Maxi's Geburtstag ist heute und Fabi und Alex machen sich im ersten Stockwerk fertig, weil sie sich wegen des Anzugs noch unsicher waren. Damit es nicht zu hektisch ist ziehe ich mein Kleid in Alex' Wohnung an. Tatsächlich muss ich auf die beiden warten und verbringe meine Zeit vorübergehend auf Instagram. 

Maxi und ich haben jeweils einen professionellen Account, die von unserem Medienteam geleitet wird. Das ist jedes Mal ein komisches Gefühl, denn nicht einmal Lea oder unsere anderen Freunde haben Mitarbeiter dafür. Ich habe mir zumindest auch einen privaten Account gemacht, um wie jeder andere Mensch auch Videos und Bilder anzusehen, ohne dass meine Likes von den Medien gesehen und thematisiert werden können. 

Zum Glück kann keiner Fabi's, Alex' oder meinen Account sehen. Alex ist seine Privatsphäre aufgrund seines Berufs immerhin genauso wichtig. Für seine Musik hat Fabi noch einen separaten öffentlichen Account. Lea, Laura und Hannah halten sich auch bedeckt. 

Es kann also nichts passieren, das meine Eltern schockieren würde, und ich kann mich wie ein normaler Mensch verhalten. Da sehe ich auch schon Mike's ersten Post, den er ebenfalls auf seinem privaten Account teilt. Lea konnte natürlich auch nicht warten, ihr Kleid zu zeigen. Blöd nur, dass meine Eltern nicht begeistert sein werden. 

Für sie ist es für diesen Anlass nicht elegant genug. Mir wurde schon in jungen Jahren beigebracht was ich anziehen darf und was nicht. Deshalb bekommt auch Alex einen Anzug von Maxi, damit meine Eltern zumindest hier nicht unzufrieden sein können.

- Mike, der in einem perfekt sitzenden Anzug und einem Espresso in der Hand an der Ablagefläche lehnt -

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- Mike, der charmant in die Kamera grinst und dabei seinen Espresso rührt -

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mxkrxl: fresh coffee?

gefällt dwin982 und 33 anderen, 8 Kommentare

lx9a7: Wenn ich mal nicht tolle Bilder mache

↪ hnnabnna: nur bitte bei einem anderen Model

↪ mxkrxl: wenn ihr wieder Geld habt, bist du auch mal eingeladen

fabslebs: mr. nice guy Reichel

↪ lordhannes: Lu, er ist sogar part-time barista

↪ dwin982: verrückt

maxlsansmoritz: Champagner steht bereit

lalelealale: die Details

- Lea, die ein schwarzes, langes Kleid mit für diesen Anlass viel zu tiefem Ausschnitt und Beinschlitz trägt und im Spiel posiert -

lalelealale: schwarz kurz schwarz lang

gefällt maxlsansmoritz und 27 anderen, 10 Kommentare

maxlsansmoritz: kurz

↪ lx9a7: das war keine Frage Maxi

↪ maxlsansmoritz: und meine Aussage keine Bitte

↪ hnnabnna: Respekt im 21. Jahrhundert

↪ mxkrxl: links sein ist auch nicht lustig Hannah

↪ dwin982: es ist nicht alles links was auf Probleme hindeutet

↪ lalelealale: schön, dass euch mein Kleid gefällt

lordhannes: ich find's gut Lea

hnnabnna: gibt es eine neue Kleiderordnung?

↪ mxkrxl: nein

„Es war echt nicht leicht, etwas zu finden, das mir wirklich gut passt, aber ich denke, dass es uns gelungen ist", kündet Fabi erfreut an und ich sehe Alex an, der widerum äußerst attraktiv im Anzug meines Bruders aussieht. „Das ist Leo's Anzug", stelle ich als erstes fest und runzle die Augenbrauen. 

Anders als gedacht finde ich das gar nicht schlimm. Es versetzt mich nicht in eine traurige Stimmung. Im Gegenteil, es bedeutet mir viel, dass Alex denselben Anzug trägt wie den, den Leo beim Familienessen an unserem letzten gemeinsamen Geburtstag getragen hat. 

„Ich habe bewusst den vorgeschlagen, den er noch nie in der Öffentlichkeit getragen hat", erklärt mir Fabi und ich nicke. Alex sieht mich vorsichtig an. „Alles in Ordnung. Ich war nur überrascht. Der Anzug steht dir", lächle ich ihn zufrieden an, „Könntest du öfters tragen." 

„Ist es okay, dass wir den genommen haben oder soll ich einen anderen nehmen?", fragt mich Alex sanft und legt seinen Arm seitlich um meine Taille, als ich zu ihm hoch blicke. „Nein, es ist perfekt." „Gut, dann können wir ja los. Andreas wartet schon", meint Fabi in Aufbruchsstimmung und verlässt die Wohnung schon einmal, dass wir noch einen Moment nur für uns beide haben. 

„Du siehst umwerfend aus", macht mir Alex ein Kompliment und sieht von ganzem Herzen beeindruckt aus, „Ich war es gewohnt, dass du dich deinem Beruf entsprechend kleidest aber das sieht an dir noch viel eleganter aus." „Danke", grinse ich breit und bin zum ersten Mal in meinem Leben dankbar für ein Kompliment über mein Kleid. 

Ich sollte früher fast nur Kleider tragen, weil es angeblich für eine Frau eleganter aussieht. Umso lieber trage ich heute Hosenanzüge, um meine Teilzeit-Unabhängigkeit modisch auszudrücken. Wie oft habe ich bereits gesagt bekommen, dass mein Kleid umwerfend aussieht? Alex ist der einzige, dem ich es wirklich glaube.

Sobald Andreas in unsere Einfahrt einbiegt, drückt Alex meine Hand, die er die ganze Fahrt über gehalten hat, fester. „Bist du sicher, dass ich hier sein sollte?" „Was hast du dir von dem drittreichsten Deutschen erwartet, Alex? Eine Hütte?", ruft Fabi nach hinten und entlockt damit Andreas ein Schmunzeln. 

„Jedenfalls keine Einfahrt, die so groß ist wie der Marienplatz", übertreibt Alex also lege ich ihm meine freie Hand zur Beruhigung noch auf seine, „Wie viele Gäste werden denn erwartet?" „Ich glaube 150", antworte ich gelassen, „Das ist viel mehr ein Geschäftstreffen als ein Geburtstag." „Das wolltest du mir nicht früher sagen?", entgegnet mir Alex mit zerknirschtem Blick also lächle ich ihm aufmunternd zu. 

„Es geht für uns heute nicht um Geschäfte. Wir beide genießen einfach den Abend." „Ich weiß noch als wir geredet haben und du zuversichtlicher warst. Da meintest du es, dass das Kennenlernen mit David und Valentina schon nicht so vornehm wird. Sind ja immerhin Lu's Eltern und sie ist bescheiden", mischt sich Fabi belustigt ein, „Nicht einmal Hannah war eingeladen." 

„Ihnen ist bewusst, dass ihre Aussage nicht beruhigend ist?", entgegnet Andreas Fabi locker, der widerum still ist und ich grinse. „Das wird", murmele ich Alex zu und gehe sicher, dass man mich vorne nicht hören kann, „Ich gleiche es nachher wieder aus, wenn wir zu zweit sind." „Dann ist es mir das wert."

„Sollte ich mich bei ihnen vorstellen?", fragt mich Alex, als er meinem Blick in Richtung meiner Eltern folgt. „Lieber noch nicht. Lass sie auf uns zukommen. Mein Vater führt in der Regel erst zig Gespräche über die Firma." Komisch, meine Mutter ist schon wieder weg. Normalerweise weicht sie meinem Vater nicht von der Seite. 

„Ich hätte nicht einmal in meinen wildesten Träumen erwartet mal bei einer solchen Veranstaltung Gast zu sein und einen Anzug von Boss zu tragen. Die meisten meiner Schüler träumen davon." 

„Du kannst ihnen ja ausrichten, dass es nicht so toll ist wie sie denken", meine ich und lächle ihm aufmunternd zu, während ich seine Krawatte richte, „Außerdem ist das kein Anzug von Boss, sondern von Prada. Ich habe ihn selbst ausgesucht." Alex wirft mir einen eindeutigen Blick zu, der mich grinsen lässt. 

„Ist das wirklich okay für dich?" „Mehr als okay", nicke ich zufrieden. Ich sehe kurz an Alex vorbei und sehe Maxi, der die Treppe auffällig langsam hochläuft. Er kann doch jetzt nicht schon betrunken sein. Zum Glück torkelt Maxi dann nicht, er läuft eben nur enorm langsam, dass es auch schon auffällig ist. „Was ist los?" 

„Maxi hat Probleme", meine ich nachdenklich und nicke unauffällig in Richtung meines Bruders. Alex versteht und wir möchten los, um ihm zu helfen, doch da spricht mich auf einmal meine Mutter an. „Luisa, auf ein Wort", ordnet sie mir steif an, würdigt Alex dabei keines Blickes. Alex nickt mir zu, damit ich weiß, dass er Maxi alleine nachgeht und versucht zu helfen, also ich drehe ich mich zu meiner Mutter und folge ihr in das Büro meines Vaters.