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Direkt wurde ich von allen begrüßt. Die Laune war sichtlich entspannt, auch wenn alle wussten, dass Krieg bevor steht. Sie vertrieben sich die Zeit mit Spielen, bei denen es auch manchmal um Geld ging. Von dieser Art hatte ich noch nie viel gehalten. Unsinn. „Guten Abend, Majestät. Ist alles in Ihrem Sinne?“, begrüßte mich der Hauptgeneral. Schwach nickte ich. Ich merkte, bald wird etwas passieren. „Sagen Sie Ihren Männern, sie sollen wachsam sein. Neue Winde ziehen auf“ Damit drehte ich mich um und suchte mir ein Zelt. Niemand wusste, ob ich bis zum Angriff wieder da wäre, weswegen ich auch kein eigenes Zelt hatte. Ich durchsuchte jedes einzelne, bis ich das von Heiko fand. „Heiko“ „Oh, guten Abend“ Er verbeugte sich. „Wäre es okay, wenn ich mich in euer Zelt geselle?“ „Natürlich, Stegi müsste auch bald kommen. Wir können uns auch ein Bett teilen, sonst hast du ja keins“ „Danke bezüglich des Angebots, aber ich werde nachts nicht schlafen. Wenn dann tagsüber. Nachts ist es mir einfach zu riskant, verstehst du?“ „Ja, sehr wohl“

Ich nahm auf einem Holzhocker platz und versuchte meine Gedanken zu sammeln. Dieses Land hatte schon einige Kriege überstanden, ebenfalls unter meiner Führung, doch das waren alles nur kleine, kurze, unbedeutende Kriege. Diesesmal wird es ernst. Mein Heer bestand aus mehr Männern als das der Trojaner, allerdings waren diese insgesamt stärker. Sie hatten bessere Ausrüstung und vor allem gute, königliche Kämpfer. Ihr König, Priamos, setzte 62 Kinder in die Welt. 50 Söhne und 12 Töchter (das hab ich mir btw nicht ausgedacht). All seine Söhne wuchsen mit einer Waffe in den Händen auf, genauso wie ich. Der Wind rüttelte an der Stoffplane des Zeltes und pfiff durch die Stäbe. Heiko befreite sich gerade aus seiner Rüstung, da kam Stegi zu uns. „Oh, guten Abend“ Wir hatten uns doch zuvor schon gesehen. „Guten Abend Stegi, ich hoffe ich störe eure Zweisamkeit nicht“ Hilfesuchend wanderte sein Blick zu Heiko, doch dieser lächelte nur in sich rein. „Nein nein, passt schon. Ehm, soll einer von uns draußen schlafen?“ Ich erhob mich und ging ein paar Schritte auf ihn zu. „Geht ihr beide ins Bett, ich bleib auf“ Lieb gemeint klopfte ich ihm auf die Schulter und verließ daraufhin das Zelt.

Es war eine kühle Sommernacht, die Meeresbrise füllte die Luft mit einem angenehmen Geruch. Im Hintergrund hörte man leiße das Rauschen der Wellen. Der perfekte Ort zum verweilen, wenn nur der Grund, wieso wir hier waren, anders wäre. An einem Streifen Sand lies ich mich nieder und betrachtete in Ruhe den Sonnenuntergang. Der Himmel verfiel in ein Farbspiel aus verschiedenen Rottönen. Während die Sonne sich schlafen legte, taten dies die Soldaten ebenfalls. Immer mehr Gespräche verstummten, die Fackeln ausgeblasen. Irgendwann war alles still. Die Nachtwache fiel diesesmal sehr dünn aus. Mit mir standen noch vier andere Leute draußen, doch diese fielen ebenfalls bald darauf in einen tiefen Schlaf. Und mir wurde gesagt, es sind alle fit. Hin und wieder lies ich auch ein Gähner von mir. Schlussendlich saß ich alleine da und malte mit einem Stock Muster in den Sand, da sah ich auf einmal Umrisse im Nebel, welcher sich auf dem Meer gebildet hatte.

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