Kapitel 4...Schlechte Nachrichten

"Geht es dir denn gut?", fragte Jusman, die hinter ihr an der Spüle stand und ihre rechte Hand auf Joels linke Schulter gelegt hatte. Joel schloß die Kasse wieder und bejahte ihre Frage, ohne sie anzusehen.

"Er fehlt dir, Armstrong, nicht wahr?"
Joel stützte sich mit ihren Armen an der Theke ab und streckte ihren Rücken gerade durch.

"Er fehlt mir...ja...sehr!", gab sie zur Antwort und seufzte traurig.
"Hast du von ihm gehört?"
"Nein Jusman! Seit acht Wochen kein Wort, kein Anruf!"

"Mach dir keine Sorgen! Er ist bald wieder bei dir!", versuchte Jusman ihre Freundin zu beruhigen.

Dylan kam aufgeregt zu den Beiden.
"Schnell! Schaltet den Fernseher ein!"
Jusman fragte nicht warum, sie tat es einfach.

"Was ist los, Mac Key?", fragte Joel ihn.
"Die Nachrichten!", bat Dylan.
Alle Mitarbeiter versammelten sich und schauten auf den Bildschirm. Auch eine Kunden konnten nicht anders und starrten auf den Bildschirm des Fernsehers, der an einer Wand in Höhe des Weihnachtssterns angebaut worden war.

"....Soeben wurde uns gemeldet, die Flugmaschine Airport 707, die seit acht Wochen vermisst wird, ist auf dem Flug von New York nach London verunglückt. Hier sind ein paar Übertragungen der ersten, von heut morgen gefundenen Wrackteile von den Reportern vor Ort. Alle Passagiere an Bord und das Flugteam haben es nicht überlebt....Wir halten Sie auf dem Laufenden!....Nun zu ein paar Augenzeugen ..."

Joel verfolgte das Geschehen auf dem Bildschirm. Ihr Puls schoß in die Höhe und ihr wurde übel. Ihr Gesicht wurde aschfahl.
"Nein! Das ist nicht wahr!", flüsterte sie vor sich hin und war in die Frauentoilette geflüchtet und sperrte sich dort ein.
Auf der Toilette mußte sie sich übergeben und bekam es mit der Angst zu tun.

Jusman war ihr gefolgt.
"Joel?..." Sie klopfte an die Toilettentür.
"Ist alles okay da drin?"

Joel zog an der Spülung, verließ die Toilette und ging zum Waschbecken. Sie drehte den Wasserhahn auf, spülte sich den Mund aus und reinigte ihre Hände mit Seife. Danach drehte sie den Hahn wieder zu, um sich abzutrocknen.

"Nein!...Nichts ist in Ordnung!" Joel cremte sich ihre Hände ein.
"Taylor sass in der Maschine und wollte nach London! Ich hätte ihn nicht gehen lassen dürfen! Ich hab ihn in die Hölle geschickt...Ich bin schuld an seinem Tod, Jusman! Er sass meinetwegen in dieser Maschine! Ich hab ihn nach Hause zu seiner Frau geschickt!" Jusman sah sie entsetzt an.
"Ja! Er ist verheiratet und er ist zu ihr geflogen, um die Ehe zu beenden!"

"Wie...warum...", stutzte Jusman.

"Es lief wohl schon lange nicht mehr mit ihr...Denke ich!...So, wie er über sie geredet hat, als er es mir fast nach einem Jahr gebeichtet hat...Er hat sich in seine Arbeit geflüchtet, um nicht zu ihr nach Hause gehen zu müssen...Er will nur sein normales Leben zurück!", und Joel brach in Tränen aus und hielt sich am Waschbecken fest.

"Oh mein Gott!...Es...es tut mir leid, Joel!", und Jusman nahm ihre Freundin in ihre Arme.
"Sieh mich an, sieh mich an, Joel! Rede dir das bitte nicht ein...Es ist nicht deine Schuld! Es war Schicksal!", und Jusman drückte sie wieder an sich.
"Möchtest du eher Feierabend machen?", fragte Jusman sie und legte ihr ein Büschel Strähnen hinter ihr rechtes Ohr.

"Nein! Es ist Weihnachten. Und du weißt, das Restaurant ist immer voll. Ich kann nicht nach Hause fahren und euch im Stich lassen mit der ganzen Arbeit...Taylor ist tot! Und das macht ihn auch nicht wieder lebendig, wenn ich jetzt Feierabend mache und nach Hause fahre. Das bringt ihn auch nicht wieder zurück!", wurde Joel hysterisch.

"Ich meine es doch nur gut mit dir....!" "Jusman!...
Das Flugzeug wurde seit acht Wochen vermisst. Acht Wochen kein Anruf, acht Wochen keine Nachrichten von ihm...Wenigstens haben wir jetzt die Gewissheit, dass es nicht entführt worden ist ...Aber es ist abgestürzt! Alle Passagiere sind tot!...Auch Taylor, Jusman! ... Wir werden ihn nie wieder sehen!...Nie wieder!", brüllte Joel im Waschraum herum, zerrte die Tür zum Restaurant auf und drehte sich nochmal an der Tür um.
"Ich gehe jetzt wohl lieber doch nach Hause. Das wird wohl das Beste sein. Sonst drehe ich hier noch durch!"

"Nimm dir zwei Tage frei, Joel! Wir sehen uns zwei Tage vor Heiligabend wieder...Wir schaffen das schon...Ruh dich aus!
Bleib vernünftig und stell nichts Dummes an. Hörst du?...Sieh mich an, Joel!...Ich meine es ernst, Armstrong!", rief Jusman ihr laut hinterher.

"Denkst du etwa, ich werde mir etwas antun?...Sehe ich vielleicht so aus, als würde ich...", rief Joel zurück.
"Ihr seid doch alle verrückt!"
Sie stand immer noch unter Schock und konnte es immer noch nicht glauben."Tut mir leid, Jusman!", flüsterte Joel.
"Ich gehe jetzt lieber, Brix! Ich glaube, sonst eskaliert diese Unterhaltung!",
und Joel verließ das Restaurant.

Ihre Kollegen und Kolleginnen standen um die Tische herum und sahen ihr nach.

Jusman kam langsam aus der Frauentoilette und blieb an der Theke stehen und sah ihrer Freundin nach.
Ellis drehte sich zu Jusman um und fragte sie besorgt: "Geht es Joel gut?"

Brix schüttelte mit dem Kopf.
"Nein! Es geht ihr nicht gut!...Wir müssen jetzt für sie da sein!"

"Was ist passiert?" fragte Ana Brix.
"Taylor...Er saß auch in diesem Flugzeug...Sie gibt sich die Schuld dafür, dass er mit da drin saß und wahrscheinlich tot ist...Das dürfen wir nicht zulassen!", und alle sahen aus dem grossen Glasfenster zum Parkplatz.

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