Kapitel 12
Susan: Wenn du wüsstest, mit wem ich in Kontakt bin?!
Gerade fertig geschrieben, schickt Su die Nachricht ab und wartet auf ihren Antwort. Es ist noch immer unbegreiflich, warum sie es getan hat. Nicht Lilly zu schreiben, sondern mit Adam in Kontakt getreten zu sein. Er ist doch voll der Kerl, der eher was mit heiße Mädels anfängt anstatt mit ne Streberin was zu lernen, geschweige denn bei ihr Nachhilfeunterricht zu nehmen. So ist Adam eigentlich gar nicht. Doch wenn man eben keine andere Wahl hat?
Lilly antwortet ihr.
Lilly: Wen? Hoffentlich nicht mit jemand, den wir beide nicht ausstehen können?
Susan ringt nach die richtigen Worte, bevor sie schreibt.
Susan: Na ja, was soll ich sagen ...
Lilly: Willst du nicht verarschen? Du schreibst mit Adam?
Lilly hat's erfasst und hinterlässt als Antwort nur einen Schuld fühlenden Smiley.
Lilly: Dein Ernst? Mehr fällt dir nicht ein? ':|
Susan: Sorry! :(
Ab da wird nicht weiter geredet, da ihre Freundin nicht mehr antwortet. Traurig steckt sie ihr Handy weg, greift nach ihren Stift und macht die bekommenen Aufgaben. Bei Aufgabe 7 angekommen, meldet sich jemand bei ihr und sie guckt nach. Zu ihren Erstaunen ist es Adam.
Adam: Na, wie läuft's? ;)
Er bringt mit nur einen Satz zum lächeln, so ziemlich erstaunlich eigentlich. Ob sie Adam antworten soll? Verkehrt wäre es nicht.
Sie schreibt ihn und sendet ab.
Susan: Könnte besser sein. Lilly weiß bescheid über unsere ... nennen wir es Geschichte!
Viele Aufgaben zu machen und so wenig Zeit um sie alle fertig zu kriegen, doch Susan ist ganz fix und immer fokussiert, wodurch sie es jedesmal schafft, diese rechtzeitig fertig zu kriegen.
Kaum fertig mit allem, sieht sie wieder auf ihren Phone und sieht, dass ihr zurück geantwortet wurde und liest es sich durch.
Adam: Wenn du mit Geschichte den Nummernaustausch meinst, dann ist es traurig, wenn die von dir enttäuscht ist. Aber wenn du was anderes gemeint hast, dann sag ihr, ihr habe dich nicht am Schlüpfer gefasst! ;)
Susan lachte und schreibt ihn, dass sie es machen wird.
Wieder abgelegt, widmet sie sich erneut ihre Hausaufgaben zu und machte das letzte Fach noch zuende, bevor sie alles, was sie dafür benötigt hat, wegpackt, aufsteht und das Zimmer verlässt, um in die Küche zugehen.
Dort angekommen holt sie ein Glas aus dem Regal und füllt diesen mit Milch. Susan hat von ihrer Mutter immer gesagt bekommen, das tägliche Calcium ist wichtig für den Aufbau und Erhaltung der Knochenstabilität. Und an diese hält sie sich. Einen Schluck vom wohlschmeckenden weißen Gold bringt ihre Laune und Gesundheit auf Takt, lässt sie grinsen und einen weißen Bart kriegen, was sie später entdeckt, als sie kurz ihr eigenes Spiegelbild auf dem Glas sieht. Schnell wischt sie diese fort, aber was nützt es das, der Milchbart wird eh wieder zurück kommen, egal, wie viel Mühe die sich gibt ihn wegzuwischen.
Sie schaut kurz auf ihren Handy, hat aber keine weitere Nachricht erhalten und steckt ihn wieder weg, setzte sich im Wohnzimmer hin und schaltet den Fernseher an. Das komplette Wohnzimmer war dunkel aber stilvoll eingerichtet, schwarze Ledercouch, graue Wände, Schränke aus Kirschholz und einige bedruckte Leinwände. Die Leinwände waren Susan's Idee, als sie gezwungenermaßen zu ihn ziehen musste und gesehen hat, dass fröhliche Farben fehlten. Deshalb hat sie noch am selben Tag die Bilder, die sie bei sich in ihr altes Zimmer hatte, hier im Wohnzimmer aufgehängt, damit es mehr an Fröhlichkeit gewinnt.
Nur wie soll sie Fröhlichkeit empfinden, wenn sie mit ihren Vater noch nicht warm geworden ist und ihn jedes Mal wiederholt verurteilt!
Sie hat akzeptiert, dass sie bei ihm wohnen und sich an ihn gewöhnen muss, doch zu mehr ist leider zurzeit nicht imstande.
Gerade zappt sie durch den Kanälen durch, bis sie bei einem anhält, wo gerade Staffel sechs von The Big Bang Theory läuft. Doch Susan scheint die lustige Szene mit Sheldon verpasst zuhaben, wo er wieder kein Sarkasmus heraushören aus den Worten seiner Freunde.
Ein bisschen guckt sie noch, Ehe sie die Milch austrinkt und aufsteht, um zurück in die Küche zugehen, wo sie dort bald das Abendessen kochen muss. Nur ... schafft sie das eigentlich noch?
Sie sieht auf die Uhr. Nein, schafft sie nicht, ihr Vater kommt in weniger als 30 Minuten nach Hause und sie hätte vor zwanzig Minuten längst anfangen sollen. Das heißt wohl, Plan B.
Bestellen.
Statt ihren Phone zu nehmen greift sie das Festnetz-Telefon, ruft beim Italiener an und bestellt dort. »Gut, danke«, spricht sie und nimmt das Versprechen ab, dass es pünktlich um 18:00 eintreffen wird. »Ja, danke, ihnen noch einen schönen Tag. Tschüss!« Aufgelegt, greift sie direkt zum Handy und schreibt ihren Vater.
Susan: Hey. Sei nicht überrascht, dass es nichts selbst gekochtes gibt. Hab beim Italiener gerade bestellt. Ist das schlimm?
Zuende geschrieben und abgeschickt, geht sie wieder zurück ins Wohnzimmer und setzt sich hin, um die Serie weiterzugucken, da antwortet ihr jemand und Susan schaut nach. Ihr Vater hat geantwortet.
Ihr Vater: Klar, ist kein Problem. Wenn du nicht die Zeit hattest, ist echt nicht schlimm. Ich freu mich sogar, ist entspannender so. :)
Zum Glück, ist Su erleichtert, es käme ja noch, wenn Enttäuschung in ihm hochkommen würde. Doch er kann ihr irgendwie nicht wütend sein, keine Ahnung warum, aber es ist halt so. Obwohl sie so unfair zu ihren Vater war und es noch immer ist, ist er die ganze Zeit über verständnisvoll und gibt ihr für nichts die Schuld, obwohl sie es nicht anders verdient hat. Su versucht wirklich ihr bestes, nur kriegt sie das nicht hin. Ihrer Mutter hatte sie versprochen, nicht so schnell ihren Vater zu verurteilen, sondern dass sie einander erst richtig kennen lernen. Und genau das versucht sie und es ist langsam, wenn auch wenig, wärmer geworden zwischen die beiden.
Solange Su wartet, geht sie wieder auf ihr Zimmer und zieht sich um. Nur was soll sie anziehen? Was bequemes auf jedenfall, nur was? Vielleicht das süße Jumpsuit, was ihr Vater Mal zu ihren ersten gemeinsamen Weihnachten geschenkt hat, als sie hier bei ihm eingezogen war. Es ist lila, besitzt keine Ärmeln, hat vorne Knöpfe, niedliche Kordeln zum festbinden und die Beine des Jumpsuits sind auch kurz, gehen nicht Mal bis zur Mitte der Oberschenkeln. Ja, das sollte sie, er würde sich bestimmt freuen darüber, wenn sie es auch Mal anhätte.
Sie entledigt sich ihrer Kleidung, stapelt sie zu einem Haufen zusammen, dass später in die Waschmaschine gehört und zieht den Jumpsuit an, dazu noch passend ihre Plüschsocken und das Haar bindet Su passend zu einen hohen Pferdeschwanz.
Fertig mit dem sich zurechtmachen bringt sie ihre getragenen Sachen in die Waschmaschine, stellt diese an und und geht ins Wohnzimmer zurück, wo sie das aufschließen der Wohnungstür hört. Ihr Vater kehrt wieder Heim, erspäht sie und verkündet belustigt: »Wenn du wüsstest, wen ich eben entgegen gekommen bin?«
Er hebt die Hand, wo die Pizzaschachtel dort ist und Su guckt erstaunt, ehe sie leicht grinst. »Ich dachte, ich müsste sie zahlen.«
»Keinen Sorge, kannst mir das gleich zurückzahlen. Aber erst nach dem Essen«, gibt er ihr zu verstehen, geht in die Küche und stellt die Schachtel ab, bevor er sich nochmal verwundert zu seiner Tochter umdreht.
Wie erstarrt stellt er fest, dass sie den Jumpsuit trägt, was er ihr geschenkt, aber nie getragen hat.
»Su, ... du hast ihn ja an!«, staunt er und ein zärtlicher Ausdruck erscheint auf seinem Gesicht. »Es freut mich sehr.«
Su's Fingern kneten verkrampft den Weichen Stoff, Unsicherheit kommt auf und lässt sie beschämt grinsen. »Sehe ich gut darin aus?«, fragt Susan schüchtern, schaut runter, dann wieder zu ihn hoch in seinen dunklen Augen.
Ihr Vater kommt auf sie zu, bleibt vor ihr und hebt seine Hand, um ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Seine dunklen Augen schauen wie verzaubert in die ihre und haucht: »Du siehst wunderschön aus. Wie deine Mutter.«
Gerührt von die lieben Worte ihres Vaters kommt Susan auf ihn zu und tut zum ersten Mal das, mit was nie gerechnet wurde. Sie schlingt ihre Arme um seine Taille und schmiegt sich an ihm, will seine Wärme und Stärke spüren, die sie so gebraucht hat und von dem sie immer glaubt, diese nie zu wollen oder gar zu verdienen.
Völlig überrümpelt von diesen sanften Angriff, weiß Sam erst nicht, was er darauf erwidern oder welch eine Reaktion er von sich geben soll. Dass Susan sich nach ihrer Mutter sehnt, ist ihm mehr als klar, doch dass sie die Geborgenheit von Familie vermisst, wird ihm erst jetzt bewusst. Deshalb lässt er diese spontane Zuneigung zu und schließt sie innig in seine Arme, reibt ihr den Rücken, der von der weichen Baumwolle bedeckt wird, und genießt den kurzen Moment des Vater seins, was er so erhofft hat, für sie zu sein.
Susan nuschelt ein »Danke«, er lächelt und hält sie eine Weile, bis ihr Magen lautstark protestiert, weil es dringend Treibstoff braucht. Beide lachen sie, lösen sich voneinander und Susan bring nur kichernd hervor: »Ich denke mal, wir sollten endlich die Pizza essen, bevor sie kalt ist!«
Grinsend stimmt er ihr zu und beide decken den Esstisch und öffnen die Schachtel, wo auf sie ihre zufälligerweise beider Lieblingspizza - Margherita mit Pepperoni - wartet.
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