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Ich würde mich bestimmt nicht vor ihm verwandeln. Nur wie würde ich es ihm nun mitteilen können?
Ich wollte mich von seinem Anblick weg reißen und so schnell wie möglich die Flucht ergreifen, doch meine Augen gehorchten meinem innerem Konflikt nicht. Regungslos blieb ich weiterhin vor ihm stehen. Ich verstand nicht, wie gebannt man von der Bindung sich mitreißen ließ. Dabei konnte der Typ nur Muskeln bieten. Seine strubeligen, braunen Haare benötigten definitiv einen Haarschnitt. Vom meterlangen, barbarisch wirkenden, ungepflegten Bartes wollte ich nicht einmal zum Nachdenken kommen.
Gefangen in meiner eigenen Gedankenwelt realisierte ich, dass seine Präsenz plötzlich fehlte. Er war nicht zu sehen. Ich verfiel der Panik. Mein Kopf wandt sich in alle Richtungen, um ihn aufzusuchen, dabei wäre dass meine Chance zu flüchten. Alles hinter mir zu lassen. Es hätte nicht zwischen uns geklappt. Warum sollte ich mir selbst am Ende leidt tun? Ich könnte mir so viel an Liebeskummer ersparen. Er war ja nicht einmal mein Typ. Was wäre an diesem Typen schon besonders?
Lag ich da falsch. Denn in der unmittelbaren Sekunde, wo ich meinen letzten Gedanken zu Ende brachte, fiel ein sich weich fühlender Stoff auf meine Nase und überdeckte zwei meiner Sinne. Das Sehen und das Riechen. Der Stoff trug Carter's Duft. Ich schätzte mal, er wollte unbedingt meine Menschengestalt kennen lernen.
"Du kannst dich nun verwandeln"
Meine Vorderpfote strich auf sein Befehl hin, den Stoff von meiner Nase. Er rutschte ab und landete auf dem matschigen Boden. Es war mir egal, wie verdreckt er dabei wurde. Mein Interesse schien wieder auf ihm zu liegen. Er hatte seine Haare mit einem Zopf nach hinten straff gezogen. Ok, es stand ihm. Seine warmen, dunkelbrauen Augen bekamen mehr Ausdruck und gleichzeitig gab es ihm einen frechen, dominanten Kick.
Das Beste: Er hatte sich eine graue Jogginghose geholt, die ziemlich tief saß und eine leichte Haarspur, die von seinen Bauchnabel bis zur Hose, ihm dadurch schmeichelte. Meine mittlerweile ermüdeten Augen dankten ihm.
"Bambi, ich befürchte du wirst dir noch eine Erkältung holen, wenn du dich weiterhin nicht verwandelst"
Toll. Er hatte Recht. Dennoch nagte es an mir, mich vor ihm zu verwandeln.
Er seufzte bei meiner nicht folgenden Regung und wandt sich schlussendlich mit erhobenen Armen, mir seinen Rücken zu. Ich musste es schon zugeben. Er war ein kleiner Hingucker und eine verruchte Verführung. Vermutlich würde ich seinem kleinen, süßen Hintern den ganzen Tag nachfolgen..
"Bambi" traf mich seine Stimme und lies meinen Kopf schütteln. Was dachte ich da? An sowas sollte ich nicht denken. Abrupt überfiel mich meine eigene Verwandlung. Die kalte Luft des Regens peitschte meinen nackten Körper, als meine Füße mit einem leichten Plumpsen in den matschigen Boden fielen und den Halt Mithilfe der Gravitation der Erde fanden.
Zitternd griff ich nach dem dünnen Stoff auf dem Boden und versuchte, so schnell wie möglich ihn mir über zu streifen.
Meine Hände schmissen vorgefallene, nasse Haarsträhnen aus meinem Gesicht, während ich aus dem Seitenwinkel seine Augen auf mir ausmachen konnte. Sie hatten ihren Weg speziell auf einen Körperteil gerichtet. Sein Blick schien verhangen zu sein. Es gab meinem Körper einen kleinen Anreiz zur Regung. Meine Nippeln standen verlockend und der prasselnde Regen half dabei nicht sonderlich. Ich wusste was für einen Anblick ich bot, aber ich hätte keines Falls mit diesem Interesse an mir gerechnet.
"Hallo, kleine Mate"
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