Kapitel 5...Das erste Date...

Ihr Weg führte sie direkt in den Park, anstatt zu ihrem Auto auf dem Parkplatz. Es war kalt und es schneite leicht. Sie zog ihren Mantel mit ihrem Mantelgürtel fester zu. "Kriegst du noch Luft, mein kleiner Schatz? Hier draußen ist es verdammt kalt. Du hast es sicherlich schön warm in deiner kleinen Badewanne." und sie zog ihre Mütze etwas tiefer ins Gesicht. Sie kramste ihre Handschuhe aus ihren Manteltaschen und kroch mit ihren Händen hinein und steckte sie dann in die Manteltaschen zurück.

Sie ließ den Zeitungskiosk zu ihrer Linken hinter sich und lenkte ihre Schritte weiter geradeaus zum Teich. Der Weg war beleuchtet mit Strassenlaternen und Lichterketten, die dazwischen befestigt waren, verbunden von einer Laterne zur anderen. In der Mitte der Lichterketten hing ein Stern, der ebenfalls weit leuchtete. Sie schlenderte halbwegs in die Richtung weiter zum großen, zugefrorenen Teich. Sie war traurig und in sich gekehrt, bis sie am Geländer vom Teich angekommen war und ihre behandschuhten Hände aus ihren Manteltaschen heraus zog und auf das Geländer legte. Selbst das war mit roten und grünen Schleifen versehen und in der Mitte auf dem Knoten waren Mistelzweige befestigt. Etwas weiter weg von ihr stand eine geschmückte Holzhütte. Dort konnte man heiße Schokolade, Tee und Glühwein kaufen und sich damit aufwärmen.

Viele Besucher waren hier und fuhren auf dem Eis entlang...allein, zu zweit oder mehr oder weniger auf dem Hintern auf dem gefrorenen Boden unterwegs. Einige zogen sich sogar am Geländer mit beiden Händen entlang. Typisch für Anfänger! Es waren schon viele Besucher, oder nennen wir sie einfach die Eisläufer, hier auf dem Eis. Sie vergnügten sich und hatten ihren Spaß des Lebens. Es sah manchmal einfach zu lustig aus, wie sie den Halt verloren und mit ihren Armen in der Luft herum rudderten, um irgendwie das Gleichgewicht wieder herzustellen.

Aber die Geschwindigkeit war des Rätsels Lösung.

~~

Taylor hatte sie zum ersten Date hierher eingeladen und sie waren auch diesen Weg hierher gegangen.

"Es ist kalt geworden! Ich glaube, ich bin schon ein gefrorener Eiszapfen...Sind Sie warm genug angezogen, Miss Armstrong?", fragte er sie. Ihr schwarzer Wollschal hatte sich selbstständig gemacht und hatte sich um ihren Hals gelockert. Er wollte ihr dabei behilflich sein, ihn wieder richtig anzulegen. Doch sie lächelte ihn an und wehrte ihn ab.
"Lassen Sie das, Taylor! Ich kann das schon selbst."
Sie riß ihm ihren Wollschal aus seinen Händen und legte ihn sich ordentlich um den Hals und steckte die beiden Enden in die Jacke hinein.

Er schmunzelte und fragte sie besorgt: "Ist es Ihnen jetzt wärmer?"

Sie hakte sich bei ihm unter und antwortete mit einem schlichten: "Ja!" und sie gingen weiter in Richtung Teich.

Dort angekommen, blieb Joel am Geländer stehen und beobachtete die Menschen, die auf dem Eis ihre Runden drehten.

Taylor stellte sich hinter sie und legte seine Arme von hinten um Joel.

Joel lehnte sich an ihn an und bemerkte: " Sie können gar keine Schlittschuh fahren. Ist es nicht so?"

"Da haben Sie recht! Was hat mich verraten?" Sie drehte sich zu ihm um und legte ihre Arme um ihn. "Sie sind nicht sofort an das Häuschen dort drüben hin gegangen und haben sich Schlittschuhe in ihrer Größe ausgeliehen. Wenn Sie es könnten und das mit Leidenschaft, dann stünden Sie jetzt nicht hier, sondern würden dort auf dem Eis fahren und sich wohlmöglich die Ohren brechen. Stattdessen stehen Sie hier, um..."

Er sah ihr tief in ihre Augen. "...Um was zu tun, Miss Armstrong?", fragte er sie halb flüsternd und halb küssend.

"Und wieso sind wir dann hier, Mister Martinez?", unterbrach sie den Kuß.

Er zog sie noch fester an sich heran, ging mit ihr langsam rückwärts, bis sie das Geländer in ihrem Rücken spürte und er entgegnete: "Ich möchte Sie näher kennenlernen und mit Ihnen mehr Zeit verbringen, Joel."

Sie zog ihre Augenbrauen tiefer und ließ ihn los. Sie wurde skeptisch. "Wieso sollten Sie das tun, Martinez?"

Er trat wieder ganz nah an sie heran. "Das möchte ich herausfinden!"

Sie legte ihren rechten Zeige -und Mittelfinger auf seine Lippen und verschloss sie mit einem Kuß.

Dann ließ sie ihn los und bückte sich in den Schnee und vergrub ihre Hände in der kalten, glitzrigen Masse und grub etwas Schnee heraus, den sie zu einer Kugel formte.

Dann drehte sie sich zu Taylor um und sagte:
"Ich bin Joel Armstrong! Freud mich Sie kennenzulernen!", und so schnell sie das gesagt hatte, um so schneller warf sie den Schneeball in seine Richtung und traf ihn an seinem Oberkörper.

Er wich, erschrocken und nicht darauf gefasst, zurück und fing an zu grinsen. "Okay! Sie wollten es nicht anders!...Na warten Sie! Das haben Sie nicht umsonst getan! Machen Sie sich auf Rache gefasst!", und er tat es ihr gleich und bewarf sie ebenfalls mit vollem Schmackis und der Schneeball flog links an ihrer Schulter vorbei. Sie schaute ihm nach und zeigte auf den Schneeball und stellte ihm lachend die Frage:
"Sollte der mich nicht eigentlich treffen?"

Taylor sah dem Schneeball ebenfalls nach und antwortete ihr:
"Keine Ahnung! Sollte er das?...Ich glaube, die Flugberechnung lag voll daneben."

"Ach wirklich, Mister Martinez!? War das gerade Ihre Rache? Mal sehen, ob der Ball hier die richtige Flugbahn einschlägt."
Sie holte weit aus und warf einen Ball direkt auf seine Brust....und sie traf.

Er hielt sich beide Hände an seine Brust und rief:
"Autsch!...Volltreffer!...Mitten ins Herz!"

Sie hatten ihre Freude und ihren Spaß an dieser Schlacht und hetzten sich wie verliebte Teenager im Park entlang und formten einen Schneeball nach dem anderen und bewarfen sich damit.

Er stolperte irgendwann und ließ sich in den Schnee fallen. Joel hielt an und kehrte zu ihm zurück. Er richtete sich zum Sitzen auf und streckte ihr seinen linken Arm entgegen.

"Geben Sie die Schlacht denn schon auf?...Soll ich Sie etwa aufheben, Taylor?"

"Sie können sich auch dazu legen, wenn Sie wollen! Das Schneebett ist groß genug. Es reicht für uns Beide.", und er schnappte sie sich an ihrer Jackenspitze und zog sie zu sich in den Schnee und kullerte sich auf sie.

"Die Schneeballschlacht war doch gar nicht so übel...besser als Schlittschuh laufen...
Ich bin Taylor Martinez, Miss Armstrong! Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite!", und er küßte sie.

~~

Joel kam aus der Vergangenheit zurück, öffnete ihre Augen und hatte sie auf den Teich gerichtet.

"Wo bist du, Taylor?", flüsterte sie vor sich hin.

Sie wollte sich nicht damit abfinden, dass er nicht mehr da war und legte ihre rechte Hand auf ihren Bauch und strich sanft darüber hinweg.

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