너는 지금 행복하니? (아니)

Juli

„Han Jisung mein Name, ich bin wegen der Arbeit meiner Eltern gewechselt.“

„Ok danke, gibt es noch Fragen?“

„Hast du eine Freundin?“

„Nein, die habe ich noch nicht.“

Charmant grinsend, setzte sich der braunhaarige. Beobachtet wurde er hauptsächlich von den weiblichen Mitschülerinnen, allerdings startten ihn auch einpaar männliche an. Hatten wohl Angst vor Konkurrenz. Auch ein junger Mann konnte nicht den Blick von dem Neuen nehmen. Allerdings nicht aus Neid oder der gleichen. Yongbok sah interessiert zu Han Jisung, der jetzt nach vorne sah und fleissig mit seinem iPad mitschrieb. Er war nicht der hübscheste, allerdings ging es auch um seine Ausstrahlung. Han hatte eine unglaubliche Ausstrahlung, wie Yongbok fand. Auch die Stunde danach, viel ihm deutlich das neue Gesicht auf.

„Yongbok?“ Überraschenderweise stand Han in der Mittagspause vor ihm. Yongbok hatte sich greade in die Schlange zur Essensausgabe eingereiht, da stellte sich sein Mitschüler neben ihn. „Han?“ Seine braunen Augen sahen ihn aufmerksam an. „Darf ich mich zu dich stellen?“ Yongbok schaute hinter sich und erkannte weitere Kinder die auf ihr Essen warteten. „Sicher.“ Jisung grinste und stellte sich hinter ihn. Die beiden warteten auf ihr Essen, dann wählten sie und Yongbok suchte sich einen Sitzplatz. Er saß wie gewohnt alleine an einem Tisch. Wo Han hin war, wusste er nicht so ganz. Ein Funken in ihm hatte gehofft, heute mal nicht als einziger am Tisch zu sitzen, allerdings konnte er es eben auch nicht ändern. Er war Mittel zum Zweck, er sollte da nicht so viel hinein interpretieren.

„Sorry, ich hab Wasser gesucht und am Ende keins gefunden.“ Han griff schon nach dem Stuhl neben Felix, da hielt er nochmal inne. In Yongbok tobte es indzwischen. Greade der Neue wollte sich neben ihn setzten? Einfach so? „Darf ich?“ Perplex nickend, nahm Yongbok ein neues Gefühl war. Ihm wurde angenehm warm. Als Jisung ihn auch noch angrinste und von dem Essen sprach, wurden seine Wangen ganz warm. „Ja schon, aber eigentlich geht's ja.“ Jisung nickte auf seinen Kommentar und schob sich ein weitere Nudel rein. Vielleicht war er ja wirklich nett? „Sag mal, was ist das für'n Kette?“ Jisung zeigte auf Yongboks Hals, weswegen er das Metal aus seiner Uniform kramte. Stumm hielt Yongbok ihm das Kreuz hin. „Ah, bist du kristlich?“, führte Jisung schmatzend fort. „Ja schon“, murmelte er und begann auch endlich zu essen. Er packte die Kette wieder unters Shirt, musste ja nicht jeder wissen, dass seine beiden Eltern Pfarrer waren.

Von da an aßen die beiden jeden Tag zusammen. Eine Woche später fragte Han, ob er mal mit zu Yongbok kommen könnte, was sich nach einpaar Tagen auch fast wie selbstverständlich anfühlte. Han aß und lernte bei ihm, was zugegeben eigentlich sehr komisch war. Immerhin kannten sich die beiden ja eigentlich nicht. Zumindest nicht so gut, als das man so viel Zeit miteinander verbringen könnte. Viel von sich erzählen tat Jisung überigens auch nicht. Er faselte nach Lust und Laune, über die unnötigsten Sachen, ließ Familie oder Freunde dabei aber großzügig aus. Trotzdem konnte Yongbok ihn ihrgendwie sehr leiden. Jisung hatte sowas positives, das was Yongbok manchmal fehlte. Er war nicht traurig, wütend oder so. Eher einfach lustlos. Durch seinen neuen Mitschüler verflog das von Tag zu Tag.

„Warte, ich hol kurz eine neue Flasche.“ Schon war Yongbok mit der leeren Glasflasche durch die Tür verschwunden. Han saß weiter auf dessen Schreibtischstuhl und drehte sich, gleichzeitig sah er auf den schwarzen Monitor. Als sich die Tür wieder öffnete, rechnete er mit seinem Klassenkameraden, allerdings war dem nicht so. Stattdessen stand Yongboks älterer Bruder im Türrahmen. Er drückte den Henkel runter und trat an Han ran. „Kann ich dir helfen?“ Fragend sah er zu Minho hoch. Die beiden hatten noch nie miteinander geredet, allerdings saßen sie öfter an einem Tisch, wegen des Abendessens. Minho verschränkte nun seine Arme und sah streng auf Jisung runter. „Was ist das mit meinem Bruder?“ Jisung schmunzelte leicht, überschlug die Beine und lehnte sich etwas zurück. „Wieso? Wir sind gute Freunde.“ „Gute Freunde? Was war das letztens?“

„Soll ich dir beim abräumen helfen?“ Als Yongbok nickte, stand Jisung auf und nahm die gestapelten Teller. Seine Eltern blieben sitzen, Minho stand stumm auf und lief Richtung Badezimmer. Er wunderte sich warum sein Bruder so fröhlich war, sonst schwieg er immer in Gegenwart ihrer Eltern. Die beiden pflegten einen stillen Haushalt und schreckten vor nichts zurück, um diesen zu erhalten. Minho erinnerte sich mit einem tiefen seuftzen daran, was sie seinem kleinen Bruder an getan hatten. Wenn Yongbok weinte, zu laut lachte oder sich aufregte, bekam er meist einen Klaps auf den Hinterkopf. Wenn das nicht reichte, sperrten ihn die beiden auch Mal weg, oder ließen ihn nicht mit essen. Minho fürchtete die beiden damals noch, weswegen er sich einfach nicht getraut hatte, seinem Bruder zu helfen. Er dachte, dass diese Erziehungsmaßnahmen vielleicht ihrgend wo nötig waren. Er selber war immerhin ein liebes und ruhiges Kind. Erst als Yongbok einmal einen Aufstand wegen der Schule machte, verstand er was Sache war. Yongbok wollte nicht zur Schule, da ihn seine Mitschüler wegen seinen Haaren auslachten. Ihm als auch Minho wurden früher immer Zuhause die Haare geschnitten, was diese kleinen Miststücke als Einladung gesehen hatten, ihm fertig zu machen.

Yongbok hatte sich so lange geweigert, bis ihr Vater ihn an den Haaren nach draußen zog. Er schrie ihn laut an, was Minho von seinem Fenster aus gehört hatte. Yongbok weinte damals schrecklich laut und flehte um Vergebung, sein Vater sperrte ihn allerdings nur aus. Sie hatten Herbst und als ihre Eltern im Schlafzimmer waren, schlich Minho zur Haustür. Er ließ seinen verängstigten Bruder rein und machte ihm was zu Essen. Yongbok hatte schon Tage davor das Frühstück und Abendessen ausfallen gelassen, da seine Mutter sein Gequängle nicht hören wollte. Umgezogen, lagen die beiden in Minhos Bett und kuschelten dann. Yongbok sprach dabei kein einziges Wort, wobei er sonst immer so fröhlich war. Minho schwor sich das endlich zu klären, also traute er sich am nächsten Tag seine Eltern zu konfrontieren.

Weinend und schreiend, hatte er sich vor seinem Vater geäußert, der immer wieder mit der flachen Hand auf seine Wange schlug. Ein blaues Auge später ließ er es gut sein und ließ seine Söhne vorerst in Ruhe. Minho hatte schon Angst, dass seine Bemühungen um sonst waren, allerdings täuschte er sich; sein Vater hatte nie wieder die Hand gegen Yongbok erhoben.

Kopfschüttelnd sah Minho in den Spiegel. Er durfte sich nicht schon wieder in etwas verrennen, das alles war vorbei. Er tat nun sein bestes für seinen Bruder und dieser hatte sich ja auch weiter entwickelt. Räuspernd wusch er sich die Hände, verließ das Bad und kam zurück ins Esszimmer. Seine Eltern waren aufgestanden, weswegen er ihre Gläser nahm und sie in die Küche brachte. Minho war dank seines Haushaltes sehr leise, weswegen sein Besuch, als auch sein Bruder ihn garnicht bemerken. Minho wollte gerade im Flur um die letzte Ecke abbiegen, da bestätigte sich sein Verdacht: „Aber Yongboogiiie, du musst zu meinem Geburtstag kommen. Ohne dich wär's nicht das gleiche.“

„'Das gleiche', ist doch ein ganz normaler Satz?“ Kopfschüttelnd, setzte Minho sich auf Yongboks Bett. „Ganz sicher nicht Großer.“ Jisung lachte leicht. „Unterstellst du mir gerade schwul zu sein?“ Ohne zu zögern nickte Minho. Jisung glaubte, dass das ein Scherz war, allerdings lag er daneben. „Und genau deswegen, hast du dich von meinem Bruder fern zu halten.“ „Wie bitte?“ „Du hast mich schon verstanden.“ Minhos Ton ließ keine Wiederworte zu. Jisung schmollte einen Moment, dann fragte er warum Minho das überhaupt sagte. „Immerhin leben wir im 20chsten Jahrhundert“, hängte er hinten dran, was Minho ironisch auf lachen ließ. „Schön, dass du so offen bist.“ Minho seuftze. „Sind leider nicht alle.“ Jisung legte den Kopf schief „Erzähl schon.“

„Unsere Eltern sehen schwul sein als Sünde. Sie sind Christen und weißt du was früher mit schwulen im Christentum gemacht wurde?“ Jisung nickte halbwegs. „Die wurden doch abgeschlachtet und so. Halt verbrannt.“ Minho nickte „Ja so ca.“ Jisung drehte sich wieder leicht im Stuhl und dachte weiter nach. „Also würden eure Eltern Yongbok verbrennen, wenn er schwul wäre?“ Minho rollte die Augen. „Ha, ha. Sie würden ihn zumindest rausschmeißen und schlecht machen-Nein, sie würden so tuen als ob es ihn nie gegeben hätte, das schon eher.“ Jisung sah Minho verständnislos an. „Das ist doch total unfair-“ „Ist es.“ Minho erhob sich. Mit seinem typisch strengen Blick sah er wieder zu Jisung runter und führte fort: „Deswegen wirst du dich auch von ihm fern halten. Du wirst ihn nicht auf falsche Gedanken bringen, haben wir uns verstanden?“ Jisung kniff die Augenbrauen zusammen. „Tz, tu nicht so als ob ich krank wäre. Denkst du etwa auch so wie sie?“ Als sie Schritte im Flur hörten, verstummten beide. Minho lief schon in Richtung Tür, da quetschte er ein „Ja, ja das tue ich“, heraus. Yongbok sah ihn fragend an, als Minho ihm im Türrahmen entgegen kam, allerdings erklärte er sich nicht. Auch Jisung meinte, dass Minho nur nach einem Ladekabel gefragt hatte.





















Leckass

Freut euch Freunde

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