Eine verschlossene Tür und ein Wettrennen auf Höllenstühlen
Als Neala am nächsten Morgen aufwachte, und verschlafen auf den Kalender neben ihrem Bett schaute, wurde ihr erst so richtig bewusst, dass heute der erste Schultag war. Schnell hüpfte sie aus dem Bett, zog sich an und raste die Treppe hinunter. Alles war still. Keiner war in der Küche oder im Badezimmer. Als sie auf die Uhr sah, entfuhr ihr ein lauter, verzweifelter Schrei! „Mum! Dad, wir haben verschlafen!" rief sie nach oben. Es war kurz vor halb acht und um halb zehn sollte sie bereits in der Schule sein. Neala machte das Frühstück während ihre Eltern sich anzogen und Felix weckten. In Rekordzeit war die ganze Familie fertig und eine Viertelstunde später stiegen sie ins Auto. Der Weg zum Eingang zur Schule führte über eine Rutschbahn nicht weit entfernt.
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Azuro stand mit seiner Familie vor einem halb geöffnetem Kanaldeckel, der ebenfalls als Eingang für die Schüler zur Verfügung stand. Seine Mutter erklärte ihm gerade den Hinweg zur Schule: „Also, als erstes musst du hier reinspringen und dann rutscht du bis zu einer Lichtung, die wie ein Bahnhof aussieht. Dort stehen ein paar Gefährte herum, Höllenstühle nennt man die. Du borgst dir einen und fährst die dortige Straße entlang, zu einem Tunnel," nach Luft schnappend und mit rotem Gesicht fuhr sie fort. „durch den fährst du durch und wenn du wieder raus kommst, müsstest du die Schule bereits sehen." völlig außer Atem, umarmte sie ihren Jungen noch einmal fest und küsste ihn auf die Wange. Plötzlich lachte Azuros Vater, denn einige Meter vor ihnen hatte eine Frau ihren Sohn in einen Kanal gestoßen. „Sag Kent, kann deine Frau nicht lesen!" brüllte er schallend. „Das ist doch nicht der richtige Deckel den sie geöffnet hat, stand doch sicher kein AN drauf, oder?" Die peinlich berührten Eltern des Jungen knieten sich neben den Schacht und halfen ihrem Sohn, der sich klugerweise nicht fallen ließ, wieder heraus. Azuro hatte bemerkt, dass auch ein Mädchen neben ihnen stand. Sie hatte, wie ihre Mutter, dunkelrote Haare. Allerdings reichten die des Mädchens ihr bis zu den Ellbogen. Mit dem nicht mehr eingelochten Jungen, kam die Familie nun auf den richtigen Eingang zu. Azuro machte einen verzweifelten Versuch, seine Haare durcheinander zu strubbeln. Seine Mutter hatte heute mit dem Haargeel nicht gespart, so war es fast unmöglich eine etwas lockere Frisur daraus zu machen.
„Na, welches armselige Häuschen hat den dein Sohn bekommen? Meine Tochter hat ein Haus, das sehr teuer war, kaufen können!" sagte Azuros Vater. „Ist das euer Jüngster?" lächelte Nealas Mutter überheblich: „Sieht sehr putzig aus, passt so gar nicht in die Familie, was?" Azuro verspürte plötzlich eine Wut in sich aufsteigen. „Na und? Was dagegen Madam?" fragte er etwas trotzig.
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Neala die den Jungen zuerst fast nicht beachtet hatte, sah ihn sich nun genauer an. „Schwarze Trainingsjacke, perfekt sitzende Jeans, furchtbar geelige Haare, aber ein süßes Gesicht," dachte sie sich. Neala hätte ihn eher schüchterner eingeschätzt. Nachdem Azuro von allen angestarrt wurde, blickte er verlegen zu Boden und wollte eigentlich so schnell wie möglich los. Darum verabschiedete er sich von seiner Familie, warf das Gepäck in die dafür hergerichtete Röhre, die es sofort in die Schule bringen würde hinein. Dann drehte er sich ein letztes Mal um und sprang in die Tiefe. „Große Klappe und nichts dahinter", meinte Nealas Vater herablassend. Da wurde es auch Neala zu bunt und sie machte es dem Jungen gleich.
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Nach dem ersten steilen Stück, wurde die Röhre breiter und flacher. Azuro verlor an Geschwindigkeit und plötzlich spürte er etwas in seinem Rücken. Es war als hätte ihn jemand getreten. Er blickte zurück und sah dem Mädchen von vorhin in die Augen. „Entschuldige, war keine Absicht, es ging alles so schnell und ich konnte nicht bremsen und naja...", murmelte Neala leise. Azuro lachte: „Ach ja? Ich bin übrigens Azuro und wer bist du?" „Mein Name ist Neala und...", Doch weiter kam sie nicht, denn die Fahrt war zu Ende. Die Beiden waren in eine große Öffnung gerutscht. Die Türe, die angeblich ins Freie führte, war geschlossen. „Oh nein, scheiße, wir kommen noch zu spät! " schimpfte Azuro. Neala stand auf und fing an, an der Tür zu klopfen und zu rütteln. Doch niemand machte auf. „Deine Eltern sind schuld, hätten sie...," begann Neala genervt. Azuro unterbrach sie einfach und meinte:" Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um zu streiten. Sei bitte still, ja?" Das Mädchen schnappte nach Luft. Was nahm sich dieser Kerl heraus. Sie war sauer auf diesen eingebildeten Schnösel, ihre Eltern, ihren Bruder und auf sich. „Was für ein toller Schulstart", dachte sie und setzte sich um nicht im Weg zu stehen. Nach ungefähr 10 Minuten versuchte es Azuro wieder und klopfte. Da fiel ihm ein, dass er ja seinen Antendoit hatte. Er nahm ihn aus der Tasche und öffnete so die Tür. Voller Freude lief Neala los. „Endlich!...ahhhh!" Mit einer weiteren Rutschpartie hatte sie nicht gerechnet. Sie schlug einen Purzelbaum und kullerte die steile Öffnung hinab. Azuro war ihr hinterhergehechtet, er wollte sie noch warnen, doch nun ging es ihm auch nicht besser. Als sie dann doch irgendwann wieder normal nebeneinander saßen, war auch schon alles vorbei. Die Lichtung lag vor ihnen und viele wartende Schüler.
„Was ist hier los?" wollte Azuro von einem Jungen neben ihm wissen. „Blöde Frage, wir warten bis die Gefährte wiederkommen!" bekam er motzig als Antwort. „Wann ist das?" fragte Neala, die mittlerweile auch hergekommen war. Der Junge schaute auf seine Uhr: „Jetzt ist es 9:20 Uhr, also in 18 Minuten." Neala fuhr erschrocken herum. „Oh nein, wir kommen zu spät!" ,als Erstklässler mussten sie früher eintreffen als die anderen. Azuro aber packte sie ruhig am Arm und zog sie hinüber zu zwei Motorrädern, die dort standen. Das eine war weiß und das andere schwarz. Er setzte sich den Helm, der an der Lenkstange hing auf und forderte von Neala mit einem Blick, es ihm nachzumachen. Doch da hörten sie schon einige laute Rufe aus der Menge. „Die sind nicht für uns Schüler! Habt ihr das Schild nicht gesehen? Ihr werdet Probleme bekommen, mit denen können nur die Wachposten fahren!" Azuro ließ sich aber nicht aufhalten. Er schwang einen Fuß über das Motorrad und drehte den Zündschlüssel um. Doch die Maschinen waren anscheinend Kindersicher. So probierte er weiter und drückte einmal auf die Bremse und drehte ein Rädchen auf der Lenkstange dreimal herum, bis es auf sieben stand. Dann legte er den Schlüssel noch einmal um und plötzlich brummte es. Neala wollte schon umdrehen, den sie wusste nicht, wie sie mit diesem Motorrad zurechtkommen sollte. „Komm, steig auf, zieh die Bremse, dann dreimal am Rad drehen bis es auf sieben steht. Kipp den Zündschlüssel einmal um und los geht's!" rief ihr Azuro aufmunternd zu. Mittlerweile hatten sich schon einige schaulustige Schüler um die Zwei versammelt. „Man, die trauen sich was! Cool, echt jetzt!" meinte ein Mädchen neben Neala.
Als kurz darauf Neala auch fertig war, startete Azuro und preschte nach vor. Eine rasante Fahrt begann und hinter ihnen jubelte die Menge. Neala versuchte so gut es ging mit Azuro mitzuhalten und als sie in endlich eingeholt hatte rief sie zu ihm hinüber: „Woher wusstest du wie diese Dinger funktionieren?" „Ich habe mal bei einer Ausstellung so eine Maschine ausprobieren dürfen", gab er lautstark zurück „Willst du ein Wettrennen machen? Glaubst du, du kannst mich einholen?" Neala antwortete nicht. Sie drückte auf das Gaspedal und sprang regelrecht an ihm vorbei. Azuro sah nur noch glitzernden blauen Staub, der anscheinend der Antrieb war, von ihr. Aber schon bald war er wieder auf gleicher Höhe und überholte sie spielend. Nun durfte Neala die Staubwolke schlucken. Als sie dann wieder freie Sicht hatte, sah sie bereits das Ende ihrer Strecke und einen Jungen der lässig am Motorrad lehnte und breit grinste. Er hatte seinen Helm schon abgenommen und seine Haare waren wild durcheinander gestrubbelt. Die steif zurückgekämmte Frisur hielt unter dem Helm nicht. So sah Azuro aber noch viel süßer aus, der zerzauste Look, stand ihm tausendmal besser.
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„Wow! Du kannst das echt gut!" sagte Neala bewundernd. Wobei die Bewunderung eher seinem Aussehen galt. Der Junge sah verdammt gut aus musste sie sich eingestehen. Eine Minute später spürte sie plötzlich einen Stich an ihrem Bein, irgendein Insekt hatte sie erwischt. Sie fuhr sich mit dem Finger über die Stelle und auf einmal wurde ihr schwarz vor den Augen.
Oh Mann, die Szene, immer noch bildlich vor Augen, wie die beiden so dastehen, am Sommermorgen, er steht im Gras neben dem Weg, seine Haare vom Wind zerzaust, sie kommt aus dem Tunnel und Neala, achtet halt nur auf sein Aussehen😏😂 Das hat man davon, wenn man als 6 jährige angefangen hat Naruto zu schauen und dann irgendwie in den Geschichten alle Jungs so "attraktiv" sind wie Sasuke😋
Würde mich über Kommentare und Votes freuen😆
Lg Tsuna-saw-ada
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