Episode.20

Boom clap -- Charli XCX


Luke war längst eingeschlafen, als der Abspann des Filmes lief. Ich strich ihm lächelnd eine Strähne aus dem Gesicht und gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Stirn.

"Schlaf gut, Baby boy", raunte ich, obwohl der jüngere schon sicher schlief.

Ich fröstelte leicht, als ich mich mit einem Dübel auf das Fensterbrett am großen geöffneten Fenster setzte.
Die Nacht war klar und voller Sterne, hätte ich besser in Astronomie aufgepasst hätte ich wahrscheinlich lauter Sternbilder erkennen können, so saß ich aber nur tief inhalierend da und spürte, wie mein Körper erschlappte.

Irgendwie schaffte ich es noch, völlig schlaftrunken, die große Decke über Luke und mir auszubreiten, ehe ich eindämmerte.

"Ashypopashy!", etwas feuchtes, leicht klebriges benetzte meine Wangen, als ich meine Augen zu dünnen Schlitzen öffnete.
Mein Sichtfeld war minimal, dennoch erkannte ich den aufgeregten Jungen über meinem Gesicht, der neckend extra feuchte Küsse auf meine Haut drückte.

"Luke", stöhnte ich genervt und drehte mich zur Seite. Dies nutzte der jüngere sofort aus und kniff mir in meinen nackten Hintern.
"Was?!", knurrte ich nun etwas lauter und drehte mich wieder zu ihm. Der angesprochene drückte mir augenblicklich sein Handy ans Ohr, weshalb ich nur müde stöhnte.
"Ja?!", keifte ich, genervt dass man mir meinen Schlaf raubte.

"Guten Morgen, Morgenmuffel der auf meinen Sohn aufpasst", lachte eine weibliche Stimme. Ich brauchte eine Weile um zu kapieren, dass Liz Hemmings am anderen Ende war.
"Morgen", gab ich kurz zurück und wartete, dass Lukes Mom weitersprach.
"Ashton, ich hätte ein Anliegen... Was ich gerne mit dir persönlich klären würde.... Alleine wenn es geht"

Ich verstand rein gar nichts, was die Frau von mir verlangte nannte ihr aber meine Adresse und erklärte ihr, wann sie vorbeikommen könne.

Als ich auflegte strahlte Luke mich überglücklich an. Er schlang seine Arme um mich und dankte mir für etwas, was mir kein bisschen klar war.

"Ist alles abgeklärt?!", fragte er, wobei er die Antwort sich bereits dachte.
Schulterzuckend murmelte ich: "sicherlich" und lächelte sanft.

Er machte sich schweigend, aber breit grinsend fertig und zog mich dann in meine Küche.
"Ich hab heute zur 3. also können wir noch frühstücken", informierte er mich, während seine langen Beine ihn zum Kühlschrank trugen, wo er Brotaufstrich und Belag herausbeförderte.
Manchmal verstand ich ihn nicht. Luke der kleine blonde schüchterne Junge, schien in meiner Nähe so richtig aufzublühen, aber war er alleine oder jemand war in unserer nähe, dann war er so still und schien sich nicht einmal zu trauen die banalsten Sachen zu tun.
Wenn wir gemeinsamer Freunden irgendwo waren, dann informierte er mich oft zögerlich, dass er auf Klo ginge, wobei dass dann oft wie eine Frage klang.
Oder ob wir was essen könnten. Wenn er etwas brauchte oder wollte, sagte er meistens wir. Wahrscheinlich aus Angst abgewiesen zu werden.

Er deckte den Tisch und setzte Wasser für Kaffee auf, während ich Aufbackbrötchen in den Ofen schob.
Luke trank keinen Kaffee. Er verabscheute die braune bittere Flüssigkeit, aber bei mir gewöhnte er es doch irgendwie an, da ich meinen Tag nicht ohne mindestens eine Tasse starten konnte.
Allerdings bestand sein Kaffee zur hälfte aus Milch und Zucker, aber irgendwie war das süß.

Natürlich verplanten wir wieder einmal die Zeit sodass Luke schlussendlich zur Schule rennen musste, während ich mein Apartment wieder etwas auf Vordermann brachte, sodass Liz kommen konnte.

So bestand mein Vormittag aus räumen, putzen und zwischendurch einen Joint.

Als es gegen halb eins war klingelte es auch schon an der Tür.
Ich betätigte den Summer, sodass Liz hochkommen konnte.

Mit mehreren Einkaufstüten kam sie dann, etwas ermattet von den Treppen, in die Wohnung und lächelte herzlich.

Schnell zog ich mir ein Tanktop über und umarmte sie dann kurz.
"Hättest du doch was gesagt, ich hätte die doch tragen können", meinte ich überrascht, dass sie die Einkäufe nicht in ihrem Wagen gelassen hatte.

"Ach das war nur halb so wild. Ich dachte mir, ein junger Student wird bestimmt etwas für seinen Kühlschrank brauchen. Außerdem kenne ich ja meinen kleinen verfressenen Sohn", sie lächelte müde, ihre Augen spiegelten einen Stich Ungewissheit wider.
Ehe ich hätte irgendwas erwidern können nahm sie wieder die Gesprächsführung auf: "da wäre ich auch fast schon bei meinem eigentlichen Grund, warum ich hier bin..."

Sie legte eine kurze Pause ein, in der sie sich unsicher umsah und ihre Hände knetete.
"Ashton", setzte sie erneut an, "wäre es möglich, dass Luke für längere Zeit hier einzieht?", sie sah mich prüfend an, sprach aber weiter, ehe ich reagieren konnte.
"Ich übernehme die Miete! Gerne auch ein paar Einkäufe. Nur zu Hause tut es Luke nicht gut und er ist sehr sensibel..."

"Ja klar", bestätigte ich ruhig ihre Bitte, aber sie nahm mich kaum war. Mit Tränen in den Augen listete sie immer weiter Sachen auf, bis ich beide Hände hob.

"Liz! Liz! Liz! Stop! Aufhören", lachte ich, während meine Hände wild vor ihrem Gesicht rumfuchtelten.
Sie sah mich ernst an. Stoppte zu reden. Hoffte auf eine Antwort.
"Ich habe doch ja gesagt"

Kaum hatte ich ausgesprochen sprang sie mir in die Arme.
"Danke Ashton!"

Nicht viel später war ich wieder alleine, mit einem Briefumschlag in dem mehr Geld als nur die Miete und die ganzen Mahnungen bezahlte.
Ich verstaute es und machte mich auf den Weg zur Schule.
Luke hatte noch nicht Schluss, weshalb ich mich ein wenig umsah.
Es fühlte sich so an, als wäre es eine Ewigkeit her, dass ich meinen Abschluss hier gemacht hatte.

Ich erinnerte mich, wie ich lachend und unglaublich besoffen mit Zayn und Louis die Gänge entlang gerannt bin.
Die Zeugnisse in den Händen grölten wir Beleidigungen gegen die Lehrer und die gesamte Schule, bis wir rausgeworfen wurden. 

Mikey hatte unglaublich mit mir als seinen Bruder angegeben und plante bereits seinen Abistreich.

Als es klingelte stand ich vor einem riesigen Bild, was schon etwas älter war.
Alle Schüler und Lehrer der gesamten Schule standen auf dem Hof, sahen in die Luft und das Bild wurde von oben geschossen.
Ich war damals gerade in die 10. Klasse gekommen, hatte meinen Business längst gestartet und blies eine gelbliche Rauchwolke in die Luft.
Ich stand relativ weit hinten, vor meiner Clique und mir war eine Gruppe junger Mädchen, die uns, statt den Himmel anstarrten. Der Rest merkte erst später, als das Bild hier aufgehangen wurde, dass wir straff waren.


~ Bist du 14 glaubst du von Liebe zu wissen
Mit 17 das erste Mal Liebe geschmissen
Wirst 19 siehst langsam Liebe verbissen
Bist 23 und endgültig von Liebe zerrissen ~

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