Kapitel 4
Ihr nochmal mit seinen Lippen über ihren Hals fahrend, bringt er sie noch ein letztes Mal dazu, genüsslich zu seufzen. Weich und willig ist sie in seinen Armen zusammengesackt und keucht noch leicht, ehe sie außer Atem ein »Danke, Adam« murmelt, sich wieder sammelt und mit ihren High Heels versucht, nach vorne - raus aus der Kammer - zu stolzieren, was ihr sehr misslingt und sie kichern lässt.
Adam grinst gelassen der Frau hinterher, die er es soeben besorgt hat. Und das ganz gut, wie ihn scheint, wenn sie schon so krass am stolpern ist. Aber er kann es, er schafft es bei jede. Seine Hose schließt er zu, vernünftig richtet Adam sich sein rotes Shirt und danach verlässt er selbst den Besenkammer, um wenigstens pünktlich genug zum Kurs zu erscheinen.
Gemächlich geht er lässig voran, sucht den Hörsaal, da er diesen Weg, von Besenkammer bis zum Hörsaal, nicht kennt. Nur fünf Minuten vor Beginn des Unterrichts hat er die große Tür gefunden, der ihn zu seinem Kurs, Französisch, führt und tretet ein. Seine Tasche um die eine Schulter gelegt, schritt er langsam auf seinen Platz weiter vorne zu, stellt diese ab, setzt sich hin und wird von den Mädels längst entdeckt.
Schmachtend eilen sie auf ihn zu, belagern Adam und eine von diesen heißen Ladys setzt sich geradewegs auf seinen Schoß. Die kleine Maus ist aber sowas von nice. Er findet sie wirklich nice. Selbstverständlich überlegt Adam sich, was er alles mit ihr machen könnte, wenn sie erst Mal alleine sind.
»Hy, Adam«, begrüßt jedes einzelne Mädel. »Hast du uns vermisst?«
»Wie könnte ich euch nicht vermissen?«, stellte er die Gegenfrage und knabbert der Braunhaarigen, die auf seinem Schoß sitzt, am Hals, die leise stöhnend reagiert. Die anderen reagieren eifersüchtig, maulen und wollen auch das gleiche erleben wie sie, aber auf einmal eilen alle anderen Kommilitonen auf ihre Plätze, als vernommen wurde, das der Professor sich den Hörsaal nähert.
Genervt stöhnt Adam und meint zu seiner Fangemeinde: »Sorry, meine Süßen, aber der Unterricht beginnt.«
Jammernd gehen sie auf ihre Sitzplätze, die auf seinem Schoß wird fast schon grob weg geschubst, holen sofort die Büchern und versuchen, schlau auszusehen; was ihnen sehr misslingt.
Der Braunhaarige wirkt gelangweilt von dem Fach, von dem Unterricht und von dem Professor. Kaum, dass der Professor den Hörsaal betretet, verdreht er schon die Augen, ist längst genervt, gestresst und nicht in Stimmung überhaupt an den Unterricht teilzunehmen.
Er hasste es, doch was soll er denn sonst tun? Adam braucht seinen Abschluss, der ist ihm wichtig, doch seit Jahren bereut er, das Seminar gewählt zuhaben. Der junge Mann kriegt es einfach nicht gebacken. Er schafft es zwar seine Hausaufgaben zumachen und pünktlich abzugeben, aber jeden Test den er gemacht hat, sei es mündlich oder schriftlich, versagt er, sogar beim Unterricht wird er immerzu aufgerufen, nur um dann enttarnt zu werden. Nur damit Professor Patrick sich still über ihn lustig macht. Das ist blöd, nur durch Betrug den Kurs halbwegs gut zu bestehen, aber er kann diese Sprache einfach nicht lernen. Französisch kann er ja, aber ein ganz anderes Französisch. Und mit genau dieses punktet er bei den Mädels hier auf dem College und sogar außerhalb. Adam genießt es sehr, mit den Ladys zusammen zu sein. Genug bekommen kann er nicht, jede Woche immer eine andere, wenn die vorherige ihn so langsam langweilig wird.
Die Stunde endet, Aufgaben werden verteilt und Adam notiert, dass er die machen muss; so wie er die immer macht.
Durch Internet. Er steht vom Platz auf, schnappt sich seine Tasche, um zu gehen, aber Professor Patrick hält ihn auf.
»Monsieur Hide. Auf ein Wort«, verlangt er und Adam kommt widerwillig zu ihm runter, bleibt dann vorm Pult stehen, und hört sich an, was der Professor ihn zu sagen hat. Dass seine Noten langsam schlechter werden, er wirklich anfangen soll, vernünftig zu lernen, bevor er ohne Abschluss das College verlassen wird. Verstört weiten seine Augen sich, fühlt wie ernst es wird und dass er schnellstens was tun soll.
»Hören sie, ich weiß nicht, was sonst noch tun soll? Ich lerne doch un- «, will Adam Professor Patrick weismachen, aber wird hart unterbrochen von ihm.
»Das tun sie eben nicht! Sie geben sich keinerlei Mühe hier und das hat schwere Konsequenzen für sie!«, maßregelt er den jüngeren. »In den vergangenen zwei Jahren haben sich ihre Noten eher verschlechtert als verbessert. Das ist sehr enttäuschend von ihnen. Dieses Halbjahr muss zumindest gut klappen bei ihnen, deshalb verlange ich von ihnen, dass sie den Test, der in zwei Wochen stattfindet, hinkriegen. Ohne schummeln, ohne linsen und ja keine Spickzetteln, denn ich werde sie gründlich im Auge behalten, damit nichts dergleichen passiert.«
Zu widersprechen ist hoffnungslos, das weiß Adam, deshalb nickt er nur still. Professor Patrick schaut skeptisch, hat seine Zweifel, dass Adam es ernst meint, aber er nickt ebenfalls und drückt sich nochmal deutlich aus, wiederholt seine ernstgemeinten Worte nochmals, bevor er ihn entlässt.
»Hi!«
Oh nein, ausgerechnet sie, denkt er verzweifelt und kneift die Augen zusammen. Ausgerechnet Natalia. Mit dieser Blondine hatte er mal ne Woche was am laufen gehabt, seitdem glaubt sie, dass sie bei ihm ne Chance hätte, mit ihn was Festes zu führen. Jedes Mal macht er ihr klar, dass er keinerlei Interesse an sowas hat, aber sie meint nur dann immer - angeblich verstehend -, er würde sich nur ziemlich unsicher fühlen, weil er noch nie ne Beziehung hatte und will ihn deshalb Zeit lassen, damit Adam das bald klar wird.
Adam öffnet wieder seine Augen, dreht sich um, sichtet sie sofort und stellt ein gespielten Lächeln dar.
»Hi, Natalia«, begrüßt er gespielt freundlich. »Siehst gut aus.«
Selbstsicher lächelt sie, wickelt eine lockiges Haar um ihren Finger und meint nur: »Ich weiß.«
Sie zeigt sich gerne, das wusste er nur zu gut. Natalia weiß, dass sie gut aussieht, aber zu mehr war sie bedauerlicherweise nicht fähig, was Adam blödsinnigerweise selbst weiß.
»Wie geht's dir? Du hast mir unkonzentriert gewirkt?«, machte sie ein sorgenvolles Gesicht, was süß aussehen soll, aber nur öde erscheint, da sie nur Aufmerksamkeit will.
»Nur wieder Schwierigkeiten beim Französisch«, antwortet er schulterzuckend.
»Oh«, macht sie, tritt näher und fährt mit der Hand über seine Brust. Gespielt fürsorglich sagt Natalia: »Dass du so große Schwierigkeiten hast, war mir nicht klar. Vielleicht kann ich dir ja dabei helfen?«
Und wie sie ihn helfen kann! Natalia kann ja noch nicht mal Französisch schreiben.
Adam schaut zu, wie die sich über ihre rot geschminkten Lippen leckt und krass auf ihn zugeht, ihn mit ihrer Brust seine berührt und versucht, ihn schwach und willig zu kriegen. Er weiß sofort, was Natalia vorhat. Erkennt, auf was sie hinaus will. Und das lässt ihn völlig kalt. Zum Glück. Lust auf sie hat er keineswegs, außer er ist betrunken oder high. Doch er soll lieber sofort von hier verschwinden, bevor das noch eskaliert.
Der junge Mann schiebt sie von sich fort mit den Worten: »Tut mir leid, Natalia, aber ich bin nicht in der Stimmung dafür. Es ist mir ernst, ich muss meine Noten verbessern!«
Schmollend meckert sie unverständliches Zeug, dreht sich um, lässt Adam stehen und klackert davon. Erleichtert atmet er auf, kriegt wieder richtig Luft, muss nicht mehr das stickige Parfum einatmen und dabei die Luft anhalten, weil es ja kaum auszuhalten war.
Auf dem Weg zur Kantine, um sich einen Nachmittagskaffee zu gönnen, erspäht er die eine Blonde, mit der er kürzlich was anfangen wollte. Lilly war eine ganz heiße Braut. Blond, groß, hat ne Wahnsinnsfigur und ist seit kurzem Single. Wurde vom eigenen Freund betrogen und hat sich seitdem nicht mehr mit Jungs ihren Alters verabredet. Er möchte gerne nochmal einen weiteren Versuch wagen sie anzusprechen und zu verführen, doch wie soll er sie ansprechen, wenn bei ihr im Moment eine Langweilerin mit am Bord ist? Die mit den dunkelbraunen Haar?
Sie schaut aus wie die größte Streberin, die es gibt, nur dass sie in ihren Klamotten ganz fraulich und anziehend ausschaut. Diese uninteressante Lady trägt Jeansrock, weiße Turnschuhe, ein pflaumenblaues Top und dazu farblich passend ein hell-lila Schal. Ihr Gesicht kann er nicht so genau betrachten, aber es muss jemand sein, die nicht gerade zu den hübschesten gehört. So wie die da sich mit Lilly unterhaltet, kann es dabei nur einer dieser bescheuerten Besserwissern sein. Und solche hasste er wie die Pest.
Aus dem Coffee Shop einen schwarzen Kaffee bestellt und fast komplett ausgetrunken während der Pause, überlegt Adam, wie er vernünftig Französisch lernen kann, ohne gleich wieder ermahnt zu werden. Nach der Pause hat er danach nur noch ein Fach zu machen, bevor sein Tag hier auf dem Woodborn University zuende ist und er sich dann um die wichtigeren Dinge kümmern kann. Er muss erst später wieder Kurse belegen, doch davor hatte er eine Schicht in einer Bar zu erledigen. Dort in das SummerForever hat er paarmal wöchentlich Dienst, verdient dabei guten Gehalt plus Trinkgeld extra und lernt dort immer neue Schönheiten kennen, mit die er in derselben Nacht auch ausgeht. Und da heute wieder Schicht ist bei ihm, kann er es kaum erwarten, neue Bekanntschaften zumachen und grinst dabei.
Als sein letzter Kurs sich dem Ende geneigt hat, geht er aus dem Hörsaal, verlässt den Campus, eilt schnell zu seinen schwarzen Audi und steigt ein. Auf seinem Rückspiegel, als er den Motor einschaltet, erspäht er Lilly mit dem braunhaarige Mädchen in Begleitung, die sich seinen Wagen nähern und dabei noch unterhalten. Jetzt kann Adam die lila gekleidete Frau genauer betrachten und ... meine Güte, die sieht ja unglaublich aus. Sie besitzt ein sanftes Lächeln, rosa Lippen, einen Pony und helle Augen, dessen Farbe er schwer erkennen konnte. War das vielleicht Blau? Grau? Oder doch eher Grün? Und warum war ihm nie diese heiße Lady aufgefallen?
Lange beobachtet er die beiden noch, sie verabschieden sich voneinander und die Fremde geht weiter geradeaus, wo ein großer, starker gutaussehender Mann auf sie wartet, um sie abzuholen, da sie ja direkt in seinen Auto einsteigen tut. Ob das ihr Vater ist? Bestimmt. Und möglicherweise besitzt die junge Frau noch kein Auto? Aber dann könnte er ihr anbieten, sie persönlich immer nach Hause zufahren, damit sie ihn zum Dank dafür einen blasen kann.
Der Gedanke daran lässt ihn urplötzlich heiß werden und ihn ein enges Gefühl in seiner Hose geben. Die Vorstellung, wie sie vor ihm kniet, lässt eine ungewohnte Hitze in ihm aufsteigen, was er gar nicht kennt. Als das Bild in seinem Kopf Gestalt annimmt, schüttelt er den Kopf und versucht wider zur Vernunft zu kommen. Seine Fantasie unterdrückend schaltet er seinen Wagen an, gibt Gas und fährt los.
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