Kapitel 34
Der nächste Morgen begann mit einem etwas hektischen, aber ausgiebigen Frühstück, denn die drei Magier hatten es eilig, aufzubrechen. Je schneller sie nach Hause kamen, desto besser war es.
Gründlich prüften sie ein weiteres Mal ihre Satteltaschen, bevor es an den herzlichen Abschied ging. Es war klar zu erkennen, dass Belynia, aber auch Cassandra die junge Magierin liebgewonnen hatten und sich darauf freuten, diese bald wiederzusehen.
Noch war die Sonne nicht aufgegangen, als Myron und seine Begleiter sich auf den Weg machten. Durch die dunklen Wolkenberge, die sehr viel Schnee brachten, war es noch unangenehmer, denn diese würden wohl nur wenig Licht durchlassen.
Viele Menschen waren bereits auf den Straßen zu erkennen, die versuchten, den Schneemassen Herr zu werden. Ein letztes Mal drehten sich die drei Reiter um, bevor sie ihre Mützen tief in die Gesichter zogen. Mit einem letzten Gruß in Keltars Richtung verließen sie Ralanti und machten sich auf den Heimweg.
Starker Wind peitschte ihnen in den ersten Stunden den ungemütlichen Schnee in die Augen. Es war alles andere als angenehm und auch den Pferden schien es ähnlich zu ergehen.
Lustlos und mit teils angelegten Ohren suchten sie sich einen Weg durch den hohen Schnee. Schweigend ritten die drei Magier nebeneinander oder auch hintereinander her. Es war zu kalt zum Reden und damit geeignet, seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
Eine kurze Pause wurde eingelegt, als es heller geworden war. Dabei tranken sie nur etwas und setzten dann ihren Weg fort.
Unter ihren Hosen knirschte das Leder der Sättel und hätte es nicht so stark geschneit, wäre es wohl ein beruhigendes, schönes Gefühl gewesen.
Erst zum Abend hin nahm der Wind zum Glück ab. Niska hatten sie durch den vielen Schnee jedoch nicht erreichen können. Was vielleicht auch gut war, denn sich dort zu lange aufzuhalten, wollten sie nicht. Es würde mindestens noch einen halben Tag brauchen, bis sie die Grenze überhaupt erreichten.
Deshalb entschieden sie sich, ihr Nachtlager aufzuschlagen bevor es dunkel wurde. Jeder ging seiner Arbeit nach, damit sie so schnell wie möglich Essen zubereiten konnten.
Myron errichtete das Zelt, Aria den Unterstand für die Pferde und Sarin kümmerte sich um das Lagerfeuer, nachdem er einen Schutz vor dem Schnee erstellt hatte. So konnten sie essen, ohne nass zu werden.
Sarin war ein wenig besorgt um Helinta, denn diese sah sehr müde und erschöpft aus. Der viele Schnee war einfach nicht mehr gut für sie. Nach dem Essen ging der Heiler zu seiner Stute und sprach mit ihr. Leises Gemurmel war zu hören und Aria ging davon aus, dass er ihr mit seiner Magie ein bisschen half, um sich von dem Tag zu erholen.
Ohne viele Worte legten sich die drei schlafen. Der Tag war sehr anstrengend gewesen und niemand verspürte die Lust, sich noch wirklich zu unterhalten. Schon bald darauf war es in dem Zelt ruhig, während das Feuer, welches mit einem Zauber geschützt war, für eine behagliche Wärme sorgte.
Hatten sie am Abend noch gehofft, dass es aufhören würde zu schneien, so wurden sie am Morgen eines Besseren belehrt. Es hatte die ganze Nacht weiter geschneit und langsam aber sicher wurden die Schneemassen bedrohlich.
Myron trieb die beiden Magier zum Aufbruch an. Sie sollten so wenig Zeit wie möglich vergeuden, denn niemand wusste, wie viel Schnee noch kommen würde. Deshalb beeilten sich Aria und Sarin mit dem Frühstück und halfen Myron, das Lager abzubrechen, bevor sie ihre Pferde sattelten.
Bald darauf befanden sie sich wieder auf dem Weg nach Niska und stellten fest, dass es für die Pferde schwer geworden war, sich durch den Schnee zu bewegen.
Nicht viele Worte wechselten die Besitzer, da sie sehr konzentriert dabei waren, auf ihre Pferde und auf den Weg zu achten, damit sie nicht von diesem abkamen. Schon lange konnte man den richtigen nicht mehr erkennen, sondern nur noch erahnen.
Dadurch, dass der Schnee so hoch war, schafften sie es nicht, Niska zu erreichen und zu durchqueren. Es blieb ihnen keine andere Wahl, als noch einmal vor Niska ein Nachtlager aufzubauen.
Gierig aßen sie das Abendessen, welches aus Brot und Suppe, sowie getrockneten Fleisch und Früchten bestand. Während des Tages hatten sie nur kleine Pausen gemacht, damit sie etwas trinken und die Pferde sich für einige Minuten ausruhen konnten.
Sarin schlug den beiden vor, die Tiere mit Magie zu helfen, damit die müden Muskeln sich bis zum nächsten Morgen erholen konnten. Sonst würden diese wahrscheinlich noch zusammenbrechen. Mit der Anleitung des Heilers lernte Aria, wie man diese Heilmethode bei einem Pferd anwenden konnte.
Am nächsten Tag erreichten sie endlich Niska. Schon als sie über die Landesgrenze ritten, fühlten sie sich unbehaglich. Es war erstaunlich, was für einen Unterschied die Länder hatten. Hier lag weniger Schnee, aber die Stimmung war unheimlich. So, als ob jederzeit ein Sturm hereinbrechen würde.
Da hier weniger Schnee lag, kamen sie auch wieder schneller voran. Das sorgte für allgemeines Aufseufzen. Myron wollte nicht unbedingt gezwungen sein, die nächste Nacht hier zu verbringen. Deshalb brachte er den Vorschlag für einen Galopp vor. Das würde die Kälte aus den Pferden mit Sicherheit vertreiben. Mit der Hoffnung, Niska heute noch verlassen zu können.
Dunkelheit brach herein, als sie endlich den Wald erreichten, der nicht weit entfernt vor ihrer eigenen Landesgrenze lag. Erneut seufzten die drei Reiter erleichtert auf, denn das bedeutete, dass sie sicherlich Niska hinter sich lassen konnten.
Die Stimmung im Wald war unheimlich, als sie diesen mit ihren Pferden betraten. Die Schneemassen verschluckten die Hufschläge, sodass nur noch das Schnauben der Pferde und das Knirschen der Sättel zu hören war. Sonst war es sehr ruhig und ein ungutes Gefühl kroch in ihnen hoch.
Langsam wurden die Bäume weniger und sie wussten, dass sie es bald geschafft hatten. Plötzlich waren Geräusche zu vernehmen. Seltsam, gespenstische Geräusche, die aus den Tiefen des dunklen Waldes kamen. Mittlerweile war es dunkel, sodass die Magier eine kleine Lichtkugel hergezaubert hatten, damit sie sehen konnten, wohin sie ritten.
„Was ist das?", fragte Aria leicht panisch. Hatte die Ruhe davor schon unangenehme Gefühle in ihr heraufbeschwört, wurden sie nun verstärkt. Myron hob seine Hand, damit sie ruhig war und er lauschen konnte. Es wäre zu schön gewesen, wenn sie ohne jegliche Probleme nach Hause gekommen wären.
„Pferde und Reiter", sagte er leise zu den beiden. Noch konnte man nichts erkennen. Wie aus dem Nichts kamen plötzlich Pferde angeschossen. Auf ihnen saßen Reiter, die die man nicht erkennen konnte, denn sie hatten sich verkleidet. Nur ihren Mund und die Augen waren zu erkennen.
Bevor die Magier reagieren konnten, waren sie bereits von der Gruppe mit sieben Männern umzingelt. „Was wollt Ihr?", fragte der junge Herrscher in einem scharfen Ton. So kurz vor seiner eigenen Landesgrenze angegriffen zu werden, war nicht gut.
Unruhig bewegten sich die Pferde hin und her, denn die Fremden machten sie nervös. „Wir wollen weder Euch noch sonst irgendjemanden in unserem Land haben. Jeder, der die Grenze zu Niska überquert, wird sterben", sagte einer der Männer mit dunkler, grollender Stimme.
„Ihr wart bereits hier und hattet Glück, dass wir Euch nicht erwischt haben", fügte ein anderer hinzu. Selbst die Lichtkugeln, die sie erschaffen hatten, gaben keinen Hinweis darauf, wer diese Männer waren. Doch Myron vermutete, dass sie wohl die Grenzen in mehreren Gruppen abritten, um jeden Eindringling zu töten.
Aria und Sarin ritten dichter zu Myron, um ihn zu schützen. Der Herzschlag der jungen Magierin schlug ihr vor Angst bis zum Hals. Zeigen wollte sie es auf keinen Fall. Genau für diese Vorfälle hatte sie so viel trainiert. Sich so viel Mühe gegeben, dass Myron sie mitnehmen würde.
„Lasst uns durch. Das ist ein Befehl!", rief Myron mit strenger Stimme, die keine Widerrede duldete. Wie auf Kommando hob einer der Männer eine Waffe nach oben und die sieben Männer um sie herum stürmten auf sie ein.
Sarin und Myron hatten bereits ihre Schwerter gezogen und wichen den Angriffen der Gruppe so gut es ging aus. Aber sie griffen auch an, weshalb bereits nach kurzer Zeit vier der sieben Angreifer tot am Boden lagen. Die Pferde von ihnen waren in der Dunkelheit verschwunden, nachdem sie die Freiheit auf ihrem Rücken gespürt hatten.
Aria war froh, dass sie Myron um das Waffentraining gebeten hatte, denn nun konnte sie sich ebenfalls verteidigen. Aber sie war auch immer an der Seite ihres Geliebten, um diesen zu verteidigen. Es kam auch Sarin zur Hilfe, als die junge Magierin ihm einen Angreifer vom Hals hielt.
Die restlichen drei Angreifer begannen nun ernsthaft, sie anzugreifen. Bis jetzt waren sie eher im Hintergrund gewesen und hatten gewartet.
Mit einem Schwertstoß wurde Sarin schwer an seinem Bein verletzt. Der Heiler schrie vor Schmerzen auf, als sich die Waffe durch seinen Oberschenkel bohrte. Erschrocken davon scheute Helinta und stieg. Sarin fiel aus dem Sattel und blieb ohnmächtig am Boden liegen.
Bevor seine Stute wegrennen konnte, war ein unheimliches Geräusch zu vernehmen. Wie ein Knacken, das Unheil ankündigte. Wie aus heiterem Himmel fiel Helinta plötzlich in ein tiefes Loch. Voller Angst und wahrscheinlich auch Schmerzen wieherte das Pferd dort unten in der Dunkelheit.
Myron hatte gar nicht bemerkt, dass es sich nur um eine Ablenkung gehandelt hatte. „Myron, Vorsicht!", schrie Aria zu ihm hinüber, als sie einen der Männer erkannte, der ihn angriff. Doch es war zu spät. Das Schwert des Angreifers bohrte sich in den Bauch des jungen Königs, der in sich zusammenfiel
Blut breitete sich unter seinem Hengst aus, der noch unruhiger wurde, als er die warme Flüssigkeit auf seinem Fell spürte. Myron war über den Hals des Pferdes gebeugt und schien bereits ohnmächtig.
Aria versuchte zu ihm zu kommen. Der Weg wurde ihr von den Angreifern jedoch abgeschnitten. „Das Schönste kommt zum Schluss!", lachte einer der drei grausam, sodass ihr ein Schauer über den Rücken lief.
Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Emiras sich vorsichtig auf den Boden gleiten ließ, damit Myron nicht mehr so weit fallen konnte. Er spürte anscheinend, dass die Lage ernst war.
Zorn stieg in Aria auf, den sie nicht mehr unterdrücken konnte. Wie konnten die Männer es wagen, sie einfach anzugreifen und den Befehlen des Königs nicht gehorchen?
„Dafür werdet Ihr büßen!", schrie Aria voller Zorn und ballte ihre Hand zu einer Faust. Blaues Licht begann, sie zu umhüllen und ihre Augen leuchteten unheilvoll im schwachen Schein der Lichtkugel.
Mit einer Bewegung zog sie ihr Schwert und hielt es ihnen entgegen. Bevor sich die Angreifer überhaupt wehren konnten, wurden sie von einer unheimlichen, magischen Kraft eingenommen. Arias Aura verstärkte sich, je zorniger sie wurde. Aber auch die Angst, die tief in ihr saß, trug dazu bei.
Bevor sie überhaupt wusste, was sie eigentlich tat, schnellte ihre Hand in die Richtung der Männer nach vorne. Blaue Lichtblitze schossen daraus hervor und trafen die Männer. Die Pferde von ihnen begannen zu scheuen.
Einer der drei Männer wurde direkt getroffen und fiel tot vom Pferd, welches sofort in den tiefen Wald rannte. Es war in Panik, das war deutlich zu sehen. Das tat Aria auch sehr leid, denn sie hatte nicht vor, die Tiere zu verletzen. Um das verängstigte Pferd konnte sie sich jetzt auch nicht kümmern.
Aus dem Loch, in das Helinta gefallen war, erklang hilfloses Wiehern. Qualvoll und verängstigt. Aria musste sich beeilen, weshalb sie sich an die verbliebenen zwei Reiter wandte.
„Ihr werdet sterben", klang ihre Stimme kalt und zornig. Eine unheimliche Kraft erschien aus ihren Händen, die sie um die Reiter schweben ließ. Das blaue Licht umwickelte sie wie ein Seil, aus dem sie sich nicht befreien konnten. Langsam ballte Aria ihre Hand zur Faust und die Männer begannen zu röcheln. Je mehr die Magierin ihre Hand zusammenballte, desto mehr Luft wurde von ihnen genommen, bis sie schließlich regungslos von ihren Pferden fielen.
Zitternd beobachtete sie das Chaos, welches gerade eben stattgefunden hatte. Obwohl es vorbei war, ließ das Adrenalin in ihr nicht nach. Zu verstehen, was gerade passiert war, konnte sie nicht.
Erst das schwache Wiehern von Helinta holte sie aus der Starre. „Warte, ich komme gleich zu dir!", rief sie der Stute in dem Loch zu. Zuerst musste sie sich um die beiden Männer notdürftig kümmern.
Myron war bewusstlos und lag noch immer auf Emiras Hals, der auf dem Boden geduldig wartete. Obwohl die Lichtkugel nur wenig zu erkennen gab, erkannte sie, dass ihr Geliebter schwer verletzt war. Auch nach dem Heiler sah sie sich um, der bewusstlos am Boden lag.
Sarins Wunde am Bein blutete stark. Es war gut möglich, dass bei dem Angriff eine Vene verletzt worden war. Die Blutung musste sie auf jeden Fall stoppen. Mit Magie würde sie es nicht tun können, dafür zitterte sie noch zu stark. Die Worte von Kathleena, aber auch von Sarin hingen in ihrem Kopf. Sie sollte niemals mit Magie heilen, wenn sie sich nicht konzentrieren konnte. Sonst konnte das für den Patienten schwere Folgen haben.
Schnell zog Aria ihren Mantel aus und schnitt sich dann mit ihrem Schwert ein Stück ihres Hemdes ab. Diesen legte sie um Sarins Oberschenkel und verband ihn oberhalb der Wunde. Hoffentlich reichte das aus, um die Blutung zu stoppen.
Als sie sich wieder Myron zuwandte, war dieser bereits ganz weiß im Gesicht geworden. Sie musste sich konzentrieren! Sonst würde sie ihn verlieren!
Tief und ruhig versuchte sie zu atmen, bevor sie ihre Hand über die Wunde legte und Magie in seinen Körper fließen ließ. Dabei sah sie, dass einige Organe bei dem Angriff verletzt worden waren. Das zu richten, war nicht sehr einfach. Und der richtige Ort war es auch nicht.
Das hieß, sie musste zuerst einen Oft finden, der sicher war und wo sie sich konzentrieren konnte. Vorher konnte sie keinem der beiden Männern wirklich helfen.
Ein erneutes Wiehern aus dem tiefen Loch ließ sie daran erinnern, dass Helinta noch immer dort unten war. Vorsichtig ließ sie sich in das Loch gleiten und erschuf eine neue Lichtkugel, damit sie hier besser sah.
Helinta lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Seite und konnte sich nicht bewegen. Ihre Hinterläufe waren bei dem Sturz gebrochen und Aria konnte die zersplitterten Knochen sehen.
Sie kniete sich neben die Stute und ließ ihre Hand über das kalte Fell gleiten. Sicherlich hatte das Pferd große Schmerzen. Was sollte sie nur tun? Bis jetzt hatte sie noch nicht gelernt, wie man solche schwere Brüche bei Tieren heilen konnte. So viel sie auch wusste, wurden die Pferde bei einem Beinbruch meist getötet, da die Erfolgsaussichten auf komplette Heilung sehr schlecht standen.
Sie musste einen Entschluss fassen. Myron und Sarin lagen schwer verletzt dort oben. Ohne Hilfe konnte sie Helinta hier nicht herausholen oder irgendwo hinbringen. Tränen der Verzweiflung stiegen in ihr auf, als sie eine schmerzhafte Entscheidung treffen musste.
Für die Stute wäre es nur zu qualvoll, mit den gebrochenen Hinterläufen weiterzuleben. Da sie schon sehr alt war, bestand keine Möglichkeit mehr, dass sie noch ein angenehmes Leben haben würde.
Wenn Sarin und Myron hier gewesen wären, hätten sie bestimmt leicht eine Entscheidung fällen können. Immerhin wussten sie viel mehr als Aria. Warum musste sie so eine schwere nun allein treffen?
Sanft legte sie eine Hand auf Helintas Kopf. „Danke, dass du all die Jahre ein sehr guter Begleiter für Sarin gewesen warst. Es tut mir sehr leid, dass ich nicht gut genug bin, um dir zu helfen", sprach sie leise mit der Stute. Dabei ließ sie Magie in den Pferdekörper fließen.
Langsam schloss die alte Stute ihre Augen und machte noch einige grummelnde Geräusche, bevor diese für immer verstummten. Aria hatte mit Hilfe ihrer Magie das Herz der Stute zum Stillstand gebracht. Eine schmerzfreie und schnelle Methode.
Ein paar Minuten blieb Aria noch bei der toten Stute sitzen und streichelte ihren kalten Körper, bevor sie sich mit voller Trauer aus dem Loch zog. Sie begann, Erde und Schnee auf das Loch zu schütten, bevor sie dieses mit Ästen bedeckte. Dabei liefen ihr Tränen über das Gesicht. Zumindest ein würdiges Grab hatte sich das Pferd verdient.
Sie sprach ein Gebet für die Stute, die sich nun im Himmel befand und wandte sich dann wieder an die verletzten Männer. Da Myron noch immer über Emiras Hals lag, bat sie den Hengst nur, sich vorsichtig aufzurichten.
Die Magierin hoffte, dass Fenira das Gleiche tun würde, damit sie Sarin hochhieven konnte. So würde sie es sicherlich nicht schaffen. Anscheinend hatte ihre Stute den Ernst der Lage erkannt und gehorchte ihr, sodass sich wenig später der Heiler in ihrem Sattel befand.
Mit Hilfe von Seilen, die sie in den Satteltaschen zum Glück dabei hatten, befestigte sie die Männer, sodass diese nicht mehr herunterfallen konnten. Erst dann nahm sie die Zügel der Pferde und bahnte sich einen Weg durch den tiefen Schnee.
Sie musste Myrons Land erreichen und dort einen Unterschlupf finden, damit sie sicher waren. Noch einmal drehte sich Aria zum Grab von Helinta um und weinte, bevor sie fest entschlossen weiterging. Nun zählten das Leben von Myron und Sarin.
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