Kapitel 40...Das Phänomen
Der erste Rettungswagen, der zuerst vor Ort eintraf, kümmerte sich um Joel. Sie wehrte jegliche Hilfe ab.
"Nein!...Lassen Sie das!...Mir geht es gut!...Sehen Sie nach Misses Martinez! Sie ist wahrscheinlich schwer verletzt. Sie hat mir nicht geantwortet."
"Sie sind schwanger, Maám! Geht es Ihnen wirklich gut?", fragte ein Sanitäter sie.
"Ja!...Es geht mir gut!"
"Wo ist Misses Martinez?", halte der Sani nach.
"In der Limousine, auf der linken Seite auf der Rückbank."
Der Sanitäter öffnete vorsichtig die hintere, linke Beifahrertür.
"Haben Sie sie bewegt?", wurde Joel gefragt.
"Nein! Ich hab sie angesprochen und den Puls gefühlt. Er war sehr schwach. Bitte helfen Sie ihr zuerst!", bat Joel den Sani.
"Wir kümmern uns um sie. Wenn sie stabil ist, bringen wir sie ins Krankenhaus. Sie können gern bei uns mitfahren."
"Das ist ... Dankeschön!", bedankte sich Joel bei dem Sanitäter.
Charles rief derweil wegen einem neuen Auto an, damit er die Einkäufe in Sicherheit bringen konnte. Dann besah er sich die verunglückte Limousine an. Die war natürlich Totalschaden...Beulen, Kratzer, tiefe Einschnitte im Lack durch die Einschläge der Ziegelsteine und die Frontscheibe war erledigt und die Motorhaube war verschoben in Richtung Cockpit, da Charles gegen eine Laterne gefahren war mit vollem Ausmaß an Geschwindigkeit. Die Lampe hatte ebenfalls das Zeitliche gesegnet...und ein platter Reifen hinten rechts, Der Gummi war total zerfetzt.
Charles sprach mit der Polizei, was er alles gesehen hatte und suchte dann Joel und Claudia auf.
"Wie geht es ihr?", fragte er Joel nach dem Befinden von Claudia. Im Moment vergaß Joel die Streiteren, die zwischen ihr und Charles dicke Luft auffahren ließen. Ihr ging es jetzt einzig und allein darum, dass Claudia gerettet wurde.
"Sie ist stabil...Sie muss schnell ins Krankenhaus. Sie hat innere Verletzungen und Prellungen...Ich fahre mit dem Rettungsdienst mit."
"Ich kümmere mich um die Einkäufe und dass die Limo in die Werkstatt kommt."
"Die Einkäufe sind nicht so wichtig!... Claudia...Sie..."
"...Miss Armstrong? Wir können!...Wir wären dann soweit.", sagte einer der Sanitäter zu ihr und Joel stieg hinten mit ein.
Im Krankenhaus wurde Claudia sofort bei ihrer Ankunft in den OP gebracht.
Joel setzte sich in den Wartebereich und versuchte sich herunter zu fahren. Sie lehnte sich zurück und schloß für einen kurzen Moment ihre Augen.
Plötzlich war sie wie benebelt, ihre Augen hinter einem Schleier verborgen.
Sie war auf einmal weggetreten und sah Taylor vor sich.
Ihr liefen die Tränen die Wangen herunter. Er kam auf sie zu, streckte ihr seine Arme entgegen und sie schmiegte sich an seinen Oberkörper. Er wischte ihre Tränen mit seinem Daumen weg und beugte sich zu ihr herab und gab ihr einen Kuß.
Joel schlug schwer atmend ihre Augen auf und berührte ihre Lippen mit ihren Fingern der rechten Hand.
"Ich bin wohl eingeschlafen. Es war nur ein Traum. Ich bin nicht verrückt!", sagte sie zu sich selbst.
Sie vermisste ihn sehr und wünschte sich mehr als alles andere auf der Welt, dass er wieder bei ihr wäre und sie ihn nie weggeschickt hätte. Sie bereute es zutiefst.
Dann würde das alles hier überhaupt nicht passieren. Das Ausmaß, dass angerichtet wurde, nahm langsam zu.
Claudia wäre jetzt nicht im OP und müßte sich nicht einer stundenlangen OP unterziehen und Taylor wäre nicht geflogen und angeschossen worden, geschweige, er hätte nie so lange im Koma gelegen.
Joel griff nervös nach ihrem Handy und rief Carrey an, um ihre Kleidanprobe als Brautjungfer abzusagen und um sie zu verschieben. Sie erklärte ihr kurz die Situation. Dann legte sie auf und steckte das Telefon in ihre linke Jackentasche.
Eine Ärztin von der Gyn kam auf Joel zu und fragte sie:
"Sind Sie Miss Armstrong?" Joel drehte sich zu ihr und bejahte ihre Frage.
"Ich bin Doktor Mac Marten, die Chefärztin von der gynäkologischen Abteilung. Sanitäter Braven hat mich informiert, dass er eine schwangere, junge Frau mitgebracht hat, die..."
"...Ja, Doktor Mac Marten, ich bin die junge Frau."
"Geht es Ihnen soweit gut, Miss Armstrong?"
"Ja, ich denke schon! Ich war wohl so mit Claudias Zustand beschäftigt und besorgt, dass ich..."
"...Kommen Sie! Wir sehen uns mal ihren Zustand an, ob es dem Kleinen da drin gut geht."
Joel folgte ihr auf die Gyn und betrat den Behandlungsraum, in dem ein medizinischer Gyn - Stuhl und eine Liege stand. Joel legte sich auf die Liege und legte ihren Bauch frei.
Danach ließ Doktor Mac Marten Gel aus der Tube auf Joels Bauch rieseln. "Vorsicht? Es ist etwas kalt, Miss Armstrong!", und sie schaute über den Bauch - Ultraschall in das kleine Schwimmbad, was der kleine Sproß da drinnen so trieb.
"Es ist alles in Ordnung mit ihrem Baby, Miss Armstrong. Ich kann nichts auffallendes erkennen oder finden. Oh!...Es spielt gerade mit seinen kleinen Fingern. Sehen Sie mal....Oh mein Gott! Es hat gerade Wasser gelassen. Na das war ja mal ein Phänomen. Haben Sie das gerade gesehen?"
Joel schaute auf den Bildschirm und strich mit ihrer linken Hand darüber hinweg und ließ ein paar Freudentränen über ihre Wangen laufen. Sie war glücklich zu sehen, dass es Taylors und ihrem Nesthäkchen gut ging.
Dann durfte sich Joel wieder ankleiden und legte sich nach Anordnung der Ärztin auf die Liege neben dem CTG - Gerät. Joel fixierte sich auf den Herzschlag, der sie beruhigte. Er hörte sich an wie ein Galopp - Rennen. Der Herzschlag war kräftig, aber sehr schnell. Das Kleine war wohl etwas unruhig, denn der Gürtel des Gerätes war etwas eng geschnallt.
Joel streichelte ihren Bauch, um es wieder zu beruhigen, was ihm oder ihr auch half.
Nach einer halben Stunde hatten die Ärztin und Joel die Gewissheit, dass es dem Ungeborenen gut ging und Armstrong konnte sich wieder ankleiden und zurück zu Claudia gehen, die im Aufwachraum lag und ihre OP hinter sich gebracht hatte.
Kurz darauf wurde sie an Joel vorbei geschoben und in ein freies Zimmer verlegt.
Joel war auch müde und legte sich auf die Couch.
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