Kapitel 5

Roman's Sicht

"-und Tschau, Leute!", verabschiedete sich Flo von seinen Zuschauern während ich nur ein "BYYYYEE" brüllte. Ich hoffte das hatte mein 'Vater' nicht gehört, sonst währe ich am Arsch.
"Roman." Ich wollte gerade den Teamspeak verlassen, als Flo meinen Namen sagte. Mist... "Roman?" Augen zu und durch, jetzt den Teamspeak zu verlassen wäre dumm. "Jap?" Es herschte kurze Stille. "Ist.. Ist alles gut?" Ich hielt kurz meinen Atem an. Hatte er was gemerkt? Oh Gott, bitte nicht. Nein, nein, nein, das darf nicht sein! "Ja, warum sollte es nicht?", fragte ich und versuchte meinte Stimme nicht zittern zu lassen, was mir gut gelang.
Lüge. Nichts war gut. Alles war kompliziert und dumm. Meine Familie hasste mich. Mein Leben war dumm. Ich war dumm. Dumm und unnötig. Ganz im Ernst, wen würde ich fehlen wenn ich weg wäre? Meiner Familie? Nein, definitiv nicht. Meinen Fans? Ach was, ich habe zwar 1,4 Million Abonnenten, jedoch gibt es genug andere YouTuber die tausendmal besser waren als ich. Flo? Klar wir sind beste Freunde und er würde mich vielleicht vermissen, jedoch als besten Freund. Ich wollte das nicht. Ich wollte mehr. Er sollte mich nicht als besten Freund vermissen, er sollte mich als festen Freund vermissen. Ja, ich liebte Flo. Ich liebte ihn so unglaublich sehr. Das war mir spätestens bei der Gamescom bewusst. Ich liebte ja schon seine Stimme und seinen Humor. Aber als ich ihn das erste Mal sah, hatte ich gefühlt 100 Smetterlinge im Bauch. Manche würden ihm vielleicht als 'Hässlich' bezeichnen, aber für mich war er der schönste Mensch der Welt.
Aber was bildete ich mir auch ein? Ihn als meinen Freund? Also bitte, als ob mich Flo überhaupt irgendwann lieben könnte. Was sollte man denn bitte an mir lieben können? Mein Haar, welches einfach nur platt auf meinem Kopf lag? Meine Augen, welche ganz normal Braun waren? Meine Stimme, welche so Schrecklich klang? Mein Körper, welcher so ekelig fett und voller Narben war? Was? Was? War an mir bitte schön?

"Roman?!" Flo's besorgte Stimme holte mich aus meinen Gedanken zurück. Verwirrt blinzelte ich und guckte auf die kleine Uhr, welche rechts in der Ecke meines Computers war. 17:53 Uhr. Ich hatte gerade vier Minuten nachgedacht. Wow. "Roman!" "Ja! Ja, sorry. War in Gedanken.", letztes murmelte ich. "Roman? Was ist los? Ich merke doch das was falsch ist." Ich schwieg. Er sollte sich keine Sorgen um mich machen. "Roman, bitte. Sag mir was los ist." "Alles ist gut Flo! Wirklich." "Wirklich?" "Ja." Bitte glaub mir, bitte glaub mir. "Ich glaube dir nicht. Bitte, du kannst mir doch vertrauen." Ich stöhnte genervt auf. Bitte Flo, lass das Thema einfach. "Das weiß ich doch und mache ich auch." "Davon merke ich aber nicht viel! Ich merke doch wie schlecht es dir geht! Das bilde ich mir nicht ein. Ich bin doch dein bester Freund..." Okay vorbei. "Weißt du was? Sowas muss ich mir gerade echt nicht anhören. Klar habe ich etwas Stress um die Ohren, aber das ist normal und deswegen solltest du dir echt keine Gedanken um mich machen. Klar, ist süß, freundlich und aufmerksam von dir, aber du solltest lieber aus meinem Leben vernhalten, wenn du mich eh abstoßend finden würdest!" Ich dachte nicht darüber nach was ich sagte und verließ danach einfach so schnell wie möglich den TS. Schnell fuhr ich meinen PC hinunter und lehnte mich seufzend an meinen Stuhl an. Stumme Tränen liefen mir meine Wangen runter. Schei*e! Was haben ich nur gesagt?! Warum konnte ich denn nicht einfach meine Klappe halten!

Mein Handy welches rechts neben mir lag, blinkte auf. Ich guckte hin und sah das Flo mir geschrieben hatte.

Meine Melone❤ [17:58 Uhr]
Roman? Was ist los? Tut mir leid falls ich was fal..

Mehr wurde nicht angezeigt, aber ehrlich gesagt war ich ziemlich froh darüber. Schnell schaltete ich mein Handy aus. Immer mehr Tränen liefen meine Wangen hinunter und ich hielt mir eine Hand vor meinen Mund, damit ich keine Geräusche von mir geben konnte. Ich wollte nicht das mein 'Vater' mitbekam, dass ich weinte. Er würde es nur ausnutzen und mich nur noch mehr fertig machen.

Mein linker Arm fing an zu kribbeln. Ich guckte zu meiner Badtür. Das Verlangen war groß. Wiese sollte ich es nicht nachgehen.

Schnell stand ich auf. Mein Blick blieb immer starr auf der Türklinke, auf welche ich schließlich meine Hand legte und die Tür aufdrückte. Schnell ging ich rein, machte die Tür hinter mir zu, verschließ sie und lehnte mich gegen sie. Gegenüber von mir befand sich mein Wandspiegel. Oh Gott, ich sah so erbärmlich aus. So schwach, so erschöpft, so nutzlos... so bereit diese Welt zu verlassen.
Ich setzte mich auf den Boden und öffnete die Schublade unter dem Waschbecken. Fast sofort kamen die Rasierklingen in Sicht. Mein Arm begann noch mehr zu kribbeln, weswegen ich schnell meinen Ärmel hochkrempelte und meinen Arm betrachtete. Also sowie neuere Narben.. Überall. Manche weiß, manche rot. Manche wagerecht, manche jedoch auch senkrecht. Alle wirkten so gleich, jedoch auch so verschieden. Ich setzte an und zog langsam den ersten Strich. Das Blut fing an zu laufen. Aufmerksam beobachtete ich es. Mir viel ein Zitat ein: Wir verletzen unser Äußeres, um in Wahrheit unser Inneres zu töten. In Wahrheit ist das Innere doch dann schon längst tot, wenn dir nurnoch selbstverletzen hilft.. Oder?

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923 Wörter

Heyy, sorry für diese lange Pause..😔 Keine Ahnung warum, aber irgendwie habe ich das Gefühl das Kapitel ist heute trauriger als sonst..😅

Feedback?

(Dieses Video hat mich zum weinen gebracht😅😣🤗/ man kann Deutsche Untertitel anstellen! Einfach auf die drei Kreise drücken!)

Hab euch lieb! Tschüsschen mit Küsschen.😘

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