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Die kühle Luft der Nachtdämmerung lies meinen in Schweiß gebadeten Körper erzittern. Erschreckt und schockiert erwachte ich an meinem 20igsten Geburtstag. Alle Sinne waren geschärft. Mein guter Hörsinn machte nicht nur das Heulen einiger Rudelmitglieder aus, sondern auch die meilenweit entfernten Schritte trabender Rogues - Pack Verstoßene.

Und - Gott - diese Schreie eines undankbaren und verfeindeten Packs, liesen mich wiederwillig aufstehen und zum Badezimmer gelangen.
Blasse Haut, blaugraue Augen, die durch einen platten Ponny sich gut versteckt hielten und blutrote Lippen. So kannte man mich. Die kleine süße Maus, die nicht sprechen konnte.

Ich musste meinen schnellen Herzrhythmus herunter bringen. Während ich nach dem Glas auf dem Waschbecken griff, versuchte ich von 10 runter zu zählen. Meistens beruhigte es mich. Doch Erinenrungen und Albträume liesen sich nicht abstellen. Vor allem eine Konstante, die mein Leben zu dem machte, was es heute war.

"Mama?"
"Mama!"

Verschwommene Bilder schienen vor meinen gefallenen Lidern.

"Aria, nicht.."

Abrupt öffnete ich meine Augen und blickte zu dem aufgehängten kleinen Spiegel. Mein Blick blieb an den verheilten Schnitt quer durch meine Kehle hängen. Eine kleine Erinnerung an das Geschehen vor 15 Jahren.
Meine Hände fanden ihren Weg zum Waschbecken. Sie stützen meinen Körper, während sie nach festen Griff strebten.

Ich wollte nicht weinen. Ich wollte nicht schwach sein. Ich hätte mich daran gewöhnen müssen. Die Zeichensprache lag mir. Die Rudelmitglieder verstanden mich, nur die Erinnerung quälte. Wie jeden Abend, wie jeden Tag und jeden Monat und jedes Jahr.
Sie verstanden mich, aber meine Gefühle? Die wollte keiner wissen. Ich war nur das stumme Mädchen, dabei konnte ich es mit mehr Rogues aufnehmen, als die Meisten wussten.

"Aria" Die verschlafene Stimme meiner 3 Jahre jüngeren Schwester, Mariah riss mich aus meinen Gedanken und ich schlich mich wieder zurück, um das Fenster im Zimmer zu schließen.
Dabei rutschte mein Blick zu Tia, meiner älteren Schwester und ihrem Mate Xander, unbedacht runter. Ich seufzte. Sie machten wie jeden Abend rum. Ich freute mich zwar für sie, aber gleichzeitig stank ich nach Neid.

"Knutschen sie wieder?" Ich schenkte Mariah ein leichtes Lächeln über meine Schulter. Sie verstand und gähnte dabei herzhaft um sich wieder in ihr warmes Bett zu verkriechen. Die Decke bis zum Kopf gezogen nuschelte sie etwas unverständliches vor sich hin, bevor sie langsam wieder eindöste. Ich wusste nicht wie lange ich gebraucht hatte, um wieder ein zu schlafen, aber ich fand mich am nächsten Tag am geschlossenen Fenster wieder.

"Na endlich, du Schlafmütze. Du sabberst noch den ganzen Boden voll" Ich schenkte Tia nur einen genervten Blick. Ich nahm ihr dir gute Laune nicht übel. Sie war glücklich und ich freute mich für sie. Grimmig stand ich langsam vom Boden auf. Dabei zog es mich komischerweise an, aus dem Fenster zu blicken. Ein grauer Wolf. Ich blinzelte und erhoffte es nicht. Was machte ein Feind in unserem Gebiet?

Abrupt riss ich meinen Kopf in Richtung meiner Schwester und tippte schnell meinen Zeigefinger an das Fenster. Tia kniff zwar ihre Augen zusammen, wenn ich etwas bewusst machen wollte, aber sie schien es zu verstehen.

"Was ist?" schielte sie über meine Schulter runter. Aber ein Blick zurück auf die grüne Fläche vor uns, bot nichts. Wo war er? Hatte ich mir das eingebildet? Meine Augen tasteten die Umgebung ab, doch es war nichts zu sehen.

"Ah...ja" ergatterte Tia meine Aufmerksamkeit.
"Xander ist ein wildes Tier"
gluckste sie vor sich hin und deutete es falsch.
"Nächstes Mal will er mich sogar markieren"

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