Verwirrte Gefühle
...er hatte mich nun mit der anderen Hand an der Hüfte gefasst und seine Lippen streiften erneut mein Ohr. "Du brauchst keine Angst zu haben! ", versprach er mir. Jetzt reichte es mir. Er konnte mich doch nicht behandeln wie er will. Entschieden schob ich seine Hand von meiner Wange und trat einen Schritt zurück um mich von seinem Griff zu befreien. Dann holte ich mit meiner Faust aus und traf ihn direkt an der Nase. Fluchend wich er, seine nun blutende Nase haltend, zurück. Bevor Ares irgendwie reagieren konnte marschierte ich auf ihn zu und packte ihm am Kragen. "Nun hör mir mal zu: ich kann mich durchaus wehren. Du wirst nicht mal die Chance bekommen eines dieser schrecklichen Dinge zu tun.", schrie ich ihn an. Mich hatte die blanke Wut gepackt. Als er nach meiner Ansage immer noch mir ins Gesicht lächelte, schlug ich nochmal zu. Ares entglitt meinem Griff und fiel zu Boden, doch ich war noch nicht mit ihm fertig. "Du wirst mir jetzt ein paar Fragen beantworten.", erklärte ich ihm und beugte mich zu ihm herunter. "Wo sind wir hier? Und wie sind wir hier gelandet? " Ich erwartete eigentlich keine Antwort, doch Ares hustete und antwortete mir: "Ich hätte erwartet, dass... dass du das eher fragen würdest. Du bist einfach zu neugierig. Du befindest dich in dir." "Was? Wie soll das funktionieren und warum bist du dann auch hier? ", unterbrach ich ihn. Ich ignorierte bewusst das was er vorher gesagt hatte. Er richtete seinen Oberkörper auf um mir direkt ins Gesicht blicken zu können: "Wir zwei sind verbunden auf eine Art und Weise, die unsere Schöpfer nicht beabsichtigt hatten. Dennoch gibt es einen seelischen Bund zwischen uns beiden und macht uns gleich. Du hast diese Verbindung schon einmal benutzt. Allerdings nicht bewusst.", erklärte er. Erschrocken stand ich wieder auf und drehte mich mit dem Rücken zu Ares um. Was redete er denn da? Wie soll das möglich sein? Allerdings stimmt es, das ich es schon einmal geschafft hatte. Dennoch müsste Arceus doch über eine mögliche Verbindung bescheid wissen. Und er würde es mir erzählen, oder? Warum kann ich keinem vertrauen? Langsam füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich war verwirrt. Nichts tut mehr weh als die Erkenntnis, dass man die ganze Zeit über keinem vertrauen kann. Was hatte Ares noch gesagt? Diese Verbindung macht uns gleich? "Wir sind nicht gleich!", flüsterte ich, als ich spürte, das Ares wieder hinter mir stand. "Du bist so naiv. Doch das gefällt mir an dir.", sagte er und streichelte sanft mein Haar. Er trat wieder vor mich. Ich wusste was jetzt kommen würde und alles in mir schrie: nein, doch mein Körper wollte seine Nähe. Sanft schlang er seine starken Arme um mich und drückte meinen Kopf an seine Brust. Ich konnte mich nicht mehr wehren, zu stark war das Verlangen nach Trost. Vorsichtig atmete ich seinen Geruch ein. Er roch rauchig, aber auch nach frischer Nachtluft. Betört von diesem Geruch ließ ich meinen Tränen freien Lauf. "Du bist mein. Niemals werde ich zulassen, das jemand anderes dich verletzt.", versuchte er mich zu trösten. "Das unterscheidet uns beide. Du willst besitzen, doch ich will das Alle frei sind. Wir werden niemals gleich sein. Und du wirst mich niemals haben.", stellte ich fest und drückte mich von seiner Brust weg. Meine Tränen waren versiegt und ich war wieder bei klarem Verstand. Ich war nun fest entschlossen wieder in die Realität zurück zu kehren. Ich ließ einen Dolch in meiner rechten Hand erscheinen und hielt ihn an Are's Hals. "Du wirst mir nun erklären wie ich hier herauskomme und wie du hier sein kannst." "Und nun ist sie wieder kratzbürstig.", bemerkte er beiläufig. "Ständig bedrohst du mich. Wieso sollte ich dir Rede und Antwort stehen, wenn du mich mit diesem Spielzeug sowieso nicht töten kannst? ", fragte Ares nun sichtlich gereizt. "Hör auf in Rätseln zu sprechen und beantworte meine Fragen.", blaffte ich ihn an. Ares stieß einen langen Seufzer aus. "Ich habe unsere Verbindung genutzt um uns Beide hier her zu bringen - in deinen Kopf. Du wirst hier nicht aus eigener Kraft herauskommen. Da ich derjenige war, der die Verbindung nutzte, brauchst du mich. Ich muss dich freiwillig gehen lassen, doch das werde ich nicht." Dieser Idiot. Er spielte sich nur auf. Der Dolch, der immer noch in meiner Hand ruhte, verwandelte sich in einen Zweihänder. "Du wirst mich jetzt gehen lassen oder ich bring dich um! ", drohte ich ihm. "Es wird Zeit, dass du dich mal entscheidest. Deine Stimmungsschwankungen sind echt anstrengend. Doch wenn du unbedingt einen Kampf willst, dann werde ich ihn dir nicht verwehren. Aber wir können uns hier nicht töten.", sagte Ares mit einem merkwürdigem Unterton. Ich konnte ihn nicht zuordnen, doch ich dachte es wäre Enttäuschung. Aber das war nun Nebensache. Ares hatte nun ein Langschwert in der Hand und bewegte sich leichtfüßig auf mich zu. Souverän blockte ich seinen Angriff. Mir war klar das dieser Kampf mich an mein Limit bringen würde, da laut Ares keiner getötet werden kann, doch ich wollte nicht klein beigeben. Ich sprang zur Seite als seine Klinge mich ganz knapp verfehlte. Er meinte es also auch ernst. Hatte er denn nicht vorhin gefordert ich solle mich entscheiden? Ich hatte es: ich will seinen Untergang. Das wurde mir klar, als er mit einem siegesicheren Lachen erneut nach mir schlug. "Es reicht!", schrie ich ihm entgegen und holte mit meiner Waffe aus. Ares schien zu merken, das ich einen Entschluss gefasst hatte und blickte mich mit einem respektvollem Blick an. Ich war mir sicher, das er mich damit wieder aus der Bahn werfen wollte weshalb ich den Blick völlig ignorierte. Mit einer flammenden Klinge griff ich nun an und flüsterte die Worte: epithesi. Sie sollten meinen Angriff noch wirkungsvoller machen. Ares hielt schützend sein Schwert über seinen Kopf sodass meines dagegen prallte. Natürlich ließ ich nicht nach. Mein Wille war stark genug um meiner Klinge die Kraft zu geben sein Schwert zu durchbrechen, denn es flammte kurz auf und steckte dann in seiner Brust. Die Bruchstücke seiner Waffe fielen klirrend zu Boden. Schwer atmend stand ich vor Ares, meine Hände ruhten immer noch an dem Schwertgriff. Obwohl mein Schwert in seiner Brust steckte wirkte er nicht sonderlich verletzt. Langsam richtete er sich auf und zog meine Waffe heraus. Dabei hielt er meine Hände ebenfalls fest. "Ich hab dir doch gesagt, das ich hier nicht sterben kann.", fing er an. Er hatte noch immer meine Hände fest mit seinen umschlossen. "Es tut mir leid.", fügte er noch mit zittriger Stimme hinzu. Dann war er verschwunden und ich schlug die Augen auf. "Du wirst mich nie wieder schwach erleben."
So das war das neue Kapitel. Ich hoffe es war gut. Über Kommentare und Kritik freue ich mich wie immer. :D
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top