2018: Frühlingskinder - Cinderellas Glück

AutorSilber2000

Fandom: Disney's Cinderella (2015)



Das weiche Gras kitzelte an meiner Haut. Am blauen Himmel über mir schwebten Wolken vorbei. Die aufgehende Sonne ließ sie aussehen wie rosarote Zuckerwatte und ich fragte mich, wie diese wohl schmecken würde. Ich war kurz davor, meine Hand auszustrecken und danach zu greifen, als ich ein leises Gemurmel neben meinem Ohr bemerkte. „Ella", flüsterte eine helle Stimme. Der süße Klang hallte in meinem Kopf wider und ich glaubte für einen Moment, dass ich mir alles nur einbildete. Doch dann hörte ich meinen Namen wieder, dieses Mal klarer, und ich war mir sicher, dass direkt neben mir jemand war. Ich öffnete meine Augen, um zu sehen wer zu mir sprach, doch ich sah nur die endlos weiten, saftig grünen Wiesen, die mich umgaben und das rosarote Licht der sanft glühenden Sonne spiegelten. 

Plötzlich zupfte mich etwas an meinem Kleid und ich sah meine kleinen Freunde - die Mäuse. „Ella", sagten sie, „schau mal wer da ist..."
Ich blickte auf und sah meine Eltern mit einem Kind Arm in Arm über die Wiese spazieren. „Maman? Papa?" Ich näherte mich ihnen und merkte, wie sie mit dem Mädchen sprachen: „Ella. Wir sind so stolz auf dich. Vergiss das niemals. Und wir lieben dich so sehr." Ich hielt es nicht mehr aus. Ich musste unbedingt mit ihnen sprechen. "Maman", flüsterte ich und meine Eltern drehten sich um. Ich warf mich in ihre Arme und fühlte mich wieder richtig geborgen. Papa lächelte: „Du bist wunderschön, Liebes." Auf einmal kitzelte mich etwas an der Nase, aber Maman hielt mich fest und sagte: „Ich liebe dich, mein Schatz. Sei immer mutig und freundlich, Ella." Ihre Stimme klang schon so weit entfernt und da war wieder dieses Kitzeln...
Ich öffnete die Augen. Ein großer blauer Schmetterling saß auf meiner Nase und obwohl ich traurig war, weil alles nur ein Traum war, musste ich lächeln und nahm den Schmetterling auf meine Fingerspitzen.
Um ihn besser betrachten zu können, setzte ich mich vorsichtig - da ich ihn nicht verscheuchen wollte - aufrecht hin. Seine zarten Flügel schimmerten in den schönsten Farben. Sie erinnerten mich an das türkise Meer mit den sanften Wellen, die das Sonnenlicht spiegelten. Nie werde ich vergessen, wie Kit und ich in unseren Flitterwochen Hand in Hand am Strand standen und hinaus auf den endlosen Ozean blickten, der am Horizont mit dem Himmel verschmolz wie die Herzen zweier Liebender.
Der Schmetterling erhob sich von meinem Finger und flog fort. Er verlor sich in dem saftigen Grün der Wiese. Die Pracht der vielen sprießenden Blümchen überraschte mich jedes Mal wieder, wenn der Frühling wieder damit begann, die Welt von den tristen Grautönen zu befreien und sie in einen magischen Ort zu verwandeln.
Es war der erste schöne Tag im Jahr. Die Sonne schien und kleine Wolken zogen in gemütlichem Tempo vorbei, während der süßliche Duft der Blüten die Luft erfüllte. Ich genoss noch einige Zeit die ruhige Natur um mich herum, bis ich Kit entdeckte, der in meine Richtung schlenderte. Zuerst schien er mich nicht zu bemerken, doch als ich mich daran machte aufzustehen, kam er schnell zu mir und hielt mir seine Hand zur Hilfe hin. Dankbar ergriff ich sie, woraufhin ich kraftvoll nach oben gezogen wurde. Mit meinem Bauch war nicht alles so leicht. Ich war erst im sechsten Monat, doch die Kugel, die ich mit mir herumtrug, war jetzt schon so groß, dass man meinen könnte, das Kind würde jeden Moment kommen. Fast als würde es meine Gedanken bestätigen wollen, spürte ich die Bewegungen der kleinen Beinchen. Ich nahm Kits Hände und legte sie auf die Stelle, an der ich es spürte. „Merkst du wie es strampelt?", fragte ich ihn. „Ja, unser Söhnchen wohl will sich bemerkbar machen", sagte er grinsend. „Woher willst du wissen, dass es nicht ein Mädchen ist?" Natürlich hoffte er auf einen Thronfolger, aber deshalb konnte er noch lange nicht ausschließen, dass es eine Tochter sein kann. Gespannt wartete ich auf eine Antwort. „Naja, ein Mädchen wäre doch kaum jetzt schon so groß, dass es aussieht als hätte sie fast nicht mehr Platz, oder?" Eine solche Erwiderung hatte ich nicht erwartet, doch ich musste gestehen, dass Kit gut gekontert hat und so musste ich ihm schließlich Recht geben. Er lachte herzhaft. Er hatte gewonnen, dessen war er sich bewusst. „Komm, Liebling, im Salon ist der Tee serviert." Das war jetzt genau das Richtige für mich, denn obwohl mein Kleid lange Ärmel hatte, war es etwas kühl geworden. Ich hakte mich bei Kit ein und wir spazierten zu unserem Ziel.

Der Salon war frühlingshaft mit allerlei Blumen dekoriert, die den Raum füllten und ihm Farbe verliehen. Wir setzten uns an den Tisch und Kit schenkte mir eine Tasse Tee ein. Die Flügeltüren standen offen und so wehte eine leichte, angenehme Brise herein. Ich hörte die Vögel zwitschern und genoss es, wie die Sonne unsere Gesichter wärmte.
Plötzlich klopfte es an der Tür und ein Wachmann trat ein. „Bitte entschuldigt, Eure Majestät. Jemand möchte Euch sprechen." „Mich?", sagte ich überrascht, denn normalerweise baten die meisten Kit um ein Gespräch. „Wer ist es denn?", fragte ich neugierig. „Ihre Stiefschwestern..." Da vergaß ich jegliche Etikette und mir klappte der Mund auf. Kit fand zuerst seine Sprache wieder: „Nein! Die beiden kommen mir nicht in den Palast. Was sie Ella angetan haben, wie sie sie behandelt haben, ist unverzeihlich. Sie können froh sein, dass sie noch im Königreich bleiben durften!" Ich legte ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm, denn der Hauptmann fühlte sich sichtlich unwohl, weil Kit so aufgebracht war. „Ich bin sicher, die zwei sind nicht ohne guten Grund hergekommen. Ich werde mir anhören, was sie zu sagen haben und dann können wir immer noch entscheiden, was wir tun." „Aber Liebling, ich will nur nicht, dass ..." „Ich weiß...", unterbrach ich ihn und wandte mich an den Wachmann: „Bitte schicken Sie die beiden zu uns." „Sehr wohl, Eure Majestät."
Kit strich mir über die Wange. „Bist du sicher, dass du sie anhören willst?" „Jeder hat eine zweite Chance verdient und manchmal muss man einfach mutig und freundlich sein, nicht wahr?", sagte ich mit einem Augenzwinkern.
Nach einer Weile kam der Wachmann wieder und verkündete, dass Drisella und Anastasia nun eintreten werden. Meine Stiefschwestern folgten ihm und ich stand auf, um sie zu begrüßen. Anastasia machte sofort, als sie mich erblickte, einen übertrieben langen Knicks, wobei sie zusätzlich den Kopf neigte. Drisella folgte dem Beispiel ihrer Schwester. „Eure Majestät, wir sind Euch unendlich dankbar, dass wir ein Anliegen vortragen dürfen", ergriff Anastasia das Wort, als sie sich erhoben hatte. „Drisella, Anastasia, auch wenn ihr euch nicht dementsprechend verhalten habt, seid ihr meine Schwestern und deshalb sagt bitte Ella zu mir. Ihr habt also eine Bitte an mich?" Wieder begann Anastasia zu sprechen: „Da unsere Mutter verbannt wurde und ihren ganzen Besitz mitgenommen hat, haben wir nun ein großes Haus, aber wir können uns kaum noch etwas zu Essen kaufen. Wir haben sogar schon viele unserer Möbel verkaufen müssen! In ein paar Monaten werden wir bettelarm sein, wenn du uns nicht hilfst. Wir brauchen deine Hilfe vielleicht auch nur für eine kurze Zeit, bis wir einen Mann gefunden haben, der für uns sorgen kann und Geld verdienen kann, aber wir brauchen sie wirklich!" Ich brauchte einen Moment zum Überlegen. Wie konnte ich meinen Schwestern helfen und dennoch dafür sorgen, dass sie nicht von dem königlichen Geld lebten, immerhin wollten sie ja genau diesen Reichtum. Sie hätten eine Strafe verdient, doch ich wollte nicht, dass sie auf der Straße leben mussten. Kits Stimme durchschnitt meine Gedanken. „Meine Liebe, ich denke, du brauchst ein wenig Zeit, um eine Entscheidung treffen zu könnten, nicht wahr?" Kaum merklich nickte ich, da ich immer noch über eine Lösung nachdachte. Kit schickte den Wachmann mit unseren zwei Gästen wieder hinaus. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, plapperte ich los: „Kit, was soll ich tun? Sie haben mich schlecht behandelt, ja, sie sind aber immer noch meine Schwestern und ich möchte, dass es ihnen gut geht. Aber wie soll ich das machen? Ich kann sie doch nicht hier im Palast verwöhnen lassen, wo _das_ doch immer ihr Ziel war." Ich holte kurz Luft und ließ mich erschöpft auf meinen Stuhl fallen. „Ich weiß nicht einmal, ob sie die Wahrheit sagen oder mich nur ausnutzen wollen." Kit kam zu mir geeilt, kniete sich neben mich und nahm meine Hände in seine. „Beruhige dich, Liebling. Wir werden eine Lösung finden."
„Du hast Recht. Ich denke, ich brauche einfach erstmal frische Luft." Ich strich ihm zärtlich über die Wange und erhob mich. „Begleitest du mich?", fragte ich ihn. Er stand auf und bot mir seinen Arm an, bei dem ich mich einhakte. Gemeinsam gingen wir hinaus auf das Schlossgelände. Wir beschlossen, dass Anastasia und Drisella über Nacht in den Gästezimmern übernachten sollten, damit wir Zeit hätten, uns etwas zu überlegen. Wir teilten es einem Wachmann mit, den wir unterwegs trafen, und baten ihn, es den beiden zu berichten. Die Sonne ging bereits unter und tauchte den Himmel am Horizont in ein prächtiges Farbenspektakel aus rot, orange und gelb. Morgen würde ein schöner Tag werden, dachte ich mir. Der geheime Garten war zweifelsohne Kits und mein Ort geworden. Zu meinem Geburtstag hatte er mich sogar damit überrascht, dass er die Schaukel, die an dem dicken Ast einer Eiche befestigt war, durch eine viel größere Schaukel für zwei hatte austauschen lassen. Sie besaß sogar eine Lehne und war somit sehr bequem. Auf diese setzten wir uns nun und begannen leicht zu schaukeln. Ich lehnte mich von der Seite an ihn, legte meinen Kopf auf seine Schulter und wir sahen der untergehenden Sonne zu. Kit hatte seinen Arm um mich gelegt und strich mir immer wieder liebevoll durch mein Haar. Es hatte den Anschein, als wäre er wie ich tief in Gedanken versunken. Ich dachte ständig daran, wie ich wohl das Problem mit meinen Stiefschwestern am besten lösen könnte, aber mir fiel einfach nichts ein. Ich konnte sie nicht fortschicken, das brachte ich nicht übers Herz. Sie in der Küche oder als Putzhilfen arbeiten zu lassen? Es würde ihnen nicht schaden, zu sehen, wie ich jahrelang für sie geschuftet hatte, aber ich wollte mich nicht an ihnen rächen. Verzweifelt seufzte ich auf. Diese Angelegenheit schien unlösbar zu sein. Da nun auch die letzten Sonnenstrahlen verschwanden, fröstelte ich und eine Gänsehaut überzog mich. Kit bemerkte es, strich über meine Arme und sagte: „Na komm. Gehen wir rein, bevor du noch zu zittern anfängst." Wir standen auf und er wollte schon losgehen, aber ich hielt ihn auf, indem ich ihn fest umarmte. Es war mit der Zeit wegen der Größe meines Bauches schwerer geworden, aber ich konnte ihm meine Hände in den Nacken legen. Ich zog ihn ein Stück zu mir herunter, stellte mich auf Zehenspitzen und gab ihm einen sanften Kuss. Er lehnte seine Stirn an meine und wir genossen diesen Moment der Zweisamkeit. „Ich liebe dich", flüsterte ich. Er nahm mein Gesicht in seine beiden Hände und seine Lippen streiften meine, als er sagte: „Und ich liebe dich". Er ergriff meine Hand und zum zweiten Mal an diesem Tag gingen wir zurück zum Schloss.
Beim Abendessen verzichtete Kit bewusst darauf, wieder dieses Thema anzusprechen. Er phantasierte stattdessen über die Zukunft mit unserem Kind und schaffte es sogar, mich für einige Zeit von meinem ständigen Grübeln abzubringen.
Der Rest des Abends verging schnell. Außerdem war ich sehr müde und ging daher früher als ich es normalerweise tat ins Bett. Ich wünschte mir nichts außer Ruhe. Die weiche Matratze empfing mich herzlich, als ich mich hineinfallen ließ. In der Stille der Nacht tauchten meine Gedanken wieder auf und erneut zerbrach ich mir den Kopf darüber, was das Beste für alle wäre. Ich schaffte es nicht, die Aktivität meines Gehirns zu verringern. Diese ganzen Fragen wollten nicht verschwinden und hielten mich wach, obwohl meine Müdigkeit immer stärker wurde.
Nach einiger Zeit kam Kit leise geschlichen und legte sich zu mir ins Bett. Nachdem ich mich zu ihm umgedreht hatte, um ihn anzusehen, fragte er: „Ella? Bist du noch wach? Du bist doch schon vor fast zwei Stunden ins Bett gegangen." Ich schmiegte mich nur wortlos an ihn. Verständnisvoll nahm er mich in den Arm. „Was ist los, mein Liebling?" Als ich nicht antwortete, weil ich selbst nicht wusste, warum mich die Bitte meiner Schwestern so beschäftigte, sagte er nur tröstend: „Wir finden ganz sicher eine Lösung, aber nicht mehr heute." Für solche Kleinigkeiten liebte ich ihn. Kit schaffte es jedes Mal, mein Herz neu zu berühren.
„Sei mutig und freundlich, Ella", hallte die Stimme meiner Mutter von den Wänden wider, doch ich konnte nicht erkennen, wo ich mich befand. Um mich herum war nur Schwärze, als wäre der Raum mit Öl geflutet worden und ich mittendrin. Die anfangs freundliche Stimme wiederholte den Satz immer wieder und wurde dabei immer lauter und drängender. Ein starker Druck ließ plötzlich meinen Kopf schmerzen. Reflexartig hielt ich mir die Ohren zu, um das Echo aus meinem Kopf zu verbannen, welches der Auslöser der Schmerzen zu sein schien. Die Stimme war immer noch hörbar und ich stieß einen verzweifelten Schrei aus...
Ich schlug meine Augen auf. Heftig atmend lag ich im Bett, froh, nicht mehr in meiner Traumwelt gefangen zu sein und bemerkte kurz darauf, was mich aus meinem Albtraum gerettet hatte. Kleine Füßchen strampelten heftig gegen meinen Bauch. Ich legte meine Hand darauf und streichelte ihn in Kreisen, damit sich das Baby beruhigte. Ich hörte nicht auf, bis ich merkte, wie es ruhiger wurde und lauschte dabei Kits gleichmäßigem Atem. Ich war hellwach und bezweifelte, dass ich in dieser Nacht noch viel Schlaf bekommen würde. Deshalb stand ich auf und bemühte mich, Kit dabei nicht zu wecken. Ich ging auf den Balkon, um etwas alleine zu sein. Frische, kühle Luft wehte mir entgegen und strich mir meine Haare aus dem Gesicht. Die Nacht überzog die Landschaft mit einem schwarzen Schleier und ich beobachtete den schlafenden Garten.
Die Stimme meiner Mutter klang weiterhin in meinem Kopf nach. Aber ich wusste einfach nicht, wie ich es schaffen sollte, mutig und freundlich zu sein und gleichzeitig dieses Problem zu lösen. Um mich ein wenig abzulenken, erstellte ich im Kopf eine Liste, was ich morgen alles zu tun hatte. Demnächst stand der Empfang einer Gesandtschaft des Königreichs Zaragoza mit Prinzessin Chelina an und meine Aufgabe war es, ihn zu organisieren. Blumenschmuck, ein 5-gängiges Menü, Dekoration, der Gartenpavillion... die Liste schien unendlich lang zu sein. Wenn ich doch nur ein bisschen Hilfe... das war es! Plötzlich hatte ich einen Gedankenblitz. Anastasia und Drisella könnten meine Hofdamen werden und mir ein paar Aufgaben abnehmen. Sie würden an meiner Seite stehen und trotzdem arbeiten müssen. Es war perfekt für die zwei. Da ich völlig in Gedanken versunken war, hatte ich nicht bemerkt, wie Kit sich an mich herangeschlichen hatte und mich nun von hinten umarmte. „Ella, was tust du hier mitten in der Nacht? Es ist noch viel zu kalt, um nur mit dem Nachthemd draußen zu sein. Komm zurück ins Bett." Er hauchte mir von der Seite kleine Küsschen auf den Hals und strich über meine Gänsehaut. Ich drehte mich in seinen Armen zu ihm um, legte meine Hände in seinen Nacken und lächelte über seine verwuschelten Haare und seine verschlafenen Augen, die er kaum offenhalten konnte. „Ich weiß jetzt, was wir mit Anastasia und Drisella machen." Begeistert erzählte ich ihm von meiner Idee. Kit legte den Kopf zur Seite und schien zu überlegen. „Hmmm. Du hast Recht. Das ist wohl die beste Lösung. Das hast du dir wieder schlau ausgedacht". Er zwinkerte mir zu und stupste mit seinem Finger gegen meine Nase. Ich lachte und zog ihn zurück in unser Schlafzimmer. Ich legte mich wieder unter die wärmende Decke und Kit kam sogleich auch ins Bett. Ich gab ihm einen Gute-Nacht-Kuss und beruhigt schlief ich ein.

Am nächsten Tag hatte ich alle Hände voll zu tun. Deshalb stand ich schon um halb sieben auf und setzte mir halb acht als den Zeitpunkt, an dem ich mit den Planungen anfangen wollte. Ich startete in den Tag mit einem wundervollen Frühstück aus fruchtigen Himbeertörtchen, einem Ei und einem Glas Wasser mit Äpfeln und Zitronen. Kit war natürlich bei mir und machte den Morgen mit seinen kleinen Neckereien perfekt. Danach machte ich mich fertig und schaffte es sogar noch vor halb acht. Zuerst informiert ich meine Stiefschwestern über die Lösung und sie schienen damit sehr zufrieden zu sein. Ich schickte auch gleich meine einzige Hofdame, um den Beiden die wichtigsten Dinge beizubringen. Milania meisterte diese Aufgabe von Anfang an prima, weshalb ich mich zurückzog und zu arbeiten begann. Die Bibliothek bot mir eine angenehme Ruhe. Ich hatte zwar ein Büro, doch ich mochte diesen Raum nicht wirklich. Mit seinen dunklen Möbeln wirkt er meiner Meinung nach immer etwas erdrückend. Doch hier in der großen Schlossbücherei war es ganz anders. Sie erstrahlte in einem freundlichen, warmen Licht, die hohen Decken ließen Luft zum Atmen und die vielen bunten Bücher inspirierten mich jedes Mal wieder. Kreativität erfüllte mich und ich hatte das Gefühl, aus ihr etwas Wunderbares machen zu müssen, bevor sie verschwand. Doch mir war schmerzlich bewusst, dass ich noch zu viel zu erledigen hatte. Also suchte ich mir Papier und Feder und begann, die Einladungen für die Gäste zu formulieren. Als ich damit fertig war, den Text und die Gästeliste an den Schreiber weitergegeben und ihm genauestens erklärt hatte, wie er es auf das ausgewählte Papier schreiben sollte, machte ich mich auf den Weg zur Küche.
Sebastian, unser französischer Küchenchef, begrüßte mich herzlich, als ich hereinkam. Wir kannten uns mittlerweile ziemlich gut, weil ich der Küche öfter einen kurzen Besuch abstattete, um mir eine süße Kleinigkeit zu holen. Das geschah vor allem in letzter Zeit oft, da mich wegen der Schwangerschaft hin und wieder Heißhungerattacken überkamen. Diesmal war ich jedoch für das Menü hier. „Eure Majestät, ich habe Euch bereits eine kleine Auswahl an Gerichten zusammengestellt. Wenn Ihr euch diese Kärtchen bitte anschauen würdet...", sagte er mit seinem französischen Akzent und verwies auf fünf säuberlich aufgestapelte Türmchen aus Rezeptkarten. Ich machte große Augen: „So viele, Sebastian?" „Oui, Majestät. Ich habe sie persönlich mit Herz für Euch ausgesucht." Er zwinkerte mir zu und sein langer Schnurrbart zuckte nach oben, weil er grinste. Ich lachte und setzte mich an den Tisch. Salat, Suppe, Fisch, Fleisch, Nachtisch... und für jeden Gang an die 50 Kärtchen. Das konnte ja heiter werden. Ich brauchte eine Stunde, um alle Rezepte durchzugehen und nochmal eine, um eine engere Auswahl zu treffen. Schlussendlich entschied ich mich für einen exotischen Salat, eine Frühlingskresse-Suppe und eine Kombination aus Kits und meinem Lieblingsnachtisch: Mousse au Chocolat und Himbeertörtchen. Bei dem Fisch- und Fleischgericht beschloss ich, dass Sebastian mich überraschen sollte. Er freute sich sehr darüber, gab mir links, rechts und nochmal links ein Küsschen auf die Wange und sagte: „Ich werde Euch nicht enttäuschen, Majestät. Morgen könnt Ihr mit dem König zum Abendessen das Menü probieren." „Vielen Dank, Sebastian. Ich weiß das sehr zu schätzen. Bis morgen." Er winkte zum Abschied und ich ging wieder nach oben. Es wurde Zeit, dass Anastasia und Drisella mir nun halfen. Und das taten sie am besten bei der Auswahl für den Blumenschmuck und die Dekoration. Milania ließ ich durch einen Diener beauftragen, den Pavillon zu organisieren und meine Stiefschwestern zu mir zu schicken.
Schnell kamen die Beiden zu mir geeilt. „Meine Damen, es wäre mir eine große Hilfe, wenn ihr euch bei der Planung des Empfangs von Prinzessin Chelina beteiligen könntet." „Wenn wir uns dadurch nützlich machen können, tun wir das natürlich mit großem Vergnügen", sagte Drisella mit einem freundlichen Lächeln. „Was sind unsere Aufgaben genau?", fügte Anastasia neugierig hinzu. „Ich habe daran gedacht, dass ihr euch um den Schmuck im Schloss kümmern könnt." „Wir könnten mit Blumen allen Räumen eine frühlingshafte Note verpassen und ich habe auch schon Ideen für das Tischgedeck." Drisella war ganz aufgeregt und glücklich über den Dienst. In diesem Moment wurde mir schwindelig und ich merkte auch, dass schon längst Mittagszeit war und ich etwas essen sollte. Deshalb schickte ich meine Schwestern sofort weg - an die Arbeit oder zum Mittagessen, falls sie das nicht schon getan hatten - und ging los in Richtung Speisesaal. Ich trat in den Gang, wobei ich ein Mädchen vorbeihuschen sah. Wahrscheinlich war es eine Dienerin, aber sicher war ich mir nicht. Ich ging weiter, doch mir wurde wieder schwindelig und übel. Schnell versuchte ich, die nächste Sitzgelegenheit zu erreichen. Das schlechte Gefühl wurde allerdings so stark, dass ich nicht weitergehen und nur noch meine Hand ausstreckten konnte, um mich an der Wand abzustützen. Bevor ich sie aber erreicht hatte, verlor ich das Gleichgewicht. Mir wurde schwarz vor Augen und ich spürte nur noch, wie mir im Fall das Bewusstsein entglitt.

Als ich langsam wieder zu mir kam, bemerkte ich an den schwankenden Bewegungen, dass ich getragen wurde. Wer mich trug und wohin ich gebracht wurde, wusste ich nicht, doch das war mir egal. Ich fühlte mich elend und beschloss die Augen nicht aufzuschlagen. Jede Bewegung war zu anstrengend für meinen schwachen Körper.
Anscheinend hatten wir nun einen anderen Raum betreten, denn die Schritte der Person, in deren starken Armen ich lag, verursachten laute, hallende Geräusche. Dann blieben wir stehen und ich wurde sanft auf ein Bett gelegt. Die Art wie die Person das tat, mich zärtlich - wie eine zierliche Elfe auf ein Blütenblatt - abzulegen, kannte ich sehr gut. Sie nahm meine Hand und jetzt war ich mir endgültig sicher, dass es Kit war. „Was ist passiert?", rief eine Frauenstimme und kam herbeigeeilt. Ich nahm alles nur noch am Rande wahr. Das Letzte was ich mitbekam, war, dass Kit irgendetwas antwortete, bevor ich wieder bewusstlos wurde.
Das Erste, was ich wieder wahrnahm, war der intensive Geruch von Blumen. Ich öffnete die Augen und sah, dass ich allein in Kits und meinem Schlafzimmer war, aber neben mir auf dem Nachtkästchen ein wunderschöner bunter Blumenstrauß stand. Ich atmete den süßlichen Duft ein und genoss, wie er mich erfüllte. Ich setzte mich auf, wobei mir aber noch ein wenig schwummrig zumute war. Ich merkte, wie langsam und leise die Türklinke heruntergedrückt wurde und mein Mann zum Vorschein kam. "Oh, du bist schon wach. Tut mir leid, dass ich nicht da war, als du aufgewacht bist, ich war nur kurz..." „Ist schon gut. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen." Er setzte sich neben mich auf die Bettkante und strich mir fürsorglich über die Wange. „Wie geht es dir, mein Schatz? Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht." Ich lächelte: „Mir geht es gut - wirklich. Ich bin nur ein bisschen erschöpft. Was... was ist mit dem Baby? Ist da alles in Ordnung?" „Die Ärztin meinte, dass dem Kind nichts passiert sei. Es war wohl ein kleiner Schwächeanfall. Aber du solltest dich schonen und bis morgen früh auf jeden Fall im Bett bleiben. Es ist ohnehin schon fast 8 Uhr." „Was? So spät schon? Aber ich muss doch noch so viel erledigen und..." „Musst du nicht. Anastasia und Drisella machen ihre Sache wirklich gut und Milania kümmert sich um alles. Von den dreien ist übrigens auch der Blumenstrauß. Das Wichtigste sind jetzt deine Gesundheit und die des Babys, ja?" „Mhm. Ist gut." Es fiel mir schwer zu glauben, dass die zwei sich so engagierten, aber ich vertraute Kit und seinem Wort. Kit schenkte mir ein Lächeln und legte seine Stirn an meine. Mit einer Hand strich er über meinen Bauch und ich merkte, dass sich wieder etwas dort drin bewegte. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Kit blickte mir in die Augen und ich merkte einmal mehr, wie sehr uns die Liebe verband. Der Moment war magisch. Allerdings zerstörte ich diesen gleich, weil mein Magen knurrte, was meinen Mann sofort aufschauen ließ. „Du musst etwas essen. Wie lange ist es her, dass du etwas gegessen hast? 10 Stunden?" Ich zuckte nur mit den Schultern und er seufzte. „Ich lasse dir sofort etwas bringen." Kurze Zeit später wurde ein Servierwagen hereingeschoben und wir genossen beide ein herrliches Essen. Es tat gut, denn immerhin musste ich für zwei essen. Zufrieden und satt sank ich zurück in meine flauschigen Kissen. Kit beugte sich zu mir herab, gab mir zum Abschied einen Kuss und sagte: „Jetzt schlaf' noch etwas und ruh' dich aus. Wir sehen uns dann morgen." „Ja, das ist wahrscheinlich besser so. Gute Nacht, mein Schatz." „Gute Nacht. Träum was Schönes." Er zwinkerte mir noch einmal zu und verließ dann den Raum, während ich schon sanft in meine Traumwelt glitt.
Ich wachte am nächsten Morgen alleine in unserem Bett auf. Die Vorhänge waren geschlossen, doch das Sonnenlicht drang durch den seidenen, wiesengrünen Stoff. Ich drehte mich zum Nachtkästchen, um auf den kleinen, gläsernen Wecker zu schauen. Die analoge Uhr zeigte mir 11:12. Was? Warum hatte mich keiner geweckt? Morgen war schon der Empfang! Ich sprang aus dem Bett. Ich wollte Kit sagen, dass es mir wieder besser ging und erlaubte mir, im Nachthemd nach ihm zu suchen. Nur einen dünnen Morgenmantel streifte ich mir über. Schnell eilte ich mit nackten Füßen aus dem Schlafzimmer. Vermutlich war mein Mann in seinem Arbeitszimmer, deshalb bog ich links ab. Leise, um ihn nicht zu erschrecken, klopfte ich an. Artig wartete ich, bis er mich hereinbitten würde, doch es kam nichts. Er war also doch nicht hier. Um mich noch einmal zu vergewissern, öffnete ich die Tür und betrat den Raum. Niemand außer mir war anwesend. Ich blickte aus jedem Fenster, da ich hoffte, ihn im Garten zu entdecken, aber auch dort war er nicht. Nur Drisella stand draußen und suchte anscheinend mit einer Dienerin Blumen für die Dekoration aus. Wo konnte er noch sein? Wo wäre der König an einem so arbeitsreichen Tag wie diesen? Die einzigen Orte, die mir einfielen, waren die Bibliothek und die königliche Schneiderei, die sich beide im Ostflügel ein Stockwerk höher befanden. Als ich die Treppe nach oben ging, bemerkte ich, wie kraftlos ich noch war und machte eine kleine Pause, atmete langsam ein und aus. Irgendwer rannte oberhalb der Stufen vorbei, aber ich konzentrierte mich auf meine Atmung und bemerkte deshalb nicht, wer es war. Es war mir auch egal. Nach einer kurzen Zeit setzte ich meinen Weg fort. Ich ging um die letzte nächste Ecke und was ich da sah, konnte ich nicht glauben. Kit stand an die Wand gelehnt und ganz dicht vor ihm Anastasia. Ihre Körper berührten sich. Wie erstarrt stand in da, nur wenige Meter von ihnen entfernt, und obwohl ich nicht zusehen wollte, konnte ich den Blick nicht abwenden. Die beiden hatten mich anscheinend nicht bemerkt, denn im nächsten Moment küsste sie ihn. Mein Herz zersprang augenblicklich in tausend Stücke, die mich innerlich zerschnitten. Das Bild vor meinen Augen wurde immer verschwommener. Bevor alles schwarz wurde, merkte ich noch, dass Kit mich mit schockiertem Blick anstarrte.
Ein scharfer Schmerz in meinem Unterbauch bewirkte, dass ich erwachte. Grelles, weißes Licht blendete mich und ich merkte, dass ich mich in einem Behandlungsraum befand. Ich stöhnte auf, der Schmerz war so groß und vermischte sich mit dem, der aus meiner Brust kam. Kit und Anastasia? Warum? Wie konnte er mir das antun und mich betrügen? Plötzlich ging die Zimmertür auf und meine Ärztin kam herein. „Oh, Eure Majestät, Ihr seid wieder bei Bewusstsein, wie schön." Dann erkannte sie den Schmerz in meinem Blick und fügt erschrocken hinzu: „Die Wehen haben bei Euch eingesetzt? Sie sind doch erst am Ende des siebten Monats? Ok, wir sind auf das nicht vorbereitet, aber wir schaffen das. Wir lassen Euch nicht im Stich. Ich werde Euch gleich Eure Hebamme vorstellen. Ich muss nur kurz nachsehen, ob ..." Die Tür wurde aufgerissen und Kit stürmte herein. „Ella, Liebling, du bist wach. Endlich. Wegen Anastasia, es ist alles ein Missverständnis, ich kann das erklären, bitte..." Die Splitter meines Herzens bohrten sich tief in mich hinein und ich fühlte mich einfach nur elend. Tränen kamen mir und ich drehte den Kopf von Kit weg. Ich wollte einfach nur alleine sein. „Aaaargh!", keuchte ich. Eine neue Wehe überkam mich wie eine Flut aus Schmerzen, die mich einhüllte. „Ella!" Ich sah zu Kit auf und sein Blick war schmerzverzerrt. Er wollte meine Hand nehmen, aber ich zog sie weg. Ich konnte es nicht ertragen, dass er damit zuvor meine Stiefschwester berührt hatte. „Eure Majestät. Ich denke Ihr solltet Euch dann ausruhen, bis die Hebamme kommt. Soll Euer Mann hier bei Euch bleiben?" Traurig schüttelte ich den Kopf. Ich konnte ihn nicht mehr ansehen. Die Vorstellung, wie entsetzt er mich anblicken würde, war genug. Die Ärztin räusperte sich, denn es war ihr sichtlich unangenehm, dass zwischen mir und Kit nicht alles in Ordnung war. „Soll Euch dann jemand anderes beistehen?", fragte sie verlegen. Auch sie mied den Blick des Königs. „D...Drisella", stieß ich hervor. Kit wandte sich ab und verließ traurig den Raum, wobei ich bemerkte, dass die Hebamme den Raum betrat. Ich wusste, ich brach ihm das Herz, aber er hatte es mir vorher gebrochen und es tat so weh, zu erfahren, dass man anscheinend für eine Person doch nicht so wichtig war, als man eigentlich dachte.
Die Hebamme trat an mein Bett und stellte sich vor. Sie hieß Delia und war jünger als ich selbst. Dennoch war sie sehr erfahren. Die nächsten Stunden nahm Delia sich Zeit, mir alles Wichtige zu erklären und zu zeigen. Und als Drisella kam, wurde auch diese belehrt.
Drisella war wundervoll. Sie hielt meine Hand, tupfte mir den Schweiß ab und war einfach für mich da, während ich stundenlang mit den Schmerzen kämpfte. Immer wieder wurde ich auch von Delia untersucht.
Mitten in einer Untersuchung viel mir plötzlich ein, dass Sebastian wahrscheinlich gerade das Menü für den Empfang kochte, das Kit und ich heute probieren sollten. Sofort schickte ich Drisella zu Sebastian.
Nach einem kurzen Klopfen kam jemand herein. Zuerst dachte ich, es wäre Drisella, aber es war Kit. Ich konnte ihn nicht sehen, da die Vorhänge meines Bettes zugezogen waren, aber ich erkannte ihn sofort an den Geräuschen seiner Schritte und dem Rascheln des Hemdes, das er trug. Ich blieb still liegen. Er sprach jetzt ganz leise mit Delia, doch ich verstand den Satz, als er fragte, wie es mir ging und ob ich schlief, was Delia beide Male mit ja beantwortete. Daraufhin wurde seine Stimme lauter. „Drisella hat herausgefunden, dass Anastasia das alles genauesten geplant hat. Ich kann es immer noch nicht glauben! Sie hat mich am Gang abgefangen und an die Wand gepresst. Bevor ich begreifen konnte, was gerade geschah, hat sie auch schon ihre Lippen auf meine gepresst und in dem Moment kam Ella." Kit machte eine kurze Pause. Eine Träne lief mir übers Gesicht und wurde vom Kissen aufgefangen. Wie konnte ich glauben, dass Kit jemals so etwas machen könnte?

„Soll ich es ihr erzählen?" „Was ist das für eine Frage?", entgegnete Delia, „Natürlich muss sie es erfahren! Sie wird bald Euer Kind bekommen und es wäre mehr als schrecklich für sie, wenn ihr Mann wegen einem kleinen Missverständnis nicht dabei ist!" Auf einmal machte meine Hebamme den Vorhang auf und ich schloss schnell meine Augen. Kit setzte sich neben mich auf das Bett und es gab unter seinem Gewicht leicht nach. Er strich mir sanft über meine tränennasse Wange. „Ich weiß, dass du wach bist, mein Engel." Kits Atem kitzelte auf meiner Haut. Er küsste zart eine Träne weg und meine Lippen formten ein kleines Schmunzeln. Ich öffnete die Augen. Ich gestand meinem wundervollen Ehemann, dass ich alles gehört hatte und fragte ihn, warum er mir das nicht früher schon gesagt hatte, obwohl ich wusste, dass ich zuvor zu wütend war, um ihm zu glauben. Er wusste das auch, weshalb er es nicht für nötig hielt, zu antworten. Stattdessen gab er mir einfach einen Kuss. Eine Wehe schoss durch meinen Körper und beendete diesen wunderschönen Moment abrupt. Alle Muskeln verkrampften sich. Kit gab mir seine Hand, die sofort von meinen Fingern umschlossen wurde. Ich schrie den Schmerz aus mir heraus. Immer schneller wurde meine Atmung. Delia eilte im Zimmer herum. Hektisch sammelte sie alles, was sie brauchte, zusammen. Wieder und wieder sagte sie irgendetwas, doch ich war zu beschäftigt, die Tortur zu ertragen. Kit zog meine Bettdecke weg. Immer stärker breiteten sich die Wehen in mir aus und nach einiger Zeit, die ich schrie und presste und versuchte, das Atmen nicht zu vergessen, hatte ich das Gefühl, dass es gar nicht mehr enden würde.
Da hörte ich den ersten Schrei eines Babys und unbegreifliche Glücksgefühle durchströmten mich. Die Anspannung ließ nach. „Es ist ein Mädchen." Die Hebamme strahlte mich an und gab das Baby an die Ärztin weiter. Ich konnte es kaum erwarten, die Kleine an mich zu drücken. Ich war Mutter von einer bezaubernden kleinen Prinzessin.
Plötzlich hatte ich ein komisches Gefühl und neue Schmerzen durchströmten mich. Ich legte die Hände auf meinen Bauch. Ich konnte es nicht glauben. „Da...Da ist noch eines, oder?" „Ja! Es sind Zwillinge. Achtung, Eure Majestät. Das wird noch einmal ziemlich schmerzhaft", warnte mich Delia. Ein weiteres Mal musste ich durchhalten und zerquetscht dabei Kits Hand, die ich immer noch hielt.
Als ich hörte, dass es ein Junge war, traten mir die Tränen in die Augen. Ich war so erschöpft, dass ich keinen einzigen Muskel mehr anspannen konnte und ließ meinen Kopf in das Kissen sinken. Erst jetzt bemerkte ich, dass Drisella auch im Raum war. Sie umarmte mich lange und ich war sehr froh, dass sie hier war. Kit hatte ein strahlendes Lächeln im Gesicht und auch ich grinste glücklich. Delia legte mir das Mädchen in die Arme und gab den Jungen Kit. Mein Mann küsste mich und flüsterte mir ein „Danke, ihr drei seid meine schönsten Geschenke!" zu.
Mein Junge war ein süßer Prinz mit viel Babyspeck und mein Mädchen war das schönste Kind auf der Welt und so leicht wie ein Schmetterling. „Jara...Sie wird Jara heißen. Wie ein kleiner Schmetterling." Ich gab meiner Tochter einen Kuss auf die Stirn und ich wusste, dass ich meine Zwillinge für immer lieben würde.

„Brandon sieht aus wie du, mein Schatz", sagte Kit zu mir. „Hm... aber er hat deine Gesichtsform." Wir saßen im Garten auf einer rot-weiß karierten Picknickdecke und hatten unsere wundervollen Kinder bei uns. Die letzten drei Tage war der Himmel immer mit Wolken bedeckt gewesen, aber nun hatte es wieder aufgeklart und die Welt erstrahlte noch viel bunter und heller als zuvor. „Und unsere kleine Prinzessin sieht zwar aus wie ich, hat aber deine blauen Augen", sagte ich mit einem Lächeln.
„Ich bin sehr froh, dass die zwei dir sehr ähnlich sind. Dann werden sie genauso wunderschön wie du, Liebling", lachte Kit und steckte mir dabei eine Blume ins Haar. Manchmal wünschte ich mir, die Zeit anhalten zu können. Mein perfekter Ehemann und unsere Zwillinge erfüllten mein Leben so voller Freude, dass ich all die schlechten Dinge vergaß. Sebastian hatte uns kleine Köstlichkeiten mitgegeben, unter anderem frische Früchte, kleine Küchlein und Mousse au Chocolat. Da es schon früher Nachmittag war, wurde es höchste Zeit für den Mittagsschlaf der Babys, also stimmte ich das Lied an, welches meine Mutter mir schon immer zum Einschlafen vorsang. Ich wiegte Jara in meinen Armen, Kit den kleinen Prinzen und es dauerte nicht lange, bis ihnen die Augen zufielen. Kit schaute mich bewundernd an und sagte: „Dein Gesang verzaubert mich jedes Mal aufs neue, Ella. Ich liebe dich so sehr." Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Ich hörte diese Worte so gerne von ihm, denn es bedeutete, dass wir zueinander gehörten und dasselbe empfanden. „Ich liebe dich auch, mein Schatz." Ich gab ihm einen Kuss, stand auf und legte mein Mädchen in die Wiege, die wir in den Garten stellen ließen. Kit tat es mir gleich und wir setzten uns wieder. Zeit zu zweit blieb uns nur noch selten, deshalb genossen wir jeden erdenklichen Moment, der sich uns bot. Wir aßen die mit Liebe und Sorgfalt zubereiteten Speisen und ich steckte mir immer wieder eine Himbeere in den Mund. Ich liebte diese Früchte, aber Kit blieb lieber bei seinem schokoladigen Dessert. Die Natur um uns herum blühte und manchmal, wenn eine leichte Brise wehte, fielen die winzig kleinen pastellrosa Blütenblätter herunter, sodass es aussah, als würde es schneien. Ich grinste, weil die Blättchen auf Kits dunklem Haar landeten und es ziemlich lustig aussah, wie er so dasaß. Ich wollte sie ihm gerade aus den Haaren zupfen, als ich Schritte hörte. Ich drehte mich um und sah, wie Drisella in einem leuchtend gelben Kleid auf uns zukam. Sie knickste vor uns und fing an zu erzählen: „Entschuldigt die Störung, Eure Majestät. Meine Schwester würde gerne mit Euch reden, aber traut sich nicht, herzukommen. Ich kann verstehen, wenn Ihr nicht mit ihr sprechen wollt. Ich liebe meine Schwester, aber was sie getan hat, war ein Fehler und unfassbar dumm. Falls ihre Anwesenheit nicht mehr erwünscht ist, werde ich es ihr sagen und..." „Drisella, warte. Ich rede mit Anastasia. Unter vier Augen. Ich möchte hören, was sie zu sagen hat. Ich komme gleich hinein." „Danke, Ella. Wirklich. Es bedeutet mir viel, dass du dich so für uns einsetzt, wo wir doch..." „Ich habe euch verziehen. Es ist vorbei. Mach dir keine Gedanken mehr. Und jetzt geh und sag es ihr, bitte." „Natürlich. Vielen Dank, Ella", sagte sie und ging zurück zum Palast.
Nach kurzem Warten beschloss ich, selbst hinein zu gehen und die Geschwister zu suchen. Ich fand sie schnell, denn sie waren im ersten Raum, den ich betrat. Sie redeten leise miteinander. Nervös verlagerte Anastasia ihr Gewicht von einem Bein aufs andere, als ich auf sie zu schritt. In ihrem Gesicht erschien ein gekünsteltes Lachen und eine Verneigung als Gruß folgte. „Ich weiß gar nicht, wie ich mich entschuldigen kann, aber ich gebe zu, dass es ein sehr großer Fehler war." Die Worte kamen aus ihrem Mund wie ein Wasserfall. Ich hatte Anastasia zwar noch nie zuvor so aufgeregt erlebt, doch das Reden fiel ihr schon immer leicht. Wenigstens das hatte sich nicht verändert.

„Ich bin dir nicht böse, Schwester, nur Eins möchte ich noch von dir wissen. Warum hast du das getan?" Schweigen breitete sich in dem Saal aus, wie eine schwere Decke. Einen Moment lang konnte niemand etwas sagen, bis Anastasia schüchtern begann, ihren Grund zu nennen: „Ich... ich wollte Macht. Ich wollte nur einmal die Möglichkeit haben, etwas zu verändern." „Was wolltest du verändern?", fragte ich neugierig, denn ich konnte mir nicht vorstellen, was sie in ihrem Leben niemals ändern konnte. Sie hatte schließlich ihre Mutter und meinen Vater gehabt, die alles, was sie sich wünschte, erfüllten. In Drisellas Mimik, die vorher aufgeregt gewirkt hatte, zeigte sich jetzt die Überraschung. Gespannt warteten wir auf eine Antwort. „Nur ein einziges Mal wollte ich so geliebt werden wie du, Ella". Anastasia konnte mir bei diesem Satz nicht in die Augen schauen, weil sie sich so schämte. „Auch, wenn du mich nicht immer gut behandelt hast, ich habe meiner Mutter ein Versprechen gegeben und deshalb verzeihe ich dir. Ich will, dass du weißt, dass ich dich auf eine gewisse Art liebe und ich bin mir sicher, Drisella tut das auch", sagte ich und ich meinte es auch wirklich so. „Behalte das immer im Hinterkopf, Anastasia." Sie umarmte mich, froh, dass ich ihr nicht böse war. Wahrscheinlich war ich wirklich zu gütig, wie Kit immer sagt, aber das war mir egal, solange niemand verletzt wurde und ich dadurch andere glücklich machen konnte. Nachdem sie auch Drisella in ihre Arme geschlossen hatte, verabschiedete ich mich von den Schwestern. Schließlich warteten mein Mann und meine Kinder draußen auf mich. Anastasia bedankte sich noch einmal herzlich mit vielen Worten, wie wir es von ihr gewohnt waren, und brachte mich zum Schmunzeln. Dann verschwand ich unauffällig aus dem Saal. Beflügelt von der Erleichterung lief ich auf dem weichen, saftig grünen Gras zu Kit. Schon wenige Sekunden, nachdem ich die Wiese betreten hatte, bemerkte er mich. Neben ihm spielten Jara und Brandon mit einem langen Grashalm, den sie in ihren kleinen Fingern hielten. Es machte mich jedes Mal wieder so unendlich glücklich, meine wundervolle Familie zu sehen. Ich fragte mich, was dieses Glück noch übertreffen konnte. Kit stand auf und als ich bei der Picknickdecke ankam, hob er mich hoch, wirbelte mich herum und setzte mich wieder sanft auf dem Rasen ab. „Wir haben die wundervollsten Kinder der Welt", behauptete er, während er sie beobachtete. Seine langen, dunklen Wimpern verdeckten dabei halb seine Augen. Seine Lippen formten sich zu einem Lächeln. Als er mich wieder ansah, hatte Kit ein Strahlen in seinen Augen. Im nächsten Moment legte er mir einen Finger unter mein Kinn, um mein Gesicht ihm zuzuwenden, und küsste mich. Nun wusste ich, was dieses Glück noch übertreffen konnte.
Da der Empfang von Prinzessin Chelina aufgrund der Geburt der Zwillinge verschoben werden musste, wurde er auf den morgigen Tag verlegt. Und weil wir das Volk auch über unsere gesunden Kinder informieren mussten, kombinierten wir das zu einer Feier. Drisella hatte zusammen mit Milania ganze Arbeit geleistet und mit ihr den Empfang perfekt vorbereitet. Sie entlasteten mich dadurch sehr und ich konnte die Zeit mit meiner kleinen Familie verbringen. Die beiden hatten bereits auch mit Sebastian das Menü zusammengestellt und eigentlich konnte nichts mehr schief gehen. Ich vertraute den zweien, weshalb ich beruhigt einschlafen konnte, nachdem Kit und ich Jara und Brandon in ihre Wiege gelegt hatten.

Bereits früh am Morgen wurde ich geweckt, damit meine Zofen mich fertig machen konnten. Sie steckten meine Haare kunstvoll am Hinterkopf fest und schmückten sie mit Frühlingsblumen. Das Make-Up hielten sie dezent, weil ich immer noch ich selbst sein wollte. Als sie mir schließlich das Kleid präsentierten, verschlug es mir die Sprache. Es war wunderschön. Die Farbe war eine Mischung aus einem hellen Blau und Türkis. Der Stoff lag bis zur Taille eng an und weitete sich dann luftig bis zum Boden. Da der mit hellgrünen Ornamenten bestickte Rock nicht so viele Lagen von Unterröcken hatte, war es auch schön leicht und angenehm zu tragen. Das Outfit war fertig, also konnte ich wieder zu meinen Kindern gehen, die bereits kleine hübsche zartrosa und hellblaue Kleidung trugen. Ich streichelte ihre Wangen und sagte: „Guten Morgen, meine Süßen. Heute ist euer großer Auftritt." Sie lächelten mich an und auch ihre großen Kulleraugen strahlten vor Freude. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Kit kam herein. „Ella, wir müssen unbedingt noch ..." Er blieb stehen und sah mich mit offenen Mund an. Ich lachte und sagte ihm, dass er sich wirklich langsam an mein Aussehen gewöhnen musste. Aber er meinte nur, er könnte das nie. „Was wolltest du eigentlich sagen?" „Was? Oh, ähm... wir müssen noch kurz frühstücken, denn in einer halben Stunde kommt Chelina." Ich mochte es nicht, wenn er so persönlich zu ihr war. Chelina hätte ja ursprünglich Kit heiraten sollen und ich glaubte, dass sie doch ziemlich sauer war, als ich dazwischenkam. Ja, ich war ein bisschen eifersüchtig.
„Ist gut, gehen wir, mein Schatz." Ich gab ihm unser Mädchen auf den Arm und ich nahm Brandon. Wir aßen noch ein paar Croissants mit Marmelade und schon war es soweit, dass die Gesandtschaft anreiste.
Chelina sah bezaubernd aus in ihrem korallenroten Kleid und sie begrüßte uns beide herzlich. Ich konnte an ihr keine Makel entdecken. Sie ließ sich auch nicht anmerken, dass wir sie jemals verletzt hatten, als Kit sie nicht zur Frau nahm. Im Gegenteil: Sie gratulierte uns zu unseren Kindern und war einfach die perfekte Prinzessin.
Die Zeit verging wie um Flug und schon war es so weit, auf dem Balkon die Zwillinge zu präsentieren. Das Volk hatte sich schon davor versammelt und man hörte den Lärm, denn sie feierten es, dass die Thronfolge gesichert war. Punkt 12 Uhr, als die Glocken zu läuten begannen, betraten Kit und ich den Balkon mit Jara und Brandon auf dem Arm. Jubelrufe und Freudenschreie ertönten als Reaktion auf die Babys. Ich fand es noch immer etwas beängstigend, vor der Menschenmasse zu stehen, aber Kit gab mir durch seine Anwesenheit Kraft. Als die Veranstaltung vorüber war, gingen wir wieder hinein, wo Kit mich an sich zog und mich küsste. Wir sahen uns in die Augen und ich wusste auch ohne Worte, was er mir sagen wollte.
Der Empfang war - wie jeder andere auch - etwas stressig für mich und ich war durch die Geburt zusätzlich noch etwas geschwächt. Die Rolle der freundlichen Gastgeberin zu übernehmen war deshalb nicht leicht. Dennoch war es ein schöner Tag. Das Essen war einfach fantastisch. Auf Sebastian war einfach immer Verlass. Auch Drisella und Milania hatten gute Arbeit geleistet, denn der Lachs und das Hauptgericht passten perfekt zu den anderen Speisen, die ich zuvor schon ausgesucht hatte. Ich genoss den frischen Duft der Blumengestecke auf den Tischen und die fröhliche Musik, die das Streichquartett spielte. Eine Erleichterung war auch, dass ich mich immer wieder zu meinen Kindern zurückziehen konnte. Am späten Abend, als Chelina endlich bereit war, sich in ihre Zimmer zu begeben, war ich überglücklich, die Gäste nicht mehr unterhalten zu müssen. Erschöpft aber froh, dass der Empfang so gut verlief und ich durchgehalten hatte, ging ich in unser kuscheliges Bett. Auch Kit wollte sich endlich hinlegen, doch er nahm sich noch die Zeit, Brandon zu beruhigen, der vom Licht aufgeweckt wurde und angefangen hatte zu schreien. Damit ich in Ruhe einschlafen konnte, ging Kit mit unserem Söhnchen nach draußen, da dieser nach fünf Minuten immer noch nicht still sein wollte. Als mein Mann mit dem schlafenden Brandon im Arm wiederkam, war ich schon auf der Reise ins Traumland.

Am frühen Morgen wurden wir schon wieder von dem Weinen unserer Babys geweckt. Dieses Mal waren beide wach. Kit war der Erste, der sich aus dem Bett quälte und zu den Kindern eilte. Es war noch dunkel, weshalb ich eine Weile brauchte, bis ich ebenfalls bei den Zwillingen ankam. Der liebevolle Papa wiegte seine Kleinen schon beruhigend in den Armen und ich verliebte mich einmal mehr in meinen Mann. Ich lehnte mich an ihn, denn ich war immer noch sehr müde. „Ich denke, ich gehe mit Jara und Brandon noch ein wenig im Garten spazieren. Du kannst weiterschlafen, mein Liebling", sagte Kit, nachdem die Schreie sich in leise Gluckser verwandelt hatten. „Nein, ich komme mit." Ich hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und nahm Jara zu mir. Dann machten wir uns auf den Weg zu unserem Lieblingsort im Garten. Die Sterne glänzten wunderschön am nächtlich blauen Himmel, sodass es fast unecht wirkte. Wir setzten uns auf unsere Schaukel und saßen schweigend nebeneinander, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Ich legte meinen Kopf auf Kits starke Schulter und vergaß für einen Moment alles andere. Das einzige, das ich fühlte, war die unendliche Liebe, die uns für immer als Familie verband.



Epilog:

Ein Jahr später im Mai, zum 1. Geburtstag der Zwillinge, feierten wir im Garten ein kleines Fest. Es wurde ein Pavillon aufgestellt und mehrere Gäste eingeladen. Jara und Brandon liefen auf ihren kurzen Beinchen herum und spielten, während Kit und ich viele Komplimente zu unseren wundervollen Kindern bekamen. Das Wetter hätte nicht schöner sein können. Die Sonne strahlte, es war angenehm warm und der blaue Himmel wurde von kleinen weißen Schäfchen geschmückt. Jara kam angelaufen und zupfte mich an meinem Kleid, also ging ich in die Hocke und fragte: „Was ist denn mein kleiner Spatz?" „Mami, schau!" Sie öffnete ihre Hand und es war eine Raupe darin. Sie schimmerte in allen Blautönen und ich wusste, dass diese einer der magischen blauen Schmetterlinge werden würde. Jara spielte gerne mit Tieren, so wie ich es als Kind auch immer gemacht hatte. „Sie ist wunderschön, Jara. Pass gut auf sie auf." Ich gab meinem Mädchen einen Stups auf die Nase, worauf sie lächelnd kehrt machte und davonlief. Ich schaute ihr nach, wie sie zu ihrem Bruder rannte und ihm die kleine Raupe zeigte. Kit umarmte mich von hinten und ich lehnte mich an ihn. Gemeinsam beobachteten wir die zwei und ich wusste, dass wir eine glückliche Zeit mit unseren Kindern verbringen würden.


ENDE

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