Tickt Tickt Tickt

~Are You Insane Like Me~



Er saß in dem Auto, während der Qualm um ihn herum immer weiter seine Sicht einschränkte. Tränen flossen seinem blutverschmierten und dreckigen Gesicht herunter, während er seinen Kopf gegen die Lehne seines Sitzes lehnte. Sein Atem ging flach und der Rauch verstärkte sich, während ihr einmal durch seine blonden Haare strich und seine Augen schloss. Sein Herz hämmerte gegen die Brust und das Atmen viel ihm schwerer. Bald sollte es vorbei sein. Alles sollte vergehen. Der Schmerz und der Leid, währender in diesem Auto saß mit geschlossenen Augen. Der Qualm schwarz und dicht um ihn herum. Sein Herz hämmerte, während er lachte und weinte. So war er nicht. So war er noch nie gewesen, doch er ist verrückt. Alles um ihn herum machte ihn verrückt. Die Wut. Das Blut. Das Morden. Er war so verrückt wie der junge Mann mit den braunen Haaren. Komplett in lila gekleidet und mit diesem verrückten Lachen.

Tickt Tickt Tickt

Der blonde junge Mann wusste nicht, wie er ihn kennengelernt hatte. War es bei der Beerdigung? Wo alle in schwarz gekleidet waren nur der braunhaarige Mann nicht? Nein. Die Beerdigung war noch nicht. Denn er würde in diesem Sarg liegen und alle um ihn herum würden schwarz tragen. Nur der mit dem verrückten Lachen nicht. Das würde der Blonde auch gar nicht wollen. War die Zeit jetzt um? Tickte seine Uhr immer noch, während er in diesem brennenden Auto saß? Er hatte doch keine Uhr, oder? „Das ist meine", sprach der Mann neben ihm und Maurice drehte seinen Kopf zu dem Mann, der sein Herz höher schlagen ließ. Der braunhaarige Mann hielt sich die Uhr an das Ohr und grinste ihn an. „Sie tickt noch", murmelte er und Maurice wollte etwas erwidern. Wollte ihm sagen, dass sie nicht mehr ticken sollte. Dass er hier nicht mehr sein wollte. Doch er spürte Hände an seinem Körper. Hände, die an ihm zerrten. Stimmen, die seinen Namen schrien und dann war da nur noch Leere.

Pocht Pocht Pocht

Sein Herz schlug sanft und beständig. Er fühlte sich wie auf Wolken, während er an seine Freunde dachte. An Manu, der ihn mit sich zog, wenn Gefahr drohte. Der braunhaarige junge Mann mit den giftgrünen Augen war schon sein Ewigkeiten sein bester Freund. Viele mochten ihnen nicht, weil er so aufgedreht und laut war. Weil er so frech war, doch deswegen mochte Maurice ihn. Manu hatte ihn mitgenommen. Er hatte Maurice nicht vergessen und erst durch Manu hatte er den verrückten Mann kennengelernt. Braune Haare und ein breites Lächeln. Blaue Augen, die immer funkelten, wenn Maurice mit ihm lachte. Er war so wunderschön und so verrückt. Dieser junge Mann machte ihn glücklich und ließ ihn Dinge spüren, die er noch nie gespürt hatte. Er ließ ihn schweben.

Hoch und Höher



Sein bester Freund stand gehetzt vor ihm und zog Maurice in seiner Wohnung, während dieser verwirrt in das Gesicht von Manu sah. Seine Haare waren provisorisch zusammengebunden und er hatte eine Rucksack bei sich. „Pack deine Sachen. Wir müssen hier weg", sagte Manu aufgebracht, während Maurice ihm verwirrt folgte. „Manu?", fing der Blonde an und schaffte es endlich, dass sein bester Freund stehen blieb. „Dado. Wir müssen ganz weit weg", murmelte er und umfasste die Hände von Maurice. Manu sah ihn so verzweifelt an, dass er einfach nur nickte und seine besten Freund machen ließ. Nach einiger Zeit saßen sie dann in dem Auto von Manus Mutter und dieser fuhr gehetzt durch die überfüllten Straßen. Sie fuhr aber nicht aus der Stadt, so wie es alle irgendwie taten, sondern steuerte auf ein bestimmtes Ziel. „Wir würden es nicht mehr rechtzeitig aus der Stadt schaffen. Wir fahren zu der Arbeitsstelle von meiner Mutter", klärte Manu ihn auf, während seine Mutter immer weiterfuhr.

Dort in der Hektik des kleinen Gebäudes begegnete er ihn. Braune Haare und Blaue Augen. Er lachte, währender sich mit einem anderen Jungen unterhielt und Maurice hatte noch nie so ein schönes Lachen gehört. Es war verrückt und laut. Schallte an die kahlen Wände des Gebäudes und ließ sein Herz höher schlagen. Manu stellte ihm die kleine Runde vor. Jugendliche, die keine Eltern hatten und Maurice lächelte, als sich der Junge mit dem verrückten Lachen vorstellte. „Micha", sagte er und hielt ihm seine Hand entgegen, an der eine Uhr hing. Maurice nahm die Hand schüchtern entgegen und lächelte sanft, während sein Gegenüber ihm zuzwinkerte. Sie halfen sich alle dabei die Türen und Fenster zu verriegeln und horteten das Essen und Konserven in einer Ecke, während sie die Matten dicht nebeneinander legten. Maurice lag dann neben seinem besten Freund und errötete, als sich Micha auf die freie Matte neben ihm fallen ließ. „Du bist süß", flüsterte ihm der Braunhaarige zu und Maurice lachte kurz auf, was er aber sofort wieder unterdrückte. Er mochte sein Lachen nicht.



Manu saß seufzend neben ihm und schaute sich stumm in den Raum um. Sie waren nicht viele Leute, aber einige hatten sich an gefunden und Maurice folgte seinem Blick. Doch im Gegensatz zu Manu blieb sein Blick wieder bei Micha hängen. Die Welt ging gerade unter, aber Maurice dachte nur an dem Mann mit der nicht funktionierend Uhr um seinen Handgelenk. Mit diesem wunderschönen Lachen. „Alles gut", fragte Manu neben ihm und weckte somit Maurice aus seiner Schwärmerei. „Ja und bei dir", wollte Maurice wissen und sah wie Manu mit den Schultern zuckte und auf sein Handy starrte. Maurice verstand erst jetzt, was mit Manu los war. Er verstand erst jetzt, warum sein bester Freund neben ihm so nervös war und immer wieder besorgt durch den Raum blickte oder auf sein Handy. Es fehlte jemand. „Patrick ist nicht da", murmelte er und Manu sah ihn mit einem traurigen Blick an. „Ich erreiche ihn nicht mehr", flüsterte sein bester Freund und Maurice sah betrübt auf den Boden. Er schwebte auf Wolke 7 und vergaß seinen besten Freund. „Tut mir Leid. Ich...", fing er an, aber Manu winkte ab. „Ihm geht es bestimmt gut", sagte Manu und lächelte leicht, während er weiterhin sein Handy umklammerte.

„Hey Dado", begrüßte ihn der Braunhaarige und lächelte ihn breit an. Maurice wurde ein wenig rot und schenkte dem jungen Mann vor ihm ein schüchternes Lächeln.„Hallo Micha", murmelte der Blonde und sein Gegenüber umfasste sanft seine Hände. Er strich ihm flüchtig über die Wange und seine Haut kribbelte angenehm, während in seinem Bauch die Schmetterlinge wild flatterten. „Deine Augen sind wirklich schön", flüsterte Micha und Maurice kicherte verlegen, während die blauen Augen von dem braunhaarigen Jungen funkelten. Micha schaute kurz auf seine Uhr und stand dann auf. „Zeit zum Essen", sprach der Braunhaarige und Maurice sah ihn verwirrt an. „Deine Uhr funktioniert nicht, oder", wollte der Blonde wissen, aber Micha lachte nur. Das verrückte laute Lachen, während er seine Augen zusammenkniff und sich den Bauch hielt. Maurice war ein wenig verwirrt, aber lachte dann auch mit. „Sie tickt doch", erwiderte Micha lächelnd und zog Maurice zu den anderen Leuten.



„Patrick", flüsterte es neben ihm und Maurice schreckte aus seinem Schlaf auf. Er sah kurz zu Manu,welcher sein Handy an sein Ohr hielt und aufseufzte. „Wo bist du",fragte Manu leise und sah kurz zu seinem blonden Freund. „Nein. Bleib. Patrick? Patrick", sagte Manu und starrte dann auf sein stummes Handy. „Was ist mit ihm", wollte Maurice leise wissen und sein Freund stand auf. „Er ist in Schwierigkeiten", antwortete ihm der Braunhaarige und ging aus dem kleine Raum, wo alle schliefen. Maurice folgte ihm schnell und sah noch wie Manu sich seinen Rucksack nahm, während er sich Essen einpackte. „Manu. Was tust du da", fragte Maurice besorgt und sah seinen gehetzten Freund zu. „Ich muss irgendetwas tun", murmelte er und Dado hielt seinen Rucksack fest, während Manu ihm einen warnenden Blick zu warf. „Wir sind beste Freunde", sagte Maurice und er wusste, dass sie das hier bereuen würden. Er wusste, dass das hier keine gute Idee war, aber hier ging es um seinen besten Freund und er würde Manu nicht alleine lassen.

„Das wird lustig", kicherte jemand hinter ihm und die beiden Jungs drehten sich erschrocken um. Micha stand nun vor ihnen und hatte ebenfalls einen Rucksack auf den Rücken, während er die Beiden vor sich anlächelte. Maurice lächelte schüchtern und wurde wieder rot, als Micha seine Hand nahm. Manu zog eine Augenbraue in die Höhe, aber zuckte dann mit den Schulter, während sie aus dem Gebäude kletterten. Die Straßen waren leer und voller Müll. Autos standen am Rand oder mitten auf der Straße, während einige bis auf Reste verbrannt waren. Sie hatten keinen Plan und keine Waffen oder irgendetwas womit sie sich verteidigen könnten. Doch Michas warme Hand um seiner machte Maurice Mut. Zusammen würden sie alles schaffen und wenn er sie einfach weglachte. Mit seinem verrückten wunderschönen Lachen.

Und leise tickte es.

„Bleibt ruhig", flüsterte Manu, während sie sich hinter einem Auto verkrochen. Das Ding stand einfach nur da. Bewegte sich nicht und schien in den Himmel zustarren, während es immer wieder klackende Geräusche machte. Maurice war über seinen besten Freund erstaunt, dass er sich so zielsicher bewegte und genau wusste, was er machen musste. Doch irgendwie konnte der Blonde sich das Verhalten auch erklären. Hier ging es um Patrick und Maurice wusste, dass er genauso reagieren würde, wenn entweder Manu oder Micha in Gefahr wären. Sie kamen irgendwann zu einer Garage und schauten sich um, falls doch irgendjemand oder besser gesagt irgendetwas hier war. Manu hatte immer noch sein Handy fest in der Hand, während sie sich ihr Nachtlager fertig machten. „Wir werden ihn finden", sagte Maurice und Manu schreckte aus seiner Starre, bevor der zaghaft nickte. „Ich mache mir nur Sorgen", murmelte der Braunhaarige und Micha lachte wild neben ihm. „Wenn er nur halb so taff ist wie du, dann übersteht er alles", sagte er und Manus sah ihn leicht lächelnd an.

„So schön ich das finde, dass du endlich mal Interesse an jemanden zeigst, muss ich dir trotzdem etwas sagen", flüsterte Manu ihm zu, während sie die Betten ausrichteten. Maurice sah ihn fragend an und Manu seufzte, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Micha nicht in der Nähe war. „Michael ist psychisch gestört. Er musste zu sehen, als seine Eltern von einem Einbrecher umgebracht wurde", murmelte Manu und Maurice sah traurig zu dem braunhaarigen Jungen, der versuchte einer der Konserven zu öffnen. „Das ist mir egal", sprach Maurice und Manu nickte. „Dachte ich mir schon, aber gerade bei ihm weiß man nie, wie er reagiert", warf sein bester Freund ein, während er aufstand. Er klopfte kurz Maurice gegen die Schulter und ging dann zu Micha, der ihm eine Konserve gab. Maurice strich nochmal über die Decke und dachte an Micha. Micha und seiner kaputten Uhr, die immer noch für ihn tickte.



Manu schlief endlich und Maurice war ziemlich stolz auf sich. Er wusste, dass sein bester Freund bestimmt Probleme mit dem Einschlafen haben würde, weil er sich Sorgen machte. Weil seine Gedanken bei Patrick waren und deswegen erzählte er Manu Geschichten, die seinem besten Freund zum Lachen brachten. Er lachte bis er weinte und dann einschlief. Nun saß Maurice mit Micha gegen die Wand gelehnt, während Manus Kopf auf seinem Schoß lag und er sanft durch die Haare von seinem besten Freund fuhr. Maurice wusste, dass es Manu beruhigte, weil das hier meistens Patrick tat, wenn Manu mal wieder nicht einschlafen konnte. Es beruhigte seinen besten Freund und das war momentan alles was zählt, während Micha ihn immer wieder mit seiner Nase an stupste. „Tut mir Leid. Also das mit deinen Eltern", flüsterte Maurice und Micha stoppte. „Sie sind tot und du bist nicht schuld", murmelte Micha und hielt sich kurz die Uhr an sein Ohr, während er lächelte. „Ist die von deinen Eltern", wollte der Blonde wissen und Micha nickte. „Mein Papa hatte gesagt, dass ich einfach auf das Ticken der Uhr hören soll. Dann würde alles wieder gut werden", sprach der Braunhaarige.

Maurice wusste nicht wirklich, wie sie zu dieser Situation gekommen waren, aber irgendwann lagen die Lippen von Micha auf seinen, während er weiterhin Manu durch die Haare fuhr. Sanft bewegte Micha seine Lippen gegen die von Maurice und ließ den Blonden dadurch erschaudern. Maurice hatte noch nie jemanden in seinem Leben geküsst und irgendwie hatte er immer gedacht, dass der erste Kuss feucht und ekelig werden würde. Doch dieser Kuss war wundervoll. Sanft und irgendwie verrückt. Micha strich ihm sanft mit seinem Daumen über seine Wange und ließ Maurice dadurch aufseufzen. Sein Herz hüpfte wild zum Takt einer Uhr und Maurice dachte wirklich, dass er ein kleines feines ticken hörte. Ruhig und leise, während Micha mit seiner Zunge über die von dem Blonden strich.

Und sie tickt tickt tickt



Maurice wacht mit Schmerzen auf. Seine Lunge tat weh bei jedem Atemzug und er röchelte leise, während er sich die Seite hielt, wo wahrscheinlich seine gebrochene Rippe war. „Dado", sagte eine sanfte Stimme neben ihm und Maurice blickte in warme braune Augen. Patrick saß über ihn gebeugt und strich ihm beruhigend durch die Haare, während der Blonde vor Schmerzen weinte. „Ist er wach", fragte Manu und kam sofort mit Wasser auf ihn zu. „Du musst die Tabletten schlucken", murmelte sein bester Freund und Patrick half Maurice beim Aufsetzen, während Manu ihm die Tabletten in den Mund schob. Maurice nahm große Schlucke von dem Wasser und sein Hals brannte wie Feuer, aber das war ihm egal. Patrick legte ihn wieder sanft hin, während Maurice schluchzte und das leise ticken im Hintergrund wahrnahm. „Warum", fragte der Blonde schluchzend und sah in das geschockte Gesicht seines besten Freundes. „Du wolltest dich umbringen", zischte Manu dann aufgebracht und bekam einen warnenden Blick von Patrick.

„Ich wollte bei ihm bleiben", weinte der Blonde und Manu schüttelte seufzend mit dem Kopf. „Das hätte Micha nicht gewollt. Willst du das er grundlos sein Leben für dich gegeben hat", wollte Manu verzweifelt wissen, während Maurice die Uhr umfasste und auf den tickenden Zeiger sah. „Solange sie tickt, ist alles gut", murmelte Maurice und Manu sah ihn verwirrt an. „Manu. Lass ihn. Er muss sich erst mal erholen", warf Patrick ein und der Braunhaarige nickte sanft. „Werde ich dich jemals wiedersehen", fragte Maurice, als sein beiden anderen Freunde ihn alleine ließen. „War ich denn jemals weg", erwiderte Micha neben ihm und wippte mit seinem Fuß im Takt mit seiner Uhr. Maurice lachte. Ein lautes verrücktes Lachen. Es schmerzte und trotzdem lachte er, während seine Uhr tickte.

Tickt Tickt Tickt

Ein kleiner Zomdado OS für meine liebste NeeveStorys. Alles Gute zum Geburtstag <3 

Ich hoffe, das es dir gefällt und es nicht zu verstörend ist :D Ich hatte irgendwie mega Lust darauf und schreibe sonst nicht wirklich aus der Sicht von dem lieben Dado :3

Mach dir einen wundervollen Tag und danke, dass ich euch kennen lernen durfte :) Ihr seid einfach die süßesten und liebsten Menschen auf dieser Welt <3 Wildfreund free_skyline

Muffin

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