Episode.24

I can't stop drinking about you -- Bebe Rexha

Mit Tränen in den Augen lächelte Luke.

Die Haut an seinem Oberarm war noch gerötet, während Zayn durchsichtige Folie über das Tattoo wickelte.
"Es sieht cool aus", grinste Luke und sah von seinem Tattoo zu mir.
Ich sah beeindruckt zu ihm und war unglaublich stolz.
Luke war echt tapfer gewesen, er hatte keinen Laut über die Lippen gebracht, während die Nadel Farbe in seinen Arm stach.
Seine schwitzige Hand klammerte zwar noch um meine Hand, aber das war alles.

Es war ein geschwungener Pfeil, dem er nun auf der Haut trug. Luke erklärte, dass er symbolisch für mich stehen würde.
Die Spitze zeigte in Richtung seines Herzens und er war immer noch so romantisch veranlagt, dass er meinte er wäre mit einem Pfeil von Amor abgeschossen worden.

Zayn legte eine Pause ein und setzte sich zu uns auf die Couch.
Er reichte Luke eine Zigarette, nachdem dieser meinte er würde heute nicht kiffen.
"Ich habe gestern dein Motiv gestochen, Luke", erklärte Zayn beiläufig und lächelte.

Ich musste etwas nachdenken bis ich mich an das Mädchen und ihre Mum erinnerte, für die Luke eine Skizze machte.
"Es ist echt gut geworden", sprach er weiter. Zayn reichte mir den Joint und grinste dann zu Luke.
"Hast du Lust das öfter zu machen?"

Automatisch erhellte sich Lukes Miene. Ohne irgendetwas weiter zu besprechen stimmte Luke zu und war Feuer und Flamme.  

Von nun an ging er montags und donnerstags nach der Schule direkt zu Zayns Studio. Es war ungewohnt, nicht mehr die ganze Zeit mit ihm zusammen zu verbringen, aber dadurch kam ich wieder dazu mehr Sachen zu erledigen. Ich nahm einige Modeljobs an, welche Zayn an mich weiterleitete, schaffte es mir den Stoff meines Studiums ein wenig anzusehen und bestand sogar mit viel Glück, Schummeln und Flirten die nötigen Prüfungen.

Nach dem ersten Tattoo kamen schnell weitere dazu, viele davon ähnelten einigen meiner. Wenn ich Luke fragte, was seine Eltern davon hielten zuckte er nur mit den Schultern, ihm war es egal, meinte er.


"Ash?", gebeugt über einem Lernbuch saß ich am Küchentisch und sah auf, als Luke mit müden, gequollenen Augen in die Küche trat.

"Hm?", entgegnete ich, streckte blind meine Hand nach ihm aus und zog ihn auf meinen Schoß. Automatisch kuschelte er seinen Kopf an meine Halsbeuge.

"Ich kann nicht schlafen... dabei bin ich eigentlich so müde..."

Ich musste lächeln, dieses Gefühl kannte ich zu gut von der Zeit, als ich anfing zu kiffen. Man machte es immer öfter und auf einmal war es komisch clean im Bett zu liegen. Schlafen ging gar nicht.

"Ich bau uns gleich 'ne Gute-Nacht-Tüte", murmelte ich und blätterte eine Seite weiter.

Luke gähnte, meinte aber, er würde die Tüte bauen. Ich sagte dazu nichts, nickte höchstens leicht und konzentrierte mich wieder auf die kleinen Buchstabn in meinem Buch.

Ich hatte das Gefühl die Buchstaben würden andauernd ihre Plätze tauschen, dann wurde die schwarze Tinte auf einmal grün, dann weiß, sodass sie sich nicht mehr vom Papier unterschied. Stöhnend schloss ich die Augen und schob das Buch beiseite.

Da kam Luke aber auch mit einem Joint in der Hand in die Küche und lächelte wie ein Honigkuchenpferd.

Stolz präsentierte er mir den Joint und ich war wirklich beeindruckt, ich hatte nie mitbekommen, dass er es gelernt beziehungsweise geübt hatte.

"Komm, babe, wir rauchen den im Bett", ich nahm eine Tasse aus dem Abwasch und schob meinen Blondschopf dann in Richtung Schlafzimmer.

Eingekuschelt in eine frische Decke lagen wir im Bett und sahen eine Folge Brooklyn Nine-Nine an, während wir rauchten und ganz langsam in einen ruhigen Schlaf fielen.


"Warte heute nicht auf mich... Ein Kumpel feiert heute seinen Geburtstag in 'ner Bar", Luke schob sich einen Löffeln Cornflakes in den Mund, um mir keine Fragen beantworten zu müssen, also nickte ich und sagte ihm, er solle sich ab und zu mal melden.

Lächelnd nickte Luke und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, ehe er seine Schuhe anzog und zur Schule ging.

Luke meldete sich nicht. Er ging auch nicht an sein Handy, als ich ihn halb fünf Uhr morgens anrief. ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte mir keine Sorgen gemacht, aber ich war nunmal selber nicht anders, so traf ich mich mit Zayn und Niall im Duke.

Das Duke war ein rießiger Club, hatte man einmal seine Leute verloren, fand man sie erst viel später wieder. Die Türsteher kannten mich von früher und ließen uns drei sofort rein, ohne Ausweis, ohne Bezahlung, ohne Taschenkontrolle.

Ich nickte meinen beiden Freunden zu und meinte, wir würden uns an der Bar treffen, sie verstanden und ließen mich alleine auf Toilette gehen. Ich zog zwei Lines und gesellte mich dann zu Niall, der mit einer kleinen Blondine flirtete. Zayn hatte Perrie gefunden und war mit ihr auf der Tanzfläche verschwunden.

Niall war vollkommen in sein schreiendes Gespräch vertieft, sodass ich mich nicht einmischte, sondern die lauten Bässe in meinen Ohren und den Rhythmus, der in meine Beine überging genoss und übernahm.

Ich bewegte mich frei zu den Beats, fühlte mich, als würde ich fliegen und schwebte über die Tanzfläche. Ein junges Mädchen, was wahrscheinlich nur durch ihre großen Brüste in den Club kam, stieß mich aus Versehen an und lächelte schüchtern. Mir war sofort klar, was sie wollte. Sie sah wirklich gut aus und ich verschwendete keinen Gedanken an Luke, als ich sie an mich zog und eng mit ihr tanzte.

Es war bedeutungslos für mich, ich stöhnte, als sie ihre Lippen um mein Glied legte und ordentlich saugte. Ihre Haare waren verwuschelt, sie hatte bereits dunkle Augenringe von ihrer Schminke und dennoch war es ihre Idee, den Club zu verlassen um mir auf dem Hinterhof einen zu blasen.

Ich sagte nichts dazu, spritze in ihren Mund ab und drückte sie dann nach hinten.

"Hey", rief sie mir hinterher, als ich meine Hose zuknöpfte und ging, "bekomme ich nicht deine Nummer?!"

Ich beachtete die kleine nicht weiter, es war mir egal, was sie wollte. Eiligen Schrittes verließ ich den müllübersähten Platz und lehnte mich erschöpft an eine alte Eiche.  Tief sog ich die kühle Nachtluft ein, drehte mich um, als ich ein bekanntes Lachen hörte.

Er war auf der anderen Straßenseite, es war dunkel aber dennoch erkannte ich meinen Jungen.

Er hing lachend in den Armen eines anderen Typen. Daneben  liefen noch ein Mädel und scheinbar deren Freund.


~ Vielleicht liegt der Sieg darin einfach aufzugeben ~



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