17. Großes Opfer, einzige Rettung

Es dauerte nicht lange bis sie durch das Portal aus dem alten Tal heraus kamen und über die Wiese davor galoppierten. Als sie in das alte Tal hineinkamen, strahlte der Himmel über den Steinsäulen leuchtend hellblau. Jetzt lag ein grauer Schleier über dem Himmel und dem Boden. An den Waldrändern schwebten Schatten und warteten auf die absolute Dunkelheit. Als sie schließlich beim Lilientalhof ankamen, standen die Lilientals und Feenja vor dem Hof und sahen sie besorgt an. „Da seid ihr ja endlich! Habt ihr es geschafft?" fragte Lore. „Wir haben den Schutz repariert Milena jedoch nicht aufgehalten." Sagte Arman und erzählte im Schnelldurchlauf alles was passiert war, mit gelegentlicher Ergänzung von den Anderen. „Was sollen wir den jetzt hin? Die Schatten werden uns überall finden." Fragte Argus. „Ich habe mir gedacht, dass ihr durch das Portal gehen könnt. Es ist der Einzige Ort, wo sie euch nicht finden. Wenn ihr es geschafft habt die Schatten irgendwie zu vertreiben, könnt ihr zurückkommen." Schlug Mick vor. „Das ist eine gute Idee, aber was bedeutet ihr?" fragte Charlie. Mick sah zum Himmel und erklärte: „Ich kann nicht in die Menschenwelt. Aber ihr müsst gehen. Jetzt! Ich werde das schon schaffen." Arman wollte gerade etwas erwidern, als Mick ihm eine Hand auf die Schulter legt, ihn beruhigend ansah und sagte: „Pass auf deine Familie auf. Hüter." „Mach ich." antwortete der Angesprochene.

Nach wenigen Minuten waren alle bereit. Jeder riet auf einem eigenen Pferd. Die Lilientals hatten so viele Pferde, dass sie für alle reichten. Nur Mick ritt auf seinem eigenen Schimmel. Sie galoppierten zum Portal. Als sie dort ankamen verabschiedete sich Mick von ihnen. „Charlie" Charlie sah zu Mick. „Ihr müsst einen neuen Stern erschaffen. Nur so könnt ihr Milena aufhalten und passt auf ihn auf." Fuhr er fort und übergab die Zügel seines Pferdes an Charlie. „Mick!" rief Feenja. Sie saß die ganze Zeit steif und stumm vor Schreck auf ihrem Pferd. Jetzt jedoch sah sie ihn entschlossen an. „Wenn du gehst, gehe ich mit dir. Ich kann mir kein Leben ohne dich vorstellen. Mick, ich liebe dich und wenn du dein Leben aufs Spiel setzten musst, dann komme ich mit. Vielleicht kann ich auch etwas gegen die Schatten ausrichten." Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Mick sah sie bestürzt an. „Nein. Feenja ich liebe dich auch und genau aus diesem Grund muss ich dich in Sicherheit wissen." Dann verschwand er im Wald. Unbemerkt von ihm folgte ihm ein lila Schmetterling. „Lass uns durch das Portal gehen." Sagte Richard. Die Anderen stimmten ihm zu. Jenny stand ganz vorne und öffnete das Tor. „Also, willkommen in der Menschenwelt." Rief sie laut und trabte durch das Tor. Alle folgten ihm. Arman und Charlie standen ganz hinten und sahen sich ein letztes Mal in Namras Wald um. Es war unglaublich, dass sie Namra so plötzlich vielleicht für immer verlassen mussten. Mick und Feenja verlassen mussten. Ohne es auszusprechen, wussten sie beide, dass ihre Freunde es nicht überleben würde. Sie sahen sich an. „Danke für die Rettung." Sagte Charlie. „Dafür nicht." Antwortete Arman. „Es ist komisch, dass ich vor einigen Jahren Rosalie hier verabschiedet habe und jetzt mit dir durch dieses Tor reite." Charlie sah ihn mitfühlend an. „Ich kann dich verstehen. Du musstest deine Familie beschützen. Sie hat es dir nie übelgenommen. Sie hat dich immer geliebt und ich liebe dich auch." Sie nahm seine Hand. Er sah sie dankbar an. Dann ritten sie durch das Tor. 

Ich möchte noch eine Sache erwähnen. Als Jenny den Satz: „Also, willkommen in der Menschenwelt." Sagt, wirkt es so, als ob ihr die Zerstörung von Namra nur wenig ausmacht. Dem ist aber nicht so. Ich schätze Jenny als ein Mädchen ein, dass ihre Gefühle durch schroffe oder taffe Sprüche verdeckt. Also ist ihr Micks und Fenjas möglicher baldiger Tod ganz und gar nicht egal.

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