Kapitel 10...Joel und der Weihnachtsbaum

Nachdem Joel ihre Spätschicht beendet hatte, saß sie mit Jusman noch eine Weile im Restaurant und aßen zu Abend, ehe die Beiden das Restaurant abgeschlossen hatten. Joel war nach Hause in ihre eigenen vier Wände gefahren.
Sie verstaute ihre Sachen in der Garderobe und schaltete das Licht zum Keller ein. Sie ging die Holztreppe hinunter und machte sich auf die Suche nach ihrem Tannenbaum. Sie hatte ihn vor zwei Tagen auf dem Weihnachtsmarkt gekauft, als sie von Jusman frei bekommen und ihn danach im Keller verstaut hatte.

"Ah! Da hast du dich versteckt! Tut mir leid alter Freund, aber es wird Zeit dich hübsch zu machen...Na komm! Dann wollen wir mal einen schönen, bunten, attraktiven und bezaubernden Weihnachtsbaum aus dir machen.", und Joel zog ihn unter der Treppe hervor.

"Du brauchst dich gar nicht so zu zieren, stacheliges Etwas!...Deine Freunde und du bringen uns Menschen jedes Jahr die helle Freude ins Haus.
Du wirst schon sehen, alter Freund!
Du wirst wie ein heiß, begehrtes Model nach der ganzen Prozedur aussehen."
Joel hielt in ihrem Reden plötzlich inne.
...Ach du liebes Bißchen!...
Diese Worte hatte Taylor letztes Jahr auch zu ihrem Weihnachtsbaum gesagt, als sie ihn gemeinsam von der Terrasse herein geholt hatten.

Sie lächelte vor sich hin und trug den Baum die Kellertreppen hinauf ins Wohnzimmer...

"Na schön!
Wo stellen wir dich hin?...Hm...mal überlegen."
Joel hielt sich mit der linken Hand an der rechten Seite des Baumes fest und sah sich in ihrem achteckigen Wohnzimmer um.

"Jede Ecke des Raumes wäre sehr hübsch für dich. Magst du dich vielleicht neben der Couch aufstellen?...Hm...In der Mitte des Raumes wäre auch nicht schlecht. Wir müßten nur ein paar kleine Möbel verrücken....
Oder möchtest du lieber am Kamin stehen?...Ich ahne es schon. Die Entscheidung wird dir nicht leicht fallen....Probieren wir mal den Platz am Kamin aus...Na? Was sagst du?"
Joel stellte ihn links vom Kamin auf.
"Das ist ein guter, warmer Platz für dich, aber gefährlich.
Du weißt schon, dass er manchmal seine heißen Funken versprüht, wenn er schlechte Laune hat...
Erwischt er dich, war's das mit Lametta und Kugeln...Dann hast du die längste Zeit deines Lebens als Weihnachtsbaum - Model gearbeitet...Weihnachten bye, bye!...Also?..."

Joel betrachtete ihren Weihnachtsbaum und wartete. Worauf denn? Dass er ihr antwortete und ihr vielleicht sagt: "Leg mich zurück in den Keller unter die Treppe. Dann kannst du dir die Mühe sparen."

"Wie wäre es mit einem wundervollen Platz am Fenster?
Dann kannst du hinaus schauen und die Nachbarn ausspionieren und von ihnen ein paar gute Deko - Ideen für mich klauen."

Sie hob den Baum an und trug ihn vom Kamin zum Fenster mit Blick auf die Nachbarschaft und Auffahrt zum Haus.
Joel stellte sich links von ihm auf und schaute nach draussen.
"Wow! Was für ein traumhafter Ausblick! Findest du nicht auch?... Schnee auf dem Boden, auf den Bäumen, Sträuchern und auf den Dächern...Überall ist es weiß und der Schnee gibt sich all die Mühe und glitzert...Der macht euch Bäumen noch glatt Konkurrenz...Es ist richtig weihnachtlich da draussen...
Alle geben sich wieder riesige Mühe, um alles weihnachtlich zu schmücken.
Jedes Jahr sticht einer den anderen Nachbarn aus. Niemand erträgt es, weniger Dekoration ausgestellt zu haben als der andere...", textete Joel den Baum zu und sah dabei die ganze Zeit aus dem Fenster hinaus.
"Was sagst du dazu? Möchtest du den schönsten Platz im Wohnzimmer haben?"

Joel öffnete kurz das Fenster.
"Sieh mal, die Nachbarn gegenüber hatten dieselbe Idee. Deren Baum steht auch am Fenster...Vielleicht könntest du dich mit dem Baum anfreunden und mit ihm um die Wette strahlen...
Okay! Für dich haben wir einen super coolen Platz gefunden. Woher ich das wohl weiß?...Ganz einfach, du widersprichst mir nicht.
Lauf mir ja nicht davon. Du bleibst stehen, wo du stehst.
Ich werde jetzt auf den Dachboden gehen und für dich die schönste Dekoration herunter holen. Sei schön brav und flirte nicht so doll mit dem Baum der Nachbarn, sonst verlierst du deine Nadeln aufgrund der Enttäuschung, weil der Baum kein Interesse an dir hat. Dann bist du traurig und bockst wohlmöglich und dann kannst du das schöne, beleuchtete und bezaubernde Model vergessen. Du wartest hier und hälst die Stellung...
Ich bin gleich zurück.", und Joel verließ ihr Wohnzimmer und blieb an dem Türrahmen nochmal stehen und drehte sich zu dem Baum am Fenster um und flüsterte erleichtert leise:
"Ja!"

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