Episode.25
Ascheregen -- Casper
"Luke", brüllte ich über die Straße. Mein Alkoholpegel verstärkte den Ausdruck meiner Stimme so sehr, dass der Angesprochene erschrocken zusammenzuckte. Er drehte sich in meine Richtung, allerdings war es zu dunkel um seine Gesichtszüge zu erkennen, dann löste er sich aus den Armen seines Begleiters und rannte, ohne nach links oder rechts zu sehen, über die Straße.
Seine Fahne stieg mir in die Nase, als er seine Arme um mich schloß und mich küsste.
"Gott sei dank", murmelte er leise und drückte seinen Kopf an meine Schulter, "dieser Typ hat mich einfach nicht in Ruhe gelassen"
Ich wollte mich nicht mit ihm streiten, hatte kein Bock vor den anderen eine Show abzuziehen, so nahm ich beruhigend lächelnd seine Hand und küsste ihn.
Mittlerweile war die Gruppe, mit der Luke vorher unterwegs war, ebenfalls auf die andere Straßenseite gekommen.
Das Mädel säuselte besoffen Liebeserklärungen an ihren Freund vor sich hin, was dem Angesprochenen sichtlich peinlich war. Ihre Haare waren nass, ihre Schminke verlaufen und es war ein Wunder, dass sie noch halbwegs auf ihren eigenen Beinen stand.
Ihr Freund hingegen wirkte relativ nüchtern, er hielt sie fest, drückte sie an sich, dass sie nicht umkippte und sah genervt in der Gegend herum.
Ich verstand ihn zu gut, hätte es an seiner Stelle jedoch nicht so gezeigt, denn später würde es ziemlich unangenehm für seine Freundin werden und wenn man eine Person liebt, dann liebt man auch ihre Fehltritte, all ihre Fehler und Macken. Ohne sie andauernd darauf hinzuweisen.
Als ich den erbärmlich gekränkten Blick des Typens, der etwas von meinem Luke wollte, sah, musste ich lächeln. Wurde aber auch wütend.
"Luke gehört mir, merk dir das", raunte ich ihm mit einem Hieb gegen die Schulter zu und wendete mich dann wieder meinem Freund zu.
Dieser fröstelte müde und schloss alle paar Sekunden seine Augen. Auch ich merkte, wie meine Glieder schwerer wurden, aber das war kein Wunder. Über den Hochhäusern ging bereits die Sonne auf, einige Vögel zwitscherten ihre gewöhnliche Melodie und wahre Frühaufsteher schlenderten zum Bäcker.
Wie jedes Mal, wenn ich zu so einer Zeit um die Häuser zog, belächelte ich die Familienväter, die Renter, die ihren Morgenspaziergang machten, und die jungen Mütter, die übermüdet ihre Kinder beruhigten, mit der Hoffnung für einige Sekunden auf einer Bank die Augen schließen zu können. Ich genoß die Freiheit, die ich jedesmal verspürte. Keinesfalls dachte ich daran, jemals einen gewöhnlichen Job anzunehmen. Wozu auch? Um jeden Tag, wie den vorherigen zu leben?! Ich wollte nicht im Alltagstrott versiffen.
Ich wollte so richtig leben.
"Ich bring dich nach Hause, Baby", sanft drückte ich meine Lippen an Lukes Stirn und küsste diese Stelle. Als Antwort bekam ich ein träges Nicken, erwartete aber auch nicht mehr.
Einen Moment verharrte ich, bedachte die drei anderen mit einem nachdenklichen Blick, beschloss aber, sie würden schon alleine nach Hause finden.
Kurz bevor ich die Wohnungstür aufschloss würgte Luke. Er drückte sich beide Hände vor den Mund, sein Körper verkrampfte sich, dennoch half es nichts. Ich wollte ihn hochziehen, doch da erbrach er sich direkt über mein Shirt.
Ein unglaublich unangenehmer Geruch stieg mir in die Nase, am liebsten hätte ich selber hinterher gekotzt, doch ich rieß mich zusammen, versuchte nur durch den Mund zu atmen, hob Luke hoch und trug ihn bis unter die Badewanne.
In windeseile entledigte ich ihm seiner Klamotten, stopfte mein Shirt mit seinen in die Waschmaschiene und begann ihn zu waschen. Er war kurz davor sein Bewusstsein zu verlieren, schlapp stützte er sich in meinen Armen und atmete flach.
"Luke", flüsterte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange, "Luke, bleib wach, du kannst gleich schlafen."
Nach einer gefühlten Ewigkeit, ich war durchnässt bis auf die Unterhose, lag Luke leise schnarchend quer auf dem Bett. Fest in die dicke Decke gewickelt.
Im nachhinein war mir schon da klar, dass Luke nicht gut bei mir aufgehoben war, doch ich mochte ihn zu sehr um es mir einzugestehen.
So beobachte ich ihn beim Schlafen aus Angst, er würde sich erneut übergeben und dann an seiner Kotze ersticken. Nie machte ich mir solche Gedanken, aber es war Luke, ich konnte nicht anders, als mich um ihn zu sorgen.
Irgendwann fielen meine Augen jedoch zu, ich schreckte einige Male im Schlaf hoch, als ich aber endgültig erwachte, war mein Bett leer. Ich schlurfte übermüdet in die Küche, wo ich frische Brötchen, Kaffee und Orangensaft auffand. Neben all dem ein Brief.
Luke entschuldigte sich, für die vergangene Nacht, schrieb, dass es nicht noch einmal vorkommen würde und dass er ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte.
Natürlich konnte ich ihm nicht lange böse sein, so lud ich ihn, als ich ihn von der Schule abholte, ins Kino ein.
Grinsend richtete der Blondschopf seine strahlenden blauen Augen auf mich. Er deutete in den fast leeren Saal und dann auf mich.
"Als Entschuldigung quasi", nuschelte er schüchtern, beugte sich dann vor und knöpfte meine Hose auf.
"Was wird das Luke?!", fragte ich, wobei es mir eigentlich bereits klar war. Es war nicht der erste Blowjob, den ich ihm Kino bekam, aber der beste. Es lag wahrscheinlich nicht an Lukes Können, sondern einfach an ihm. Ich stöhnte laut, versuchte meine Stimme zu dämpfen, aber der Film war sowieso laut genug um uns zu vertuschen.
Lukes Zunge strich über meine Eichel, ich merkte, wie er versuchte Bewegungen zu übernehmen, die ich ihm an sich geziegt hatte.
Allerdings dauerte es nicht lange, bis wir unterbrochen wurden. Ein junges Pärchen, vielleicht etwas jünger als wir, setzte dich genau in unsere Reihe.
Ich zog Luke auf meinen Schoß und massierte seine Schultern, während mein steifer Penis hart gegen seinen Hintern drückte.
An diesen Abend führte ich in zum Essen aus, wir alberten rum und beachteten die Menschen um und herum kein bisschen.
Egal, was für genervte oder angewiderte Blicke sie uns auch zuwarfen.
Der Abend galt allein uns.
Ich fühlte mich zu Luke verbunden, wie noch nie zu einer Person.
Die Nacht brach ein, dennoch konnten wir uns nicht voneinander lösen. Unsere Gespräche wurden immer langsamer und einfältiger, aber das war egal. Wir hätten uns sogar stundenlang über ein Kartoffel unterhalten können, ohne gelangweilt zu werden.
Als wir spät nachts aneinander gekuschelt im Bett lagen und schwiegen, wurde mir so richtig klar, was ich für ihn empfand.
Es begann schon beim allerersten Augenblick, als ich mich von ihm angezogen fühlte.
~ Lass nun alles hinter mir, hin zu dir, hingeführt
Sie sagten Liebe vernebelt, doch ich war blind vor dir ~
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