Episode.21

Party all night -- Sean Kingston



"Du hast bald Geburtstag", stellte jemand fest, als ich das Schülerbuch durchblätterte.  Luke stand hinter mir und sah gespannt auf  die Zeilen, die über mich geschrieben wurden.

Ehe er hätte weiter lesen konnte drehte ich mich um und legte meine Arme um ihn.
"Hey babe", lächelte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

Auch er lächelte, aber um einiges schüchterner.
"Lass mich mehr lesen! Was stand da? Mädchenschwarm? Jetzt bist du mein Schwarm", Luke griff nach meinen Hände, doch ich zog ihn mit.

"Worauf hast du Lust?", fragte ich und zog ein paar Geldscheine aus meiner Tasche.
"Einen Chickenburger, eine große Portion Pommen mit Ketchup, eine Cola, McFlurry und...", kurz überlegte der jüngere und sah mich grinsend an, "und noch einen Chickenburger"

Ich grinste breit, mir war klar, dass er die Bestellung nur zum Spaß sagte, allerdings bestellte ich ihm trotzdem genau das.

Mit unserem Essen setzten wir uns in den Park, wo eines unserer ersten Treffen war.
Luke sah mich lange an, ohne auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen.
Ich belächelte ihn und klaute ein paar Pommes aus seiner Schale.

"Was wünschst du dir", fragte er schließlich und lehnte sich an mich. Seine Haare kitzelten an meinem Hals. Er drehte sein Gesicht so, dass er mich ansehen konnte. Seine Lippen zierten ein sanftes Lächeln.
"Überrasch mich", meinte ich schlicht, obwohl ich nur einen sehnlichsten Wunsch hatte.

"Komm schon, du musst dir doch irgendwas wünschen, Ashton", hakte der jüngere nach.
"Du weißt, was mir gefallen würde", mit einem vielsagendem Blick bedachte ich den Blondschopf und zog ihn näher an mich.
"Du weißt es ganz genau", hauchte ich gegen seine Haut, worauf er eine sanfte Gänsehaut bekam.
Er nickte zögerlich, sein Blick war gesenkt um mir seine erröteten Wangen zu verbergen.

Es waren noch gute zwei Wochen bis zu meinem Geburtstag, dennoch schien Luke sich bereits stark damit zu beschäftigen.

Oft fragte er nach, ob ich nicht irgendetwas brauchte. Jedesmal war meine Antwort dich und immer errötete er.

Wir waren mit Mikey und Calum, einem weiteren Freund meines Bruders, bei mir. Calum war alles andere als Luke. Aufgedreht, die ganze Zeit am lachen und mit einem ununterbrochenen Redeschwall.

Der Joint machte seine Runde, während im Ofen bereits Pizzen erwärmten.
"Seid ihr eigentlich zusammen?", Calum sah mit rot unterlaufenden Augen zu Luke und mir, welcher eng an mich gedrückt neben mir saß. Eine meiner Hände lag auf seinem Oberschenkel und streichelte diesen sanft.

Luke nickte leicht, sah dennoch fragend zu mir. Ich erwiderte seinen Blick mit einem breiten Grinsen.
"Wozu brauchen wir eine Bezeichnung anderer dafür", fragte ich den jüngeren ernst, welcher dadurch eingeschüchtert mit den Schultern zuckte.
"Also sind wir nicht zusammen?", er sprach das letzte Wort so aus, als bedeutete es ihm sein Leben.

Auch ich zuckte mit den Schultern, aber mit einer anderen Absicht.
"Ich weiß nicht ob wir zusammen sind", meinte ich, als würde es mich nicht angehen, "sag du es mir Baby. Ich weiß, dass du meins bist, dass du mehr Zeit mit mir als mit allem anderen verbringst, mich ziemlich magst und hier wohnst"

Während ich sprach erhellte sich seine Miene erheblich, er sah mich an und biss sich auf die Lippe.
"Du hast was vergessen", berichtigte Michael mich mit den Worten, die Luke auf der Zunge lagen.
"Und ich mag dich auch sehr", grinste ich und bestätigte meine Worte durch ein Kuss auf die Lippen meines Jungens.

Dadurch grinste er erfreut und nahm den Joint, den Calum ihm reichte. Er zog zu heftig daran, dass er sofort husten musste.
"Trinken", keuchte er in seinem Hustenanfall. Seine Hände krallten sich um die Cola, er nahm einen riesigen Schluck und zog dann wieder am Joint.

So verliefen mittlerweile viele Nachmittage und Abende von uns. Zwischendurch kamen noch andere vorbei, rauchten mit, schmissen einen Trip oder kauften etwas.
Luke hatte sich an meine Tagesabläufe so langsam etwas gewöhnt, er machte fast alles mit und ich ließ ihm immer die Möglichkeit sich selbst zu entscheiden.

Am Wochenende war es für uns normal, dass wir lange schliefen, ein Aspirin schluckten, Kaffee tranken und uns etwas zum brunchen liefern ließen.
Abends ging es dann auf die nächste Party.

Luke war bereits bekannt in meinem Freundeskreis. Viele nannten ihn Lucky Luke wenn er stolz erzählte er sei mein fester Freund. Jedem war bekannt, dass ich keine ordentlichen Beziehungen führte beziehungsweise einging.
Aber Luke schwärmte viel und ging mir darauf ein, wenn man ihn fragte, wie oft ich ihm bereits fremdgegangen wäre.
Er ignorierte diese Fragen, lächelte nur schüchtern und holte sich mehr zu trinken.
Er hatte Angst, unglaubliche Angst.

Oft bemerkte ich erst viel später, wie betrunken er schon war. Meistens war das dann der Punkt, an dem wir nach Hause fuhren.

"Ich bin nicht besoffen", hörte ich seine Stimme brüllen. Er war es zweifellos.
Augenblicklich erhob ich mich von der Couch, auf der ich mit Zayn, Perrie und Jade saß, und ging in die Küche, wo ich Luke vermutete und fand.

"Kleiner", meinte Liam provozierend, "sieh es ein dein Ashton ist 'ne Nummer zu groß für dich. Frag ihn doch mal, was er macht, währenddessen du in der Schule bist. Glaubst du wirklich noch daran, dass er studiert?!" Der größere, der sich einst an Luke ranmachte, sah ihn nun grinsend an. Er wartete nur darauf, dass Luke ausrastete.

Luke sah ihn an, öffnete den Mund um etwas zu erwidern, bekam aber Schluckauf und Tränen in den Augen.
"Da ist ja mein Baby", rief ich laut und stürmte auf Luke zu, ehe jemand seine Tränen hätte sehen können.
Ich drückte ihn fest an mich, spürte wie heftig er zitterte, umschloss seine Wangen mit meinen Händen und küsste ihn sanft.

"Du schmeckst ziemlich nach Kippen, Wodka und Orangensaft", raunte ich, als wir uns lösten. Er zog die Nase hoch und sah angestrengt auf mein Brust, damit niemand seinen leeren Blick auffangen konnte.
"Du und ich, wir gehen jetzt mal an die frische Luft", lächelte ich ihm zu und sah dann angepisst zu Liam: " und du kümmerst dich um deinen eigenen Dreck"

Kaum war die Haustür hinter uns geschlossen begann Luke zu schluchzen. Ich versuchte ihn zu trösten aber immer wieder meinte er nur, es bringe nichts.

Auf einmal drückte er mich fest weg von sich ging schnell einige Schritte vor, hockte sich hin und erbrach.
Schnell stand ich hinter ihm und strich über seinen Rücken.
Als er sich aufrichtete lächelte er matt.
"Sorry", murmelt er, indes er mit seinem Jackenärmel über seinen Mund wischte.
"Mir war so schlecht, dass ich heulen musste"


~ Werf ein Streichholz in die Luft auf den Rest meines Lebens.. Und blicke nur zurück,  um eure Gebäude brennen zu sehen. ~

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