Free the idiots

"We mustn’t lurk in doorways. It’s rude."
-Ursula

Die Ehrentafel wurde nach Schulschluss in der Aula aufgehängt und bei dem Schüleranlauf war es beinahe unmöglich zu ihr durchzukommen. Ein Problem mit dem Yuu sich nicht herumzuschlagen brauchte, da er, so stolz er auch auf seine 79 Punkte war, sicher nicht dort aufgelistet sein würde.
Ace und Deuce allerdings kämpften sich mit spitzen Ellenbogen durch die Menge, während Grim über die Köpfe der Schüler hinweg flog und sie alle drei begannen ihre Namen zu suchen.

Yuu hatte das dumpfe Gefühl, dass seine Befürchtungen sich jeden Moment bestätigen würden, denn mehr und mehr Schüler um sie herum traten verwirrt und sogar ein Stück verzweifelt von der Tafel weg und auch Grim, Deuce und Ace brauchten viel zu lange. Sie hatten über neunzig Punkte, wie viele gute Noten sollte es denn geben, dass sie nicht gelistet waren? „Oh nein, das ist nicht gut, ganz und gar nicht gut, das ist überhaupt nicht gut“, japste Grim, „wenn ich nicht auf der Ehrentafel bin, dann... Dann breche ich ja den Vertrag!“
„Vertrag?! Grim, hast du etwa auch...?“, begann Ace panisch.
„Ace, dein Blick! Heißt das etwa ihr Beide habt auch...?“, kam es von Deuce, als es ihnen langsam dämmerte was für ein Spiel hier gespielt wurde. Nur Yuu verstand nach wie vor nicht was vor sich ging.

Mit einen Mal legte sich ein nebelartiger, lila Zauber über den Saal und als dieser sich langsam wieder auflöste, sah sich der Schwarzhaarige mit einer Szenerie konfrontiert, die so absurd und doch so beunruhigend schien: Mehrere Schüler, unter ihnen auch seine drei Trottel... hatten Anemonen aus den Köpfen hervor wachsen. Yuu fasste sich an die eigene Kopfhaut, erleichtert dort nichts zu fühlen, doch das erklärte nicht wieso die Hälfte aller anwesenden Schüler von diesem Zustand betroffen war.
„Da ist man Mal kurz auf dem Klo und dann das! Was ist bitte passiert?“, fragte Jack, der so eben dazugestoßen war und sich skeptisch die panischen Schüler mit den Anemonen ansah. Nun, das war wirklich eine ausgezeichnete Frage, aber bis auf die Theorie, dass er Mal wieder einen seiner verrückten Träume hatte, wusste Yuu da auch nicht weiter.
„Ich kann einfach nicht glauben, dass ihr diesen Vertrag unterschrieben habt! Wie blöd seid ihr eigentlich?!“, fuhr Ace plötzlich Deuce und Grim an.
„Ace Schatz, ich weiß nicht ob du das noch nicht bemerkt hast oder so, aber du hast auch so ein Ding auf dem Kopf!“, schoss Deuce zurück.
Gerade als Yuu dazwischen gehen und fragen wollte wovon sie eigentlich sprachen, setzten die betroffenen Schüler sich wie von alleine in Bewegung.
„Ah, w-was zur-?“, stammelte Ace und wehrte sich heftig gegen die unsichtbare Magie, die seinen Körper zwang sich von alleine zu bewegen. Wie als ob sie an Seile gebunden wären, wurden all diese Schüler mit den Anemonen unter Protesten und Geschrei aus den Raum gezogen, während der Schwarzhaarige Jack am Arm packte und ihn mit zog. „Schnell hinterher, bevor wir sie aus den Augen verlieren. Vielleicht erfahren wir dann, was hier los ist!“, rief er und die Beiden rannten los.

Mit einem selbstgefälligen Grinsen sah Azul zu, wie sich ein Schüler nach dem anderen in der Lounge einfand, bis das Schülercafé völlig überfüllt war. Einige schrien, er wurde beschimpft und langsam schien diesen Dummköpfen ein Licht aufzugehe. Sie schienen zu verstehen, dass Azul sie alle reingelegt und hinters Licht geführt hatte. Ihre Seelen, Ihre Körper, ja, selbst ihre Magie gehörte nun diesem schleimigen Geschäftsmann.
„Aber, aber, Leute, nun beruhigt euch doch, bitte“, versuchte er sich Wort zu verschaffen, doch als daraufhin niemand auch nur Anstalten machte die Fresse zu halten, gab er Floyd ein Zeichen. „SCHNAUZE HALTEN UND ZUHÖREN!“, brüllte der Meermann und sorgte so für augenblickliche Ruhe. Azul klatschte in die Hände und strich einen der Musterverträge auf seinem Oberschenkel glatt. „Ihr alle schreit und brüllt, weil ihr der Ansicht seid unfair behandelt worden zu sein, nur leider kann ich euch da nicht zustimmen. Ihr habt euren Teil der Abmachung nicht halten können, also-“
„DA WUSSTEN WIR JA AUCH NOCH NICHT, DASS DU DAS NOTIZBUCH AUCH AN HUNDERT ANDERE WEITER GIBST!“, schrie Ace dazwischen, begleitet von zustimmenden Gemurmel. Der Octavinelle Dormhead verdrehte die Augen, schob seine Brille hoch und durchblätterte den Mustervertrag mit gespieltem Interesse. „Also hier steht kein Wort davon, dass ich das Notizbuch nicht auch an andere weitergeben darf. Von daher habe ich mich wohl an mein Wort gehalten.“
Lässig stand er auf, legte den Vertrag auf den Tisch und sah die Schüler mit einem boshaften Grinsen an. „Meine Seite der Abmachung ist erfüllt, also gehört ihr jetzt mir, ob es euch passt oder nicht. Ihr werdet hier in der Lounge arbeiten und euch von Jade und Floyd einarbeiten lassen. Ihr könnt euch sowieso nicht wehren, da diese Verträge euch an mich binden, aber solltet ihr trotzdem für Unruhe sorgen, sind die Beiden durchaus dazu in der Lage, ja, sie haben sogar meine Erlaubnis, euch zu maßregeln.“
Seine Worte hinterließen die gewünschte Wirkung und Azul war schon bereit in sein Büro zu gehen und den Zwillingen den Rest zu überlassen, als auf einmal die Tür aufgestoßen wurde und zwei weitere Personen völlig außer Atem eintraten.
Jack Howl und Yuuken Enma, Erstklässler mit denen er bis dato noch keinen wirklichen Kontakt hatte. Er wusste nur, dass sie in einer Clique mit Ace, Deuce und Grim waren.
„Stopp! Was tut ihr da bitte! Lasst unsere Idioten frei!“, rief Yuu und deutete dabei mit den nackten Zeigefinger auf die beiden Heartslabyul Schüler und die Feuerkatze. „Hmpf genau... Moment Mal... WEN NENNST DU HIER EINEN IDIOTEN?!“, empörte Grim sich lauthals.
Oh Poseidon, was sollten nur diese ständigen Unterbrechungen? Konnte man nicht in Ruhe ein paar Schüler versklaven ohne ständig gestört zu werden? „Zu deiner Information: Deine Idioten haben einen Vertrag unterschrieben, der all dies hier erlaubt. Wenn du also vor hast hier Radau zu machen, kannst du dich mit Jade und Floyd unterhalten. Ich habe zu tun!“
Floyd knackte mit den Fingern und Jade grinste sein gruseliges Grinsen, doch weder der durchtrainierte Jack, noch der vom Kendo Training abgehärtete Yuu ließen sich davon abschrecken. Kurz sah es so aus, als ob die Situation jeden Moment eskalieren würde, als Yuu die magischen sieben Worte sagte, die in Azuls Gegenwart einfach nur waghalsig und gefährlich waren, wie alle Anwesenden wussten: „Ich gehe einen Vertrag mit dir ein!“

„YUUKEN ENMA, HAST DU DEN VERSTAND VERLOREN?!“, schrie Grim, als Floyd ihn aus der Luft riss und ihn zum schweigen brachte. Alle Blicke waren nun auf Yuu gerichtet. „Einen Deal, die gefallen dir doch so. Stell deine Bedingung und ich werde versuchen sie im Austausch gegen die Freiheit dieser Schüler zu erfüllen! Komm, oder hast du etwa Angst ich könnte dich übers Ohr hauen?“
Oho, das war nicht nur ein Angebot, es war auch eine Beleidigung an Azuls Geschäftsfähigkeit. Wie mutig und dumm von einem Erstklässler, der nicht Mal von Magie Gebrauch machen kann.
Dennoch, das Angebot war zu verlockend um es einfach so auszuschlagen.
„Enma, Howl... In mein Büro, alle Beide, dort besprechen wir alles Weitere. Der Rest lässt sich von Jade und Floyd einarbeiten!“
Azul schritt auf die Hintertür zu und er musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass die Beiden ihm folgten.


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