Kapitel 12...Dylans Geheimnis
Am nächsten Morgen im Restaurant an Heiligabend:
Es ging dort laut her. Sie hatten das Restaurant für heute geschlossen, sowie die nächsten zwei Tage auch.
Dylan hatte heute seinen runden Geburtstag. Er wurde heute stolze Vierzig. Ja, er hatte am Weihnachtsabend Geburtstag.
Er verteilte gerade an seine Kollegen und Kolleginnen Einladungen für die kommende Party heut Abend.
Als Joel ihre Einladung geöffnet und sie sich durchgelesen hatte, sah sie Dylan mit ihren grün - braunen Augen fragend an, der gerade für alle das Frühstück zubereitete.
"Das...Das ist ein Witz oder?...Du...Du feierst im Hotel?...Aber... Wieso nicht hier?", fragte Joel ihn.
Ellis sah ihn mit großen, erweiterten Augen an.
"DU...im Hotel? Und da teilst du uns erst jetzt die Einladungen aus? Wieso nicht schon eher?...Oh mein Gott! Ich hab nicht mal etwas Passendes zum Anziehen, Mac Key!", fluchte Ellis.
"Die Läden sind bis Vierzehn Uhr an Heiligabend geöffnet. Jetzt haben wir es Zehn Uhr. Wenn du nach dem Frühstück los fährst, schaffst du es noch, Ellis!", ermutigte Dylan sie.
"Oh! Wie aufmerksam von dir mich daraufhin zu weisen, Mac Key. Da geht es mir gleich viel besser.", und Ellis beruhigte sich allmählich wieder.
Ana war etwas sauer. "Kannst du dir das überhaupt leisten oder hat dein Vater sein Scheckbuch gezückt?"
"Ana, bitte! Ich würde es noch lauter herum posaunen!", wehrte Dylan ab. "Nein Dylan! Ich werde mir jetzt die Jacke anziehen und werd mir ein schwarzes Brett hier in der Gegend suchen und werd es dort anschlagen...Dylan Mac Key ist ein Arschloch!...Du hast uns hier Monate lang angelogen."
"Warum soll ich das Arschloch sein, Ana? Nur, weil ich meine Herkunft verschwiegen hab?...Es geht niemanden etwas an, dass mein Vater ein Millionär ist...Ich hab meinen eigenen Weg gewählt und der ist nicht seiner!"
"Du hättest uns trotzdem ruhig etwas sagen können Mac Key!...Ich weiß gar nicht mehr, wer du bist!", wurde Ana sehr ungehalten.
Was war denn los mit ihr? Stand sie vielleicht auf ihn? Oder war sie eifersüchtig auf ihn?
Nur, weil er einen Haufen Kohle besaß, um sich so eine grosse Party im Hotel mit Übernachtung leisten zu können?
"Setz dich, Ana! Heute wird kein Stunk gemacht. Wir feiern heute Geburtstag.", beruhigte Jusman sie, bevor sie sich noch mehr daran hochzog.
Dylan trug belegte, garnierte Brötchen auf einer Servierplatte zum Tisch und stellte sie ab. Es folgten Salate, Spiegelei und Rühreier und gebratener Schinkenspeck und Joel brachte zu guter Letzt gefüllte Kannen mit Kaffee, Milch und Zucker.
"Also Dylan!...Sag schon!...Woher kommt die ganze Kohle?", fragte Eddie ihn mit vollem Mund.
"Willst du das wirklich wissen?...Mein Vater hat heute Nacht die Bank überfallen...!", lachte Dylan Eddie an.
"Ha ha! Als ob dein Vater nachts eine Bank überfällt...Wie nötig hat er's denn?", brummte Eddie.
"Nein, hat er nicht. Er besitzt eine eigene Firma und verdient sehr gut damit. Er kann es sich leisten, seinem einzigen Sohn eine große Party zu bescheren...Ist deine Neugierde jetzt befriedigt?", beendete Dylan seine Antwort und biss in ein Rollmops - Brötchen.
Ellis sah ihn fragend an. "Du verarscht uns hier gerade oder?"
"Nein Ellis! Das ist die Wahrheit! Ich stamme aus einer reichen Familie und bin Einzelkind. Ich möchte mit der Firma meines Vaters nichts zu tun haben, weil es mich nicht im geringsten interessiert, was er tut.
DAS HIER ist mein Zuhause und DAS HIER ist mein Job, den ich liebe und um alles Geld dieser Welt nie eintauschen möchte.", sagte er zu ihr.
"Dein Dad ist ein reicher...ehm...Millionär - Schnösel?", hinterfragte Eddie die ganze Geschichte.
"Okay Mac Key! Wo reiche ich meine Bewerbung ein?", scherzte Eddie.
"Wo liegt euer Problem, Leute? Ich muß es doch nicht an die große Glocke hängen. Ich lebe von ihm unabhängig, verdiene mein eigenes Geld und bezahle meine Miete für meine eigene Wohnung selbst. Ich finanziere sogar allein mein eigenes Auto.
Ich bin kein verwöhnter Pisser, dem alles in den Arsch geblasen wird...Das denkt ihr doch alle...oder wenigstens Einige von euch!...Ich bin selbst für mich verantwortlich."
"Ist ja gut, Dylan! Wir glauben dir! Es gibt keinen Grund an die Decke zu gehen. Setz dich wieder hin!", forderte Ana ihn auf.
"Du hast die Diskussion doch erst angefangen, Ana! Du zweifelst doch an ihm! Wo ist das Problem?" protestierte Ellis.
Joel war aufgestanden und hielt die leeren Kaffeekannen in ihren Händen.
"Hört jetzt auf damit, ja?...Was spielt das denn für eine Rolle?...Dylan ist unser Freund, also behandelt ihn auch so...Vermiest ihm nicht den Tag, okay?", und sie ging in die Küche, um frischen Kaffee zu holen.
Ana sah Dylan an. "Entschuldige!"
"Schon vergessen!", winkte Dylan ab.
Joel kam aus der Küche zurück und stellte den frisch gebrühten Kaffee auf den Tisch und machte die Partybox an und ließ leise Weihnachtsstimmung aufkommen.
Jusman stand auf und rieb sich ihre Hände.
"So Freunde! Alle mal her hören!
Santa Claus hat letzte Nacht unseren Baum verschönert und eine kleine Fuhre Geschenke für uns da gelassen. Wie wär's, wenn wir uns jetzt darauf stürzen?"
Alle sprangen auf und stürmten auf den Baum los. Jeder wollte das erste Geschenk erhalten.
"Joel?... Für dich liegt ein kleines Geschenk direkt im Baum, in der Nähe von der Baumspitze.", meinte Jusman.
Joel beobachtete alle beim Auspacken.
Langsam und zögernd ging sie auf das kleine Geschenk im Baum zu.
Wieso lag ein Geschenk für sie da oben drin?
Wieso lag es nicht bei den Anderen unter dem Baum?
Sie streckte ihre rechte Hand zögernd danach aus und zog es aus dem Baum...
ein kleines Geschenk in silbernes Papier eingewickelt...in der Größe einer Streichholz - Schachtel.
Sie ging ein Stück von den anderen zurück an den Tisch links neben den Kamin. Sie legte das Geschenk auf die Tischplatte, setzte sich auf den Stuhl und starrte auf das in Silberpapier eingewickelte Geschenk, als ob es sich gleich von selbst auswickeln und öffnen würde. Dann nahm sie es in die Hand und drehte es hin und her.
Vorsichtig begann sie es vom Papier zu befreien, um es zu öffnen...Sie hob den Deckel ab und zum Vorschein kam eine silberne Sternschnuppe, die an einer silbernen Halskette befestigt war.
Eine kleine Karte lag anbei. Sie holte sie heraus. Mit dicken silbernen Buchstaben geschrieben las sie leise:
"WÜNSCH DIR ETWAS!"
Joel sah starr auf dieses Geschenk und legte es sofort wieder in die Schachtel zurück und legte beide Hände auf ihren Mund und ließ ein verängstigtes "OH MEIN GOTT!...NEIN!" über ihre Lippen.
Das konnte jetzt nicht wahr sein!
Taylor war tot, aber es war seine Handschrift auf dieser kleinen Weihnachtskarte.
Das war völlig unmöglich. Wie zum Henker kam das Päckchen in diesen Baum?
Unsicher und verwirrt zugleich verschloss sie das Päckchen wieder und steckte es in ihre Handtasche.
Sie zog ihren schwarzen Mantel an, legte sich ihren schwarzen, selbst gestrickten Schal um, setzte ihre dicke Wollmütze auf und wollte raus aus dem Restaurant.
"Joel? Wo willst du hin?", ertappte sie Jusman.
"Ich...Ich...brauch etwas frische Luft!"
"Geht es dir nicht gut? Du siehst blass aus. Hast du einen Geist gesehen?"
........."Schon möglich!", sagte Joel verwirrt zu ihr und ging.
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