Mini-Deals hinter verschlossenen Türen


Fabi's Sicht:

„Geht der Plan auf?", frage ich Maxi und Mike, nachdem Lu gegangen ist und ich vor morgen sicher sein möchte, dass alles klappt. Seit dem letztem Mal, als wir über ihre Situation gesprochen haben, habe ich mit Maxi und Mike eine Lösung gefunden. Ich weiß, dass sie das nicht wollen würde und deshalb wird sie es auch nicht erfahren. 

„Das Geld wird morgen während der Fahrt meiner Eltern auf ihr Konto überwiesen", nickt Maxi. Ich musste sie beide fragen. Sie würden zwar mehr erben als ich mir je vorstellen könnte, aber noch achten die Eltern beider darauf, das Barvermögen der Kinder niedrig zu halten. 

Maxi hat den Großteil der Summe übernommen, aber es brauchte Mike, der Lu eine Summe von zwei Millionen spendiert. Ohne Gegenleistung wohlgemerkt. Nicht eine einzige Sekunde hat er gezögert, mir meine Idee ausgeredet oder versucht, selbst einen Nutzen daraus zu ziehen. Er ist bei weitem nicht glücklich mit der Situation aber es ist besser, dass Lu bei Alex ist und ihre Eltern mit ihr sprechen als dass sie bei Alex und alleine ist. 

„Dann findet das Treffen statt, sie nehmen jegliche Drohungen zurück und das Thema ist erledigt", stimmt Mike zu. „Und ihr seid euch sicher, dass Valentina und David sie nicht weiter darauf ansprechen oder sie weiß, dass ihr-" „Bitte", meint Maxi entspannt, „Meine Eltern halten jeglichen Kontakt gering und Lu weiß nicht einmal davon, dass ich so viel Barvermögen habe." „Was hattest du damit vor?", hakt Mike interessiert nach. 

„Ich hatte es mir ursprünglich aus der Firma auszahlen lassen, um einer Freundin und ihrer Familie zu helfen, um dann mit ihr abzuhauen", gibt Maxi schwer seufzend zu und reibt sich die Stirn frustriert. Ich runzle meine Stirn. Maxi's mysteriöse Traumfrau.. Gut, das Wort würde er nicht verwenden, aber dass er für eine Frau seine Familie und seinen Reichtum zurücklassen würde.. Das ist so untypisch. 

„Maxi, man, ich habe es dir schon einmal gesagt, dass du Lea verlassen sollst. Dir fallen hier alle Frauen zu Füßen und du willst die, die absolut nicht an dir interessiert ist." „Also wirklich", werfe ich spaßeshalber ein, „Sieh dir mal Mike an. Dem liegen auch alle Frauen zu Füßen und er hat es seit Lu schon ganze zwei Mal ausgenutzt und mit einer anderen Frau geflirtet. So macht man das." 

„Halt's Maul, Fabi", brummt Mike neben mir, „Immerhin habe ich nicht die Freundin meines besten Kumpels geküsst." „Doch, eigentlich hast du genau das gemacht", halte ich ironisch dagegen. „Lu war nie deine Freundin." „Das tut doch nichts zur Sache. Wir-" „Ja, ihr beiden seid ja wirklich so viel anders als ich", unterbricht Maxi unsere kleine Diskussion trocken, „Chapeau, Jungs. Soll ich euch Alex holen, damit ihr mit dem gleich weiterdiskutieren könnt? Wer hat wohl das Herz meiner Schwester im Sturm erobert?" 

„Übertreib' nicht, Diehn", murmele ich genervt. „Kommt schon, lasst uns runtergehen. Wir haben alles geklärt und wenn ihr Lu nicht weiter auf Schritt und Tritt beobachten würdet könntet ihr den Abend auch mal etwas genießen." „Weise Worte von einem, der sich an seinem Geburtstag fast tot getrunken hat, um allen aus dem Weg zu gehen", kontere ich, weil ich nicht einen einzigen Moment schlecht drauf sein darf. 

Der liebe, nette Fabi. Zum Teufel mit dieser netten Art. Man sieht ja wo mich die hinbringt. Ich stehe auf die Frau, die meinen besten Kumpel mit meinem Bruder betrogen hat und bin der, der ihr natürlich wieder mehr hilft als Alex. Dafür ist der wieder wütend auf mich, weil er seine Eifersucht verstecken will und ich kriege das volle Paket ab. 

„Hör auf zu weinen, Ebers, und trink. Wenn du nachher ein Lied spielst kommst du sowieso nicht alleine zurück in deine Wohnung", grinst Mike und klopft mir brüderlich auf die Schulter als wir zurück in Alex' Wohnung marschieren.


Luisa's Sicht:

„Was macht ihr beiden eigentlich hier?", frage ich Maxi und Mike, als die beiden an mir vorbeilaufen. Alex habe ich bisher nicht mehr gefunden. Wie viele Menschen passen überhaupt in diese Wohnung? „Ist das nicht offensichtlich?", meint Mike irritiert und sieht sich um, „Der Party den gewissen Charme verleihen." Ich sehe ihn erst entgeistert an, kann mir dann aber ein Grinsen nicht verkneifen. 

„Alex hat mich eingeladen und Mike meinte aufpassen zu müssen", klärt mich Maxi ein wenig auf wobei ich nicht ganz sicher bin was er mit dem zweiten Teil meint. „Auf was-" „Es ist nicht alles für deine Ohren bestimmt, Lu", grinst mir Mike entgegen und geht mit Maxi im Schlepptau weiter. Was ist denn hier los? Ist das ein schlechter Traum? Okay, nein, das kann nicht sein. So sehr wie Hannah mich gerade umarmt wäre ich aufgewacht, wenn ich geschlafen hätte. Wo kommt sie denn auf einmal her? 

„Hey?" „Endlich sieht man dich mal wieder", strahlt sie mir entgegen, „Kathi hat mir erzählt was los ist. Fabi hat sich solche Sorgen gemacht und-" „Moment. Fabi? Und Fabi hat Kathi von meiner Situation erzählt und du hast dich mit Kathi getroffen?", hake ich irritiert nach. „Nein, entschuldige, das war verwirrend. Kathi weiß es von Alex, hat mir aber auch gesagt, dass sie merkt, dass Fabi ein Thema sehr belastet und wenn man eins uns eins zusammenzählt, dann weiß man ja um wen es geht." 

„Alex hat ihr das einfach so erzählt? Ich meine klar ist sie seine Cousine und ich mag sie gerne, aber es wissen sowieso schon viel zu viele Leute davon und.. ich weiß auch nicht was ich sagen soll. Ich bin enttäuscht." „Nachvollziehbar.." „Was ist?", hake ich skeptisch nach, als sie beginnt herumzudrucksen. „Alex scheint deine Situation nicht sonderlich nachvollziehen zu können.. Er hat da scheinbar ein paar Dinge zu Kathi gesagt.." „Welche Dinge?" „Lu, ehrlich-" 

„Jetzt will ich es auch wissen", fordere ich bestimmt, wenn sie es schon ankündigt und außerdem ist es klar, dass ich wirklich wissen will was mein Freund wirklich denkt. Das geht schon los wie bei Mike wo alles schlimm war wenn ich ein sensibles Anliegen habe. „Ihn nervt das Ganze Thema rund um Geld und er versteht nicht, warum du dir das so zu Herzen nimmst, wenn die Situation zwischen deinen Eltern und dir sowieso nicht blendend ist. Ich glaube es waren Worte wie, dass es dir egal oder du froh sein könntest, weil ihr euch ohnehin nicht mögt." 

Ich nicke nur. Ich weiß nicht, ob das alles stimmt, immerhin hat es Hannah auch nur aus zweiter Hand. Dennoch empfinde ich das dringende Bedürfnis, mir ein Getränk zu holen. Als Fabi und ich zusammensaßen habe ich ihm noch gesagt wie viel wichtiger mir die Beziehung zu Alex ist als dass ich die mit meinen Eltern retten würde. Das war mein Entgegenkommen an Alex, um die Situation für uns zu erleichtern. 

„Ich muss mal in die Küche", murmele ich, doch Hannah sieht mich alarmiert an. Das alte Spiel wenn man etwas nicht sehen sollte, das sich in der Küche befindet. Geburtstagsgeschenke, Überraschungen, solche Dinge eben. Nur, dass ich heute nicht meinen Geburtstag feiere. „Du, da ist es viel zu voll. Lass uns lieber Fabi fragen, ob er uns was holt." „Der ist noch nicht da", meine ich entschlossen, „Komm einfach mit." Hannah weiß, dass ich nicht nachgebe also folgt sie mir in die Küche, in der ich statt Alkohol zuerst Alex finde. Alex und Jana. Flirtend.

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