...Siehst du? Er hat dieselben Grübchen wie du, wenn er lächelt.", bestätigte Taylor ihr.

"Und das macht sexy? Na ich weiß nicht!", antwortete Joel, die ihre beiden Männer in Augenschein nahm.

Taylor flüsterte: "Sexy...Baby!..."

"Oh! Das ist mir noch nicht aufgefallen!", und sie lächelte beide Männer an.

Eine Schwester kam auf die Drei zu und sagte:
"Entschuldigen Sie bitte, Mister Martinez! Darf ich Ihren Sohn kurz entführen?"

"Nein! Dürfen Sie nicht!...Hier wird niemand entführt, Schwester!", protestierte Taylor ihr gegenüber.

"Wir müssen ihn wiegen und messen und waschen und...untersuche, ob er gesund ist...Dann bekommt er etwas zum Anziehen und danach können Sie ihn gern wiederhaben!", beschwichtige die Schwester ihn.
Widerwillig gab er der Schwester das kleine Bündel, das kurz hin und her zwischen ihnen gemauschelt wurde.

Joel beobachtete die Szenerie der Beiden und rief: "Vorsicht!...Wehe, wenn ihr ihn fallen lasst!"

Eine andere Schwester öffnete die Tür vom Kreissaal und Joel wurde in ihr Zimmer geschoben.
Taylor und die ganze Horde Freunde folgten ihnen. Die ganze Zeit schwärmte er von seinem süßen, sexy Sohn.

"Wann dürfen wir ihn sehen?"
"Ich möchte ihn auch mal halten!"
"Wem sieht er ähnlich?"
"Ist er auch so hübsch wie du und Joel?....", riefen die Freunde durcheinander und konnten es kaum erwarten ihren Zuwachs zu sehen.

Die Zimmertür ging auf und eine Schwester brachte das kleine Nesthäkchen in seinem eigenen Bettchen herein und verließ das Zimmer.

Alle stellten sich um das kleine Bettchen und bestaunten den neuen Erdenbürger. Der Kleine allerdings schlief. Er ließ sich von den neugierigen Augen nicht aus der Ruhe bringen.
"Er ist wohl sehr geschafft?", antwortete Taylor und stupste den Kleinen leicht an seine, feine, süße Nase.

"Es war eine lange Reise bis hierher, stimmt's mein kleiner Engel?", flüsterte Joel ihrem Nesthäkchen zu und streichelte ihm über seine rosigen Wangen.

"Oooooh!"
"Er ist sooo klein."
"Er ist sooo süß!"
"Er ist sooo niedlich!"
"Wo stellst du jetzt deine Tasse Kaffee ab, Joel?"
"Ja, genau! Und das Buch kannst du auch nicht mehr ablegen.", redeten alle durcheinander und so weiter und so weiter.

Taylor zog sich von seinen Freunden zurück und widmete sich seiner Freundin und der Mutter seines Sohnes zu.

"Haben wir nicht einen Prachtjungen gemacht?", fragte er sie und nahm sie ihn seine Arme. Er küsste sie leidenschaftlich und flüsterte:
"Dankeschön für das kleine, süße Geschöpf! Er wird uns eine Menge Freude bereiten, Liebes..."

"Du meinst sicher, dass er uns mächtig auf Trab halten wird!", sagte sie zu Taylor und küsste ihn.

Dann beobachteten sie ihre Freunde, wie sie den Kleinen in seinem Tiefschlaf anhimmelten und bereits die Wochenenden auf sich aufteilen, wer sich dann und wann um das Nesthäkchen kümmern würde.

Taylor schaute Joel tief in ihre Augen und fragte sie:
"Und was werden wir tun, wenn unser kleiner Fratz die Nacht wo anders verbringt, Miss Armstrong?", und er legte sich zu ihr.

"Darüber machen wir uns erst Gedanken, wenn es soweit ist, Mister Martinez!"

Taylor krabbelte zu ihr unter die Decke und sagte:
"Ach wirklich?...Ich wüsste da schon was! Sie können sich dann auf etwas gefasst machen...Wie wäre es, Miss Armstrong? Kann ich Sie dazu überreden, mit mir eine heiße Nacht zu verbringen?"

"Mit heißer Schokolade und Schoko - Doughnuts, Mister Martinez?", fragte  sie ihn im Flüsterton und kam seinen  Lippen näher.

"Ich bin dabei! Mit dem größten Vergnügen, Joel Armstrong!", und die Zwei lachten und nahmen ihre Freunde wieder in den Augenschein.

- ENDE -

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top