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Chapter three
Fear is a liar

se•ren•di•pity
Finding something good without looking for it

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Noch den ganzen restlichen Tag hat Jin mit Namjoon in der Bibliothek verbracht und anstatt zu lernen, dem Blondschopf seine Aufmerksamkeit gewidmet. Hin und weg ist er, der Student lässt bereits jetzt schon das Herz des Schwarzhaarigen schneller schlagen, obwohl er ihn gerade mal zwei Tage kennt.

Doch auch ein Gefühl von Angst macht sich in dem Körper des Einundzwanzigjährigen breit, denn sicher ist er sich nicht ob Namjoon überhaupt schwul ist und nebenbei, was würden andere Menschen von ihm denken? Sicherlich nichts gutes, andauernd verurteilen sie einen mit ihren prüfenden Blicken und behandeln Jin so, als hätte er eine ansteckende Krankheit, dabei ist er doch nicht viel anders als alle. Nicht einmal rosa traut er sich zu tragen, aus Angst vor Verurteilung. Immer nur schmiegen sich schwarz, weiße Anziehsachen um den Körper des Schwarzhaarigen und auch wenn er sich so langsam satt gesehen hat, schafft er es einfach nicht sich zu überwinden.

Seufzend erhebt Jin sich von seinem Stuhl und verlässt, ohne die anderen Studenten zu beachten, die Lesung. Heute hat er es ziemlich eilig, denn bevor er wie gewohnt in die Bibliothek einkehrt, will der Schwarzhaarige zum Bäcker seines Vertrauens.

Rasch entfernt sich der Student von dem Campus und läuft bis vorne an die Ecke, wo ein altmodisches Schild mit geschnörkelter Schrift über der Türe des Bäckers prangert und macht beim Betreten des Ladens mit einem Klingeln auf sich Aufmerksam. Zwei Kaffee bestellt Jin und noch eine Kirschtasche, da die Kirschen darin die selbe Farbe wie Namjoons Wangen haben.

Ohne viel Zeit zu verschwenden eilt der Junge zurück und betritt völlig außer Atem das riesige Gebäude der Bibliothek. Mit einem schüchternen Lächeln schlendert er hinüber zu seinem Stammplatz und muss verblüfft feststellen, dass Namjoon noch gar nicht da ist.

Erwartungsvoll lässt der Schwarzhaarige sich auf den hölzernen Stuhl plumpsen und holt Laptop und Schreibmaterial hervor. Solange der Blondschopf noch nicht da ist, kann Jin ja einwenig lernen. Das hat er die letzten beiden Tage viel zu wenig getan.

Doch auch heute kann sich der Student kaum auf seine Arbeit konzentrieren. Immer und immer wieder schweift sein Blick hinüber zu der goldenen Uhr, die über dem Eingang hängt und traurig muss Jin mitansehen, wie einige Stunden vergehen, ohne das Namjoon auftaucht.

Zweifelnd lässt sich der Student zurück in den Stuhl fallen und starrt hinauf an die kalkweiße Decke. Warum ist er denn noch nicht da? Sonst kommt er um diese Uhrzeit doch immer? Hat Jin ihn etwa verschreckt, oder gar verjagt und Namjoon wird nicht mehr kommen? Wie sehr Jin doch seine Gedankengänge hasst, immerzu macht er sich selbst verrückt.

„Hallo Jinnie!"

Der Kopf des Genannten fährt herum und zu seinem Erleichtern kommt Namjoon die Tischreihen hoch geeilt, um sich neben seinen neuen Freund zu setzten. Nach Luft rangen tut dieser, als er sich neben Jin auf den Stuhl fallen lässt und entschuldigend wirft er diesem einen Blick zu.

„Tut mir unheimlich leid, dass ich jetzt erst komme. Meine Bahn hatte heute früh Verspätung und vorhin habe ich dann auch noch vergessen, dass ich heute Nachmittag eine Vorlesung hatte. Die habe ich nun blöderweise verpennt. Ich hoffe du hast dir keine Sorgen gemacht?"

Zaghaft schüttelt Jin den Kopf und muss sich bei dem Anblick des Blonden ein Grinsen verkneifen. Dessen Wangen sind nämlich stark gerötet und seine Haare, die eben noch von einer Mütze bedeckt waren, stehen nun in alle Richtungen ab. Schlicht und einfach süß sieht er in den Augen des Schwarzhaarigen aus.

„Ist das für mich?" Fragend deutet Namjoon mit einem Finger auf den braunen Plastikbecher und die Tüte, in der das Gebäck für ihn ist.

„J-ja..ich dachte ich bringe dir mal was mit." Schüchtern senkt Jin seinen Kopf, wie er es oft tut wenn ihm etwas unangenehm ist. Erst eine Druck auf seinem Rücken lässt ihn wieder aufsehen und überrascht stellt er fest, dass sein Nebenmann ihn soeben in eine kurze Umarmung gezogen hat.

Geschockt und gleichzeitig überfordert entgleitet dem Schwarzhaarigen ein leichtes Stöhnen, wofür er am liebsten im Boden versunken wäre. Doch glücklicherweise schenkt Namjoon dem ganzen keinerlei Beachtung, sondern betrachtet seinen Gegenüber mit hochgezogener Augenbraue.

„Sag mal, warum trägst du denn eigentlich immer nur so eintönige Klamotten Jin? Da fehlt der gewisse Kick, wo sind denn die Farben?"

Nur ein Schulterzucken bekommt der Blonde als Antwort, woraufhin er leicht die Augen verdreht. Selbstbewusst greift er nach den kalten Händen des Schwarzhaarigen und verschränkt diese mit den seinigen. Sofort versteift sich der gesamte Körper Jin's und überfordert schaut er im Raum umher.

„N-Namjoon..was ist wenn wir gesehen werden..man könnte falsches vermuten."

„Das kann uns doch egal sein. Es ist nicht wichtig was andere über einen denken oder sagen, hauptsache du bist im Einklang mit dir Jinnie." Schon wieder dieser Spitzname. Er lässt das Herz des Schwarzhaarigen aussetzen, auch wenn es nur einige Sekunden sind.

„Wenn du dich deshalb auch nicht traust, knallige Farben die leuchten oder auffallen zu tragen Jin, dann wird es langsam mal Zeit für eine Veränderung. Trau dich mehr und verzichte darauf, auf die Meinung anderer zu hören."

Die Worte des Blondhaarigen scheinen Jin Flügel zu verleihen und einen kurzen Moment überlegt er tatsächlich morgen sein eigentliches Lieblings Shirt anzuziehen, doch die aufkommenden Zweifel lassen den Jungen wieder zurück auf den Boden der Realität kommen.

„D-Das kann ich nicht."

Ein trauriges Seufzen verlässt daraufhin den Mund seines Gegenübers und kopfschüttelnd mustert Namjoon den Jungen vor sich. Einer zarten Blume scheint Jin gleich zu sein, welche man mit viel Aufmerksamkeit und Bedacht pflegen muss und das hat sich der Blondschopf als neue Aufgabe gesetzt. Er will es schaffen den Schwarzhaarigen aus seinem Kokon herauszulocken, damit dieser sich ganz wie ein wunderschöner Schmetterling entfalten kann.

„Schade, es hätte mich gefreut."

Langsam packt Namjoon seine Sachen zusammen und spürt dabei genau die unsicheren Blicke seitens Jin auf sich. Tatsächlich hat er heute noch etwas vor und kann deshalb nicht, wie gestern, lange bleiben.

„Tut mir leid Jinnie, aber ich muss jetzt gehen", langsam erhebt der Blonde sich und schenkt dem Studenten noch einmal ein Lächeln, „Wir sehen uns dann morgen,ja?"

„B-Bis morgen." Schüchtern winkt Jin dem Blonden hinterher, welcher soeben durch den Eingang verschwunden ist und nachdenklich stützt der Schwarzhaarige seinen Kopf auf den eigenen Händen ab.

Die Worte des anderen haben tatsächlich in ihm etwas bewegt und innerlich ist Jin mit sich am kämpfen, ob er sich nun doch etwas trauen soll oder nicht. Einerseits fühlt er sich einfach unwohl, wenn ihn alle anstarren und selbst findet er stehen ihm bunte Farben nicht. Andererseits ist es Namjoon, den er damit glücklich machen würde.
Jetzt ist es nur noch die Frage, welches der beiden Argumente überwiegt.

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Thank you for reading!
by @ bekki21

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