40 | pillowtalk

Louis Pov.

»Sobald ich konnte bin ich von zu Hause geflohen und habe fortan ohne jegliche Aussicht auf eine gute Zukunft auf der Straße gelebt«, erzähle ich mit zitternder Stimme weiter. »Und als ich neunzehn war wollte ich es ihm heimzahlen. Ich wollte es ihnen allen heimzahlen. Also bin ich abends zu meinem Vater gegangen. Ich habe ihn mit meinem Besuch wohl komplett überrumpelt, denn er hatte Frauenbesuch und war halbnackt, doch es kümmerte mich kein Stück. Ich habe das dreckige Messer, das ich vor Wochen auf den schmutzigen Straßen aufgelesen hatte, aus meiner Tasche geholt und auf ihn eingestochen. Aber umgebracht habe ich ihn noch nicht. Diese verfluchte Frau hat nämlich die Polizei verständigt und ohne groß zu überlegen habe ich ihr während dem Gespräch die... Kehle durchgeschnitten. Dann habe ich meinen Vater nach oben in den dritten Stock gezerrt und ihn zusammengeschlagen, bis er nur noch ein wimmerndes Häuflein Elend war. Und dann... dann habe ich ihn aus dem geöffneten Fenster geworfen und bin zu den Nachbarn gegangen. I-ich... ich habe geklingelt, sie lächelnd begrüßt und dann kaltblütig ermordet, als würde ich einem einfachen Gänseblümchen den Kopf abreißen. Bevor ich verschwinden konnte, hat mich die Polizei gefasst und als ich ihnen erzählt habe, was mein Vater getan hat und das mir niemand geholfen hat, haben sie es als Unsinn abgetan. Ich weiß es rechtfertigt meine Taten nicht, aber ich war so unglaublich wütend auf diese Menschen. Mein Vater hatte meine Kindheit, nein, mein Leben, ruiniert, meine Nachbarn hatten sich einen Dreck um mich geschert und diese Frau war im Begriff mit meinem Vater zu schlafen, ohne zu wissen, was für grausame Dinge er getan hatte.«

Man kann meine Erzählung, meine schrecklichen Worte, beinahe spüren. Sie hängen wie eine dicke, schwarze Gewotterwolke über uns und drohen uns zu ersticken.

Harry all das zu erzählen, fühlt sich irgendwie an, als würde jemand eine Tonnenschwere Last von meinen Schultern nehmen, doch ich bin noch nicht fertig. Noch nicht ganz.

»Sie haben mich in die Psychiatrie gesteckt und ich bekam einen Psychiater, der mich immer wieder halb tot geprügelt hat. Und in dieser Zeit war ich so unglaublich allein und hilflos, dass ich mir jemanden gesucht habe, der mir hilft, es durchzustehen und zu überleben. Eine Stimme in meinem Kopf, die mich manchmal zu schrecklichen Dingen verleitet hat, aber sie hat mir auch oft geholfen, ich-«

Mitten im Satz halte ich inne und setze mich ruckartig auf.

Die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag und ich könnte weinen vor Glück.

»Harry«, wispere ich völlig überwältigt von den Gefühlen, die auf mich einströmen. »Die Stimme... sie ist weg! Ich habe sie schon seit Tagen nicht mehr gehört!«

-

Bye, bye Louis 2.0 :)

Meinung? :D

Bye
Maybe

[455 Wörter]

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