Kapitel 29...Thanksgiving

Nach dem Baby - TV lud Claudia Joel zum Essen ein.
Sie war noch immer verwirrt, nachdem ihr Claudia Martinez diese Neuigkeiten überbrachte.
"Was darf's sein die Damen?" fragte ein Kellner, der an ihren Tisch heran getreten war.

Claudia bestellte sich ein Stück Truthahn - Keule.
Joel zuckte zusammen. Allein das Wort "Truthahn" ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
Der Kellner notierte Claudias Bestellung und drehte sich dann zu Joel.

"Und für Sie, Miss?", fragte er mit einem Lächeln im Gesicht.
"Ähm...nur einen Salat bitte und ein Glas Ginger Ale...Danke sehr!"

Claudia sah sie an.
"Sie müssen für zwei essen. Da reicht der Salat doch nicht aus."

Joel dachte, sie wäre gerade in einer falschen Oper.
Wollte ihr Taylors Großmutter gerade vorschreiben, was und wieviel sie zu essen hatte?
Das ging ab hier aber richtig zu weit.

"Hören Sie, Misses Martinez, ich...", und sie verstummte in ihrem Satz und lehnte sich zurück und sah zu den anderen Gästen im Restaurant, denn ihr Salat wurde von Kellner James serviert und auf dem Tisch vor ihrer Nase abgestellt.

"Was wollten Sie gerade sagen, Miss Armstrong?", fragte Claudia, doch es erfolgte eine kleine Pause, denn das Truthahn - Gericht wurde serviert.

"Vielen Dank, James! Das wäre dann erstmal alles! Sie können sich entfernen.", bedankte sich Claudia bei dem jungen Kellner und griff zu ihrem Besteck.

Wie sprach die Frau denn mit den Angestellten? War das etwa ihr Restaurant?
Joel warf einen Blick auf die Menükarte und auf die bedruckte Serviette.
Natürlich! Wie sollte es auch anders sein?
Da stand es Schwarz auf Weiß:

"RESTAURANT CLAUDIA M."

Joel schob die Menükarte nach links von sich und breitete ihre Serviette auf ihrem Schoß aus.
"Ist das Ihr Restaurant? Oder steht Ihr Name nur zufällig auf der Menükarte und auf der Serviette?", fragte Joel mit der Gabel in der Hand.

"Es gehört meinem verstorbenen Ehemann. Er erbte es von seinem Vater und der wiederum von seinem. Mein Mann benannte es nach mir...Essen Sie! Sie müssen hungrig sein.", zeigte Claudia mit der Gabel auf Joels großen Salatteller.

Claudia schnitt ein Stück Fleisch von der Keule ab und probierte es.
Joel starrte auf die Keule auf Claudias Teller und sah plötzlich Taylors Mutter vor sich sitzen.

~~

Es war letztes Thanksgiving, hier, in diesem Restaurant.
"Taylor, bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Du bringst sie mit hierher ins Restaurant deines Großvaters und das an Thanksgiving? Was erlaubst du dir?", protestierte seine Mutter in Anwesenheit von Joel.

"Du wolltest sie kennenlernen und das ist sie. Darf ich vorstellen?...Miss Joel Armstrong!...Joel, meine Mutter Bethany Martinez!"

Seine Mutter, Bethany, nahm Joel in Augenschein und ging um sie herum - von oben nach unten und von unten nach oben, von vorn und von hinten und von hinten nach vorn, aber sie streckte ihr nicht ihre Hand entgegen. Sie lief um sie herum, als säße Joel auf dem Präsentier - Teller oder sagen wir mal so, sie fühlte sich gerade wie ein Ausstellungsstück.
"Oh mein Gott! Sie ist ein Alptraum, Taylor! Wie konntest du sie nur mit hierher bringen?", spuckte Bethany Feuer und Galle.

"Wo liegt dein Problem, Mutter? Du hast uns selbst eingeladen, um Joel kennenzulernen.", zischte Taylor.

Bethany zeigte auf Joel.
"Sie ist das Problem! Eine Schande für die ganze Familie, mein Sohn! Sie ist eine Bürgerliche, reicht dir das denn nicht? Schaff sie mir sofort aus den Augen, Taylor!"

"Sie wird hier bleiben, Mutter! Und wenn Sie geht, geh ich auch!", begann er mit seiner Mutter zu diskutieren.
Joel beugte sich an seine linke Schulter und flüsterte:
"Es ist Zeit für mich zu gehen..."

"Haben Sie etwas zu sagen, Miss Armstrong? Dann sagen Sie es laut, damit wir es alle hören!", kam es von Bethany sarkastisch zu Joel herüber.

Joel stand auf und sah seiner Mutter wütend in die Augen.
"Sie sollten es besser wissen, Misses Martinez! Wollen Sie ihrem Ruf schaden, indem Sie in der Öffentlichkeit ihren Sohn fertig machen wollen?
Kommt es dann in die Medien?

Was bilden Sie sich eigentlich ein, so mit mir zu reden, Misses Martinez?
Haben Sie vergessen, woher Sie stammen?
Sie waren ebenfalls eine Bürgerliche, bevor ihr Sohn in die prominente Welt eingestiegen ist und das nicht ganz freiwillig, wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, die über Sie im Umlauf sind.
Sie haben mit mir nicht in diesem Ton zu reden und behandeln Sie mich nicht, als wäre ich ihr Untertan...Ihr Fußabtreter oder das letzte Stück Dreck!."

"Joel, setz dich! Die Gäste schauen schon alle zu uns herüber!", bat Taylor sie leise.
Doch Joel wehrte ab.
"Ich bin noch nicht fertig mit deiner Mutter, also lass mich gefälligst aussprechen, was ich ihr zu sagen habe!", gab sie ihm enttäuscht über seine Familie zu verstehen.

Oh ja!
Joel war auf Dreihundertsechzig Grad angestiegen und so wütend auf seine Mutter.
Innerlich grinste Taylor, denn so musste man mit seiner Mutter reden.
Denn anders hätte sie es weiß Gott nicht verdient oder verstanden...auf die ruhige Art schon gar nicht.

Bethany sah auf ihren Sohn und warf ihre Serviette heftig auf den Tisch.
"Du erlaubst es ihr so mit mir zu reden?...Dein Vater würde sich im Grabe umdrehen, wenn er jetzt sehen könnte, was du in unser Haus schleppst...."
"....Es ist nicht DEIN Haus! Es ist Dads Haus! Du hast ihn nur geheiratet, weil er es so wollte. Du hast ihn nicht geliebt. War es seine Restaurant - Kette, die dich angezogen hat?..."

"Sag mal, wie redest du mit mir, Taylor?...Sie...Sie will...
Sie will doch nur deine Millionen!
Ist Sie es denn wert?", brüllte Bethany nun im Restaurant herum.

"Meinen Vater würde es freuen, wenn ich an meinen alten Arbeitsplatz zurückkehren würde.
Dieses Geschäft der Reichen will ich nicht mehr. Das bin nicht ICH!...
Ich steige aus!", sagte er felsenfest überzeugend.
"Sieh, was es aus mir und dir gemacht hat! Das bist nicht DU, Mum!...
Ich will mein altes Leben zurück! Lieber gestern als heute oder morgen!"

"Einen Teufel wirst du tun, mein Sohn! Hat Sie dich denn schon so weich geklopft, dass du den Schwanz einziehst? Setzt Sie dir diese Flausen in den Kopf, damit du dich für Sie entscheidest und nicht für deine Karriere? Wenn du das tust, stellst du dich auch gegen deine Familie! Das ist dir doch hoffentlich klar, Taylor! Das werde ich nicht zulassen, mein Sohn!
Du wirst weiterhin die Requisiten für die Filmgesellschaften bauen!", forschte Bethany ihren einzigen Sohn an.

"Wer sagt das? Du etwa? Täusche dich nicht in mir, Mutter!
Wenn ich es sage, dass ich aufhöre, dann werde ich es auch tun!

Nicht, weil ich es möchte, sondern weil ich es so will!!!

Ich habe bereits meine Entscheidung getroffen und die werde ich nicht zurückziehen...
Es wird Zeit, dir den Geldhahn zuzudrehen.
Verdiene dir deine eigenen Scheine, dann weißt du, wie Schweiß aufreibend es sich anfühlt hart zu arbeiten, für das, was man verdient hat....Ich hab dir genug davon in den gierigen Rachen geschoben! Jetzt ist Schluss damit!"

Und das Gespräch wurde von einer blondhaarigen Frau unterbrochen. Sie trat in einem hautengen schwarzen Cocktailkleid auf. Schwarze High Heels zierten ihre Füße. Die Länge der aschblonden Haare war über die rechte Schulter gelegt und mit einer Menge von Haarschaum und Haarspray fest gemacht. So gesellte sie sich mit an den Tisch der Familie Martinez.

"Hallo zusammen!...Bethany!...", grüßte die junge Frau.
"Martha, Liebes! Schön, dass du es einrichten konntest!", begrüßte Taylors Mutter sie mit einer Umarmung.
Taylor sah seine Mutter bestürzt an.
"Was soll das Mutter?"

"Taylor, Schatz! Schön dich zu sehen! Ich hab dich vermisst!", und Martha beugte sich zu ihm herab und küsste ihn auf die rechte Wange und setzte sich neben ihn auf die rechte Seite.

"Du erlaubst Taylor, ich hab Martha zum Essen eingeladen..."
Taylor kochte innerlich und nahm Joels rechte Hand unter dem Tisch in seine Linke.
Er sah sie bittend an, mit ihm das Restaurant zu verlassen.

"Einen Moment noch, mein Sohn!
Ich hab die zwei Frauen noch nicht miteinander bekannt gemacht. Du erlaubst?"

Und sie wand sich zuerst an Joel.
"Miss Armstrong, darf ich vorstellen?
Das ist Martha Edgins,

Taylors EHEFRAU!...

Sie haben doch sicherlich schon von ihr gehört? Oder hat mein Sohn es Ihnen verschwiegen?", und sie ließ ein hinterhältigen Lächeln sehen.
Dann sah sie Martha an.
"Martha? Das ist Joel Armstrong, Taylors neues Spielzeug!"

Joel fiel die Kinnlade herunter und ihr steckte ein Kloß im Hals.
Hatte sie gerade richtig gehört?
Taylor Ehefrau?
Er hat nie etwas davon erwähnt, dass er verheiratet sei.
Er trug auch keinen Ring am Finger.

Natürlich!
Welcher Mann trug seinen Ring, wenn er andere Frauen täuschen und ausnutzen konnte, um sie als Lückenbüßer zu benutzen.

Wie konnte sie nur auf ihn herein fallen?
Wie konnte sie sich nur in ihm täuschen?
Wie konnte sie sich nur mit ihm einlassen?
Männer sind doch alle gleich, brechen die Herzen und verleumden ihre Ehefrauen.
Sie schleichen sich glammheimlich in das Leben und ergaunern sich mit allen Tricks das Vertrauen und spinnen ganz langsam ihr Netz, bis der Köder in die Falle getappt ist.

Joel erhob sich von ihrem Stuhl.
"Es ist Zeit zu gehen!", sagte sie mit tapferer, fester Stimme.

Taylor griff nach ihrer rechten Hand und stand auf.
"Ich begleite dich!...Lass mich zu Hause erklären! Es ist nicht so wie..."

Sie entzog ihm ihre Hand und umklammerte ihre Handtasche mit beiden Händen.
"Ich gehe allein!..."

"Joel!...Warte!...Ich...Joel, das ist doch genau das, was sie will!"

"Wieviel Zeit wolltest du denn noch von mir, um mir zu erklären?
Du brauchst nichts mehr dazu zu sagen!
Dafür ist es jetzt leider zu spät!
Du hattest dafür genug Zeit! Jetzt kannst du zusehen, wie du alles zerstörst!", und sie ging im Eiltempo Richtung Ausgang.

Taylor sah seine Mutter und Martha wütend an.
"Ich hätte es ihr gesagt, doch du musstest ja dieses Weibsstück hierher zitieren!...Das hast du mit Absicht gemacht oder?...Zufällig hier auftauchen...Ich hätte es wissen müssen...Deine Gott verdammte Heuchelei, Mutter!...
Was für ein Spiel spielst du?", polterte Taylor seine Mutter an.

Zu Martha richtete er die Worte:
"Daß du es wagst, hier aufzutauchen und dich mit uns an einen Tisch zu setzen! Hast du keine Skrupel?
Wo hast du denn deinen Lover gelassen?
Oder hast du ihn schon gegen jemand Neues eingetauscht?...
Ich weiß ja nicht wie's euch geht, aber mir ist der Appetit vergangen!", und Taylor drehte seiner Mutter und Martha den Rücken zu.

"Du wirst schön hier bleiben und dich zu uns setzen und mit uns essen, Taylor Martinez! Ich befehle es dir!", herrschte sie ihn an.

"Ich werde einen Teufel tun, Mutter!...Erteile deine Befehle, wem du willst, aber ganz bestimmt nicht mir!...Wie konntest du Joel nur so etwas antun?", und Taylor wollte Joel nachgehen.

"Vergiß nicht mein Sohn, es ist deine Lüge, nicht meine.
Jemand musste deiner kleinen Freundin doch die Augen öffnen, mit wem sie das Bett teilt, wem sie vertraut und mit wem sie herum hurt!.....Ich hab dir gerade nur einen Gefallen getan, Taylor! Lass Sie gehen! Dann behälst du deine Millionen und Sie nimmt dich nicht aus wie eine Kirchenmaus!"

Taylor kam mit schnellen Schritten auf seine Mutter zu.
"Treib es ja nicht auf die Spitze, Mutter! Sie will mein Geld nicht! Sie verdient ihr Eigenes! Sie kann damit umgehen, was ich von dir leider nicht behaupten kann!
Eins noch:
Du wirst dich bei Miss Armstrong entschuldigen!", forderte er von Bethany.
"Niemals!", zischte sie ihn an.
"Du wirst! Das verspreche ich dir! Der Tag wird kommen!", flüsterte er ihr erzürnt ins Gesicht.

Martha wollte aufstehen und zu ihm gehen, doch er wehrte ab.
"Genießt euer Essen! Soll euch der letzte Bissen im Halse stecken bleiben!" fluchte er und ging Joel nach.
Er hoffte, Joel noch einholen zu können, um ihr alles zu erklären.
Falls er die Chance dazu bekam.
Sie war sein Leben!
Er wollte sie an seiner Seite und das ging nur, wenn er sich von Martha Edgins scheiden ließ.

~~

"Miss Armstrong!...Joel!... Schmeckt Ihnen der Salat nicht?", fragte Claudia.
Joel stand auf und bezahlte ihr Essen.
"Misses Martinez! Entschuldigen Sie bitte!...Ich muß hier raus!...Ich kann nicht atmen!"

"Geht es Ihnen nicht gut? Sie sehen blass aus.", entgegnete Claudia.

"Vielleicht ein anderes Mal! Ich ertrage es hier nicht!", und Joel verließ im Eilschritt das Restaurant.
Sie hielt sich mit beiden Händen an einer Straßen - Laterne fest und versuchte zu atmen...gleichmäßig ein und aus.

Eine Stimme hinter ihr versuchte sie zu beruhigen.
"Was ist da drin gerade mit Ihnen passiert, Miss Armstrong?"

"Ich...Ich weiß es nicht!", bebte Joels Stimme vor ihrer Vergangenheit in diesem Restaurant.

"Kommen Sie! Ich fahre Sie heim.", bot sie ihr an.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top