Kapitel 7 - Flucht

Plötzlich hörten wir das erlösende Knacken im Schloss und die Tür schwang auf. Ich atmete erleichtert auf und rannte raus, bevor irgendjemand etwas sagen konnte. Die Anderen liefen mir hinterher. Ich legte gezielt nicht den Weg ein, den ich mit Jaxon gelaufen war.

So schnell wir konnten, versuchten wir den Ausgang zu finden. Am Ende eines Ganges sah ich Licht. Ich blieb aprubt stehen. Mit einem Finger, den ich mir vor die Lippen hielt sympolisierte ich, dass meine Freunde, die nun ebenfalls außer Atem zum Stehen kamen, leise sein sollten. Schließlich zeigte ich auf das Licht. Mit fast lautlosen Schritten schlichen wir bis die Wand aufhörte. Ich blickte vorsichtig um die Ecke und stellte fest, dass dort zwei bewaffnete Männer standen.

Ich bedeutete den Anderen mir zu folgen. Wir liefen den Weg ein Stück zurück und bei einer kleinen Wandniesche unter einer Treppe blieb ich stehen. ,,Leute, da waren Wachen, wir kommen da nicht so einfach durch.", flüsterte ich in die Stille. ,,Und wie kommen wir sonst raus?", wisperte Marc. ,,Ich hab eine Idee.", sprach ich weiter, ,,Ich renne an der Tür vorbei und bin besonders laut dabei, damit die Beiden mich auch hören und mich verfolgen. Wärend dessen lauft ihr so schnell ihr könnt raus und sucht irgendein Versteck."
,,Nein, Lia wir können dich nicht einfach hier lassen!", protestierte Holly. ,,Doch. Ich hab euch doch erst hier rein gebracht.", sie schwiegen.
,,Ich schaffe das! Glaubt mir! Ich versuch einfach eine Runde zu laufen, dann komme ich bestimmt wieder hier an und schließlich raus."
Die Vier zögerten. ,,Bitte.", murmelte ich, ,,Bitte rettet euch."
,,Nagut.", flüsterte Dan.
,,Glaubt mir, das wird funktionieren!"

Also führten wir den Plan aus. Wir gingen vorsichtig zu der Ecke. ,,Wartet bis sie weg sind.", wisperte ich, so leise ich konnte. Mit einem Nicken zeigten sie, dass sie verstanden hatten.
Ich atmete tief ein und aus. Und noch einmal.

Schließlich nahm ich all meinen Mut zusammen und rannte los. Besonders geräuschvoll stampfte ich schon fast an ihnen vorbei. ,,Da war jemand!", rief einer der Männer. ,,Hinterher!", kam es laut von dem Anderen. Ich sprintete so schnell ich konnte. ,,Stehenbleiben!", schrie jemand hinter mir.
Ich bog ab und rannte weiter. Immer weiter und weiter. Meine Kräfte fingen an zu versagen. Mein Atem ging schnell und Tränen flossen über meine Wangen. Ich war nun schon drei mal nach links abgebogen. Und wenn ich die Länge der Gänge mit einbezog, hätte ich nach der nächten Ecke das Licht sehen müssen. Und tatsächlich. Freude und Adrenalin machte sich in mir breit.
Kurz bevor ich ins Freie rennen konnte, tauchte um die Ecke, die der gegenüberlag, um die ich gebogen bin, einer der Männer auf. Ich machte einen Endspurt. ,,Da ist sie!", rief er und ich hörte die Schritte des anderen Mannes hinter mir.

Mit einer scharfen Kurve bog ich ein fünftes mal ab.
Plötzlich hörte ich etwas lautes.
Ein Schuss. Ich riss die Augen auf. Bevor ich mich umdrehen konnte, sah ich, wie neben mir in der Wand eine Kugel einschlug.
Geschockt rannte ich um mein Leben. Noch schneller, als ich es vorher getan hatte.
Ich realisierte erst, dass ich draußen war, als die Sonnenstrahlen mein Gesicht ein wenig wärmten.

Wärend ich immernoch rannte sah ich mich verzweifelt um. Wohin nun?
Um die Lagerhalle herum war eine Straße, das hatte ich bereits gesehen, als ich mit Jaxon zu dem Park fuhr. Auf der anderen Seite der Straße waren kleinere Hochhäuser, die ebenfalls verlassen waren. Es waren alles alte Bürogebäude. Ich fixierte eines der Häuser und rannte weiter darauf zu. Die Männer waren immernoch hinter mir.

Die Straße war leer. Sie war, wie ausgestorben, was wohl daran lag, dass es früher Morgen war und die Sonne noch nicht richtig aufgegangen war.
Eine schmale Gasse führte zwischen den Häusern entlang. Etwa in der Mitte dieser Gänge war eine Tür. Ich rüttelte fest daran. Sie ließ sich nicht öffnen.
Weiter versuchen.
Ich lief die Gasse entlang. Als ich sie verließ, versuchte ich erst einmal die Männer abzuhängen. Ich rannte in verschiedene Seitenwege.
Plötzlich blieb ich an etwas hängen. Jedenfalls wurde ich durch irgendetwas ausgebremst. Es war warscheinlich eine Tür, das dachte ich auf jedenfall. Ich befreite meine Jacke schnell, wärend ich panisch nach hinten sah. Ohne noch mehr Zeit zu verlieren, rannte ich weiter.
Ich rüttelte an jeder Tür, an der ich vorbei lief.

So lange, bis tatsächlich eine aufging.

Zuerst war ich überrascht, dann sammelte ich mich und lief in das Haus.
Direkt gegenüber der Tür war eine Treppe. Genauer gesagt zwei Treppen. Eine ging nach unten. Eine nach oben.
Ich entschied mich nach oben zu gehen. Nachdem ich zwei Treppen bestiegen hatte, hatte ich die Wahl zwischen einer Tür und weiteren Treppenstufen.
Hinter mir waren keine Schritte zu hören. Erleichtert erlaubte ich es mir kurz zu verschnaufen, nur um nach wenigen Sekunden durch die Tür zu rennen.

Ich lief einige Gänge weiter. Die Treppe würde ich nie wieder finden, bei dem Labyrinth, das diese leeren Räume und Korridore bildeten.

Doch plötzlich, als ich gerade um eine Ecke biegen wollte, spürte ich nur noch einen harten Schlag mit einem festen, undefinierbaren Gegenstand, auf meinem Hinterkopf. Und bevor ich irgendetwas tun konnte, verlor ich das Bewusstsein.

><><

Jaxon sahs auf einem Stuhl in einem leeren Raum. Er brauchte ersteinmal Abstand von seinem Vater. Sein Verhalten verängstigte ihn. Er erkannte ihn nicht wieder.
Das leise Klingeln seinen Handys ließ ihn zusammenfahren.
,,Ja?", murmelte er wenig interessiert.
Plötzlich riss er die Augen auf und stand so aprubt auf, dass der Stuhl hinter ihm umfiel.
Jaxon hatte nichtmal das Gespräch beendet, da war er schon aus dem Raum verschwunden.

Mit klarem Visier starrte er die geöffnete Zelltür an.
Wie hatten sie das geschafft?
Der junge Mann griff an seine Hüfte. In den Hosenbund war seine Waffe geklemmt. Fast lautlos entsicherte er sie und hielt sie gradewegs auf die Tür gerichtet. Langsam schlich er an sie heran und mit einem Sprung stand er in der weit geöffneten Tür. Mit pochendem Herzen sah er sich in dem Raum um.
Leer. Komplett leer.
Weder das Mädchen noch die Jugendlichen waren aufzufinden.
,,Verdammt!", fluchte er.
In diesem Moment trafen die Männer ein, die ihn angerufen hatten.

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