2023: Feenzauber
Geschrieben von: Nebelfeder_
Fandom: Harry Potter / Wizarding World
∘₊✧──────✧₊∘
Ich stand mit geschlossenen Augen da und sog langsam die Luft ein. Noch war sie kühl und roch nach frischem Gras, dem der letzte Regen noch anhaftete, nach dem See und ganz entfernt auch nach dem erdigen Boden des Verbotenen Waldes, der hier ganz in der Nähe begann.
Und doch konnte ich ihn spüren. Den Frühling. Ich wusste, dass er kam. Ich wusste es immer. Ebenso, wie ich den ersten Schnee in der Luft roch, bevor er da war, konnte ich auch sagen, wenn der Frühling nahte. Aber das war auch einfacher. Er lag in dem Zwitschern der Vögel, der angedeuteten Wärme und an dem Hauch Blumenduft, die alle den Wind erfüllten und einem verrieten, dass die kalte Jahreszeit sich dem Ende neigte.
Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als sich der Duft nach Zedern- und Sandelholz hinzu mischte. Ich hatte ihn gar nicht nahen gespürt. Wahrscheinlich warst du zu abgelenkt. Ich schmunzelte. Das war durchaus im Bereich des Möglichen.
Schon umfingen mich seine Arme wie schützend von hinten und sein warmer Körper schmiegte sich an meinen. Sein Atem kitzelte meinen Nacken und sandte einen wohligen Schauer durch mich, als er sich vorbeugte und seine Lippen auf meine Halsbeuge legte, sie sanft zu küssen.
„Hey, Kätzchen", raunte er in mein Ohr, was mir direkt die nächste Gänsehaut bescherte und ich lächelte inniger. Ein kaum wahrnehmbarer wohliger Laut entkam mir und ich spürte seine Brust sanft an meinem Rücken vibrieren, als er leise auflachte.
„Ich bringe dich gern zum Schnurren." Ich konnte das Schmunzeln in seiner Stimme hören und legte meine Arme auf seine, die noch ganz warm waren und davon kündeten, dass er gerade erst vom Schloss heruntergekommen war. Denn obwohl die Sonne schien, blies noch ein recht kühler Wind, der nicht sehr gemütlich war.
Eben dies schien auch Sirius zu denken, denn er legte mir seinen Umhang über, bevor er mich erneut umarmte, seinen Kopf dicht an meinem. „Was machst du hier draußen, so ganz allein?", fragte er und ich lächelte erneut. „Ich begrüße den Frühling", erwiderte ich und spürte seine Skepsis.
„Den Frühling?" Auch sein Tonfall zeugte von seinen Zweifeln, doch ich nickte, atmete tief durch. „Riechst du ihn denn nicht?" Als er nicht antwortete, stieß ich ihm leicht in die Rippen. „Mach die Augen zu", forderte ich sanft und lehnte mich an ihn, selbst die Lider schließend. „Und dann atmest du ganz langsam ein." Ich hörte, wie er bedacht die Luft einsog und wartete kurz.
„Und?", fragte ich dann. „Riechst du es?" Er brummte leise. „Ich rieche Lavendel", begann er und ein versonnener Klang lag in seiner warmen tiefen Stimme, bei der ich mich immer zu Hause fühlte. Er neigte den Kopf und begann, an meinem Hals zu knabbern. „Und Flieder...", raunte er und ich erschauderte unter den sanften und doch fordernden Lippen.
Seine Zunge leckte über mein Ohrläppchen. „Und...Katze." Er biss hinein und ich zog kichernd die Schulter an, neigte den Kopf, mein Ohr zu befreien. „Du bist ein Idiot, Sirius Black!", tadelte ich halbherzig und er lachte auf, presste mich aber dann fester an sich. Das Knurren, das seiner Kehle dabei entkam, stellte mir die feinen Härchen im Nacken und auf den Armen auf.
„Sie sind in einer denkbar schlechten Position, mich derart zu beleidigen, Miss Carrow", erwiderte er dunkel und ich spürte mein Herz schneller pochen, als Aufregung mich erfasste. Wie immer, wenn er diesen lauernden leicht bedrohlichen Tonfall anschlug.
Dennoch boxte ich ihm behutsam in die Seite. „Du bist doof", lachte ich. „Der Frühling ist..." Ich machte eine fast hilflose Geste und blickte strahlend über die Ländereien. „Es wird bald alles erblühen! Die herrlichsten Grüntöne, die bunten Blüten, das Summen der Bienen, das Zwitschern der Vögel, die endlich zurückgekehrt sind..." Ich tat einen tiefen Atemzug und seufzte verträumt. „Der Frühling bringt alles in mir zum Kribbeln."
Sirius knurrte erneut und strich mir die Haare von einer Halsseite. „Ich sollte der einzige sein, der alles in dir zum Kribbeln bringt, Kätzchen...", murmelte er, bevor er erneut sanft seine Zähne in meinem empfindsamen Hals vergrub und mir ein Stöhnen entlockte. Doch wand ich mich aus seinem Griff und trat tänzelnd und mit einem Grinsen von ihm zurück, sah endlich zu ihm auf.
Wie sehr ich den Anblick liebte. Sirius war hochgewachsen, kräftig, mit dunklen wildem Haar und grauen Augen, in denen immer ein Sturm zu wüten schien. Auch jetzt sah ich die Emotionen darin wirbeln, musste sie nicht mit meiner Gabe spüren, um zu wissen, das er die kleine Neckerei genoss. Und sie seinen Jagdtrieb weckte.
Adrenalin schoss durch meinen Körper, als ich es in seinen Augen aufblitzen sah und nur einen Bruchteil, bevor er vorsprang, wirbelte ich herum und rannte auf den Wald zu. Wilde Freude erfasste mich, als ich direkt hinter der Baumgrenze in meine Animagusgestalt wechselte und als Nebelparder tiefer ins Unterholz drang.
Sirius' Bellen hinter mir ließ mich nur noch schneller laufen, doch das Trommeln seiner Pfoten auf dem Boden kam unaufhaltsam näher. Ich spürte, wie er den Entschluss fasste sich auf mich zu stürzen und sprang im letzten Moment auf den tiefhängenden breiten Ast eines Baumes und entging so seinem Angriff. Schnell kletterte ich höher und meine Krallen kratzten über die Rinde, ließen sie auf den großen schwarzen Wolfshund regnen, der bellend unter dem Baum umhersprang.
Dann aber verkalkulierte ich mich, denn als ich von einem Ast wieder auf den Boden sprang, fest davon überzeugt, er würde damit nicht rechnen, spürte ich seinen schweren Körper urplötzlich auf meinem. Wir verwandelten uns zurück und ich drehte mich lachend auf den Rücken, sah ihm in das vergnügte und vor Stolz fast platzende Gesicht.
„Hab' ich dich!", knurrte er zufrieden und ich schnaubte undamenhaft. „Sei bloß nicht zu selbstgefällig, Black. Vielleicht habe ich dich ja gewinnen lassen." Ich grinste verspielt und er lachte auf. „Wohl kaum, Kätzchen, aufgeben liegt dir nicht." Ich musste ihm recht geben und erwiderte sein Lachen. „Nun, das haben wir wohl gemeinsam", entgegnete ich und ließ den Blick über sein Gesicht wandern.
Meine Augen saugten jede Einzelheit seiner schönen Züge auf, das markante Kinn, die wild funkelnden Augen, die dunklen Brauen, die sich oft wie eigenständige Wesen in seinem immer etwas gebräunt wirkenden Gesicht bewegten und seine emotionale Art hervorragend unterstrichen...ich liebte, wie ausdrucksstark alles an ihm war. Denn auch, wenn meine empathische Gabe mir immer ein gutes Bild von den Emotionen anderer schenkte, war es ungewöhnlich, dass die Mimik und Gestik immer zu hundert Prozent dazu passten.
Die meisten Menschen verbargen ihre Emotionen, aus den verschiedensten Gründen. Nicht so Sirius. Er war der ehrlichste Mensch, den ich kannte und auch diese Eigenschaft hatte ich bereits an ihm geliebt, bevor ich mich wirklich in ihn verliebt hatte. Er verbarg nie, was er dachte oder fühlte.
Sirius grinste. „Na, was schaust du mich so verträumt an?", neckte er mich und stupste mit seiner Nase gegen meine. Ich versuchte aufzustehen, doch umfassten seine Hände meine Handgelenke und sein Oberkörper legte sich noch ein wenig weiter über mich, sodass ich keine Chance mehr hatte, mich zu befreien.
Erneut begann mein Herz wild zu klopfen und sandte sein Pochen in ganz unanständige Regionen. Ein wissendes und überaus selbstzufriedenes Grinsen legte sich auf das Gesicht meines Freundes, als er das Blut in meine Wangen steigen sah. Er beugte sich zu meinem Ohr hinab. „Merlin, ich liebe es, dich so erröten zu sehen und zu wissen, dass du gerade sehr ungezogene Gedanken hast, Kätzchen", raunte er und ließ meine Wangen nur noch mehr brennen.
Ich wollte ansetzen, ihm zu antworten, doch lenkte mich ein Funkeln schräg hinter ihm ab. Meine Augen glitten von seinem Gesicht und weiteten sich staunend, als ich die funkelnde Wolke sah, die in unregelmäßigen Bewegungen durch die Luft in unsere Richtung schwebte. Sirius blinzelte verwirrt und folgte dann meinem Blick. „Wow!", entkam es ihm leise und er drehte sich auf die Seite, ließ mir damit den Platz, mich auf meine Ellenbogen aufzustützen.
Wir beide beobachteten die Funken, die, wie ich sah, als die Wolke direkt über uns hinwegschwebte, aus vielen kleinen Wesen bestand, die wie winzige Glühwürmchen hin- und herzuckten, während sie ihren Weg fortsetzten. Auch ein leises klingendes Wispern war zu hören, welches lieblich und...ja...zauberhaft klang.
„Was ist das?", wisperte Sirius und wir verschränkten unwillkürlich unsere Finger. Die Situation hatte etwas Surreales, denn obwohl wir auf dem erdigen Waldboden lagen, leicht verschwitzt und von Staub bedeckt, war die Atmosphäre unbestreitbar romantisch. Das Licht erfüllte mich mit einem sehnsuchtsvollen Staunen und einem Kribbeln, wie es auch der Frühling – oder Sirius – tat.
Wobei, nein. Das Kribbeln, welches Sirius in mir auslöste, war ein anderes. Ich sah kurz zu ihm und der fast schon kindliche Ausdruck des Erstaunens in seinen Zügen, ließ meine Brust vor Hitze anschwellen und mich innig lächeln. Er war so anders, als andere Jungs, die sicher keinen Sinn für die Schönheit dieses Augenblicks gehabt hätten. Und seine Selbstsicherheit, diesen Sinn nicht zu verstecken, war unglaublich anziehend. Sein Blick fand den meinen und er legte fragend und mit einem zärtlichen Lächeln den Kopf schräg. „Was denn?"
Ich hob etwas verlegen meine Schulter und drehte mich dann, auf die Beine zu kommen. „Komm", wisperte ich und sah aus der Hocke aufgeregt zu ihm. „Lass uns nachsehen, wohin sie fliegen." Mit einer geschmeidigen Bewegung seines Körpers, die bei mir erneut ein paar recht unziemliche Gedanken hervorrief, hockte er neben mir und sah mich fragend an. „Sie?", fragte er leise und ich nickte.
„Ja. Es sind irgendwelche Wesen, hast du das nicht gesehen? Nicht ihre Stimmen gehört?" Seine Augenbraue wölbte sich zweifelnd. „Äh...nein?", erwiderte er skeptisch. Ich zuckte fast etwas ungeduldig mit den Schultern. „Egal. Komm!" Ich zog kurz an seinem Hemd und wir beide huschten geduckt hinter der funkelnden Wolke her, die sich schon ein gutes Stück entfernt hatte, aber so deutlich durch das eher düstere Unterholz zu sehen war, dass es uns leichtfiel, ihr zu folgen.
Ich spürte eine Freude in mir, die, wie ich bemerkte, nicht nur meine eigene zu sein schien, was mich nur noch aufgeregter werden ließ und die leise Summen der hellen...Stimmen? erklang wie Musik in meinen Ohren. Lockende Musik.
Der Wald wurde immer dichter und ich spürte, wie die Zweifel in Sirius zunahmen, doch war auch seine Neugierde geweckt und so folgten wir der Wolke, bis sie plötzlich hinter einem immens breiten Baum verschwand, den ich so sicher noch nie im Verbotenen Wald gesehen hatte. Und ich war wirklich oft hier drin, seit ich mich verwandeln konnte.
Mein Blick suchte den von Sirius. „Hast du den Baum schonmal gesehen?", wisperte ich, die Stimme nur ein Hauch, ohne wirklichen Grund. Doch kam es mir richtig vor, leise zu sein. Er schüttelte den Kopf. „Nein." Auch seine Stimme war nur ein Flüstern und ohne noch ein Wort zu verlieren, schoben wir uns den kleinen Hügel hinauf, der den Baum umgab.
Was wir sahen, verschlug uns die Sprache und wir beide starrten ungläubig auf die hell erleuchtete Lichtung, die sich vor uns auftat. Die Sonne schien kräftig und der Boden war mit dichtem saftig grünem Gras bedeckt, aus dem hunderte bunter Blüten den Kopf reckten, in allen Farben und Formen. Der Duft, der in der Luft hing, war frisch und süß und ich sog ihn langsam und genießerisch ein.
Bienen summten umher und aberdutzende Schmetterlinge erfüllten die Lichtung mit ihrem bunten Tanz. Doch waren es gar keine Schmetterlinge. Es waren kleine... „Doxys...?", erklang die zutiefst verwirrte Stimme des jungen Mannes neben mir und ich sah erst zu ihm, dann zu den kleinen Wesen.
„Unsinn!", zischte ich amüsiert. „Das sind Feen! Wie kann man die denn verwechseln?", fragte ich ein wenig von oben herab und fing mir den verdienten strafenden Blick ein. Sirius zwickte mich in die Seite und kam erneut sehr dicht zu mir. „Das kann man, liebe Miss Carrow, wenn man abgelenkt wird von einem viel interessanteren...und schöneren Wesen", schmeichelte er und grinste dann. „Das allerdings auch als Fee eine unbestreitbar gute Figur abgibt."
„Naja, bis auf das Fliegen vielleicht", setzte er neckend hinzu und bekam nun meinerseits einen tadelnden Blick zugeworfen. Ich litt unter schrecklicher Höhenangst, was das Fliegen zu einer meiner unliebsamsten Fortbewegungsmethoden machte.
Doch verpuffte das Thema schnell, als ich erneut auf die Lichtung sah, die man von einem Schritt weiter hinten nicht mal erahnt hatte. Und das, obwohl sie voller Licht und blühendem Leben war. Es war, als sei der Frühling bereits eingezogen und zeigte sich dort von seiner allerschönsten Seite.
Erneut fanden Sirius' Finger die meinen und wir saßen Hand in Hand am Rand der Lichtung, die Feen bei ihrem Treiben zu beobachten. Denn wir erkannten schon nach einigen Minuten, dass die kleinen Wesen, denen man nachsagte, nicht allzu intelligent zu sein, nicht einfach nur sinnlos umherflogen.
Nein. Ihr Flug schien einem bestimmten Muster zu folgen und ich sog hörbar die Luft ein, als einige Blumen unter ihnen erblühten und zu funkeln begannen.
„Schau!", hauchte ich und sah aus großen Augen auf die glitzernden Wesen, von denen immer mehr die Lichtung erreichten, bis diese fast etwas überfüllt wirkte und man das Muster des Tanzes nun sehr deutlich verfolgen konnte. Sirius sah mich lächelnd von der Seite an, sagte aber nichts, sondern umschloss nur meine Hand ein wenig fester, sich ebenfalls wieder dem zauberhaften Werk der Feen widmend.
Die kleinen geflügelten Wesen wogten in Wellen über die frühlingshafte Lichtung, beschrieben Kreise und Drehungen, bis der Boden immer mehr zu glühen schien und glitzernde Funken von ihm aufstiegen, die sich im Zentrum der wirbelnden Lichtflecken zu sammeln schienen. Immer strahlender wurde die Menge an Magie, denn nichts Anderes schien es zu sein, was die Feen dort beschworen.
Ich spürte das Knistern in der Luft und das Kribbeln in mir wurde zu einem fast schmerzhaften Summen, bevor nach einer gefühlten Ewigkeit das angesammelte Licht so gleißend hell wurde, dass wir die Augen zusammenkniffen, bevor es in abertausende kleine Funken explodierte und von den Feen, die in alle Himmelsrichtungen ausschwärmten, mitgerissen wurde.
Dort, wo sie vorbeiflogen, erschienen winzige grüne Knospen an den Bäumen und die letzten welken Blätter fielen von den Ästen. Das Gras auf dem Boden wirkte plötzlich frischer und hier und dort reckten noch geschlossene Blüten zaghaft ihren Kopf hervor. Sirius und ich sahen uns verblüfft an und er war es, der als erster das Wort ergriff. „Das...das ist nicht das, wonach es aussieht, oder?", fragte er sich räuspernd und ich musste ein nervöses Lachen unterdrücken.
„Wonach sieht es denn aus, Mister Black?", kicherte ich dennoch und sah erneut ein wenig fassungslos hinter den tanzenden Lichtern hinterher. Doch ging Sirius nicht auf meine Neckerei ein, denn er antwortete ganz ernst. „Als würden die Feen den Frühling ins Land tragen." Ich wollte schnauben und ihn kindisch nennen, doch war es eigentlich exakt das, was ich gesehen hatte.
Dennoch wollte ich es nicht einfach so akzeptieren. „Bitte...das...das glauben doch nur die Muggel!", wandte ich ein und rieb mir die Arme, an denen sich die feinen Härchen aufgestellt hatten. Auch mein Körper spürte die Veränderung. Es wurde Frühling. Ganz ohne Frage. Ich hatte es schon heute Morgen gespürt. Nun war es eine regelrecht erschlagende Gewissheit. Sirius sah mich wissend an und lächelte dann verschmitzt. „Warte, bis wir das den anderen erzählen", brummte er vergnügt und ich lachte auf.
„Oh, Lily wird ausflippen!", brachte ich atemlos hervor und auch Sirius brach nun in befreiendes Lachen aus. „Stimmt! Sie liebt diese Geschichten besonders. Vielleicht sollten wir James davon erzählen lassen...", setzte er verschwörerisch hinzu und wackelte mit den Augenbrauen. Ich musste lächeln und schlang unwillkürlich die Arme um Sirius' Nacken.
„Du bist ein echter Freund", beschied ich leise und küsste ihn. Seine Arme legten sich um meine Taille und zogen mich eng an ihn, während er brummend den Kuss erwiderte. „Nicht nur das, Miss Carrow...", raunte er und brachte mich erneut zum Lächeln. Ich sah zu ihm auf und strich ihm eine Strähne seines wilden dunklen Haares zurück, streichelte sanft seine warme Wange.
„Oh, das ist mir durchaus bewusst, Mister Black", erwiderte ich rau und er nahm meine Hand. „Komm. Lass uns zurück. Dann zeige ich dir, was ich noch alles sein kann." Er wippte mit den Augenbrauen und ich lachte leise, sog langsam die Luft ein, während wir nun gemächlich den Weg zurück zum Schloss einschlugen.
„Ich sagte dir ja, ich spüre immer, wenn der Frühling naht", gab ich leicht stolz von mir und er grinste ergeben. „Ja, das tust du offensichtlich", erwiderte er und warf mir einen zärtlichen Blick zu, während ich die kleinen Knospen und das beginnende Grün überall betrachtete. „Durch dich lerne ich immer wieder neue Formen der Magie kennen", sagte er fast nachdenklich und als ich ihm in die Augen sah, errötete ich, während in meinem Magen wieder die altbekannten Schmetterlinge zu flattern begannen, denn es war offensichtlich, dass er nicht nur die Feen damit meinte.
Ich schlug die Augen nieder und lächelte verlegen. „Und durch dich habe ich die schönste kennengelernt", entgegnete ich leise und wir blieben am Rand des Waldes stehen. Wie wir so schnell hierhergekommen waren, entzog sich meiner Kenntnis, doch interessierte es mich gerade auch nicht im Geringsten.
Unsere Blicke fanden sich und mit derselben Gewissheit, mit der ich heute Morgen hatte sagen können, dass der Frühling kam, wusste ich, dass das mit Sirius mehr war als nur eine Schwärmerei oder Verliebtheit. Denn als unsere Lippen aufeinandertrafen, der Kuss jeglichen klaren Gedanken schwinden ließ, erfüllte mich nur noch das wundervolle kribbelnde Wissen, dass ich ihn liebte. Jetzt und für immer.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top